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Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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#1 Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 18. Mai 2011, 23:43

Camponotus fellah - Haltungsbericht

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18. Mai 2011
1. Tag


Heute kam meine kleine Kolonie Camponotus fellah an.
Bestellt waren: Gyne mit 4-10 Arbeiterinnen.
Angekommen sind eine Gyne mit 6 Arbeiterinnen und Brut in allen Stadien.
Eine, oder besser die einzige Puppe die dabei war, wird nicht beachtet und wurde beim Umzug auch nicht mitgenommen.

Eine Stunde nach der Ankunft sind sie bereits unter einen Stock gezogen. Ein Reagenzglas liegt parat welches von unten leicht erwärmt wird. Ein Ytongnest steht bereits leicht feucht gehalten im Becken.

Mit einer Aquarienlampe erwärme ich das Becken auf exakt 28 Grad.

An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Stefan Stenzel.

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#2 AW: Camponotus fellah - Haltungsbericht

Beitrag von Imago » 25. Mai 2011, 00:34

24. Mai 2011
7. Tag


Seit genau einer Woche sind die Camponotus fellah jetzt bei mir.

Am 2. Tag sind sie unter der Wurzel weg und in das Reagenzglas gezogen.
Am 6. Tag haben sie das Reagenzglas wieder verlassen und sind in das trockene, also gänzlich unbefeuchtete Ytongnest gezogen, welches ich jetzt aber befeuchte.

Anfangs machte ich mir sorgen da sie zwei Fliegen, welche ich an zwei verschiedenen Tagen anbot nicht angenommen hatten. Die Puppe, welche sie bei dem Einzug in das Reagenzglas vergessen hatten, welche nun mehrere Tage in dem Sand lag und auch schon durch ungeschicktes Nestbefeuchten nass wurde, wurde heute überraschender Weise ins Nest abtransporiert. Ob diese nun als Nahrung oder als Brut angesehen wird bleibt offen.

Am 6. Tag wurden dann zum ersten Mal Proteine in Form einer Spinne aufgenommen, welche ich tot in das Nest vielen lies. Diese wurde nach 5min. gefunden und zerlegt. Heute habe ich Zoophoba angeboten, direkt am Nesteingang und auch das wurde angenommen und eingetragen. Die Larven sind alle gewachsen und stehen wohl nun kurz vor der Verpuppung.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
6 Arbeiterinnen
1 Puppe
8 Larven: 6 Große, 2 Kleine
0 Eier

Das Becken hat aktuell eine Tagestemnperatur von 26 Grad.
Nachts sind es 21 Grad.

Das Becken hat aktuell eine Luftfeuchtigkeit von ca. 70%. Dies liegt am befeuchten vom Nest und geht in den nächsten Tagen wieder runter.

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#3 AW: Camponotus fellah - Haltungsbericht

Beitrag von Imago » 28. Mai 2011, 15:09

28. Mai 2011
11. Tag


Ich habe die Haltungsbedingungen ein wenig geändert. Ich verzichte nun auf die Aquarienlampe und beheize nur noch das Nest. Ich weiß nicht wieviel Temperatur es hat, aber eine 7 Watt Heizmatte erüllt ihren Job denke ich besser. Diese ist an der Frontscheibe des Beckens befestigt.

Die vergessene Puppe liegt anständig bei der Brut. Wenn daraus wirklich ein Imago schlüpft bin ich erstaunt. Wie geschrieben die Puppe lag mehrere Tage unbemuttert im Becken auf dem Sand- Lehmgemisch und wurde durch unvorsichtiges Nestbefeuchten komplett durchnässt. Ich musste sie mit einer Pincette von dem Bodengrund lösen, da eine Arbeiterin sich daran zu schaffen machte, die Puppe aber nicht weg bekam da sie am Bodengrund festklebte.

Am 10. Tag wurde ein Eierpaket abgesetzt.
Am 10. Tag hat sich eine Larve verpuppt.

Die Gaster der Arbeiterinnen sind zum Teil sichtlich gefüllt.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
6 Arbeiterinnen
2 Puppen
7 Larven: 5 Große, 2 Kleine
8-10 Eier


Auf diesem Bild sieht man das Eierpakt, die sich frisch verpuppte Larve, sowie ein Foto der leicht physogastrischen Gyne:

Bild Bild Bild

Ich habe ich einen echten Glückstreffer gelandet, die Gyne gibt ein Sekret ab, es könnte ein Wehrsekret sein, da ich mit Blitz fotographierte, was sie gestört haben könnte. Das Sekret ist gold, gelb, ähnelt farblich Honig und ist gänzlich flüssig. Der Ytong sog es unverzüglich auf, darauf reagiert haben die anderen Arbeiterinnen jedoch nicht:

Bild

Zuletzt noch ein schöner Schnappschuss mit einer Arbeiterin und dem Eierpaket:

Bild

Die Luftfeuchtigkeit liegt im Becken bei über 70% und ich bekomme sie auch selten darunter. Bis jetzt scheint es aber in ordnung zu sein.

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#4 AW: Camponotus fellah - Haltungsbericht

Beitrag von Imago » 4. Juni 2011, 12:20

03. Juni 2011
17. Tag



Ich habe die Ameisen jetzt gut zwei Wochen bei mir. Die Entwicklung verläuft bis jetzt problemlos. Auffallend ist, wie schnell die Larven wachsen. Das einzige was mir etwas sorgen macht ist, dass sie das eingetragene Futter sprich die Proteine, nicht wieder aus dem Nest bringen, sondern sie hier und da kleine Häufchen anlegen. Ein klares Zeichen dafür, dass das Nest zu groß ist. Eigentlich hätten sie ja auch noch gar nicht einziehen sollen, sondern erst mal einige Zeit in dem Reagenzglas bleiben sollen. Da war es ihnen aber anscheinend zu feucht. Ich hoffe das sie das Nest bei steigender Arbeiterinnenanzahl säubern.

Haltungsbedingungen:

Ich halte sie im Ytong bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent.
Das Nest weißt ca. 30 Grad auf. Auf eine Nachtabsenkung der Temperatur verzichte ich bewusst.
Das Becken selber weißt ebenfalls eine Leuftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent auf.
Das Becken weißt eine Temperatur zwischen 24 und 26 Gard auf.

Hier mal ein Vergleich wie schnell sich die Brut inerhalb von 10 Tagen bei dieser Art, bei guten Bedingungen entwickelt.

Koloniestand vor 10 Tagen:

1 Gyne
6 Arbeiterinnen
1 Puppe
8 Larven: 6 Große, 2 Kleine
0 Eier

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
6 Arbeiterinnen
8 Puppen
1 Larve: Sie steht kurz vor der Verpuppung
15 Eier


Ich denke aus der ältesten Puppe wird bald eine Arbeiterin schlüpfen, wenn sie denn noch lebt. Leider kann ich die Zeitdauer des Puppenstadiums bei dieser nicht bestimmen, da die Puppe bereits bei Ankunft der Tiere vorhanden war.

Im Vergleich zu meinen Camponotus ligniperdus sind das Rennautos.
Proteine werden gerne eingetragen, die Gaster der Tiere sind meißt prall gefüllt.
Die Gyne ist physogastrisch und legt anscheinend jeden Tag Eier.

Ich habe große Probleme gute Fotos zu schießen, da ich das Nest nicht ausleuchten möchte.

Hier ein Bild der physogastrischen Gyne:

Bild

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#5 AW: Camponotus fellah - Haltungsbericht

Beitrag von Imago » 15. Juni 2011, 13:30

15. Juni 2011
29. Tag

In der letzten Nacht ist, unglaublich aber war, tatsächlich eine Arbeiterin aus der Puppe geschlüpft, welche Tagelang im Becken lag, einmal völlig durchnässt wurde und am Sand- Lehmboden festklebte. Die Arbeiterin scheint wohl auf. Ein kleines Zeichen dafür wie resistent eine Puppe doch ist, auch gegen Feuchtigkeit.

Außerdem sind aus einigen Eiern bereits Larven geschlüpft. Die Larven schlüpften nach 15 Tagen, bei den unten angegebenen Haltungsbedingungen.

Ei bis Larve = 15 Tage

Haltungsbedingungen:

Ich halte sie im Ytong bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent.
Das Nest weißt ca. 30 Grad auf. Auf eine Nachtabsenkung der Temperatur verzichte ich bewusst.
Das Becken selber weißt ebenfalls eine Leuftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent auf.
Das Becken weißt eine Temperatur zwischen 24 und 26 Gard auf.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
7 Arbeiterinnen
8 Puppen
ca. 5 kleine Laven
ca. 10 Eier

Die Gyne ist immer noch stark physogastrisch, da aber noch einige Eier vorhanden sind, denke ich nicht das in den nächsten Tagen noch all zu viele Eier abgesetzt werden. Vielleicht kommen noch ein paar dazu, da es jetzt eine Arbeiterin mehr ist.

Die Tiere verlassen kaum bis gar nicht das Nest, wenn nur in den Abendstunden. Ich versuche sie so gut wie möglich zu versorgen um ein schnelles Koloniewachstum gewähleisten zu können.

Die Haltung dieser Art läuft bis jetzt sehr übersichtlich ab. Ich brauche wirklich nur alle zwei Tage Futter in Nestnähe bereitstellen und ab und zu das Nest befeuchten. Es wäre schön wenn es so einfach bleibt. Gegenüber einer heimischen Art ist nur eine Heizmatte erforderlich.
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#6 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 20. Juni 2011, 23:20

20. Juni 2011
34. Tag


Die kleine Kolonie entwickelt sich gut, es sind weitere Arbeiterinnen geschlüpft. Dennoch ist mir etwas aufgefallen, es gibt zu wenig Brut meiner Meinung nach. Die Kolonie an sich macht nicht den Eindruck als würde etwas schieflaufen. Die Brut wird gut umsorgt, und die Gaster sind prall gefüllt.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
12 Arbeiterinnen
1 Puppe
Einige kleine Larven, eine große Larve
ca. 10 Eier


Ergo fehlen zwei Puppen!
Ich habe keine Ahnung wo die hin sind. Auch wundert mich, warum die Gyne nicht mehr Eier legt. Es müsste wesentlich mehr Brut vorhanden sein bei der Anzahl der Arbeiterinnen.

Die Gyne ist immer noch stark physogastrisch, jedoch werden keine Eier abgesetzt.
Hoffentlich sind dies keine Problemindikatoren.

Dennoch vermehrt sich die Kolonie recht schnell, bei diesen kurzen Entwicklunszeiten.

Am 28. Mai den 10. Haltungstag hatte sich die erste Larve verpuppt.
Am 16. Juni den 30. Haltungstag ist die Arbeiterin geschlüpft.

Ergo dauerte die Puppenruhe 20 Tage bei den bekannten Haltungsbedingungen.

Ei bis Larve = 15 Tage
Larve bis Puppe = X Tage
Puppe bis Imago = 20 Tage


Jetzt ist auch häufiger eine Arbeiterin draußen anzutreffen. Wenn ich das Nest befeuchte, verlässt meist eine Arbeiterin das Nest und schaut nach dem Rechten. Sonst ist nur ab und zu mal eine Arbeiterin außerhalb des Nestes anzutreffen. Verständlich, denn Nahrung biete ich direkt vor dem Nesteingang an.

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#7 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 11. Juli 2011, 08:25

11. Juli 2011
55. Tag

[mitte]Es geht weiter vorran. Das kleine Volk scheint sich alle Mühe zu geben um zu wachsen. Die Tagsüber sehr nesttreuen Damen, entertainen mich trotz der geringen Außenaktivität enorm. Was mir aufgefallen ist: Im Gegensatz zu meinen Camponotus ligniperdus, haben die fellah Damen stetig pralle Gaster. Dadurch wirken die Tiere wesentlich größer und agiler. Für Nahrung wird meist schnell das Nest verlassen.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
14 Arbeiterinnen
12 Puppen davon eine etwas größere. Es handelt sich wohl um die erste Mediaarbeiterin
Einige kleine Larven, 4 große Larven
ca. 20 Eier

Die Anzahl der Brut steigt also mit Zahl der Arbeiterinnen an, nur etwas verzögert wie gewohnt. Auch bei dieser Art lassen sich also Brutschübe erkennen, diese gehen nur ineinander über. Sobald die Puppen einige Tage liegen kommen neue Eier hinzu. Bereits gelegte Eier schlüpfen zu Larven, ca. zu dem Zeitpunkt wo sich ein Großteil der Larven verpuppt. War gar nicht so einfach diese Rythmik zu erkennen.

Nun kommen wie zu dem letzten x Faktor.

Das Larvenstadium!

Das Larvenstadium ist zeitlich nicht genau zu bestimmen. Bei den bekannten Haltungsbedingungen dauert es ca. 20 Tage. Es können ein zwei Tage mehr oder auch weniger sein.

Ei bis Larve = 15 Tage
Larve bis Puppe = 20 Tage
Puppe bis Imago = 20 Tage
-------------------------------------------------
Ei bis Imago = ca. 55 Tage


Also was bleibt mir noch zu sagen, wie man unschwer erkennen kann wächst die Kolonie relativ schnell. Es handelt sich tatsächlich um eine schön gefärbte, wirklich große, leicht zu haltende, sich schnell vermehrende Camponotusart. Also was will man denn noch mehr? Die Damen sind agil. Futter kann ich direkt über die Pinzette geben, sprich sie würd von der Pinzette angenommen. Die Kolonie ist natürlich noch recht scheu, lebenden Insekten in Nestnähe treten sie jedoch sehr engagiert entgegen.

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Imago
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#8 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Imago » 24. Juli 2011, 15:08

24. Juli 2011
78. Tag


Der kleinen Camponotus fellah Kolonie scheint es weiterhin gut zu gehen. Ich bin wirkllich begeistert von diesen schönen Tieren. Ich halte sie total gerne. Sie sind wirklich genügsam und danken einem dieses auch noch mit einem wirklich zügigem Wachstum. Innerhalb von 2 Wochen sind sind acht Arbeiterinnen dazu gekommen, wobei sich die Anzahl der Puppen kaum verringert hat. Im Nest wuselt es demnach immer mehr. Desweiteren ist die Puppe der Mediaarbeiterin geschlüpft. Proteine werden schnell entdeckt und eingetragen. Alle 3-4 Tage 3 kleine bis mittlere Heimchen reicht der Kolonie. Die Gaster der Gyne bleibt weiterhin permanent prall gefüllt, die Gaster der Arbeiterinnen ebenfalls. 2-4 Arbeiterinnen haben eine schmale Gaster, somit erkennt man leicht wer den Außendienst verrichten muss.

Aktueller Koloniestand:

1 Gyne
22 Arbeiterinnen
10 Puppen
Wenige Larven
ca. 20 Eier


Mir schwebt mittlerweile schon der Gedanke vor Augen mich bald um ein neues größeres Becken zu kümmern, so wie auch ein Nest aus Gips und besserer Einsicht. Ich spiele sogar schon mit dem Gedanken mich ausschließlich mit diesem Volk zu befassen und meinen restlichen Ameisenbestand zu verkaufen. So sehr haben mich diese Damen in ihren Bann gezogen. Ich treffe bereits erste Vorkehrungen, die den Verkauf betreffen.

Und jetzt mal endlich wieder ein paar Fotos meiner Herzdamen:

Bild Bild Bild

Diese Dame hatte keine Probleme damit, das Heimchen senkrecht den Ytongstein hochzutragen:

Bild Bild

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