Hier ein kleiner Haltungsbericht meinerseits.
Die Kolonie habe ich letzten Freitag bekommen. Diese stammt von Herrn Kalytta, bzw. wurde von dessen Bekannten gepflegt.
Wie der Titel schon darauf hinweist, stammt die Diacamma Art aus Sri Lanka. Der Shopbetreiber hat dazu noch gesagt, dass sie in Küstennähe gefangen wurde.
Schön ist auch, dass jemand anderes die gleiche Art, die wahrscheinlich D. ceylonense ist, hält.
Hier ein paar zusammengestellte Daten: Falls es dazu Korrekturen gibt, bitte im Diskussionsthread posten oder eine PN schreiben. Gerade hier sollte es auf keinen Fall Fehler geben (manche werden es vielleicht schon kennen).
Daten zur Art
Taxonomie
Unterfamilie Ponerinae Tribus Ponerini
Verbreitung
Südasien
Herkunft
Sri Lanka, Küstennähe
Aussehen
ca. 12 mm, Schwarz mit Silberglanz bei gutem Licht,
Gamergate nicht von Arbeiterinnen zu unterscheiden (ohne Hilfsmittel), da sie sich nur durch die Gemmae von den Arbeitern unterscheidet
Nestbau
oftmals in morschem Holz (Angaben des Anbieters), Holz wird gerne zum Nestbau verwendet (eigene Beobachtung), aber anscheinend auch Erdnester
Nahrung
vor allem Insekten und Honig-/Zuckerwasser, sowie reife Früchte
Becken
Sand, Lehm, Humus, gerne auch Holz, tropisches Becken
beliebige tropische Pflanzen
Kolonie
100 – 200 Individuen;
Anderes
Ruhige Art, die nur bei Sichtung bzw. erfühlen von Futtertieren aggressiv und sehr schnell wird, manchmal auch schnelle Arbeiterinnen zu beobachten, sonst eher "gemütlich",
mag Wärme, fast schwarze
[color=Olive]Meine Haltung[/color]
Becken (Größe = cm)
60*30*30 Aquarium mit Deckel
Nest (Größe = cm)
Ytong mit den Maßen 30*20*ca.10
Wassertank an der rechten Seite, fast quadratisch
Nest ist mit Stryopor in das Becken eingegliedert, so gehen überall mindestens 8cm durch Styropor "verloren"
Bepflanzung
Feuchtigkeit liebende Gräser und eine kleine Spathiphyllum
Temperatur und Beheizung
Heizmatte 6W, zwei von aussen angebrachte 40W Spots (einer mit großem Winkel der andere mit kleinem -> mit breitem Winkel nur für Licht, mit kleinem Winkel für einen Wärmeplatz)
Die Heizmatte ist von außen angebracht und mit Klebeband und Klebmasse befestigt, damit die diese für Nesteinblicke entfernen kann. Vor die Matte habe ich noch etwas Pappe gehängt, damit es den Ameisen dunkel erscheint
Luftfeuchtigkeit
vorläufig undefiniert/ in Arbeit
[color=Sienna]Kolonie[/color][INDENT][align=left]Imagines: ca. 70 Tiere, ich konnte sie leider noch nicht sehr gut zählen, aber über 50 werden es auf jedenfall sein
Eier: noch nicht gesichtet
[/INDENT]Nahrung + Jagdverhalten
Zweifleckgrillen, Heimchen, Honigwasser und Banane
Zweifleckgrillen werden gegenüber den Heimchen bevorzugt,
auch Mehlwürmer wurden angenommen.
Sobald ein Beutetier gesichtet bzw. erfasst wurden, wird dieses auf kurze Strecken sehr schnell verfolgt, um es dann festzuhalten und zu stechen.
Mich hat auch die Schnelligkeit der Wirkung des Stichs bewundert, nach etwa 15 Sek. schien das Beutetier bewegungsunfähig zu sein, dies ist aber natürlich nur bei entsprechend kleinen Beutetieren so, wie kleinen Heimchen und Grillen.
Die Banane wurde zerteilt und ins Nest gebracht. Nun, also nach einer Woche, sehe ich so gut wie nie ein Tier am Honigwasser; die Banane wurde aber trotzdem angenommen
Weiteres
Hierbei spielt das Einbringen von Nestmaterial die Hauptrolle. Dabei wird auch gerne die Watte zum verstopfen des Wassertankts zerpflückt und entfernt .
Verwendet werden Holzstückchen, Moose und größere Erdstückchen.
Damit wird entweder die Nestöffnung “verschönert“ , die Gänge zu anderen Kammern verschlossen oder die vorhandenen und besiedelten Kammer bestückt. So haben sie fast eine komplette Kammer zugebaut und den Gang runter zur nächsten Kammer
Bei Öffnung des Deckels ziehen sich die Tiere meistens langsam zurück, das heißt die Arbeiterinnen vollenden vorerst ihre Arbeit und begeben sich dann ins Nest .
Ich kann dazu sagen, dass sie im Verhalten sich stark von meiner bisherigen C. ligniperdus Kolonie unterscheidet, da diese aggressiv und in Abwehrposition aus dem Nest/Schlauch gestürmt kommen, sobald man sie stört. Auch scheinen diese bei Futter eher "auf gut Glück" nach der Beute zu "hacken", dies kenne ich auch von allen anderen, selbst von der kleineren Messor orientalis Kolonie, während die Diacamma
Zu den Diacamma: Das Rückzugsverhalten lässt nach ein paar Minuten nach und die Arbeiterinnen beginnen von neuem mit der Außenarbeit. Allerdings hat diese seit letzter Woche abgenommen. Nun sehe ich nur noch 2-3 Tiere draußen bzw. meistens. Manchmal gibt es dann wieder mehr Aussenaktion .
Auch habe ich erst einmal eine Ameise am Glas gesehen, welches sie somit stark meiden, dies ist aber nur im Aussenbereich zu sehen, im Nest sitzten sie auch manchmal, aber auch selten, an der Scheibe.
Gerne werden aber die Pflanzen und Äste erklommen.
Leider musste ich beim Nest letztens noch etwas umgestalten, so habe ich eine Plexiglasscheibe zum Wassertank durch feines Metallgitter ausgetauscht, damit der Ytong besser “Atmen“ kann und ein zweiten Eingang gebaut, der jetzt am häufigsten verwendet wird.
Einige zeit vorher, war der Ytong recht häufig "beschlagen" bzw. es hatte sich Kondenswasser gebildet.
Dies ließ sich mit der neuen Beheizung des Nestes per 6W Heizmatte entledigen. Die Tiere sind immer in den beheizten Kammern (etwa 1/2 bis 2/3 des Nestes sind beheizt.)
Auch möchte ich noch einen PC-Lüfter installieren, da die Scheiben, welche dich an den Pflanzen sind und nicht von einer Lampe beleuchtet werden auch beschlagen; nehme ich den Deckel für einige Minuten ab, so geht das Kondenswasser wieder zurück.
Hier gehts zur Diskussion: Diskussionsthema zum Haltungbericht
Ein kurzes Update:
Heute habe ich 3 Puppenhüllen entdeckt. Darunter waren 2 schwarze und eine bräunlichere.
Sie lagen praktisch unter der Honigwassertränke.
Heute habe ich auch Kiwi und Weintraube angeboten. Dazu noch ein Stück Banane. Nur die Weintraube wurde angefagen.
Eine Arbeiterin ist schon den ganzen Morgen mit ihr beschäftigt .
Heute werde ich die Kolonie fürs Praktikum mit zu meiner Oma nehmen, da ich von dort aus zum Praktikumsplatz fahre...
Ich hoffe die Kolonie übersteht gut die Fahrt, wobei ich keine so großen Bedenken habe.
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