Nahrungsverweigerung bei Formica fusca, mache mir Sorgen!

ANTdré · Beitrag von **ANTdré** » 30. September 2007, 19:12

[font=Times New Roman][font=Arial][size=84]Hallo Leutz![/font][/SIZE][/font][font=Arial]
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[/font] [font=Arial]Will mich mal kurz vorstellen da ich neu in diesem Forum bin.[/font][font=Arial]
[/font] [font=Arial]Also ich heiße André Gräßer, komme aus Chemnitz, von Beruf KFZ-Mechaniker und bin 24 Jahre jung.[/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Ich habe mich für die Haltung einer Formica fusca Kolonie entschieden ( habe den Machtkampf mit meiner Freundin gewonnen :bananadancer:

, sie droht mir aber immernoch mit dem Staubsauger! ), da sie „relativ“ anspruchslos sind und dadurch eventuelle Newbeefehler meinerseits bzw. formicarientechnische Baufehler verzeihen. [/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Ich habe mich schon vor meiner Anmeldung im Forum durch die vielen Berichte, das Archiv und das Ameisen FAQ gekämpft um so viele Informationen wie möglich aufzusaugen. Doch nun muss ich mich direkt an euer Fachwissen wenden, denn ich habe seit etwa 2 Wochen das Problem der scheinbar totalen Nahrungsverweigerung. es scheint ein schlechtes Zeichen zu sein, oder ein Hinweis auf einen großen Fehler meiner Haltung, dass sie in den Hungerstreik getreten sind, gerade jetzt vor der bald anstehenden Winterruhe macht mich das etwas unruhig, in Bezug auf die Energiereserven der Kolonie.[/font][font=Arial]

Nun folgt eine kurze Vorgeschichte, damit ihr eventuell schon daraus einen Fehler erkennen könnt!

[/font] [font=Arial]Ich habe am 13.07.2007 begonnen mein Formicarium zu bauen, ich hatte mich für ein Glasbecken der Größe (60x30x30)cm entschieden, mit gebackener Erde als Bodengrund und Porenbeton als Nest. Unter dem Glasbecken befindet sich eine Aquariummatte als Stoßdämmung.

Am 03.08.2007 endlich kam die bestellte Formica fusca Kolonie unbeschadet ( zumindest für mein erachten ) bei mir an. Ich hatte eine Königin und 15 Arbeiterinnen geordert und zu meiner Freude kamen zwei Königinnen und etwa 20 Arbeiterinnen ( der „Verpacker“ hatte wohl zu meinem Glück die Nacht durchgemacht, oder den Abend zuvor ordentlich gebechert :confused:

).

[/font] [font=Arial]Na ja zumindest waren alle wohlauf, ich konnte aber leider keinen Nachwuchs in jeglicher Form im Reagenzglas erspähen. aber das störte mich nicht zu sehr, denn ich weiß ja Dank diesem Forum das die Geduld ein wichtiger Begleiter in der Ameisenhaltung ist und so legte ich das Rg in die Arena und bot Honigwassertropfen, Wasser und eine überbrühte Fliege als Nahrung an. Nachdem ich die Watte des Eingangs öffnette strömten gleich 5 Arbeiterinnen aus dem Rg und erkundeten die Arena und den Porenbetonstein. Es dauerte keine 10 Minuten und die Kolonie wurde durch eine Pendlerin in den Porenbetonstein getragen und die Fliege gleich mit hinterher. Dann geschah erst mal nix mehr. Im weiteren Zeitverlauf legten die Könniginnen keine eier![/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Leider begann mein, von einem ausgehöhlten Baumstamm umgebener, Porenbetonstein am 06.09.2007 an stark zu schimmeln ( zumindest die Erde, die die verschiedenen Kammern trennte ). Somit wurde ich leider zum Zwangsumzug der Kolonie gezwungen. Ich fertigte einen kleineren Porenbetonstein an, damit ich die Kammern nicht mehr mit Erde trennen muss ( die Winterruhe gestalltet sich jetzt auch einfacher, da ich nur noch das Nest, anstatt das gesamte Formicarium in den Keller stellen muss ). Ich lasse den Porenbetonstein einfach mit der Kolonie mitwachsen, das heißt ich fertige bei Bedarf einen Neuen an mit einer weiteren Kammer! Dieses neue Nest stellte ich in das Formicarium und klopfte schweren Herzens an das alte Nest, damit die Kolonie umzieht, denn der Schimmel war leider sehr present! Zum Glück musste ich sie nicht lange nerven, da sie schnell umgezogen sind.

[/font] [font=Arial]So nun zum eigentlichen Problem ( ich hoffe ihr seid nicht schon lese müde[/font][font=Arial] nach meinen bisherigen Ausführungen).[/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Seit dem 15.09.2007 nimmt die Kolonie keine Nahrung mehr zu sich, zumindest in Form von überbrühten Fliegen, Spinnen etc.. Wie es mit dem Honigwasser und dem normalen Wasser aussieht weiß ich es nicht, da ich die Außenaktivität leider nicht stets verfolgen kann. [/font][font=Arial]
[/font] [font=Arial]Ich biete aller 2 Tage eine frische überbrühte Fliege bzw. eine Spinne an ( lege sie in die nähe des Nestes und habe es auch schon vor dem Eingang versucht ) und gebe je nach „Verdunstungsgrad“ frisches Wasser bzw. Honigwasser in die Arena. Den Porenbetonstein befeuchte ich aller 3 Tage mit etwa 15ml Wasser, die Temperaturen liegen im Bereich der Zimmertemperatur der jetzigen Witterungsverhältnisse ( das heißt ich benutze keine Wärmelampe ). Die Hinterleiber der Individuen erscheinen „normal“ groß, also noch nicht zu klein für die Körperproportionen.[/font][font=Arial]
[/font] [font=Arial]Die „feste“ Nahrung wird einfach nicht angerührt, und Vorgestern habe ich sogar mit erstaunen sehen müssen das eine angebotene Fliege samt anderen Modder im Wasserkronkorken schwamm.

[/font] [font=Arial]Ich mache mir Sorgen um die Energiereserven der Kolonie, denn ich weiß auch leider nicht ob ich sie in diesem Ernährungszustand in die Winterruhe schicken kann.[/font][font=Arial]
[/font] [font=Arial]Auch eine andere Sorge beschäftigt mich, das die Königinnen seit Ankunft, also quasi fast seit anderthalb Monaten keine Eier legen, es stört nicht zu sehr ( bin ein geduldiger Mensch ), aber im Vergleich zu anderen Haltern der Formica fusca scheint mir dies doch etwas seltsam und in Verbindung mit dem Hauptproblem etwas Sorgnis erregend.[/font][font=Arial]

Also wie bekomme ich das Ernährungsproblem in den Griff und wie sieht es mit der Eierproduktion der Königinnen in Bezug auf die bisher verlebte Zeit aus?

[/font] [font=Arial]Anbei sende ich noch einige Bilder über den Bau des Formicariums,bzw des ersten Nestes. Die Umbauphase und des neuen Nestes, und die im Wasserkorken entdeckte Fliege. ( bitte wundert euch nicht über die dicke PTFE-Schicht, ich habe erst nach der Einrichtung des Formicariums davon gelesen das man so einen Ausbruchsschutz "verbauen" kann und musste das flüssige PTFE an den aufrecht stehenden Scheiben auftragen. Funktioniert aber dennoch. )
[/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Ich hoffe ich konnte euch genügend Einblick in meine Haltung geben, damit ihr mir bei meinem Problem(en) eventuell helfen könnt. Bei Unklarheiten bitte sofort Fragen.[/font][font=Arial]
[/font] [font=Arial]Danke im vorraus für eure Hilfe, auch Danke für die Geduld beim lesen ( war ja jetzt doch noch ganzschön viel geworden :sleep:

)[/font][font=Arial]

[/font] [font=Arial]Liebe Grüße ANTdré[/font]

Sain · Beitrag von **Sain** » 30. September 2007, 20:02

Hi und willkommen. Ich denke ich kann dich beruhigen. Meine Formica fusca haben sich ebenfalls Anfang September dafür entschieden sich für die Winterruhe vorzubereiten.
Mitte des Monats wurden keine Insekten mehr angenommen. Vereinzelt konnte ich aber in der Nacht 0-2 Uhr eine Arbeiterin noch Honig sammeln sehen.
Seit dem 20 September steht das Formicarium mit fusca (Erdnest) und Lasius cf. emarginatus im RG zusammen in einer großen gekühlten Styroporbox.

PS: Schöne Fotos hast du da gemacht

- Nicht vergessen die rote Folie anzubringen

Boro · Beitrag von **Boro** » 30. September 2007, 22:15

Hallo ANTdre´!
Sorgen muss man sich machen, weil die Königinnen seit Juli keine Eier gelegt haben! Das ist sicher nicht der normale Verlauf der Entwicklung einer Kolonie. Da kann nur etwas mit der Haltung nicht stimmen, vielleicht hältst du die Tiere zu feucht? (Schimmelbildung!!)
In der Natur hätte diese Kolonie auf jeden Fall noch eine Generation von Arbeiterinnen aufgezogen. In vielen Nestern findet man derzeit noch Puppen, woraus die Ameisen noch vor der Winterruhe schlüpfen müssen.
Im Gegensatz zu anderen Arten furagieren die Ameisen der Serviformica-Gruppe noch eifrig.
Nun hast du aber keine Brut, daher brauchen die Tiere auch so gut wie keine tierische Eiweißnahrung. Deswegen nehmen sie auch die dargebotenen toten Insekten nicht an. In dieser Phase reicht Honigwasser, vielleicht sollten zur Abwechslung kleine Obststücke (z.B. v. Ringlotten od. Zwetschken) angeboten werden.
Dazu kommt noch, dass sich die Tiere auf die Winterruhe vorbereiten, d. h., dass nach Anlage der nötigen Fettreserven die Aktivität doch stark nachlässt.
Zusammengefasst: Ich sehe das Problem kaum in der Ernährung, wohl aber in der Haltung. Lies vielleicht die einschlägigen Haltungsberichte über Formica fusca noch einmal genau durch.
Gruß Boro

ANTdré · Beitrag von **ANTdré** » 1. Oktober 2007, 11:04

Grüßt euch.

Danke für eure Informationen bzw. Anregungen, ich habe einen Haltungsbericht von "Empire" gefunden, er will über einen eigenen Versuch die verschiedenen Arten der Winterruhe auf die Reaktion der weiteren Entwicklung der Kolonien überprüfen.
Also es scheint mir jetzt wohl so das durch die mangelnde Nahrungsaufnahme eine von den Ameisen selbst eingeleitete Winterruhe beginnt, ich werde sie in den Keller stellen und weiter beobachten.
Was die Feuchtigkeit betrifft, konnte ich leider keine detailierten Aussagen in den Haltungsberichten finden. Ich kann aber nach der Winterruhe meiner Formica fusca den Bewässerungsgrad heruntersetzen.
Man muss wohl selbst ein wenig herum Experimentieren um die beste Haltung zu erreichen. Auch wenn Experimentieren immer fraglich ist, in Bezug auf die artgerechte Haltung.

@Sain:
Hast du durch die rote Folie keine Einschränkung der Beobachtungsmöglichkeiten? Meine Problem ist, das ich den Porenbetonstein der Optik wegen gefärbt habe. Als ich eine rote Folie geklebt hatte, konnte ich sogut wie garnichts mehr erkennen.

Tschaui ANTdré.

Sain · Beitrag von **Sain** » 1. Oktober 2007, 14:45

ANTdré hat geschrieben:@Sain:
Hast du durch die rote Folie keine Einschränkung der Beobachtungsmöglichkeiten? Meine Problem ist, das ich den Porenbetonstein der Optik wegen gefärbt habe. Als ich eine rote Folie geklebt hatte, konnte ich sogut wie garnichts mehr erkennen.

Tschaui ANTdré.

Ich benutze keine rote Folie bei meinen fusca. Das aber auch nur weil ich ihnen ein Erdnest angeboten habe, dieses liegt in der Mitte des Formikariums unter einem schönen Stück Rinde.

Du allerdings solltest rote Folie anbringen. Ohne setzt du sie unter dauer Stress. Natürlich gibt es dann Sichteinbußen.
Aber zum Wohl deiner Tiere solltest du schon eine Folie verwenden. Shops wie AntS und AntsN bieten Klebestreifen mit Klett an. So kann man die Folie zum beobachten auch einfach mal kurz entfernen und dann wieder anbringen. Bei meinen L. cf. emarginatus mach ich das genauso (Korknest).

Also überleg es dir.

Sain

ANTdré · Beitrag von **ANTdré** » 1. Oktober 2007, 15:28

Hidiho,

vielleicht ist auch das schon die Lösung für das Problem der mangelnden Eiproduktion.
Du hast mich überzeugt, denn Stress ist für Niemanden gut!
Soll ich die Folie direkt an das Nest anbringen, oder an die Scheibe des Glasbeckens? Wenn ich die Folie an die Scheibe hefte ist immernoch ein geringer Lichteinfall von den Seiten gegeben, da das Nest bauartbedingt etwas von der Scheibe weg steht. Wenn ich die Folie am Nest anbringe, ist die Störung sicher größer wenn ich sie zur Beobachtung kurz entferne, als garkeine Folie!?!

Gruß ANTdré

Fabienne · Beitrag von **Fabienne** » 1. Oktober 2007, 15:58

Achja dein Formicarium macht einen sehr hübschen Eindruck. Der Holzstapel und das als Baumstamm getarnte Nest sind schon wirklich gut geworden!

Auch später die Tannenzapfen und Tannennadeln gefallen mir sehr gut. Freue mich schon auf deinen Haltungsbericht ... bzw. such ich gleich mal, ob du schon einen angefangen hast.

lg
Fabienne

ANTdré · Beitrag von **ANTdré** » 1. Oktober 2007, 16:46

@Fabienne:

Grüß dich,

und Danke für dein Lob. Ich wollte ein Waldformicarium erschaffen was einigermaßen natürlich wirkt, aber ich stelle momentan noch stänig neue Baufehler fest die den Verlauf der Haltung beinträchtigen. Ja die erste Variante des Nestes, mit dem ausgehöhlten Baumstamm hat mir auch sehr gut gefallen nur hat der Schimmel diese Freude schnell dahin gerafft:furchtbartraurig:. Meine zweite Variante scheint in Bezug auf eine rote Folie leider auch eine eher schlechte Wahl gewesen zu sein. Ich werde wohl über den Winter einige Umbaumaßnahmen ergreifen, es soll ein Nest aus Porenbeton ( ungefärbt ) entstehen mit feuchteren und trockeneren Gebieten. Dieses soll aber wieder fest in die Arena integriert werden, das heißt es soll sich in der Erde befinden ( umhüllt von feinem Kies ), damit die "Oberflächenoptik" nicht zu stark eingeschränkt wird. Ich lege leider viel oder zu viel Wert auf die Optik.
Habe selber noch keinen Haltungsbericht, denn ich habe noch viel zu wenig Erfahrung in der Haltung, als das ich auf qualifizierte Weise über die Haltung berichten und einen Beitrag zur Wissensvermittlung beitragen könnte. Ich werde sicherlich im späteren Verlauf mit einer anderen Kolonie auf dieser Ebene halten können.

Tschaui ANTdré.

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Nahrungsverweigerung bei Formica fusca, mache mir Sorgen!

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