User des Monats November 2024   ---   marcel  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Sehr reproduktive Ameisenart zu Verfütterungszwecken gesucht

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
lugubris
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Sehr reproduktive Ameisenart zu Verfütterungszwecken gesucht

Beitrag von lugubris » 25. Mai 2012, 16:30

Hallo, zusammen!

Ich werde bald Reptilien (der FamilieThyphloidae Wurm/Blindschlangen) halten, die ‚Ameisen bzw. deren Puppen und Eier fressen.

Mein Problem:
Draußen unter Steinen finde ich nicht genug meist nur ein bis 2 Puppen.
Oder muss ich tiefer graben?
Gibt es da Tricks?
Anderer Seits möchte ich nicht unbedingt die Natur ausbeuten.
Da ich größere Mengen brächte und das mindestens 2-mal die Woche.

Gibt es eine sehr einfach zu haltende Ameisenart, die sich sehr gut reproduziert?

Könnte ich den Ameisen einen künstlichen Bau anbieten, bei dem ich die Larven entnehmen kann ohne das die Ameisen „umziehen“?


Grüße
Julian



Benutzeravatar
christian
Halter
Offline
Beiträge: 1737
Registriert: 5. April 2009, 12:54
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

#2 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von christian » 25. Mai 2012, 16:50

Puppen und Eier heißen immer, dass den Tieren das Nest aufgemacht werden muss und in so großem Maße ist das nie gut für eine Kolonie. Ich empfehle dir mehrere Kolonien zu halten, damit die Last verteilt wird - und selbst dann halte ich dein Vorhaben nicht für durchführbar... Tut mir Leid.

Man kann den Tieren z.B. durch hohle Steine/Gläser oder sonst was in der Natur auf die Nester stellen und dann alle paar Wochen die Nester dann leerräumen. Was ist aber im Winter? Ob die Tiere eine Winterruhe halten, die du dir kaufen willst, weiß ich nicht, aber selbst dann: Die großen Brutschübe kommen immer erst Ende Mai/Juni, wo man so richtig Brut unter den Steinen hat.

Aber wie gesagt, wenn sich die Tiere nur von der Brut und nicht von den Imagines ernähren können, kann man nur schwer bis nicht genug von den Tieren auftreiben.

L.G. christian



lugubris
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von lugubris » 25. Mai 2012, 17:13

Hallo!

Ich habe mir schon Gedanken zu einer möglichen „Legebatterie“ gemacht.

5 getrennte Aneinander gereihte Terrarien (zusammenhängend) mit jeweils einem „Objektträgernest“ (habe ich beim Ameisenwiki gefunden) bei dem der Deckel abnehmbar wäre.
Ich könnte also jede Woche ein Nest zum Teil (evtl. die hälfte) plündern.
Immer ein anderes Nest die anderen hätten dann Regenerationszeit.
Jetzt bräuchte ich wie gesagt möglichst ganz Jährig vermehrbare Ameisen die sehr produktiv sind, wenig Platz brauchen und geringe Ansprüche haben.
Dann könnte ich mehrere Kolonien in, wie oben genannt, je einem Terrarium halten.

Gibt es da etwas?

Grüße
Julian



Benutzeravatar
swagman
Halter
Offline
Beiträge: 2285
Registriert: 4. März 2006, 15:12
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

#4 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von swagman » 25. Mai 2012, 18:33

lugubris hat geschrieben:Draußen unter Steinen finde ich nicht genug meist nur ein bis 2 Puppen.

Na dann solltest du Bartagamen halten, lieber Julian. :baeh:
Aber Spaß beiseite, kurzfristig hab ich auch schon mit diesem Gedanken gespielt, gerade wegen dem Thread über die Blind-/Wurmschlangen neulich.
Obwohl, dort wollt ich die Viecher noch an meine Ameisen verfüttern...

Diese Schlangen sind ja nicht sehr groß, daher sollte sich eine ausreichende Futterversorgung durchaus bewerkstelligen lassen.
Ich denke, wichtiger wäre abzuklären welche Ameisenarten überhaupt gefressen werden.
Keine Ahnung ob es da schon Erkenntnisse von den anderen Haltern dieser Schlangen gibt? Sonst müsste man erstmal austesten und später die Ameisenarten halten. Was natürlich ungünstig ist, besser wäre schon im Vorfeld genügend große Kolonien zu haben.
Anderseits sind z.B. Blumentopfschlangen sicher nicht sehr wählerisch.

Brutentnahme aus Ameisenkolonien sollte auch kein Problem sein, hier geht es ja nicht um eine Haltung mit Nesteinblick und soweiter. Im grunde könnte man die Kolonien in größeren Wannen mit Erde halten und einfach umgraben um an die Brut zu kommen. Arten mit größeren Kolonien sind da sicher sehr gut geeignet für. Man könnte auch mit flachen Steinen oder Holz- oder Rindestücke welche von oben leicht erwärmt werden, dafür sorgen, dass die Brut darunter gelagert wird.
Messor Arten sind da sicher nicht die schlechtesten, falls diese auch gefressen werden. Messor ist leicht zu halten und bildet irgendwann sehr große Kolonien.
Generell würde ich auch verschiedene Ameisenarten setzen, dann kannst du auch heimische Arten nehmen und den Sommer über die Brut verfüttern. Lasius niger sollte eine geeignete Art sein um schnell große Kolonien zu bekommen.
Einige exotische Arten dann für die Winterfütterung. Könnte mit kleineren Camponotus vielleicht recht gut klappen. Die wachsen auch meist recht schnell.

Liebe Grüße,
Markus



Benutzeravatar
KayRay
Halter
Offline
Beiträge: 710
Registriert: 17. Juli 2009, 20:30
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von KayRay » 25. Mai 2012, 18:47

Hey, also ich denke das sollte machbar wenn auch sehr aufwendig sein.
Ich würde bis zum Lasius niger Schwarmflug abwarten und einfach so viele Gynen wie möglich sammeln. Ein Nest mit Eingriffsmöglichkeit zu basteln bedarf wirklich keiner großen Phantasie, das ist recht leicht. Ich habe mal Lasius flavus in der abgeschnittenen Hälfte einer PETflasche, mit großer Öffnung, gehalten. Die Art hönnte sich eventuell auch noch anbieten. Ich konnte problemlos im Nest rumhantieren ohne sie großartig zu stören. (erschütterungsfreies arbeiten und etwas Werkzeug vorausgesetzt)
Besonders produktiv sind L. niger allerdings nicht. Zumindest nicht am Anfang und wenn du ständig Brut klaust werden sie es auch langsamer. Ist natürlich auch die Frage was die so an Mengen verdrücken?
Fliegenpuppen o.ä. werden garnicht genommen? Wenn sie exotische Ameisen benötigen ist das Ganze den Aufwand vermutlich eh nicht wert. Wobei mir da noch die Gattung Polyrhachis einfiele.. Kann dazu aber wenig sagen habe nie welche gehalten.
Mich würde auch die Bezugsquelle interessieren. (PN vlt.?)
Und irgendwie muss der Züchter sie ja auch ernähren. Den würde ich dann mal fragen.
Es sei denn du entnimmst sie der Natur. Ich kenne mich mit dem Schutzstatus der Tiere nicht aus aber da es sich um Reptilien handelt darfst du sie wohl nicht so ohne weiteres fangen und nach DE bringen.

LG Endy


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

lugubris
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von lugubris » 25. Mai 2012, 19:08

Ich werde schon legal Tiere bekommen (können).
Auch WF bekommt man bei Reptilien legal.
Die Europäischen Arten sind geschützt, welche man allerdings auch bekommen kann da ist halt nen Stück Papier mit abfanggenehmigung drauf erforderlich....Aus einigen Ländern mit Exportstopp wird man keine Tiere bekommen
Diese Schlangen wurden noch nie Nachgezogen sprich ich wäre imprinziep der Tester.
Mir wurde berichtet, dass Ameisenpuppen und Eier egal welcher Art gefressen wurden.
Das ist auch wohl die Haupt Nahrung in der Natur.

Aber befor ich mir so etwas anschaffe muss ich erst einmal anch geeignetem Futter suchen.
Und dann natürlich abwechslungsreich, damit die Tiere unterschiedliche nährstoffe bekommen.


@Swagman ja der Thread war ja von mir ;)

Werde die Arten mal googeln die du nanntest..

Grüße

danke Julian

PS: Mehr Einfälle zu hoch Produktiv und Platzsparend bitte schicken!
Die Pupen müssen auch nicht groß sein... die Schlangen selber sind etwa 3-5 mm dick.



Benutzeravatar
swagman
Halter
Offline
Beiträge: 2285
Registriert: 4. März 2006, 15:12
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

#7 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von swagman » 25. Mai 2012, 20:07

Hey Julian,

wir sind nicht im DGHT-Forum. Brauchst dich also bestimmt nicht gleich angegriffen fühlen. So wild geht es hier eigentlich nicht zu.

Also wenn sie nicht wählerisch sind, bieten sich ja eigentlich alle möglichen Arten an. Eventuell auch einige die allerdings einen höheres Risiko haben auszubrechen.
Das ist dann eher ein Thema das hier im Forum kontrovers diskutiert wird. Gerade bei exotischen Arten, welche eine potenzielle Gefahr für die heimische Fauna darstellen könnten. Denn gerade solche Arten sind sehr produktiv. Pheidole, Tetramorium, Monomorium, Crematogaster und ähnlich Gattungen würden mir da einfallen. Allerdings schrillen da eben die Alarmglocken bei einigen hier im Forum.
Ein funktionierender Ausbruchsschutz ist für die meisten Arten dieser Gattungen Pflicht!
Das kann schnell schief gehen, wenn man nicht die entsprechende Erfahrung hat.

Ansonsten wundert mich, dass noch niemand versucht hat diese Schlangen mit Ameisen zu versorgen. Die Ameisenhaltung ist ja nichts neues und wurde schon vor langer Zeit gemacht.
Finde es jedenfalls ganz spannend hier mal interdisziplinär zusammen zu arbeiten. Gerade das die Haltung längerfristig noch nicht geklappt hat ist natürlich ein starker Anreiz es zu versuchen.
Aber schient ja noch so einige Arten/Gattungen zu geben, wie dein Thread über Draco spp. zeigt.



lugubris
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Sehr reproduktive Ameisenart zu verfütterungs Zwecken gesucht

Beitrag von lugubris » 25. Mai 2012, 20:16

Hallo!

Was bedeutet denn Risikoklassenerlass nötig?
(Beim Antstore)

Bis jetzt sagt mir Camponotus substitutus zu.
Oder Camponotus nigriceps oder Camponotus consobrinus die „Australia“ brauchen es anscheinend nicht so feucht und nicht sooo wam.
Jedoch sagen mir die „Asiaten“ am meisten vom Preis her zu…Vl. Camponotus cf. Albosparsus o.ä.
Werde mal den Händler einfach anschreiben.

Oder wie sähe es mit Meranoplus Arten aus?
Sind die einfach zu halten?


Wie gesagt idealer Weise:
20x20x20 Terrarium, dann vl. So 10x10x1 Ein „Objektträgernest“ mit abnehmbaren Deckel?
Oder müsste das Nest größer?

Für die „Winterameisen“

Und fürn Sommer und so draußen sammeln und auch drinnen züchten.
Ich denke Experimentieren könnte auch gehen.
So teuer sind die teilweise ja gar nicht.


@Swagman fühle mich nicht angegriffen… ;)
Ja das nicht nachgezüchtet ist auch ein großer Anreiz für mich neben der faszination die ich für die Tiere empfinde. Ich hab mit einem Halter gesprochen der mehrere Arten gepflegt hat (Ameisen aus der Natur entnommen und auch wohl andere Insekten gegeben) der sie als Unhaltbar abgestempelt hat…Aber wie du bestimmt auch weißt wird fast alles mal als unhaltbar abgestempelt ;)
Ein Bekannter von mir schrieb ja im Forum die Tiere seien ihm eingegangen vermutlich aufgrund der schlechten Winterfutter besorgung…
Draco spec. Haltung und Zucht klappt. Auch ohne Ameisen.
Grüße



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“