Hallo Liebe Forenmitglieder.

Ich will hier mal ein wenig über den Versuch, eine Lasius fuliginosus Gyne bei Lasius niger und Lasius brunneus gründen zu lassen, berichten.

Als ich vor ca. 2 Wochen wieder mal in meinem Garten war, um mein Beet zu gießen, sah ich 4 Ameisen, die etwas größer waren als die sonst dort üblichen Lasius niger. Also dachte ich mir, schauste mal näher hin. Und bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass es sich dabei um Lasius fuliginosus Gynen handelte.

Da ich schon länger den Versuch starten will, Lasius fuliginosus bei mir gründen zu lassen, habe ich mich dazu entschlossen, mir mal 2 mit zu nehmen.

Ich steckte jeweils eine in ein kleines Röhrchen, die ich jeweils mit Watte verschloss.
Dann musste ich mir erst einmal überlegen, bei welchen Lasius ich sie denn gründen lasse. Auch musste ich mir überlegen, ob ich sie zusammen gründen lasse oder getrennt. Ich entschied mich dafür sie zu trennen. Und die Frage bei welcher Hilfsameise ich sie unterbringe war auch schnell entschieden da in meinem Garten vorwiegend Lasius niger und Lasius brunneus vorkommen.


Ich nahm mir also 2 Reagenzgläser. In das eine setzte ich 3 Lasius niger Arbeiterinnen mit 5 Puppen. In das andere die selbe Anzahl, bloß das es sich hierbei um Lasius brunneus handelte. Beide Reagenzgläser verschloss ich mit Watte und legte sie in die Schublade meines Schreibtisches so dass sich die Ameisen ersteinmal an ihr neues Nest gewöhnen und nicht gleich wieder aus dem Reagenzglas flüchten. Nach einem Tag des „Eingewöhnens“ kamen dann nun jeweils die Gynen in ein Reagenzglas zu den Arbeiterinnen. Beide Reagenzgläser verschloss ich wieder mit Watte. In beiden Reagenzgläsern der gleiche Anblick. Die Arbeiterinnen betrellern erstmal die Gynen. Dies lies nach etwa 2 Stunden nach. Schon nach kurzer Zeit setzte sich die Gyne die bei den Lasius niger untergebracht war auf die Brut und blieb dort erst einmal sitzen.
Die 2 Gyne, die bei den L. brunneus war, lief die ganze Zeit nervös im Reagenzglas umher und kam einfach nicht zur Ruhe.

Ich legte beide Reagenzgläser jeweils in eine Miniarena und deckte sie mit Alufolie ab. Dann öfntete ich beide Reagenzgäser und bot etwas Honigwasser und eine kleine Fliege an. Schon nach kurzer Zeit waren die Lasius niger am Honigwasser schlürfen. Auch die Fliege wurde schnell ins Reagenzglas gezogen. Bloß bei den Lasius brunneus passierte nicht viel. Es war bloß einmal eine Arbeiterin außerhalb des Rg und leckte kurz am Honigwasser. Die die Fliege wurde nicht beachtet. So ging es auch die nächsten 4 Tag weiter.


Als ich 4 Tage später wieder ins Reagenzglas der L. niger schaute, hatte sich nicht viel getan (die Gyne saß immer noch auf der Brut und wurde ab und zu mal von einer Arbeiterin betrellert).

Nicht so gut sah es bei den L. brunneus aus. Die Gyne griff immer wieder eine Arbeiterin an. So beschloss ich, den Versuch für die L. brunneus wieder zu beenden.

Gestern Abend sah ich wieder nach der Gyne bei den L. niger. Und siehe da, das erste Eipacket. Es hat lange gedauert aber besser lange als nie.

Bilder kann ich derzeit leider nicht liefern da meine Cam geklaut wurde. :/

Werde weiter Berichten wenn es etwas neues gibt.

Fragen können hier gestellt werden.

Lg. Martin

Interessant.

Meine Gyne hat nach 4 Wochen leider immer noch keine Eier gelegt, also bin ich davon ausgegangen, dass sie unbegattet ist. Habe sie anfangs mit kolonieeigenen Arbeiterinnen gepusht, diese dann mit Wirtsameisen (gelbe Lasius), die ich in dem Nest gefunden hab, ausgetauscht. Zu Beginn haben sie sich etwas beharkt, aber 4 Wochen lang konnte ich nichts ungewöhnliches beobachten.

Ob sie da noch Eier legt.!? Und da dachte ich schon 2 Wochen sind lange. Kannst ja mal paar Bilder posten.

Eigentlich steht ja im Ameisenwiki das sie ausschließlich bei Lasius umbratus Gründen. Was aber hiermit widerlegt wäre.

Lg Martin

Ob sie da noch Eier legt.!? Und da dachte ich schon 2 Wochen sind lange. Kannst ja mal paar Bilder posten.

Eigentlich steht ja im Ameisenwiki das sie ausschließlich bei Lasius umbratus Gründen. Was aber hiermit widerlegt wäre.

Lg Martin

Hallo,

Ameise1 hat geschrieben:Eigentlich steht ja im Ameisenwiki das sie ausschließlich bei Lasius umbratus Gründen. Was aber hiermit widerlegt wäre.

die Gründung besteht ja nicht nur aus dem Eierlegen, es muss erst einmal eine "tragfähige Kolonie"auf die Beine gestellt werden - dann erst solltest du von einer erfolgreichen Gründung sprechen, denke ich.
Herr Seifert führt in seinem Buch neben umbratus auch weitere Chthonolasius-Arten an, bei denen Lasius fuliginosus allem Anschein nach (gemischte Arbeiterinnen-Population) gründet: L. sabularum, jensi x umbratus, bicornis. Bei weisellosen L. niger hat ein Herr Andrasfalvy anscheinend eine Gründung hinbekommen, aber so einfach scheint es nicht zu sein; bei mir hat letztes Jahr so ein Gründungsversuch nicht geklappt, er endete wie von Frank Mattheis an anderer Stelle hier im Forum beschrieben nach einigen Wochen mit dem Tod der Gyne. Wobei wir ja auch nicht 100%ig sagen können, ob wir es mit Lasius niger oder einer sehr ähnlich aussehenden Art probieren... Weiterhin interessant dürfte aber dieses Thema sein, da man dort auch über Umwege eine Quelle im Forum der DASW auftun kann, bei der über eine erfolgreiche Gründung bei L. niger berichtet wird.

Wie dem auch sei - viel Erfolg wünsche ich dir!

Ich hatte einmal kurz über meine Begegnung mit Lasius fuliginosus geschrieben: HIER

Es gibt wieder was Neues.

Hab vorhin mal wieder ins Reagenzglas geschaut, und siehe da.

Die Gaster der Gyne ist sehr dick
(sieht bei nahe so aus als würde er bald platzen.o.O) also denk ich mal das sie noch viele Eier legen wird.
Und das Eipacket hat sich etwa vervierfacht.

Martin

Zurzeit nichts Neues, außer dass das Eipacket immer weiter anwächst.^^

Und es werden auch sehr viel Proteine angenommen.

Lg Martin