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Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

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#1 Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von M@rkus » 9. Februar 2009, 15:32

[font=Arial]Haltungsbericht von [/font]

[font=Arial]Camponotus cf. ligniperda[/font]


[font=Arial]Im Juni. 2008 konnte ich eine Camponotus Königin, beim Schwarmflug, direkt in der Nähe meines Wohnortes, Graz, fangen. [/font]
[font=Arial]Da ich schon immer eine einheimische Camponotus Art halten wollte aber bislang keine Königin fangen konnte, brachte ich sie in einem gewöhnlichen Rg, mit Wassertank, unter und verstaute sie in einer dunklen Schublade, wo sie ihre Ruhe fand. [/font]
[font=Arial]Schon in der ersten Woche legte sie das erste Eierpaket, welches ich auf 15 Stück schätzte. [/font]
[font=Arial]Bis es zum Schlupf der ersten Larven kam dauerte es recht lang. Leider habe ich aber keine genauen Zeitangaben mehr. [/font]
[font=Arial]Jedenfalls begann ich sie von da an auch zu füttern. [/font]
[font=Arial]Hierzu legte ich jede Woche ein neues, totes Insekt (meist Spinnen oder Fliegen) ins Rg und holte das alte, angefressene Insekt heraus. Auch Honig verfütterte ich einmal in der Woche. Aber hier ist besondere Vorsicht geboten. Als Anfänger machte auch ich damals den Fehler und gab den Honig direkt auf den Boden des Rg´s, ohne Unterlage oder sonstigem. Jedenfalls war schon bald das gesamte Rg mit Honig verschmiert und die erste schlüpfende Ameise blieb geschwächt mit den Fühler daran kleben und verendete. [/font]
[font=Arial]Also was den Honig anbelangt gebe ich diesen in kleinsten Mengen auf ein kleines Stück Alu Folie und lasse es auch nur eine Stunde bei der Königin. Bis dahin hat die Königin aber auch schon meistens den ganzen Honig weggeschlürft. [/font]
[font=Arial]Ich weiß: Nicht jedermanns Sache. [/font]

[font=Arial]Allerdings konnte ich bis jetzt stets Vorteile daraus ziehen. [/font]
  • [font=Arial]Keinen Eierfraß [/font]
  • [font=Arial]Mehr Brut [/font]
  • [font=Arial]Schnellerer Wachstum der Brut [/font]
[font=Arial]Die Larven wuchsen schnell voran und verpuppten sich aufgeteilt auf 2 Tage nahezu gleichzeitig. [/font]
[font=Arial]Nun ließ sich die Brut auch leicht zählen. Es waren genau 11 Puppen. [/font]
[font=Arial]Bemerkenswert ist auch das bis zum Zeitpunkt der Verpuppung der Larven kein einziges neues Ei gelegt wurde, was sich aber 3 Tage nach der Verpuppung schnell änderte. In nur einer Nacht wurde ein neues Paket von etwa 20 Eiern gelegt.[/font]
[font=Arial]Nach weiteren 2-3 Wochen sind alle Puppen geschlüpft. Wobei 7 Puppen am selben Tag schlüpften und der Rest unterschiedlich große Nachzügler waren. [/font]
[font=Arial]Auch die Eier sind in der Zwischenzeit geschlüpft. [/font]
[font=Arial]So begann ich wieder verstärkt Insekten zu verfüttern, die auch eifrig von den Imagos ins Rg geschleppt wurden. Doch die Larven wuchsen nur mehr schleppend bis sich ihr Wachstum bei klein bis mittlere Größe komplett einstellte. Auch Insekten wurden nicht mehr eingetragen. Die Aktivität ging stark zurück und der Gaster der Arbeiterinnen füllte sich zunehmend mit Honig für den Winter. [/font]
[font=Arial]Diagnose: Schon im August gingen sie in die Winterruhe, bzw. bereiteten sich darauf vor. [/font]
[font=Arial]Nach langen hin und her beschloss ich langsam die Temperatur zu senken. [/font]
[font=Arial]Was ich heute aber anders machen würde. Tatsache ist das ich sie dieses Jahr schon jetzt aus der Winterruhe holen musste und sie vermutlich noch früher wieder in die Winterruhe zurückkehren würden. [/font]
[font=Arial]Aber alles halb so schlimm. Heuer werde ich sie wieder bis zum September warm halten.[/font]

[font=Arial]Jedenfalls ging es für 3 Tage in den Keller bei 17° und dann in den Kühlschrank. [/font]

[font=Arial]Jahresresümee: 1 Königin[/font]
[font=Arial]11 Imagos[/font]
[font=Arial]19 Larven [/font]

[font=Arial]Was die eigentliche Winterruhe anbelangt verbrachten sie diese, bei mir, bei ungewöhnlich hoher Temperatur. Sie lag bei 11°. [/font]
[font=Arial]Ich halte dies bei Camponotus aber nicht als schädlich: Durch ihre „innere Uhr“ soll es sogar schon erfolgreich durchgeführte Winterruhen bei Zimmertemperatur gegeben haben. Allerdings können schädliche Folgen noch immer nicht ausgeschlossen werden. [/font]
[font=Arial]Bevor ich es vergesse: Die Winterruhe, im Kühlschrank, dauerte bei mir vom 21. August bis zum 8. Februar. Also 5 ½ Monate. [/font]
[font=Arial]Eigentlich wollte ich sie 6 Monate im Kühlschrank lassen. Allerdings wurden sie ungewöhnlich unruhig im Rg. Daraufhin beschloss ich das ich sie besser auswintere, weil sie anscheinend es selber kaum noch erwarten konnten. [/font]

[font=Arial]Während der Winterruhe machte ich mir auch darüber Gedanken um welche Art es sich wohl genau handle. Momentane Überzeugung liegt bei Camponotus ligniperda. [/font]
[font=Arial]Allerdings werde ich im Juli, zu meinem Geburtstag, eine Kamera kriegen. (Hoffentlich [/font][font=Wingdings][font=Wingdings]J[/font][/font][font=Arial]). Dann kann ich einen Bestimmungsthread, hier im Forum, erstellen. [/font]

[font=Arial]Diskussionsthread[/font]
[font=Arial]http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussionsthread-zu-camponotus-cf-ligniperda-von-m-rkus-t34746.html#post206595[/font]


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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#2 AW: Haltungsbericht: Camponotus cf. ligniperda von M@rkus

Beitrag von M@rkus » 9. Februar 2009, 15:38

[font=Arial][font=Arial]Steckbrief: Camponotus ligniperda[/font]
[font=Arial](Braunschwarze Rossameise)[/font]


[font=Arial]Taxonomie[/font]
[list]
[*][font=Arial]Subfamilia: Formicinae[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Tribus: Camponotini[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Genus: Camponotus [/font][/*:m]
[*][font=Arial]Subgenus: Camponotus[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Species: Camponotus ligniperda (Latreille, 1802)[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Ungültiges Synonym: C. lingniperdus[/font][/*:m][/list:u][font=Arial]Allgemeines[/font]

[font=Arial]Heimat:[/font][font=Arial] ganz Deutschland, Mitteleuropa, planar-collin, sonnenexponiert auch montan[/font]
[font=Arial]Habitat: sonnige Stellen warmer Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder, Feldraine, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk; thermophiler als C. herculeanus: Juli-Temperatur etwa 2,8°K höher (Seifert, 2007)[/font]
[font=Arial]Kolonie: monogyn, selten oligogyn, bei schwuel-warmem Wetter sehr aggressiv, i.d.R gemächlich, kann aber v.a. bei Störungen sehr schnell werden[/font]
[font=Arial]Koloniegröße: Hierzu gibt es keine genauen Angaben, allerdings könnte die Erfahrungen von Ticc weiterhelfen: 1Jahr: 12 Tiere; [size=100]2Jahr: ca. 80 Tiere; [font=Arial]3Jahr: ca. 250 – 300 Tiere[/font]
[/font][/SIZE][font=Arial]Gründung: claustral, auch Pleometrose oder Adoption[/font]
[font=Arial]Arbeiterinnen: polymorph, Minor bis Media mit Übergängen[/font]
[font=Arial]Nestbau: Lebend- und bevorzugt Totholz mit großem Erdnest-Teil, ohne Bäume/Holz auch reine Erdnester[/font]
[font=Arial]Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, auch Anbeißen von Gehölz-Phloem (Honig und Insekten in der Haltung)[/font]
[font=Arial]Winterruhe: 5-6 Monate, rein endogener Rhythmus, kein obligatorischer Nestverschluss [/font]


[font=Arial]Aussehen/Färbung[/font]

[font=Arial]Königin:[/font][font=Arial] wie Arbeiterinnen, Rotfärbung kann jedoch deutlich dunkler ausfallen[/font]
[font=Arial]Männchen: -[/font]
[font=Arial]Minors-Majors: hochglänzend; Thorax, teils Femur, Petiolus und Ansatz 1. gastrales Segment rot; Kopf, Rest Beine und Gaster schwarz[/font]
[font=Arial]Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. [/font]


[font=Arial]Entwicklung[/font]

[font=Arial]Von der Eiablage bis zur Larve dauert es in Gefangenschaft zwischen 9 und 16 Tagen. [/font]
[font=Arial]Von der Larve bis zur Puppe bei guter Fütterung 10 bis 14 Tage. [/font]
[font=Arial]Die Puppe braucht zwischen 12 und 24 Tagen bis die Imago schlüpft. [/font]
[font=Arial](Daten zur Entwicklung beruhen auf nicht repräsentativen Beobachtungen in Gefangenschaft --staggy, 27. Jul 2007)[/font]

[font=Arial]Besonderheiten[/font]

[font=Symbol]· [/font][font=Arial]Mandibelkampf:[/font][font=Arial] Camponotus ligniperda hat den Kapf mit den Mandibeln perfektioniert. Dabei beißt die Ameise zu und weicht wieder zurück, ehe sie wieder zubeißt. So sind kräftige Majoren in der Lage eine Waldameise mit einem Biss zu köpfen. [/font]

[font=Arial][font=Symbol]· [/font][font=Arial]Brutpflege:[/font][font=Arial] Lässt sich durch ihre Größe besonders gut beobachten. Bemerkenswert ist hierbei das die Männchen bei der brutpflege mithelfen[/font][/font]

[font=Arial][font=Symbol]· [/font][font=Arial]Bei Neststörung schlagen Arbeiterinnen mit ihren Köpfen gegen das Holz, des Nestes, um ihre Artgenossinen zu alamieren.[/font][/font]


[font=Arial]C. ligniperda[/font][font=Arial] gehört zu den schönsten und reizvollsten Ameisen: Glanz, Färbung und Größe sind sehr eindrucksvoll und lassen die meisten Exoten blass aussehen. Zudem sind gerade durch die Größe Verhaltensmuster wie Brutpflege und Trophallaxis sehr gut zu beobachten. [/font]

[font=Arial]C. ligniperda[/font][font=Arial] hat den "Mandibel-Kampf" für sich kultiviert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: Bei Angriffen hält C. ligniperda etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne und beißt mit den Mandibeln zu, geht dann sofort wieder auf Abstand. Zusätzlich zum Mandibel-Kampf kann vor allem bei Beute der Einsatz der Giftdrüse gut beobachtet werden. Die Major-Arbeiterinnen gelten als extrem wehrhaft, eine einzige von ihnen kann mehrere Waldameisen mit wenigen Bissen zerschneiden. [/font]


[font=Arial]In der Haltung[/font]

[font=Arial]Temperatur: Zimmetemperatur; Nest kühler[/font]
[font=Arial]Feuchtigkeit: Nest mit trockenen und feuchten Bereichen; In der Arena ist keine zusätzliche Bewässerung von Nöten (normale Raumfeuchte oder trockener)[/font]
[INDENT][font=Arial]Nest: [/font][/INDENT]
[list]
[*][font=Arial]Y-tong: Ganggröße: 6-9 mal 6-9 mm [/font][/*:m]
[*][font=Arial]Erdnest[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Holznest: Wie Y-tong [/font][/*:m]
[*][font=Arial]Farm: min. Plattenabstand 20mm[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Gipsnest: Achtung: Kann zernagt werden![/font][/*:m]
[*][font=Arial]Korknest[/font][/*:m]
[*][font=Arial]Hybrid- Nest: Holz + Y-tong (meiner Meinung nach besonders ideal)[/font][/*:m][/list:u][font=Arial]Quellen: AmeisenWiki, [/font]
[font=Arial]Ameisenforum.de[/font]

[font=Arial]Quellen der Bilder: die Makroaufnahme der Major Arbeiterin und die Königin im Rg stammen vom AmeisenWiki; die Aufnahme der sich gegenseitig umpflegenden Arbeiterinnen stammt von Wikipedia und der Urheber ist [/font]Richard Bartz;

[/font]
Dateianhänge
800px-Camponotus_sideview_3.jpg
Camponotus_ligniperda01.jpg
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#3 AW: Haltungsbericht: Camponotus cf. ligniperda von M@rkus

Beitrag von M@rkus » 9. Februar 2009, 15:42

[font=Arial]Ameisensaison 2009[/font]


[font=Arial]8. Februar: Auswinterung[/font]

[font=Arial]Die Winterruhe ist ohne Probleme und Verluste verlaufen und so kommt es das sie heute endlich mein neu eingerichtetes Formikarium beziehen konnten. [/font]

[font=Arial]Formikarium[/font]

[font=Arial]Gewählt habe ich ein Becken mit den Maßen 60*30*30 cm, welches ich bei Obi um 29€ kaufte. Als Deckel schnitt ich eine Plxisglasscheibe zurecht und bohrte eine Öffnung, Diese verschloss ich dann mit Metalgaze, weil sie ausschließlich der Belüftung dient. Anfangs baute ich dazu noch ein Holznest. Dieses ist aber noch zu groß. Deshalb steht vorerst ein drei Kammern Y-tong in der Arena. Dieser liegt und ist etwa 15*10 cm groß. [/font]

[font=Arial]Was die Kolonie anbelangt gibt es jetzt noch nicht viel mehr zu berichten. Außer das sie schon sehr fleißig waren und nach der Entwinterung auch sofort an den Honig rangingen. Und natürlich wurde auch bereits ein Schutzwall vor dem Rg errichtet. [/font]
[font=Arial]Glücklicher Weiße sind sie extrem aktiv. Im Moment ist so gut wie immer eine Arbeiterin draußen und geht ihre Arbeiten nach. [/font]


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#4 AW: Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von M@rkus » 10. März 2009, 19:42

9.02.09- 10.03.09


Es gibt einiges Neues zu berichten. Also gleich im Vorweg. Meine Kolonie entwickelt sich prächtig!

13.02.09 Beginn der Semsterferien: Schon 4 Tage nach der Auswinterung musste ich also meine Ameisen für eine Woche allein lassen. (Schi-Urlaub)
Allerdings machte ich mir darüber keine großen Gedanken, da sich mein neues Formikarium schon als ausbruchsicher und auch artgerecht herausgestellt hatte und die Ameisen einen agilen und gesunden Eindruck auf mich machten. Also Futter auf Vorrat und ab in die Ferien.

22.02.09 Heimkehr: Mein erster Weg führte mich natürlich direkt zu meinen Ameisen um nach den Rechten zu sehen. Und siehe da: das Rg war lehr :eek:
Mein erster Gedanke war, das sie ausgebrochen sein konnten. Aber zu meiner Freude fand ich sie, Sekunden darauf, in meinem klienen Y-tong.
Aber jetzt zu was Interessantem: Ich hatte absolut nicht mit dem Umzug grechnet, weil ich das Y-tong Nest noch nicht befeuchtet hatte, da ich sie fürs Erste mal im Rg lassen wollte. Aber das störte ihnen nicht. Wahrscheinlich sogar im Gegenteil. Sie leben bis heute in einem staubtrockenen Nest und es gefällt ihnen scheinbar.
Für die Zukunft werde ich das Nest also nicht befeuchten und ihnen eine externe Wasserstelle anbieten. Denn in diesem Zusatand haben sie es sichtlich vor dem feuchten Rg bevorzugt.


Nun zur Brut: Zum Zeitpunkt der Heimkehr waren alle Larven mehr oder weniger zu großen Larven angewachsen. Und etwa 3 Tage später verpuppte sich auch die Erste. Aber die Verpuppung der restlichen Larven zog sich teilweise bis zum heutigen Tag hin und noch immer sind 3 ohne Hülle (aber kurz davor).
Aus diesem Grund heraus fütterte ich sie fleißig mit Spinnen und nochmals Spinnen. Jeden Tag eine Neue. Die nahmen sie auch immer gierig an, bis vor Kurzem. In letzter Zeit sind sie ein bisschen wählerisch geworden.
Ich werde es mal mit Heimchen probieren, sehe das Ganze aber gelassen.
Das Beste ist aber das es bei den ausgwinterten Larven, als Brut, nicht geblieben ist. Derzeit liegt einiges an wieteren Eiern und bereits frisch geschlüpften Larven in der Brutkammer. Eigentlich sogar richtig viele.

Also aktueller Stand:
Eier und sehr kleine Larven, gebündelt in einem Paket: ~35
Große, kurz vor der Verpuppung stehende Larven: 3
Puppen: 16

Stand der Arbeiterinen ist wie folgt 11 und auch die Königin erfreut sich bester Gesundheit.


Seit 2 Tagen kann ich noch etwas immerwieder beobachten. Und es sieht nach einem Umzug aus. Der mir aber garnicht gefallen würde. Denn das Begutachtungsobjekt der letzten Tage ist ein Stück Holz, stehend auf getrockneten Moos. Auch diese Unterkunft wäre wohl trocken.
Allerdings kann ich mir dieses Interesse nicht erklären. Das Stück Holz weißt so gut wie keinen Bodenkontakt auf und ist so hart das es auch keine Unterkunft im Inneren bietet. Denn es ist ein gekauftes Aquarium Holz und steinhart. Auch das Moos ist alles andere als geeignet, da es auf Sand liegt und äußerst instabil ist.
Aber nun zu meiner Beobachtung: Als ich ins Nest schaute merkte ich schnell das mir 2 Arbeiterinen fehlten; scheinbar waren sie auch nicht in der Arena. Bis ich sie zum Schluss, Beide unter dem selben Mossstück hervorhuschen sah. Das wiederholte sich mittlerweile 3mal. Immer 2 Arbeiterinen unter dem selben Moostück. Zwischendurch sind sie aber immerwieder bei der Königin im Nest.
Vielleicht besorgen sich die Arbeiterinen dort aber auch nur ihr Baumaterial. Na ja, wir werden sehen.

Zu guter Letzt noch meine aktuellen Haltunsbedingungen:
Luftfeuchtigkeit: 50°- 60°
Temperatur: Tag und Nacht konstante 22-24° (Zimmertemperatur)


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#5 AW: Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von M@rkus » 30. März 2009, 10:31

30.03.09. Schlupf der ersten Arbeiterin dieser Saison.


Endlich ist es so weit. Wie jeden Morgen hielt ich auch heute nach frisch geschlüpften Ameisen Ausschau. 3 Puppen verfärbten sich in den letzten Tagen schon so dunkel das sie eher gestern als heute hätten schlüpfen müssen. Aber was soll die erste ist seit heute unter den Lebenden.
Mit zwei weiteren rechne ich die nächsten Tage.
Gleich auf den ersten Blick fiel mir auch die recht beachtliche Größe der Neuen auf. Sie fiel doch um einiges kräftiger aus als ich es mir erwartet hatte. Ich traue mir sogar zu behaupten dass es sich hierbei nicht nur um eine Minor sondern sogar schon um eine Media handeln könnte. Auch ihr Kopf hat einiges an Breite und kräftige Mandibeln. Vergleiche mit Camponotus Arten in meiner Umgebung lassen eine Mischung zwischen den beiden Kasten mutmaßen.

Aber auch sonst hat sich so einiges getan. Unerwartete Weiße wurden aus den 16 Puppen in den letzten Wochen gleich ganze 24 Stück. Jetzt kann ich wohl daraus schlussfolgern das die Kolonie mit ganzen 24 Larven auch überwintert hat. Die Brut dieser Saison kann nämlich noch nicht so weit sein. Ihr Maximum an Entwicklung beläuft sich erst auf kleine bis mittelgroße Larven.


Aktueller Stand:

1 Königin
11 Pygmäen
1 (Minor- Media) Arbeiterin
Brut: 23 Puppen
ca. 60 kleine- mittlere Larven und Eier

Was das Legeverhalten der Königin anbelangt, kann ich nur sagen das das Pulkweiße legen von Eiern in regelmäßigen Abständen immer unkontrollierter ausfällt. Jede Nacht mal so ein bis drei Eier und das scheinbar ohne Pause. (Der Pulk wächst stetig). Aber genau kann ich das dann auch nicht sagen.



Weiteres der letzten Tage


Wie schon angekündigt habe ich es mal mit Heimchen als Nahrung probiert. Diese kaufte ich als kleine Tiere die dann aber auch schon abgekocht und eingefroren wurden.
Diese fressen sie wirklich sehr gerne. Zwischendurch hat sich nur mal eine kleine Pause eingestellt da kaum Larven vorhanden waren.

Leider blieb auch das derzeitige Formikarium nicht ohne Fehler. Als Bodengrund verwende ich hauptsächlich einen Sand mit recht grober Körnung. Aber anscheinend noch immer zu fein. Die Arbeiterinnen haben zwar so gut wie keine Probleme darauf zu laufen aber der Abtransport der Heimchen ins Nest bereitet Probleme. Allerdings werde ich vor der 2. Winterruhe nichts mehr daran ändern. Ein bisschen abrackern schadet ja niemanden.
Eventuell arbeite ich das nächste Mal ein bisschen Lehm ein.

28. 03. 09. Sollte sich jemand die Frage stellen wie ich die Puppen so genau zählen konnte dann kann ich ja mal von einem kleinen Trick erzählen. Als die Puppen auf einem Haufen übereinander gestapelt waren, war es mir tatsächlich nicht möglich diese zu zählen. Aber man nehme Spotstrahler; Mit diesen bestrahle man ausschließlich eine Kammer, in der keine Puppe gelagert wird und wartet ab. Schon bald wird eine Puppe nach der anderen herüber getragen. Jede die eine bestimmte Schwelle übertritt wird gezählt. Ist bei einer kleinen Kolonie wirklich einfach.
Ansonsten war bei dieser Aktion, das Verhalten der Kolonie auch wirklich beeindruckend. Bei erhöhten Temperaturen wurden meine Ameisen wirklich sehr schnell und aggressiv.
Aber auch sonst kann ich mich schon mal ein bisschen zum Verhalten meiner Kolonie äußern. Wenn Brut vorhanden ist sind sie recht aktiv. Es fugiert mindestens immer eine Arbeiterin und wenn es ans Heimchen geht dann erledigen sie die Sache auch schon mal zu fünft.
Wechsle ich das Futter oder störe ich sie auf irgendeine andere Weiße, so haben sie mich noch nie angegriffen. Bislang sind das wirklich totale Fluchttiere. In ihrer Not suchen sie dann immer die nächst gelegene Nische.
Positiv ist das sie immer sehr ruhig blieben wenn ich die Abdeckung beim Nest mal kurz entferne.


Bis zum nächsten Mal, Grüße Markus


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#6 AW: Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von M@rkus » 14. April 2009, 14:04

14.04.2009

Heute einmal ein kurzer Beitrag, der sich vor allem dem schnellen Wachstum widmet.
Erstaunlicherweise sind es mittlerweile ganze 29 Arbeiterinnen.
Ich hatte berichtet dass die erst geschlüpfte Arbeiterin schon außergewöhnlich groß ist und wohl nicht mehr der Kaste der Minor Arbeiterinnen zu zuordnen ist. Was das anbelangt fiel keine einzige frisch geschlüpfte Arbeiterin mehr so groß aus. Sie sind alle um ein Stück größer als die Pygmäen aber auch um ein gutes Stück kleiner als die Media Arbeiterin.

Ein wenig ärgerlich ist nur das sie ihr Nest ordentlich zumüllen.
Bislang war die Situation so, dass eine Kammer als Abfallhaufen missbraucht wurde, die andere als Brutkammer, wo sich auch Königin und so gut wie alle Arbeiterinnen befanden, und eine schwach benützte Kammer, wo sie frisch gesammelte Heimchen verarbeiteten.
Aber genau die zuletzt angeführte Kammer wird jetzt überhäuft mit alten Heimchenresten.
Die eigentliche Müllkammer füllt sich aber nicht merklich.
Fazit: Schon zwei versaute Kammern.
Allerdings, wie schon erwähnt, befeuchte ich das Nest nicht und daher bildet sich wohl kein Schimmel. Wird der Platzbedarf größer können sie die Schweinerei wohl noch restlos entfernen.

Aber jetzt mal ein paar Wörter zu der Art, ganz im Allgemeinen.
Es ist meiner Meinung nach eine wirklich sehr faszinierende Ameise. Es gibt eigentlich immer was zu beobachten, nicht zuletzt weil sie sehr aktiv und vor allem auch stark tagaktiv ist. Großes Manko dieser Ameise soll ja auch immer das Wachstum sein. Hierzu kann ich nur sagen dass meine zwar nicht die Schnellsten sind aber ich hatte nie das Gefühl das das Aufziehen der Brut stocken würde. Nein, es geht langsam aber immer stetig voran. Hoffentlich bleibt das so.


Aktueller Stand:
11Pygmäen
16 Minor
1 Minor- Media
1 Media
Brut: 3 Puppen
3 große und 2 mittlere Larven
ca. 60 kleine Larven und Eier (in den letzten Tagen kamen
wohl wieder einige dazu)


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#7 AW: Camponotus cf. ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von M@rkus » 3. Juli 2009, 18:44

03.07.09 Seit 4 Wochen „Tote Hose“

Endlich wieder ein kleines Update. Leider hat das unregelmäßige Schreiben auch einen Grund. Ich befürchte meine Kolonie hat sich für heuer schon wieder verabschiedet.
Aber eigentlich auch nicht weiter verwunderlich. SO früh wie ich sie letzte Saison eingewintert habe. Was soll man machen.
Die Situation ist jedenfalls, wie letztes Jahr, die Gleiche. Arbeiterinnen und Königin sitzen mit prallem Gaster auf einen Haufen kleinen Larven, die nicht mehr wachsen wollen.

Ich werde sie jetzt jedenfalls noch bis zum Oktober warm durchhalten und sie recht kühl überwintern lassen. Kann es sein das sie noch mal aktiv werden? Kann ich sie irgendwie wach rütteln. Wie wärs mit einer kleinen Spot Birne?

Auch die ersten 2 Toten sind zu beklagen. Würde aber sagen dass das vollkommen im Bereich des Normalen liegt. Schließlich handelte es sich bei beiden um Imagos.

Aktueller Stand
39 Minor- Media
0 Major
ca. 90 kleine Larven
1 große Larve
und natürlich eine gesunde Königin

PS: Habe auch ein paar Fotos angehenkt. Sicher nicht schön zum Anschauen aber einen kleinen Eindruck vermitteln sie.
Dateianhänge
Foto0151.jpg
Foto0158.jpg
Foto0157.jpg
Foto0152.jpg
Foto0154.jpg


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