10.03.2007Derzeit bewohnt die
Königin noch ein RG und ist im Keller "zwischengelagert" bei etwa 15°C. Ich biete ihr derzeit ein frisches RG an, in dem unter anderem ein wenig Honig wartet.
Die
Winterruhe in der Hütte hat sie gut verwunden, sie bewegt sich weitaus weniger träge als im Januar. Die
Brut, aus
Larven bestehend (~8) hat den Winter scheinbar ebenfalls problemlos überstanden.
Dass ich die Ameisen aus der Hütte in den Keller verlagert habe, liegt an zweierlei Gründen:
1. Durch den stetig anwachsenden Höchststand der Sonne im Laufe der Zeit, wird das Winterquartier immer stärker besonnt. Dadurch steigt die Temperatur im Innern ohne weiteres auf 15°C und fällt in der Nacht entsprechend wieder ab.
2. muss ich das RG wechseln, da die Watte des Wasserreservoirs bis an das Ende durchgerutscht ist und sich allmählich Schimmel bildet.
Die Art ist anfangs träge wachsend, deshalb werden sich die Neuerungen erstmal zögerlich einstellen werden!
12.03.2007Ab heute gilt es, die Entwicklung der
Larven zu beobachten. Es sind deren mindestens 8 und haben die
Winterruhe vermutlich problemlos überstanden.
Ich rechne mit einer Entwicklungszeit ähnlich der Camponotus ligniperda. In etwa 30 Tagen müsste die erste
Puppe zu finden sein. Die Temperaturen liegen des Nachts derzeit bei etwa 17°C und tagsüber um die 22°C.
Da sich bereits Fliegen ohne Ende an den Häuserwänden sammeln, habe ich deren Bestand ein wenig reduziert und der
Königin eine abgebrühte angeboten. Honoration: ewige Drohgebärden nachdem sie sie gefunden hat, nun wird der Proteinklumpen ordentlich bearbeitet. Der Honig dürfte in der Nacht fällig geworden sein.
Kleiner Anhang: so interessant ist die Fliege wohl doch nicht. Sie liegt jetzt am Ende des zweiten RG und wird mit eigens herausgezogener Watte aus dem 1.RG an die Wasserreservoirwatte des 2.RG gedübelt. Vermutlich hat sie die Fliege als Bedrohung eingeschätzt, bzw. das Nest als mangelhaft sicher eingestuft.
Ich werde mir in den nächsten Tagen etwas einfallen lassen, um der
Königin eine für sie weniger stressige Umgebung zu schaffen. Möglicherweise läuft die Zucht der ersten Generation auf einer puren claustralen Ebene ab.
17.03.2007 Das RG ist nun in einer kleinen Box untergebracht, ähnlich derer, wie sie Antastisch verwendet. Außerdem habe ich ein frisches RG dazugegeben und halte alles abgedunkelt mit einer roten Folie bedeckt. Unter anderem biete ich nun Honig in einem Kronkorken an, allerdings erwarte ich diesbezüglich nicht, dass sich viel tun wird.
[edit - 2 Stunden später]Nun gut, ich habe mich geirrt. Nachdem sich Honig als doch sehr angesagt herausgestellt hat, habe ich gleich einen Mehlwurm halbiert. Was soll ich sagen... die killer application schlechthin. Nun werde ich also 1 mal die Woche einen Wurm anbieten.[/edit]
Stand der Larvengrößen:
6 bei 2 - 3mm
2 bei 3 - 4mm
20.03.2007 Tag 8/10 (Larvenstadium): Eine kleine Korrektur muss ich jetzt vornehmen. Da ich Schwachmathiker bin, habe ich mich bezüglich der
Larven vertan. Es sind deren 10.
4 bei 2 - 3mm
3 bei etwa 4mm
3 bei 5 - 6mm
23.03.2007 Tag 11/13 (Larvenstadium): Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Mathematik neben den Amis von meiner Warte aus zur Achse des Blöden gehört.
Larven habe ich inzwischen 12 gezählt.
6 bei 2 - 3mm
3 bei 4mm
3 bei 6 - 7mm
Ich denke, in den kommenden 3 Tagen wird sich die erste
Puppe zeigen. Die
Gyne fouragiert, bzw. "guckt kurz beim Kronkorken vorbei" wohl stets des Nachts. Die "mächtig kleiner Honigtropfen"-Methode funktioniert einwandfrei.
24.03.2007 Tag 12/14 (Larvenstadium): alles wie gestern^^.
Ich habe einen kleinen Feldversuch gestartet, da Mehlwürmer gerne als einfache Proteinquelle genutzt werden. Die
Puppen werden wohl tatsächlich langsamer "faul" als die
Larven. Wird sich allerdings die nächsten 48 Stunden deutlicher herausstellen.
Eine der
Puppen habe ich transversal halbiert und den Schwanzanteil an die
Gyne übergegeben. Nu sitzt sie da und zerlegt gemütlich die Proteinbombe.
27.03.2007
Tag 15/17 (Larvenstadium): Hm, dauert wohl länger, als gedacht:
5 bei 2 - 3mm
2 bei 4mm
1 bei 5 - 6mm
4 bei 6 - 7mm
Dafür hat sie mich heute morgen ne knappe viertel Stunde gefesselt: Ein kleiner Kontrollblick und was sehen meine müden, verklebten Augen da? Sie zerlegt genüsslich den Panzer der Mehlwurmpuppe. Das Bild eines Dosenöffners hat sich in Anbetracht dessen in meinem grau vernebelten Guten-Morgen-Hirn herauskristallisiert. Es ließ sich in dem Zustand nicht vermeiden^^.
28.03.2007
Tag 16/18 (Larvenstadium): keine sichtbaren Änderungen
Mehlkäferlarve/-puppenversuch: Seit nunmehr 96 Stunden liegen 4 halbe
Puppen bei meinen Ameisen herum und machen sich geruchlich gar nicht bemerkbar. Auch zupfen die Imagines regelmäßig dran weiter. Die 4 halben
Larven hingegen habe ich gestern entsorgt. Erstens hat sich der Panzer an der Schnittstelle mit einer Breite von 2mm schwarz verfärbt, langsam hat sich auch ein muffiger Geruch ausgebreitet und Zweitens hat sich der Inhalt des Chitinpanzers ein wenig... verflüssigt.
Das nächste Mal werde ich die Futtertiere ordentlich "pouchieren", also etwas länger mit heißem Wasser behandeln. Mal sehen, ob sich dann etwas ändert.
30.03.2007 Tag 18/20 (Larvenstadium): Joa, nun ist es endlich soweit, die erste
Puppe ist da. Ab sofort läuft der Countdown für dieses Stadium. Unter Entwicklungsdauer werde ich 25 - 30 Tage angeben, da vor der
Winterruhe bereits
Larven vorhanden gewesen sind. Genauere Zeitangaben versuche ich beim nächsten Schwung herauszubekommen, bzw. versuche ich die derzeitigen Ergebnisse zu belegen. Ansonsten sind noch folgende Larvenstadien vorhanden:
4 bei 2 - 3mm
3 bei 4mm
1 bei 5 - 6mm
3 bei 6 - 7mm
Tag 1 (Puppenstadium):
1
Puppe Weiterhin wird fleissig die Mehlkäferpuppe bearbeitet und benagt. Zumeist des Nachts, wie ich anhand der veränderten Position erkennen kann. Honig findet derzeit wohl eher geringfügige Beachtung. Als Behältniss dient mir eine kleine Plastikbox von *semischleichwerbung* F*r*e*o. Nun bleibt abzuwarten, wie lang die erste Arbeiterinn auf sich warten lässt und wann der nächste Eierschwung kommt. Die Temperaturverhältnisse haben sich wenig geändert. Vielleicht +1°C im Schnitt.
06.04.2007 Tag 25/27 (Larvenstadium): Nach längerer Abwesenheit meiner Griffel vom sterilen Plastikdosen-Reagenzglas-mit-Kronkorkenfutternapf-Nest, hat sich doch einiges getan:
2 bei 2 - 3mm
4 bei 4mm
0 bei 5 - 6mm
4 bei 6 - 7mm
Der geneigte Leser wird bemerken, dass sich eine
Puppe nicht hat auffinden lassen. Vielleicht taucht das Semiviech ja wieder auf.
Tag 8 (Puppenstadium):
1
Puppe (Der Seidenkokon ist längst verhärtet und hat die übliche Braunfärbung angenommen. Am distalen Ende befindet sich der obligatorische Kotfleck. Ich vergleich das immer mit den Schlafsäcken... uääärgs ^^)
Weiterhin erwarte ich das nächste "Gelegegelage". Die letzte halbe Mehlwurmpuppe (Schwanzende) ist vollständig leer. Dass die Innereien nicht hineingetrocknet sind, erkenne ich daran, dass das Teil nach etwa 2 Stunden bereits hohl draußen lag. Nachher biete ich das nächste Stückchen an. Mal sehen, wie verfressen Madame ist.
Kleiner Anhang: Insekten haben bekanntlich ein Strickleiternervensystem. In jedem Segment befindet sich ein paariger Neuronenknoten, eher Ganglienpaar, die
intersegmental miteinander über einen einzelnen Nervenstrang miteinander verbunden sind.
Intrasegmental miteinander verbunden über sogenannte Kommissuren (beim Menschen heißen die Dinger im Hirn genauso, die die linke und rechte Hemisphäre des Gehirns verbinden [z.B. Corpus Callosum] - ist es nicht erstaunlich, wie ähnlich sie uns sind? Das duale System erscheint in der Natur sehr häufig. Jetzt verstehe ich langsam auch die Grunderkenntnis/Theorie der Metamerie; der Digestionsapparat, die primären Geschlechtsorgane und das Herz sind mehr oder weniger "besonders"). Das tolle daran: die Teile senden ihre Impulse als Antwort auf Reizung auch dann, wenn sie bereits vom Caput des Tieres abgetrennt sind. Also autark.
Bei der halbierten Mehlwurmpuppe kommt es bei Berührung immernoch zu den kreisförmigen Abwehrbewegungen des Unterteils. Bei der
Königin der
Camponotus herculeanus hat das zu einem Angriffsverhalten geführt:
Hochfrequentes zittern mit dem gesamten Körper, betrillern des Mehlwurmpuppenunterteils, aufrichten auf die hinteren 2 Beinpaare mit nach vorne ausgerichtetem Caput und aufgerissenen
Mandibeln, danach blitzartiges Vorstoßen auf den Puppenrest und zubeißen/-kneifen. Einmal hat's dabei ordentlich geknackt. Wie gesagt, nach 2 Stunden ist das Ding leer gewesen.
07.04.2007 Tag 9/1 (Puppenstadium):
2
Puppen16.04.2007 Tag 1 (Eistadium): Hab grad nochmal richtig nachgeguckt, es sind tatsächlich wieder Eier vorhanden. Mal sehen, wie lang das Stadium bis zur Larvenentwicklung dauert. Bisher:
5 - 8 Eier
Tag 18/10/2 (Puppenstadium):
2
Puppen à ~ 5mm
1
Puppe à ~ 10mm
Inzwischen nutzt die
Gyne in der F*r*e*o-Schachtel beide RG's. Das Eine ist ein wenig angeschimmelt und die Watte dürfte zwischenzeitlich ausgetrocknet sein und beeinhaltet die 3
Puppen, das Zweite dient als Ei und Larvenlager. Wenn ich mich nicht irre, hat sie damit begonnen ein weiteres Eipaket anzulegen.
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