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Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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#1 Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 16. März 2008, 18:26

Grüßt Euch,

ich möchte hiermit einen Haltungsbericht über meine kleine Camponotus ligniperda Kolonie starten. Hier soll nun zu lesen sein, wie sich meine Kolonie entwickelt und wie sich die Haltung gestalltet. Wie ich mich als Halter anstelle und welche Erfahrungen ich sammeln werde.
Ich bitte Euch im Diskussionsthread stets Eure Fragen bzw. Eure Antworten zu meinen Fragen publik zu machen, damit ich die Haltung so artgerecht wie möglich durchführen kann und mir kein Fehler unbemerkt bleibt.
Vielen Dank im voraus für Eure Teilnahme an diesem Haltungsbericht.

Die Kolonie wird in diesem Becken eine neue Heimat finden.



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#2 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 16. März 2008, 18:54

Die nun folgende Artbeschreibung ist eine Zusammenstellung von dem erfahrenen Halter Sahal!

Taxonomie
Subfamilia: Formicinae
Tribus: Camponotini
Genus: Camponotus MAYR 1861
Subgenus: Camponotus
Species: Camponotus ligniperda (LATREILLE 1802)


Allgemeines
Heimat: ganz Deutschland, Mitteleuropa, planar-collin, sonnenexponiert auch montan
Habitat: sonnige Stellen warmer Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder, Feldraine, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk; thermophiler als Camponotus herculeanus: Juli-Temperatur etwa +2,8°C (Seifert, 1994)
Kolonie: monogyn, selten oligogyn, bei schwuel-warmem Wetter sehr aggressiv, i.d.R gemächlich, kann aber v.a. bei Störungen sehr schnell werden
Gründung claustral, auch Pleometrose oder Adoption
Arbeiterinnen: polymorph, Minor bis Media mit Übergängen
Nestbau: Lebend- und bevorzugt Totholz mit großem Erdnest-Teil, ohne Bäume/Holz auch reine Erdnester
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, auch anbeißen von Gehölz-Phloems (Honig und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: 5-6 Monate, rein endogener Rhythmus, kein obligatorischer Nestverschluss


Aussehen/Färbung
Königin: wie Mi-Ma, Rotfärbung kann jedoch deutlich dunkler ausfallen
Männchen:
Minors-Majors: hochglänzend; Thorax, teils Femur, Petiolus und Ansatz 1. gastrales Segment Rot; Kopf, Rest Beine und Gaster schwarz
Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.


Größe
Königin: 16 - 18mm
Männchen: 8 - 12mm
Minors-Majors: 6 - 14mm


Haltung
Temperatur: Raumtemperatur, Nest kühler
Feuchtigkeit: Nest mit trockenen und feuchten Bereichen
Nest: Erdnest, Ytong, Holznest, Farm mit Plattenabstand >20mm, Gips kann zernagt werden
Formicariengröße: Minimum 60x30 cm (ab erster Arbeiterin)
Formicarienzubehör: keins, Heizung ist kontraproduktiv und verkürzt die Sommer- und somit Aktivitätsphase erheblich. Bei zu warmer und gleichmäßiger Temperatur kann Camponotus ligniperda bereits gegen Ende August das Sommergeschäft erledigt haben und begibt sich störrisch in die Winterruhe. Der bei anderen Gattungen erhoffte Vorteil einer erhöhten Vermehrungsrate trifft bei dieser Gattung definitiv nicht zu!


Bemerkungen
Für mich gehört Camponotus ligniperda zu den schönsten und reizvollsten Ameisen: Glanz, Färbung und Größe sind sehr eindrucksvoll und lassen die meisten Exoten blass aussehen. Zudem sind gerade durch die Größe Verhaltensmuster wie Brutpflege und Trophallaxis sehr gut zu beobachten.
Camponotus ligniperda hat den "Mandibel-Kampf" für sich kultiviert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: bei Angriffen hält Camponotus ligniperda etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne und beißt mit den Mandibeln zu, geht dann sofort wieder auf Abstand. Zusätzlich zum Mandibel-Kampf kann vor allem bei Beute der Einsatz der Giftdrüse gut beobachtet werden.



Hier zur Vorstellung nun auch ein paar Bilder, die mir freundlicherweise der Moderator Boro zur Verfügung gestellt hat!

Bilder der Königin:
Bild Bild

Bilder der Minor,- und Majorarbeiterinnen:
Bild Bild



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#3 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 16. März 2008, 20:57

So nun zum eigentlichen Haltungsbericht:


[size=84]Mittwoch 12.03.2008:

[/SIZE]
[size=84]Heute ist sie endlich angekommen, meine erste Camponotus ligniperda Kolonie! Es sind so schöne Tiere und gerade durch ihre Größe so imposant. Ich muss sagen das sich der Kauf einer Lupe schon durch diesen Anblick gerechnet hat.

Ich habe das Päckchen geöffnet und das darin enthaltene Reagenzglas, abgedunkelt noch etwa zwei Stunden stehen lassen, damit die Tiere sich beruhigen konnten. In dieser Zeit bewässerte ich den Ytong mit 50ml Wasser und gab zusätlich Wasser, Honigwasser und eine überbrühte Mehlwurmhälfte in das Becken.
Nun war noch Zeit, die Randbedingungen zu dokumentieren. Da ich, wie im Umbaubericht meines Wüstenformicariums erwehnt, einen Nesttemperaturfühler, ein Thermometer und ein Hygrometer integriert habe, kann ich somit die Haltungsbedingungen genau auflisten!

Nesttemperatur:
16,5 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
48 %

Ich habe nun das Reagenzglas in das Becken vor den Nesteingang gelegt und den Verschlussstopfen entfernt. Die Kolonie brach in Panik aus, doch sie beruhigten sich sehr schnell, dabei wurde das Reagenzglas nicht verlassen. Nach etwa 5 Minuten erkundeten zwei Arbeiterinnen vorsichtig den Eingangsbereich, wobei Eine den Weg in den Ytong suchte und die Andere das Becken im Radius von 5cm erkundete. Die Arbeiterin welche den Neststein erkundete, verblieb in diesem wärend die Andere wieder zurück ins Reagenzglas lief.
Der Rest der Kolonie verblieb den Abend über im abgedunkelten Reagenzglas, Nahrung in jeglicher Form wurde nicht aufgenommen.
Als sich die Lage vollständig beruhigt hatte, konnte ich nun eine Bestandsaufnahme durchführen.

Diese ergab:
01x Königin ( Zur Vollständigkeit mit erwehnt! )
08x Minorarbeiterinnen
01x mitllere Larven
19x kleine Larven

Ich werde diesen Bestand nur aufführen, wenn sich Änderungen ergeben haben oder ab und zu als Erinnerung!


Donnerstag 13.03.2008:

Heute Morgen konnte ich mit Freude feststellen, das die Kolonie den Ytong als Nest angenommen hat, da der Umzug in der Nacht geschehen sein muss, konnte ich ihn leider nicht mit eigenen Augen mit erleben:furchtbartraurig:. Sie haben sich in der unteren linken Kammer des Ytongs eingenistet, welche eigentlich eine trockenere Kammer ist, sie werden wissen was sie tun!

Bild

Der Eingang des Nestes wird komischer Weise noch nicht zu gebaut, sie sind sich wohl noch nicht sicher ob es der richtige Platz für sie ist. Das Becken wurde bis jetzt noch nicht erkundet, ab und zu inspiziert eine Arbeiterin den restlichen Teil des Nestes.
Was mich freut ist, das die Brut von dem Anfangsstress verschont geblieben ist, denn es sind noch alle Larven vorhanden. Um diese befinden sich stetz drei Arbeiterinnen und füttern sie.
Nahrung wurde erneut nicht sichtbar aufgenommen.

Nesttemperatur:
16 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
53 %


Freitag 14.03.2008:

Heute Morgen konnte ich feststellen, das eine Mehlwurmhälfte ins Nest gezogen wurde. Wieder geschah dies über Nacht:furchtbartraurig:. Die Kolonie denkt sich wohl,.......so jetzt ist der dumme große Schatten, der die ganze Zeit davor hockt endlich weg und wir können loslegen!
Naja, es ist ja auch ein gutes Zeichen das sie Proteinnahrung zu sich nehmen.
Ich habe das Nest wieder mit 50ml bewässert und habe neues Honigwasser und Wasser angeboten.
Am Abend konnte ich dann endlich beiwohnen, wie eine Arbeiterin Honigwasser zu sich nahm, die Honigwasserlust war wohl größer als die Angst vor dem großen Schatten:clap:.
Sie konnte sich erst nicht so recht entscheiden ob sie es probieren will oder nicht, sie lief erst wieder vorbei, dann wieder zurück und dann doch noch zur Honigwasserquelle. Wärend der Nahrungsaufnahme schwoll ihr Gaster merklich an. Nach dem Festmahl wurde sich erstmal geputzt, um dann wieder im Nest zu verschwinden, dort wurde das Aufgenommene fleißig über Trophallaxis weitergegeben. Darauf folgend lief sie zurück zur Nahrungsquelle, aber diesmal mit einer Schwester im Gepäck. Beide saugten ihren sozialen Magen voll, man konnte das Honigwasser durch die Gaster scheinen sehen und teilten die Nahrung mit der Kolonie.

[/SIZE]Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Weiterhin wurde damit begonnen den Nesteingang mit kleinen Steinchen zu zubauen. Doch dadurch das ich den Eingangsbereich etwas zu steil angefertigt habe, fielen immer wieder Steinchen herunter vor die untere Kammer. Dies bemerkte die Bauarbeiterin und beendete das Vorhaben für den heutigen Tag.

Nesttemperatur:
17 °C
Beckentemperatur:
19 °C
Luftfeuchtigkeit:
49 %


Samstag 15.03.2008:

Heute hat sich leider nichts getan was zu berichten wäre, das Becken wird weiterhin nicht erkundet, aber das ist für eine Kolonie deren Größe denke ich normal. Es ist interessant zu beobachten wie Tief sie mit ihren Köpfen in die Mehlwurmhälft eindringen können.

Nesttemperatur:
17 °C
Beckentemperatur:
19 °C
[size=84]Luftfeuchtigkeit:
52 %


Sonntag 16.03.2008:

Heute habe ich wieder das Nest mit 50ml bewässert und frische Flüssignahrung angeboten. Der Eingang wird weiter zugemauert, wobei der Durchgang der unteren Kammer auch weiterhin kleiner wird, durch meinen Architekturlapsus. Dies wird aber von der Kolonie wohl in Kauf genommen, ein doppelter Schutzwall kann nie schaden.

Bild

Ich finde es so spannend der Arbeiterin beim aufsammeln und transportieren von kleinen Steinchen zuzusehen, das meine Freundin schon ningelt und Aufmerksamkeit von mir bekommen möchte:fluchen:! Die Arbeiterin tastet die Steine ab und entscheidet sich dann je nach Transportfähigkeit für einen Stein des Vertrauens. Sie verlässt aber den Eingangsbereich nie mehr als in einem Radius von gut 10cm. Ich frage mich ob es die Kolonie garnicht interessiert wie es in ihrer Umgebung so aussieht, aber auf der anderen Seite haben sie momentan auch alles was sie brauchen "direkt" vor dem Eingang. Steinchen und Nahrung.
Im innern des Nestes versucht die Königin die Mehlwurmhälfte weiter zu zerlegen, damit die Arbeiterinnen ihn weiter verwerten können.
Der Brut scheint es gut zu ergehen, die Larven werden fleissig gefüttert und die mittelgroße Larve scheint mir etwas gewachsen zu sein. Ich bin froh das bis jetzt alles so gut gelaufen ist, es wird Nahrung in jeglicher Form angenommen, der Neststein ist als Nest akzeptiert worden und die Brut erfreut sich augenscheinlich eines guten Zustands.
Nun wird sich nur noch die Frage stellen, wo die Mehlwurmhälfte entsorgt wird, wenn sie aufgebraucht ist. Da mein Nest für eine kleine Kolonie eigentlich zu groß ist, hoffe ich das sie nicht in einer anderen Kammer entsorgt wird. Aber da der Nesteingang zugebaut wird, erachte ich dies als gutes Zeichen, denn es wird scheinbar als Ganzes akzeptiert.

Nesttemperatur:
17 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
54 %

Hier geht es zum
[/SIZE]Diskussionsthread über den Haltungsbericht:
[size=84]Hier geht es zum [/SIZE]Umbaubericht meines Wüstenformicariums:

Gruß, André.
[size=84]

[/SIZE]



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#4 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 18. März 2008, 19:21

Montag 17.03.2008:

Es sind nun alle Anfangssorgen heute erloschen, als ich heute Morgen einen kurzen Blick in das Formicarium warf, fand ich die Mehlwurmhälfte, die in der Nacht zum Freitag ins Nest eingetragen wurde, außerhalb des Nestes! Dies ist eine sehr große Erleichterung für mich da ich mir Sorgen machte ob das Nest zu groß ist und sie die ungenutzten Kammern als Müllhalde nutzen. Da die Mehlwurmhälfte gut 20cm vom Nest entfernt lag, gehe ich davon aus das die Tiere die Arena in der Nacht erkunden. Ich konnte auch beobachten wie eine Arbeiterin im Nesteingang stand und in Habachtstellung den Wachposten mimte, ich muss immer wieder erwehnen wie schön diese Tiere sind, sorry dafür!!

Bild

Bild

Im Laufe des Abends konnte ich eine Arbeiterin beobachten wie sie den Nesteingang weiter zubaut, es ist strickte Arbeitsteilung angesagt, denn es baut nur diese eine Arbeiterin. Der Rest der Kolonie sitz im Ytong und kümmert sich um die Brut. Mittlerweile ist es nun so das durch meinen zu schrägen Eingangsbereich, auch der Eingang zur Nestkammer zugeschüttet wurde, mit Außnahme eines kleinen wieder frei geräumten Stücks, denn die Bauarbeiterin bemerkte erst am Ende ihres Tuns, das die Kammer verschüttet war.

Hier beim fleißigen Eintragen von Steinchen:

Bild

Bild

Tja, und so sieht nun der Nestbereich aus. Der verbaute Eingang und die fast verschüttete Kammer. Hat jemand schon mal so einen verbauten Zustand im Nest gehabt und hatte Probleme darauffolgend damit?

Bild

Ansonsten konnte ich im Laufe meiner Beobachtungen keine weiteren Aktivitäten, oder besonderen Geschehnisse miterleben.

Nesttemperatur:
16 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
54 %


Dienstag 18.03.2008:

Heute habe ich den Neststein wieder mit 50ml Wasser befeuchtet und die komplette Nahrung gegen frische ausgetauscht.

Hier meine frische Nahrungskollage:

Bild

Jetzt wo die Bauarbeiten im Eingangsbereich abgeschlossen sind, halten sich die Tiere nur noch im Nest auf. Ich konnte keine Außenaktivität zur Nahrungsaufnahme oder Erkundung der Arena erkennen. Veränderungen der Brutsituation konnte ich ebenfalls nicht beobachten.

Reicht es der Kolonie, bei einer Größe von insgesamt 9 Tieren immer nur eine Mehlwurmhälfte anzubieten, oder ist die Kolonie dadurch mit Proteinen unterversorgt?

Nesttemperatur:
16 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
49 %

Hier geht es zum Diskussionsthread über den Haltungsbericht:
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Gruß, André.



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#5 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 22. März 2008, 13:53

Mittwoch 19.03.2008:

Die Situation der Kolonie hat sich nicht weiter verändert, es wurde augenscheinlich keine Nahrung aufgenommen. Heute konnte ich beobachten wie Arbeiterinnen die Larven an die Plexiglasscheibe gehängt haben. Ich hatte seit dem Erhalt der Kolonie nicht mehr die Möglichkeit die Brut so genau zu betrachten.
Was könnte das zur Ursache haben?

Bild

Ansonsten sind die Tiere in ihrer Kammer recht aktiv, wobei sie die Arena weiterhin meiden, bis auf eine kurze Wasseraufnahme konnte ich keine Arbeiterin in der Arena entdecken?

Bild

Nesttemperatur:
16,4 °C
Beckentemperatur:
17 °C
Luftfeuchtigkeit:
49 %


Donnerstag 20.03.2008:

Heute habe ich wieder den Neststein mit 50ml bewässert und die Nahrungsquellen erneuert. Doch momentan wird nichts der Gleichen angenommen. Ich musste beobachten wie eine Arbeiterin am Abend den Wassertank plünderte, sie trug die Granulatsteinchen aus dem Wassertank vor den Nesteingang und baute diesen nach und nach komplett zu. Und dies bedeutet auch komplett zu.
Aber seht selbst:

Bild

Bild

Bild

Bild

Was hat dies zu bedeuten, das der Eingang komplett verschlossen wurde?
Ich habe mit einer kleinen Taschenlampe von außen durch den Eingang geleuchtet um den Verschlußgrad festzustellen, aber es drang keinerlei Licht in den Eingang durch!
Desweiteren wurden von dem Steinchenhaufen vor der Kammer, einige herraus genommen um den Spalt zwischen Plexiglasscheibe und Ytong zu versiegeln.
So ist die momentane Situation der Kolonie:

Bild

Nesttemperatur:
16 °C
beckentemperatur:
18 °C
Luftfeuchtigkeit:
47 %


Freitag 21.03.2008:

Heute war ein merkwürdiger Tag für mich als Halter, ich merke immerwieder welch ein Anfänger ich in Bezug auf die Ameisenhaltung bin. Denn ich habe oft keine Antwort auf das was sie gerade tun und kann dadurch auch nicht recht reagieren:confused:. Welche Schlüsse kann ich aus ihrem Handeln ziehen? Aber ich hoffe ihr steht mir zur Seite!

Heute hängte die Kolonie ihre Brut wieder an die Plexiglasscheibe und ich muss nun wohl den Koloniestand korrigieren. Das heißt, ich konnte ein große Larve beobachten, ihre Abmessung war in etwa 10mm Gesamtlänge. Desweiteren konnte ich nun drei Larven entdecken die ebenfalls gewachsen sind.

Bild

Bestandsaufnahme:
[size=84] 01x Königin ( Zur Vollständigkeit mit erwehnt! )
08x Minorarbeiterinnen
01x große Larven
03x mitllere Larven
16x kleine Larven

Zusätzlich kam heute Abend noch ein Umzug in eine andere Nestkammer hinzu, die Arbeiterinnen trugen die Brut in die untere rechte Kammer. Diese Kammer ist ebenfalls eher eine trockenere Kammer, da sie sich am Rand befindet. Diese ist jedoch kleiner als die untere linke Kammer, möglicher Weise fühlen sie sich dort wohler, aber warum wurde erst die linke Kammer bezogen. Die Königin verblieb noch eine Weile in der Ursprungskammer, bis diese ebenfalls in die untere rechte Kammer einzog. Ich konnte aber leider nicht mit eigenen Augen erleben, ob dies freiwillig oder gezwungener Maßen geschah! Die neue Kammer wurde dann mit kleinen Steinchen ausgekleidet, der Spalt zwischen Ytong und Plexiglasscheibe wurde geschlossen. Aber auch in dieser Kammer wurde die Brut wieder an die Plexiglasscheibe gehängt.

Bild

Bild

Ist meine Befeuchtung mangelhaft? Oder war ihnen die Kammer auf Dauer zu groß?
Was kann ich aus dem Umzug für meine Haltung herrauslesen? Warum haben sie sich den Eingang komplett verschlossen?

Nesttemperatur:
17 °C
Beckentemperatur:
19 °C
Luftfeuchtigkeit:
53 %

Noch eine Zusätzliche Frage!
Kann ich bei einer Koloniegröße von 9 Tieren die Nahrungsquellen auch in der Arena verteilen, oder muss sich die Nahrung direkt vor dem Eingang befinden? Wenn sie die Nahrung benötigen, werde sie sich auf die Suche nach ihr machen? Oder ist es bei einer solchen Koloniegröße eher Kontraproduktiv?
Könnt Ihr mir im Diskussionsthread diese Fragen beantworten, oder mir Ratschläge geben. Danke!

Hier geht es zum
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Sodenne, Gruß, André.



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#6 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 24. März 2008, 19:16

Samstag 22.03.2008:

Heute habe ich den Ytongstein mit 40ml Wasser befeuchtet, ich werde ab heute den Stein täglich bewässern, denn ich konnte nachdem die Erste Feuchtigkeit zu der oberen Kammer durchgedrungen war, folgendes beobachten! Eine Arbeiterin erkundete diese Kammer, rannte dann sehr schnell in die Brutkammer unten rechts und nahm zwei Larven zwischen ihre Mandibeln und trug sie in die obere Kammer. Daraufhin pendelte sie mehrere Male zwischen Brutkammer und oberer Kammer hin und her, bis sämtliche Brut in der feuchten Kammer abgelegt war. Dies ist für mich ein Zeichen das sie mehr Feuchtigkeit benötigen als ich angenommen habe, dabei hat mich auch der Halter NIPIAN unterstützt. Er riet die Feuchtigkeitszufuhr besser auszuloten und hat mir nützliche Hilfestellungen gegeben.
Danke nochmal dafür!

Diese Reaktion der Kolonie brachte mich nun dazu jeden Tag zu bewässern!
Werde erst einmal mit täglich 40ml beginnen und dann beobachten wie sich das Klima im Stein verhält.

Heute haben sie erneut eine Mehlwurmhälfte in den Neststein gezogen und diese sofort ausgiebigst bearbeitet. Ich werde sehen ob diese ebenfalls außerhalb des Nestes entsorgt wird und sie ihr Nest als Ganzes akzeptieren.

Nesttemperatur:
17,5 °C
Beckentemperatur:
19 °C
Luftfeuchtigkeit ( im Becken ):
51 %

Sonntag 23.03.2008:

Heute habe ich wie schon erwehnt wieder mit 40ml bewässert. Und es kam die selbe Reaktion wie Gestern, die Arbeiterinnen transportierten die Brut wieder in die obere Kammer um sie nach etwa einer Stunde wieder in die Brutkammer zurück zu tragen.
Ich habe auch frische Flüssignahrung angeboten.
Die Aktivität in den Kammern ist im Vergleich zu der nicht vorhandenen Außenaktivität, emenz. Es ist immer Bewegung im Nest.

Die Brut wurde danach wieder an die Scheibe gehängt, was wohl durch einen Temperaturvorteil an der Plexiglasscheibe kommt. Ich möchte aber keine Wärmelampe einsetzen, da es eine einheimische Art ist und es ohnehin kontraproduktiv wäre. Sie würden ihre Saison eher beenden, durch die schnelle Entwicklung in der Sommerzeit.

Es ist interresant wie die Brutpflege betrieben wird, es hat mir den Anschein das nur ausgewählte Larven gefüttert werden. Denn einige Larven wachsen sehr schnell und andere hingegen fast garnicht.

Nesttemperatur:
18,3 °C
Beckentemperatur:
20 °C
Luftfeuchtigkeit ( im Becken ):
49 %

Montag 24.03.2008:

Ich habe den Stein wieder bewässert, doch heute blieb die Reaktion der letzten zwei Tage aus. Die Brut verblieb in der Nestkammer.
Das hängen der Brut an die Scheibe, hat definitiv etwas mit einem Temperaturvorteil zu tun, was auch NIPIAN vermutete!
Ich habe heute mit einer kleinen Taschenlampe in die Brutkammer geleuchtet und kurze Zeit später hing die gesamte Brut an der Scheibe.
Ansonsten hat sich keine Veränderung ergeben.

Nesttemperatur:
18 °C
Beckentemperatur:
20 °C
Luftfeuchtigkeit ( im Becken ):
53 %

Ich habe mal keine Bilder mit eingestellt, da die Bilder aus dem Neststein durch die rote Folie oft unbrauchbar sind und die Außenaktivität wie gesagt kaum vorhanden ist.

Hier geht es zum Diskussionsthread über den Haltungsbericht:
Hier geht es zum Umbaubericht meines Wüstenformicariums:

Sodenne, wir sehen uns im Diskussionsthraed.
Gruß, André.



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#7 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 28. März 2008, 11:02

Grüßt Euch,

da in letzter Zeit nichts mehr berichtenswertes geschehen ist, sich aber heute die Situation geändert hat, schreibe ich mal wieder!

Dienstag 25.03.2008 - Donnerstag 27.03.2008:

Ich habe weiter den Stein täglich mit 40ml wasser befeuchtet und frische Nahrungsquellen angeboten. Dies wurden aber augenscheinlich nicht angenommen. Die Sitaution, das die Brut nach dem Bewässern in eine andere Kammer getragen wird hat sich gelegt, somit ein deutliches Zeichen dafür das der Stein vorher unter befeuchtet war. Momentan ist es so, das sich die Aktivität selbst in der Brutkammer stark verringert hat, sie sitzen sehr stoisch über ihrer Brut.

Ich konnte zwei Beobachtungen machen die mich zum Einen erfreuen, aber zum Anderen auch beunruhigen!

> Ich habe eine Puppe zwischen den Körpern der Tiere ausmachen können.
Es war interessant über die Zeit zu beobachten, wie sich die Larve entwickelt hat. Zu erst ist die Larve äußerlich gewachsen bis auf etwa 6mm, danach begann auch der innere sichtbare schwarze Teil der Larve proportional mit der Außenhülle mit zu wachsen. Bis die Larve in etwa 11mm groß war, dann stagnierte das äußere Wachstum, doch der innere sichtbare schwarze Teil der Larve wuchs weiter bis es die Larve ausfüllte. Daraufhin erfolgte die Verpuppung! ( Ich bitte die wissenschaftlich unkorrekte Ausdrucksweise zu entschuldigen, weiß halt noch nicht wie sich dieser schwarze Teil nennt! Konnte auch keine sonstigen Angaben finden! )
Könnt ihr mir im Diskussionsthread den genauen Vorgang bzw. Namen erläutern? Danke dafür!

Somit ergibt sich folgender Koloniestand:
[size=84] 01x Königin ( Zur Vollständigkeit mit erwehnt! )
08x Minorarbeiterinnen
01x Puppen
01x große Larven
03x mitllere Larven
15x kleine Larven
[/SIZE]

Ich habe mal zwei Bilder gemacht und bei diesen den Rotwert verrigert, damit die rote Folie das Sichtfeld nicht zu stark beeinträchtigt. Aber das Bild ist leider wegen der roten Folie nicht so klar!

Bild

Bild

>Desweiteren habe ich festgestellt, das der Ytongstein am Wassergraben leicht schimmelt, zumindest sind kleine Flaumflächen zu erkennen. Ich werde dies weiter beobachten und dann weitere Rückmeldungen berichten!

Momentan:
Nesttemperatur:
19,2 °C
Beckentemperatur:
21 °C
Luftfeuchtigkeit (im Becken ):
53 %

Bis zum nächsten Mal, Gruß André.

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#8 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 30. März 2008, 18:34

Freitag 28.03.2008 - Sonntag 30.03.2008:

Am Donnerstag hatte ich einen leichten Schimmelflaum an meinem Ytongstein entdecken müssen, diesen habe ich nun am Freitag mit einem Wattestäbchen entfernen können. Ich werde wohl immer mal wieder diesen Schritt tätigen, wenn der Flaum zu groß wird, aber lieber so als heftiger Schimmelbefall!

Bild

Ich habe weiter das Nest jeden Tag mit 40ml Wasser befeuchtet, am Samstag wurde mal wieder die Brut in die obere feuchtere Kammer getragen, aber ansonsten verbleibt die Brut in der unteren rechten Kammer.
Ebenfalls am Samstag habe ich mal zur Abwechslung ein überbrühtes und aufgeschnittenes Heimchen angeboten neben der Flüssignahrung Honigwasser und Wasser! Ich muss sagen, die Mehlwürmer haben mir nicht so viel Schmerzen beim überbrühen bereitet, aber das Heimchen .....üjüjü ..... ich habe eine Weile gebraucht bis ich das kochende Wasser in die Tasse gießen konnte.

Aber der Lohn der ganzen Sache war, das sich heute eine Arbeiterin darauf gestürzt hat. Als wir von den Schwiegereltern zurückkamen, sagte meine Freundin nur .. " Gugg mal die kusseln...!".

Bild

Bild

Wie und warum der rechte Fühler des Heimchens demontiert wurde kann ich leider nicht sagen, ich weiß nur als ich es eingebracht habe war dieser noch am Tier!

Momentan ist die Situation sehr befriedigend, die Gaster der Tiere sind wohl gefüllt, es wird sich sehr besonnen um die Brut gekümmert und eine Brutentwicklung ist ebenfalls festzustellen!
Das heißt, ich kann mich seit heute über eine weitere Puppe erfreuen und zusätzlich sind die weiteren Larven ebenfalls gewachsen. Zusätzlich konnte ich heute zwei Eier entdecken, die im Paket von einer Arbeiterin zwischen den Mandibeln ständig umher getragen werden. Außerdem ließ sich der Schimmelflaum sehr leicht entfernen.

Somit ergibt sich folgender Koloniestand:
[size=84] 01x Königin ( Zur Vollständigkeit mit erwehnt! )
08x Minorarbeiterinnen
02x Puppen
01x große Larven
04x mitllere Larven
13x kleine Larven
02x Eier
[/SIZE]
Das Becken wurde nun augenscheinlich auch mal etwas näher untersucht, das heißt eine Arbeiterin begab sich auf einen 20cm langen Streifzug, um dann geradewegs wieder im Nest zu verschwinden.

Bild

Bild

So das war er nun, mein 19ter Haltungstag. Ich bin froh das sich die Kolonie so gut eingelebt hat und ihren natürlichen Instinkten nachgeht! Ich muss immer wieder sagen wie schön diese Tiere sind, ihre Größe ist so beeindruckend. Daraus ergibt sich eben auch eine langsamere Entwicklungszeit der Brut, welche wirklich sehr viel Geduld erfordert, aber ich habe gelernt damit umzugehen und bin über jedes neue Geschehniss immer wieder erfreut!

Momentan:
Nesttemperatur:
18,2 °C
Beckentemperatur:
20 °C
Luftfeuchtigkeit ( im Becken ):
51 %

Sodenne, wir sehen uns im Diskussionsthread!
Gruß, André.

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