Endlich ist es soweit, sie sind da! Aber nicht meine Bestellung sondern bereits die ersten Arbeiterinnen. Ich wollte nicht damals schon einen Haltungsbericht erstellen über eine einsame Acromyrmex octospinosus
Aber nun gibt es wirklich etwas zu berichten, denn die ersten Arbeiterinnen sind am 02. Januar 2007 gesichtet worden. (Ich rede mir einfach ein dass sie schon am 01. da waren und es ein Neujahrs Geschenk von Seiten meiner
Auf Wunsch vorneweg noch die wichtigsten Daten von Acromyrmex octospinosus
Unterfamilie:
lat. Name: Acromyrmex octospinosus
Allgemeines:
Heimat: Tropisches Südamerika
Nestbau: Erdnester mit Pilzkammern
Nahrung: Am besten zartes grün. (Brombeerblätter, Himbeerblätter, Rosenblüten, Basilikum, Liguster, angeblich sogar manche Kleearten und auch Obst wie Banane, Apfel, Weintrauben. (Keine Zitrusfrüchte! Und immer aufpassen dass alles unbehandelt ist!)
Aussehen:
Arbeiter: 5-12mm, helleres Braun als die
Haltung:
Temperatur: Temperaturspektrum 20-28°C (optimal 24-26°C)
Feuchtigkeit: 75%-85%
Nest: Im Boden nisten lassen, am besten auf einer Wurzel dass der Pilz nicht den Boden berührt
Anzahl der Becken: Am Anfang reicht ein Becken mit 60xcm30cmx30cm aus, später sollte man jedoch weiteren Platz übrig haben um Futterkammern und Abfallkammern anzuschliesen. (Mindestens 3 Becken)
Formicariengröße: 60cmx30cmx30cm für Nestbecken. Abfallkammer und Futterkammer können etwas kleiner sein. Verbindungen sollten ausreichend breit für die Blattstückchen sein also 3-4cm.
Formicarienzubehör: Beheizung (Optimal Infrarot Spot mit Regler, aber NICHT auf den Pilz strahlen lassen. Sprühflasche zur Befeuchtung, Frischluftzufuhr, Hygrometer, Thermometer
Bodenbeschaffenheit: Feucht, Abfall entfernen, Sand-Lehm gemisch. Bei mir 1 Teil Quarzsand, 2,5 Teile Lehm.
Bepflanzung: Nicht nötig, man kann aber natürlich versuchen einen Futterstrauch (Brombeer z.B.) einzupflanzen. Wird aber ja eh gefressen.
Haltungsschwierigkeiten: Das größte Problem bei der Haltung ist der Pilz. Die Ameisen sind noch um ein vielfaches robuster als er. Nur ohne Pilz können die Ameisen nicht leben. Die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und auch der Luftaustausch müssen stimmen, sonst kann der Pilz eingehen. Auch darf der Pilz NIEMALS direkt mit Wasser in berührung kommen. Wenn man diesen Dreh raus hat ist die Haltung kein Problem mehr.
Nun aber zum Haltungsbericht:
Wie bereits erwähnt kam am 21.11.2006 meine von Antstore bestellte (an dieser Stelle großes Lob) Acromyrmex octospinosus (
Beheizt wird das Terrarium mit einem Infrarot Spot 100W der durch einen Regler geregelt werden kann.
Im moment ist er auf 36W geregelt was in meinem Terrarium eine Temperatur von 26°C bei 75% Luftfeuchtigkeit erzeugt. Die Belüftung erfolgt durch ein aus der Abdeckung herausgesägtes Quadrat welches mit einem sehr feinen Metallgitter abgeschlossen ist.
Der Boden ist ca. 10cm hoch aufgeschüttet und besteht aus einem Teil Quarzsand und ca. 2,5 Teilen Lehm. Das ganze wird mit einer Handelsüblichen Sprühflasche befeuchtet.
Ich habe mich entschieden die
Der Pilz hatte bei der Ankunft ca. eine Größe von 2mm und es waren schon Eier an ihn geklebt.
Bis heute ist der Pilz auf 3cm herangewachsen. Die erste Zeit klebte sie den Pilz an ein kleines Ästchen, welches aus dem Torf herausstand. Später legte sie ihn auf den Boden und er hat jetzt die Form einer Schüssel. "In der Schüssel" liegen jetzt auch Eier,
Der alte Pilz ist grau bis fast weiß. Und der neue Pilz ist dunkelgrau oder fast sogar schon schwarz. Auch erkennt man braune "Tropfen" an dem Pilz, was wohl die Sekrete der
Ich habe festgestellt dass bei 27-28°C der Pilz langsamer wächst als bei 24-26°C, was meiner Meinung nach das optimale Temperaturspektrum für Acromyrmex octospinosus ist.
Da Acromyrmex octospinosus semi-claustral gründet, was bedeutet dass sie während der Gründungszeit aus der Gründungskammer herauskommt und Blätter für den Pilz sammelt, habe ich ihr von Anfang ein Brombeerblätter und Apfelstückchen angeboten. Damit war sie aber nie wirklich zu frieden. Sie bekommt nur noch Rosenblätter aus dem Garten meiner Mutter. Müssen natürlich unbehandelt sein.
Diese Roseblätter werden von ihr liebendgern geschnitten. Noch lieber als das Blatt selbst wurde der Stängel des Blattes abgschnitten, zertrümmert und auf den Pilz geklebt. Später habe ich zwei Blätter 9 Tage im Terrarium gelassen, bis sie sich schon gelblich bis bräunlich verfärbten und ich habe festgestellt, dass die Schneideaktivität noch umso größer ist.
Diese Beobachtung passt sehr gut mit der Tatsache zusammen dass in der Natur häufig Falllaub geschnitten wird um den Pilz zu ernähren.
Die
Was mich bei ihrem verhalten sehr verwunderte ist dass ich sie nie mit
Jetzt am 02. Januar sichtete ich die erste Arbeiterin. Sie sind sehr sehr klein. Ich kann sie leider nicht genau messen. Aber Pi mal Daumen würde ich sagen haben sie die Größe einer Myrmica rubra Arbeiterin. Sie haben nur deutlich größere Zähne und viel Längere Beine und traun sich nicht vom Pilz herunter, geschweige denn aus dem Reagenzglas heraus um Blätter zu holen. Das erledigt immernoch die
Bei Acromyrmex gibt es entgegen falscher Behauptungen keine Soldaten, jedoch sehrwohl sehr starke Größenunterschiede unter den Arbeiterinnen.
Die
10.Januar 2007
In der letzten Zeit hat sich nicht allzuviel getan in meiner Acromyrmex octospinosus Jungkolonie. Bilder folgen noch.
Das Pilzwachstum ist zur Zeit recht langsam. Ich habe die Beobachtung gemacht dass der Pilz nicht konstant wächst. Er scheint mal einen richtigen Wachstumsschub zu bekommen und dann pausiert das Wachstum wieder für einige Zeit. Kann das irgendjemand bestätigen?
Es sind auch ein paar neue Arbeiter geschlüpft. Wieviele Arbeiter es im Moment sind kann ich nicht genau sagen. Ich schätze mal so zwischen 3 und 6. Aber es liegen schon wieder 4
Bilder siehe unten.
Hier der Link zum Diskussionsthread
http://ameisenforum.de/exotische-arten/5532-diskussionsthread-zu-meinem-haltungsbericht-von-acromyrmex-octospinosus.html#post40633