nun habe ich Anfang diesen Jahres meine Acromyrmexkolonie abgegeben, die mir immer sehr viel Arbeit bereitet hat. So viel, dass ich nun endlich die Zeit habe mich um mehrere Ameisenkolonien gleichzeitig zu kümmern. Neben den Tieren aus meinem Tropenbecken, das ich mittlerweile schon wieder ein paar Monate habe, wollte ich aber auch Ameisen mit anderen Verhaltensmustern pflegen. Sicherlich weisen auch Ameisen aus gleichen Habitaten unterschiedliches Verhalten auf, dennoch habe ich in letzter Zeit immer mehr mit dem Gedanken gespielt mir eine Wüstenameise zuzulegen. Wie ihr wisst haben Frank und Fabian vor kurzem Cataglyphis viaticus gezüchtet, bei den auch schon die ersten eigenen Arbeiterinnen geschlüpft sind. Desshalb habe ich meine Idee nun in die Tat umgesetzt und mir eine kleine Kolonie Cataglyphis gekauft.
Hier geht es zum Diskussionsthread:
[size=84][color=Black]http://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/28896-cataglyphis-viaticus-diskussion-zum-haltungsbericht.html
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Steckbrief dieser Art:
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- Taxonomie: Unterfamilie Formicinae, Tribus Formicini
- Verbreitung: Mittelmeerländer, Nordafrika
- Eigenschaften: Polymorph
- Aussehen der
Königin : Kopf undThorax mattrot,Gaster mattschwarz, Unterseite des Gasters schwarzglänzend. Sehr langbeinig - Aussehen der Arbeiterin: Kopf und
Thorax mattrot,Gaster mattschwarz, Unterseite des Gasters schwarzglänzend. Sehr langbeinig - Größe:
Königin ca. 16 mm, Arbeiterinnen: 6 - 16 mm - Brutzeit: schnell (4 - 6 Wochen)
- Nestbau: Erdnester
- Nahrung: Lebende Insekten, die aktiv erjagt werden. Auch frischtote Insekten und andere Wirbellose, ausserdem Honig- und Zuckerwasser, stets frisches Wasser in einer Tränke. (Die Art ist nicht übermäßig anspruchsvoll, benötigt jedoch ausreichende Pflege und während der Sommerperiode ständigen Nachschub an tierischem Eiweiss)
- Temperatur: warm, 25 - 30 °C, im tieferen Nestbereich sollte es kühlere Bereiche geben.
- Luftfeuchtigkeit: im tieferem Nestbereich sollte es Bereiche mit höherer Luftfeuchtigkeit geben. Ansonsten trocken, gelegentliches Besprühen mit Wasser des Auslaufareals.
- Anzahl der Becken: 1 Becken ist ausreichend, jedoch mit möglichst großer Grundfläche
- Formicariengröße: Mindestens 40 x30 x 30 cm (je nach Koloniegröße anpassen); mit der Möglichkeit Futterreste aus der Nestnähe zu entsorgen
- Bodenbeschaffenheit: Sand, Lehm, Steine. Die Einrichtung steppen- bis wüstenhaft gestalten, einige trockene Äste vergrößern die Auslauffläche.
- Bepflanzung: Bepflanzung mit mediterranen Pflanzen ist vorteilhaft, es empfiehlt sich im Sandboden gesetzte Hydrokultur mit schweren Steinchen, die es den großen und kräftigen Ameisen unmöglich macht, hier im feuchten Wurzelbereich Zweignester anzulegen.
- Formicarienzubehör: Wärmelampe (z.B. Rotlicht) zur Beheizung des Nestes, Terrariumbeleuchtung mit Zeitschaltuhr.
- Haltungsklasse: mittel
- Gefahren: Die großen Arbeiterinnen können recht schmerzhaft beißen, bei Arbeiten im Bereich der Kolonie, wie Umsetzen o.ä. sollte man Gummihandschuhe tragen.
Der Fundort von den
Klima und
Direkte
Besonderheiten:
Die Ameisen sind auf Grund ihres Lebensraums Bodenjäger. Desshalb können sie nicht besonders gut klettern und rutschen leicht von Glasscheiben ab.
Außerdem sind die Tiere sehr wärmeliebend. Daher sind sie gegen hohe Temperaturen unempfindlich.
Das Formicarium:
Auch wenn die Kolonie noch relativ klein ist halte ich sie schon in einem kleinen Terrarium mit den Maßen 30x20x20cm:
Wie ihr seht ist der Bodengrund Sand, den ich aus unserem Garten genommen habe. Das Ytongnest hat schon 4 Kammern, weil ich erwarte, dass die Kolonie schön schnell wächst. Es ist mit roter Folie abgedeckt und wird mit einer roten Lampe erwärmt.
Hier könnt ihr sehen, dass die Dekoration noch eher sperrlich ist. Es liegt lediglich ein wenig Waldstreu auf dem Boden herum.
Und zu guter Letzt noch ein Bild von der Seitenansicht des Beckens.
Haltungsbericht:
[size=100][size=84]24.05.2007 (Haltungsstart) [/SIZE][/SIZE]
Am 24.05.2007 ist das Päckchen mit der Kolonie angekommen. In dem Reagenzglas befand sich die
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Hinterher legte ich das Reagenzglas in die Arena und überlies die Ameisen erstmal ihrem Schicksal.
Nach ein paar Stunden waren die Arbeiterinnen mitsamt
[size=84]Auch ein paar Studen später war die
25.05.2007
Die Kolonie scheint sich einzuleben. Ich habe zwar nocht nicht beboachten können, dass sie an das Zuckerwasser gegangen sind, aber trotzdem geht es den Kleinen gut. Sie sind weiterhin mit graben beschäftigt.
Heute scheint ihr Eiweißbedarf noch gedeckt zu sein, jedenfalls wurde die angebotene Mücke ignoriert.
26.05.2007
Sehr viel Neues gibt es heute nicht zu verkünden. Am Nest wird nach wie vor gebaut, die Arena wird noch nicht so stark genutzt (ist bei nur 4 Arbeiterinnen auch nicht verwunderlich). Bis jetzt wurden allerdings schon ein Käfer und eine Motte eingetragen.
[size=84]Außerdem konnte ich ein größeres Eierpaket entdecken. [/SIZE]
Stand:
[size=84]Den nächsten Bericht gibt es, sobald sich wieder was Schreibenswertes tut und ich genügend Zeit habe. [/SIZE]
Viele Grüße, Darius
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