Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
- Streaker87
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#1 Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Hola!
Ich konnte mich heute tatsĂ€chlich von Tierphysiologie losreiĂen, habe mein Fahrrad geschnappt und mal die mir bekannten Ameisen-Habitate abgeklappert.
Auf unserer Wiese sind noch alle da, auch das Feld keucht und fleucht. Hier und dort kamen kleine Knotenameisen zwischen den Pflastersteinen hervor, von deren Existenz ich noch nicht wusste und von deren Nistplatz ich mich schleunigst wieder entfernt habe, als mein Opa neugierig durch die HaustĂŒr blickte.
Also 50m weiter, rĂŒber zum Spielplatz, wo eine alte Eiche steht und an der ich immer noch Temnothorax nylanderi zu finden hoffe. Allerdings hat sich, als ich angekommen war, danach meine Kamera geholt und nach dem dritten mal auch endlich an Zuckerwasser gedacht hatte, eine ganz neue Welt aufgetan
Zum ersten mal konnte/durfte ich Lasius fuliginosus beobachten und wieder mal wurde die Weisheit meiner Oma bestÀtigt: "Augen auf, wenn du durch die Welt gehst, dann siehst du auch was".
Sie sind rund 2mm gröĂer als L. niger und L. flavus, besitzen einen wunderschönen Glanz und haben eine ausgeprĂ€gte Kopfform, die unverkennbar ist.
Ich hoffe, ich kann euch mit folgenden Bildern beglĂŒcken und die Quali ist so in Ordnung. Das sind etwa 10% der geschossenen Bilder, der Rest ist noch schlechter.
Das Habitat (~16°C, leicht bewölkt):
/EDIT: lol, danke an den unbekannten Mod, der den Threadnamen korrigiert hat. Ich wusste doch, dass der Baum nicht "Eichel" heiĂt ^^
Ich konnte mich heute tatsĂ€chlich von Tierphysiologie losreiĂen, habe mein Fahrrad geschnappt und mal die mir bekannten Ameisen-Habitate abgeklappert.
Auf unserer Wiese sind noch alle da, auch das Feld keucht und fleucht. Hier und dort kamen kleine Knotenameisen zwischen den Pflastersteinen hervor, von deren Existenz ich noch nicht wusste und von deren Nistplatz ich mich schleunigst wieder entfernt habe, als mein Opa neugierig durch die HaustĂŒr blickte.
Also 50m weiter, rĂŒber zum Spielplatz, wo eine alte Eiche steht und an der ich immer noch Temnothorax nylanderi zu finden hoffe. Allerdings hat sich, als ich angekommen war, danach meine Kamera geholt und nach dem dritten mal auch endlich an Zuckerwasser gedacht hatte, eine ganz neue Welt aufgetan
Zum ersten mal konnte/durfte ich Lasius fuliginosus beobachten und wieder mal wurde die Weisheit meiner Oma bestÀtigt: "Augen auf, wenn du durch die Welt gehst, dann siehst du auch was".
Sie sind rund 2mm gröĂer als L. niger und L. flavus, besitzen einen wunderschönen Glanz und haben eine ausgeprĂ€gte Kopfform, die unverkennbar ist.
Ich hoffe, ich kann euch mit folgenden Bildern beglĂŒcken und die Quali ist so in Ordnung. Das sind etwa 10% der geschossenen Bilder, der Rest ist noch schlechter.
Das Habitat (~16°C, leicht bewölkt):
/EDIT: lol, danke an den unbekannten Mod, der den Threadnamen korrigiert hat. Ich wusste doch, dass der Baum nicht "Eichel" heiĂt ^^
- Streaker87
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#3 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Ohne gleich ein neues Thema zu eröffnen: Ist es fĂŒr Lasius fuliginosus möglich L. niger oder L. flavus zu parasitieren? Ich finde nur L. umbratus als Wirt, welche interessanterweise ebenfalls sozialparasitisch grĂŒnden.
/EDIT: Hab was gefunden http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/lasius-fuliginosus-t39199.html
/EDIT: Hab was gefunden http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/lasius-fuliginosus-t39199.html
- Smaug
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#4 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Lt. Seifert 2007 hat Lasius fuliginosus verschiende Chthonolasius-Arten als Wirte. Direktnachweise gibt es durch gemischte Arbeiterinnen-Populationen fĂŒr L. umbratus, L. sabularum, L. jensi x umbratus und L. bicornis. Weitere Arten sind sehr wahrscheinlich. Mehrfach wurden GrĂŒnderköniginnen von L. fuliginosus in L.-niger-Nestern gefunden. Der Erfolg scheint offenbar gering, da aus dem Freiland bisher keine gemischten Arbeiterinnen-Populationen bekannt sind. Es gelang jedoch eine LaborgrĂŒndung bei königinlosen L- niger. Ich kenne nur einen Bericht, der die erfolgreiche GrĂŒndung bei L. niger dokumentiert.
- Streaker87
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#5 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
[quote="Smaug"]L. umbratus, L. sabularum, L. jensi x umbratus und L. bicornis..[/quote]
Mal ganz ehrlich. "Who the fuck is"... Aber danke, war sehr hilfreich!
Mal ganz ehrlich. "Who the fuck is"... Aber danke, war sehr hilfreich!
- Smaug
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#6 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Du sagst es, Streaker. SĂ€mtliche Wirtsarten sind gelb und nicht nur fĂŒr einen Laien schwer von Lasius flavus zu unterscheiden. Hinzu kommt noch, dass diese Arten selbst temporĂ€re Sozialparasiten sind. Es wĂ€re ja auch zu schön gewesen, ein paar Gynen einer claustralen Art grĂŒnden zu lassen und dann Versuche mit Lasius fuliginosus zu starten. Ob es sich lohnt, KoloniegrĂŒndungsexperimente mit Lasius niger zu wagen, muss jeder selbst entscheiden. Die Erfolgsaussichten sind wohl eher gering einzuschĂ€tzen.
- Streaker87
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#7 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Ich war eben wieder am Nest.
Dieses mal war's relativ windig und sehr stark bewölkt, bei ~14°C. Allerdings gab es keinen Unterschied zum letzten mal festzustellen, was das Massenaufkommen angeht. Rund um den Baum sind stÀndig 300+ Arbeiterinnen am furagieren(?). Ehrlich gesagt weià ich nicht, was sie dort suchen/machen, ich kann weder Karton noch LÀuse finden. Zuckerwasser wurde wieder mit Begeisterung angenommen und stÀndig machen sie MÀnnchen, ich liebe es
Ich habe eine Arbeiterin mitgenommen, weil sie etwas am Kopf hatte. Anfangs dachte ich es sei wieder ein Ăberbleibsel von einem Kampf; es hatte auch Ăhnlichkeit mit einem Lasius flavus Kopf. Beim nĂ€heren Betrachten hat es sich allerdings als Milbe herausgestellt.
Ich habe die Ameise in eine "Sammelkarten-Folie" gesteckt und durch den Druck der beiden Folien konnte sie sich nicht mehr bewegen, was das Entfernen des Parasiten erheblich erleichtert hat. Die eingezwĂ€ngte Ameisen hat dadurch keinerlei Blessuren davongetragen. Wirklich sehr praktisch diese Methode, vor allem, wenn es sich um weiĂe Folien handelt (RĂŒckseite = weiĂ, Vorderseite = durchsichtig).
Zur Demonstration, mit Spielkarte (ein Wald von Magic the Gathering ):
Die Schutzfolie wurde wie vermutet ordentlich "vollgespuckt" und erstmals konnte ich den "sĂŒĂlichen/zitronigen/frischen Toiletten"-Geruch wahrnehmen. Ganz fantastisch Eben musste ich leider lesen, dass Undecan gesundheitsschĂ€dlich ist, also werde ich das SchnĂŒffeln wohl wieder aufgeben mĂŒssen...
Auch sollte ich vorerst meine Finger aus derm Lasius niger Becken raushalten, weil es fĂŒr andere Lasius-Arten toxisch sein soll (Quelle: Wiki).
Inzwischen ist die Ameise in einer Petrischale und hat sich wieder leicht beruhigt, nachdem ich den Parasiten entfernt habe und... wartet... ich hebe mal eben den Deckel an... au ja, lecker
Kleiner Tipp: Stellt diese Ameisenart euren MĂŒttern vor, meine ist hin und weg
Um wieder zum Nest in der Natur zurĂŒckzukommen:
Des öfteren haben sich L. fuliginosus und L. niger getroffen, was sich nicht vermeiden lieĂ, da das L. niger Nest direkt am Baum sitzt. Und ich muss sagen: richtige KĂ€mpfe sehen anders aus.
L. niger verbeiĂt sich zwar, aber L. fuliginosus packt einmal oder auch nichtmal richtig zu und lĂ€sst dann wieder ab. Dann mal hier bissel zwicken und dort. Eher langweilig Ich vermute, das hĂ€ngt mit deren Sekret (Undecan, ...) zusammen. Wenn es wirklich so toxisch auf andere Lasius-Arten wirkt, wie beschrieben, dann mĂŒsste sich L. fuliginosus auch garnicht bemĂŒhen, den Feind aufs schĂ€rfste zu bekĂ€mpfen. Einmal "abschlecken" und den Rest erledigt das "Gift".
Auf den letzten beiden Fotos (oben) sind ebenfalls noch zwei Leichen an L. fuliginosus zu erkennen (L. cf. niger und L. cf. flavus). Selbst sind sie nur maximal 1-2mm gröĂer als die anderen Lasius-Arten, haben ihnen aber dem Anschein nach einiges entgegen zu setzen.
So, das war mal wieder ein kleine Exkursion meinerseits
PS: Die Milbenfotos sind leider nicht der Hit, das Viech war einfach zu klein (~1mm).
/EDIT: Die Ameise ist wieder bei ihrer Kolonie.
Dieses mal war's relativ windig und sehr stark bewölkt, bei ~14°C. Allerdings gab es keinen Unterschied zum letzten mal festzustellen, was das Massenaufkommen angeht. Rund um den Baum sind stÀndig 300+ Arbeiterinnen am furagieren(?). Ehrlich gesagt weià ich nicht, was sie dort suchen/machen, ich kann weder Karton noch LÀuse finden. Zuckerwasser wurde wieder mit Begeisterung angenommen und stÀndig machen sie MÀnnchen, ich liebe es
Ich habe eine Arbeiterin mitgenommen, weil sie etwas am Kopf hatte. Anfangs dachte ich es sei wieder ein Ăberbleibsel von einem Kampf; es hatte auch Ăhnlichkeit mit einem Lasius flavus Kopf. Beim nĂ€heren Betrachten hat es sich allerdings als Milbe herausgestellt.
Ich habe die Ameise in eine "Sammelkarten-Folie" gesteckt und durch den Druck der beiden Folien konnte sie sich nicht mehr bewegen, was das Entfernen des Parasiten erheblich erleichtert hat. Die eingezwĂ€ngte Ameisen hat dadurch keinerlei Blessuren davongetragen. Wirklich sehr praktisch diese Methode, vor allem, wenn es sich um weiĂe Folien handelt (RĂŒckseite = weiĂ, Vorderseite = durchsichtig).
Zur Demonstration, mit Spielkarte (ein Wald von Magic the Gathering ):
Die Schutzfolie wurde wie vermutet ordentlich "vollgespuckt" und erstmals konnte ich den "sĂŒĂlichen/zitronigen/frischen Toiletten"-Geruch wahrnehmen. Ganz fantastisch Eben musste ich leider lesen, dass Undecan gesundheitsschĂ€dlich ist, also werde ich das SchnĂŒffeln wohl wieder aufgeben mĂŒssen...
Auch sollte ich vorerst meine Finger aus derm Lasius niger Becken raushalten, weil es fĂŒr andere Lasius-Arten toxisch sein soll (Quelle: Wiki).
Inzwischen ist die Ameise in einer Petrischale und hat sich wieder leicht beruhigt, nachdem ich den Parasiten entfernt habe und... wartet... ich hebe mal eben den Deckel an... au ja, lecker
Kleiner Tipp: Stellt diese Ameisenart euren MĂŒttern vor, meine ist hin und weg
Um wieder zum Nest in der Natur zurĂŒckzukommen:
Des öfteren haben sich L. fuliginosus und L. niger getroffen, was sich nicht vermeiden lieĂ, da das L. niger Nest direkt am Baum sitzt. Und ich muss sagen: richtige KĂ€mpfe sehen anders aus.
L. niger verbeiĂt sich zwar, aber L. fuliginosus packt einmal oder auch nichtmal richtig zu und lĂ€sst dann wieder ab. Dann mal hier bissel zwicken und dort. Eher langweilig Ich vermute, das hĂ€ngt mit deren Sekret (Undecan, ...) zusammen. Wenn es wirklich so toxisch auf andere Lasius-Arten wirkt, wie beschrieben, dann mĂŒsste sich L. fuliginosus auch garnicht bemĂŒhen, den Feind aufs schĂ€rfste zu bekĂ€mpfen. Einmal "abschlecken" und den Rest erledigt das "Gift".
Auf den letzten beiden Fotos (oben) sind ebenfalls noch zwei Leichen an L. fuliginosus zu erkennen (L. cf. niger und L. cf. flavus). Selbst sind sie nur maximal 1-2mm gröĂer als die anderen Lasius-Arten, haben ihnen aber dem Anschein nach einiges entgegen zu setzen.
So, das war mal wieder ein kleine Exkursion meinerseits
PS: Die Milbenfotos sind leider nicht der Hit, das Viech war einfach zu klein (~1mm).
/EDIT: Die Ameise ist wieder bei ihrer Kolonie.
- Ameise1
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- Registriert: 19. September 2009, 17:02
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#8 AW: Lasius fuliginosus an Eiche - Fotobericht
Sehr interessant. Und ich muss sagen dafĂŒr das die Milbe so klein ist sind die Fotos doch super.
Schöne Magic Card, hab selber welche.
Schöne Magic Card, hab selber welche.