Vorwort
ich halte ja einige europäische Kolonien, deren Gynen ich hauptsächlich in Deutschland gefangen habe. Leider ist bei denen in der
Leider sind beide Arten recht selten in den Shops zu bekommen. Ich hatte jedoch Glück, da World of Ants Mitte April ein paar Harpegnathos venator Kolonien frisch rein bekam
Also habe ich mir schnell mein Geburtstagsgeld geschnappt, einen Glaswürfel gekauft, ein Ytongnest aus den Ytong- und Plexiglasresten gebaut und die Ameisen bestellt.
Artbeschreibung
am aktuellsten ist sie sicherlich hier
Nestbau
Beim Nestbau gab es leider das ein oder andere Problem. Ich wollte ein in den Würfel integriertes Ytong Nest, das ich wegen der schicken Optik auch wieder mit Lehm eingestrichen habe. Leider ist das Plexiglas beim Einbau in den Würfel abgefallen, da es auf dem Lehmanstrich klebte, der sich leider vom Ytong gelöst hatte. Mit etwas Mühe gelang es mir das Plexiglas wieder zu säubern und auf den, an den Klebestellen gesäuberten, Ytong zu kleben. Da ich etwas unter Zeitdruck stand, musste ich den Ytong recht schnell in den Würfel bauen, wobei mir die Scheibe leider wieder etwas verrutsche, wodurch an den Seiten ein paar kleinere offene Spalte entstanden, die aber von den Ameisen größtenteils zugebaut wurden. Für die Bewässerung des Ytong sorgt ein Schlauch, der vom Plexikragen an der Oberseite direkt hinter den Ytong geht, wo sich ein Wassertank befindet. So kann ich das Nest befeuchten, ohne direkt in den Würfel greifen zu müssen.
Als Deckel dient mir der schon erwähnte Plexikragen, der mit Paraffin eingeschmiert wurde, sowie ein Holz-Gaze Deckel für das mittlere Loch (ja der sieht aus wie Sau, aber meine handwerklichen Fähigkeiten sind leider etwas beschränkt ). Der oberirdische Teil ist mit Sand und Steinen dekoriert und wird recht trocken gehalten, was die Milbengefahr etwas senken soll.
Haltung / Beobachtungen
Am 20.04.2011 war es dann so weit: die Ameisen waren wohlbehalten bei mir eingetroffen. Sie befanden sich inmitten von Styropor in einer kleinen Kunststoffbox mit einem feuchten Papiertuch und einem Wärmekissen an der Unterseite. Ich habe die Box dann in den Würfel gelegt und den Deckel geöffnet. Zwei Ameisen ließen sich dann auch gleich auf dem Tuch blicken und beobachteten mich, wie ich am Würfel stand.
Mir fiel gleich auf, dass sie sich völlig anders als andere Ameisen bewegen. Normalerweise krabbeln Ameisen ja recht fix in eine Richtung und orientieren sich mit ihren Fühler. Harpegnathos venator hingegen läuft recht langsam und bedacht. Jeder Schritt wird ganz bewusst ausgeführt während sie mit ihren großen Augen die Umgebung beobachten. So kam es mir zumindest vor
Ich habe sie dann erst einmal in Ruhe gelassen und am nächsten Tag wieder in den Würfel geguckt. Ein Großteil der Kolonie war bereits in das Ytong Nest gezogen. Ein oder zwei Arbeiterinnen befanden sich noch in der Box. Daher habe ich sie mit einer Pinzette zusammen mit dem Tuch aus der Box genommen und die Box aus dem Formicarium entfernt. Ich habe 12 Ameisen bekommen, worunter leider eine den Transport nicht überlebt hat.
Nun ich habe dann jedenfalls aller 3-4 Tage ein kleines Heimchen lebend in das Formicarium gegeben. Die Tierchen haben sich dann meist recht fix im Ytong verkrochen, wo sie getötet und gefressen wurden. Als ich nach zwei Wochen immer noch keine Eier sehen konnte, habe ich mir schon Sorgen gemacht, ob es der Kolonie denn gut geht aber, wenn ich mich recht erinnere, nach der dritten Woche konnte ich endlich mehrere ockerfarbene Eier aus machen
Ich hatte zwischendurch immer mal eine Heizmatte an, aber ich bekomme bei den Dingern irgendwie immer Angst, dass sie jeden Augenblick abfackeln. Besonders weil die Etiketten, die sich unter der Kunststoffhülle befinden, schon recht bräunlich-verbrannt aussehen
Leider habe ich es mir nicht aufgeschrieben, aber ich vermute, dass die Eier bei Zimmertemperatur ca 3-4 Wochen zum schlüpfen gebraucht haben. Mittlerweile habe ich mehrere
Bei der Jagd konnte ich sie auch schon mehrfach beobachten, wenn auch meist nur im Nest, wenn sich ein Heimchen da rein verirrt hat. Außerhalb des Nestes habe ich auch schon beobachten können, wie die Ameisen im Bruchteil einer Sekunde ca 7cm weit gesprungen sind. Kam mir fast so vor, als hätte sich die Ameise von A nach B gebeamt.
Komischerweise erjagen sie auch manchmal Heimchen und lassen sie dann tot an der Oberfläche liegen anstatt sie ins Nest zu zerren. Tote Heimchen werden leider gar nicht beachtet. Mittlerweile bringen sie auch ihren Müll sehr vorbildlich aus dem Nest. Die Reste der ersten Futtertiere wurden nur in der Ecke einer Kammer gelagert, wo sie schnell angefangen haben zu schimmeln. Der Schimmel ist mittlerweile aber zum Glück wieder weg.
So, das muss erst mal reichen für die Uhrzeit
Anbei noch ein paar Bilder der Ameisen mit ihren
Aktueller Koloniestand:
Arbeiterinnen: 11, darunter auch die
Eier: ~15
Meinungen und Ratschläge bitte in den Diskussionsthread!