Erstmals hatte ich Glück und konnte eine Mantis religiosa (Gottesanbeterin) daheim in freier Natur bewundern. Es handelt sich wohl noch um ein Insekt im Nymphenstadium. Es saß im hohen Gras, beinahe wäre ich draufgetreten. Das Tier ist unsichtbar, solange es sich nicht bewegt. Ein sehr graziles Wesen, dem man sein räuberisches Leben nicht ansieht.
Länge geschätzte 5cm. Wegen des starken Windes war es schwierig die Fotos zu machen, ein paar sind doch noch ganz brauchbar geworden.
Fundort: Hügelland nördlich von Klagenfurt, Kärnten (Österreich), Seehöhe
550m, nach Süden exponierte Ruderalfläche mit Eichen in
Buschform. Xerothermer Standort, Temp.: 26° und 38% LF







Gruß Boro

Mantis religiosa ist bei uns ein sehr seltenes Insekt. Als Habitat benötigt es xerotherme Ruderalflächen im planaren od. collinen Bereich. Flächen, die vom Menschen durch viele Jahre in keiner Weise genützt werden. Solche Flächen sind rar und drohen, da ohne menschlichen Eingriff, bald zu verbuschen. Mantis religiosa benötigt aber ein offenes Habitat.
Wie im vorigen Jahr bin ich heuer (erst jetzt) im selben Gebiet fündig geworden:
Auf einer Fläche von vielleicht 20m² habe ich gleich 4 Stück gefunden. Ich vermute, dass sie aus der selben Brut stammen und sich als Larven nicht weit von ihrem Geburtsort wegbewegen. Sehr fragile Geschöpfe, die man ohne ihre eigene Bewegung nicht sieht: Äußerst behutsam muss man sich bewegen, damit man nicht auf ein Tier tritt!
Ich kann sie nur erkennen, wenn sie sich beim Näherkommen bewegen. Man kann sie auch ohne weiteres (zart) angreifen und in die Hand nehmen.
Fundort: Siehe oben!
Bild 1) Ohne Bewegung kann man sie kaum erkennen:

Bild 2) Die Tiere sitzen meist völlig ruhig im hohen Gras und warten auf Beute, die sie dann mit ihren Vorderbeinen blitzartig erfassen. Bei einer Störung versuchen sie den Standort zu wechseln, mit unterschiedlicher und teilw. zeitlupenartig verzögerter Bewegung!

3. Das erste Foto zeigt das größte Insekt, gut 5cm lang. Die anderen 3 Tiere waren deutlich kleiner, vielleicht Männchen. Dieses Bild zeigt eine Mantis, die sich in Häutung befindet, am Ende des Hinterleibs/der Flügel hängen noch Hautfetzen.


Gruß Boro

Sehr Schön !

Es handelt sich wohl noch um ein Insekt im Larvenstadium

Es hat Flügel, also ist es ein adultes Tier.


Grüße

Hallo,
ich finde Gottesanbeterinnen super.
Und bei uns in den Weinbergen trifft man die garnicht so selten an!
PS:Tolle Bilder!


Gruß,
Mathias

Anti, wo wohnst du?
Ich habe bisher nur ein einziges Mal in meinen Leben eine Gottesanbeterin gesehen, und dass war vor vielen Jahren in Kroatien (damals noch Jugoslawien)
Ich weis dass es auch einige Vorkommen in Deutschland gibt, jedoch hatte ich nie das Glück welche zu treffen.
Und das ist mal wieder ein Super-Bericht, Boro!

In Vorderweidenthal.
Das ist 25km süd-westlich von Landau.


Gruß,
Mathias

Das sind so faszinierende Tiere, dass ich sie gar nicht oft genug fotografieren kann! Gestern hab ich wieder 2 Stück entdeckt, der Fundort war etwas weiter entfernt.
Bild 1. Eine Mantis ist gerade beim Verzehren eines Insekts. Aber sie wird von winzigen Fliegen gestört, die auch ihren Anteil haben wollen. Und: Ja, tatsächlich auch eine kecke Ameise hat sich auf der Mantis eingefunden, wohl Tapinoma sp.!


2. Die Beute ist weggefressen, aber die Fliegen sind noch da! Sie kriechen sogar auf den Augen der Mantis herum, das scheint diese nicht zu stören!


3. Ein Männchen in seiner ganzen Pracht! Hat er nicht die perfekte Figur?
Deutlich kleiner als die Weibchen und schlanker, graziler.


4. Eine Studie zu den tödlichen Fangarmen!


Gruß Boro

Ich bin mir nicht sicher aber ich denke, dass ich auch schon öfters Gottesanbeterinnen gesehen habe, bzw. dass die bei uns nicht so selten sind.
Wohne ca. 40-45 km südlich von Graz.
Die Tiere sahen so ähnlich aus wie Heuschrecken, nur sehr viel grösser und ein anderer Grünton(sowie auf deinen Photos eben).