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Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

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Hawksfire
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#1 Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 12. August 2008, 12:54

Ich möchte nun hier einen Haltungsbericht über Messor minor hesperius starten.
Bisher gibt es keinen im Forum, da dachte ich, vllt. ist es hilfreich ;)

Ich habe die Ameisen aus einem Shop bezogen, und warte eigentlich noch über Informationen, bzgl Fundort usw, damit ich mir mal eine Klimatabelle ansehen kann, und ggf. die Haltungsbedingungen verbessern.

Im entsprechenden Shop finden sich folgende Informationen:
Schön rot-schwarz gefärbte Messorart welche auch unter Messor minor hesperius bekannt ist. Diese Art ist sowohl im Gebirge wie auch im Flachland anzutreffen und benötigt keine Winterruhe.
  • Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
  • Farbe: Arbeiterinnen: rot mit schwarzem Hinterleib, Königin: schwarz
  • Größe: Arbeiterinnen: 4-11mm, Königin: 12-13mm
  • Verbreitung: Makaronesien
  • Eigenschaften: polymorph
  • Nestbau: Erdnester, häufig unter Steinen
  • Nahrung: Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
  • Winterruhe: Nein
  • Temperatur: 22 - 30 °C (mediterran)
  • Luftfeuchtigkeit: 50-65% (Gebirge)
  • Bepflanzung: egal
Jedenfalls sind die Ameisen heute wohlbehalten hier angekommen.
Der Wassertank am Reagenzglas ist etwas klein wie ich finde, mit nur 2 cm länge nicht wirklich dauerhaft. Hier werde ich wohl bald zusätzliche Wasserquellen und ein neues Ausweichnest anbieten müssen.

Hier 2 Fotos von den besagten Ameisen:

Bild

Bild

Die Ameisen sind etwa kleiner als Messor barbarus.
Bei Messor barbarus ist nur bei Major-Arbeiterinnen der Kopf (dunkel-)rötlich gefärbt, bei Messor hisperius hingegen bei allen Arbeiterinnen Kopf und Thorax.

Ansonsten befinden sich schon viele Körner bzw. Samen im Nest. Da die Samen eine schwarze bzw. dunkle Färbung haben, kann man die Ameisen nicht so gut sehen. Schade.
Das Reagenzglas habe ich zur Verdunklung mit einigen Lagen Zeitungspapier umwickelt, dies sollte jegliches Licht abhalten.

Desweiteren befand sich im Reagenzglas eine eigenartige Stoffkonstruktion. Wozu diese dienen sollte, ist mir rätselhaft, deshalb habe ich sie entfernt.

Nachdem ich sie in ihr neues Zuhause entlassen habe, welches derzeit eine Haushaltsdose darstellt, habe ich auch gleich 2 kleine Obstfliegen und eine Stubenfliege überbrüht und angeboten. Nach genau 17 Sekunden waren alle 3 Insekten im Reagenzglas verschwunden.
Scheinbar besteht ein großer Bedarf an Eiweiß. Schön zu sehen. :)
Ich halte die Ameisen bei Zimmertemperatur, ohne Beheizung. (derzeit 25°C)
Luftfeuchtigkeit beträgt derzeit 68%.
Die Werte die vom Shop angegeben worden sind, sind denke ich mit einer normalen Haltung im Zimmer zu erreichen, ohne zusätzliche Luftfeuchtigkeits oder Temperaturregulierung.

Beim Entfernen der erwähnten Stoffkonstruktion sind auch einige Körner herausgefallen, welche nun in der Arena liegen, und von den Arbeiterinnen wieder eingesammelt werden.

Und nun zu guter letzt die Koloniegröße zum Haltungsstart:
12 Arbeiter
7 Puppen
2 dicke Larven
Eipacket (pauschal würde ich sagen etwa 20)


Die Diskussion zum Haltungsbericht findet ihr HIER.



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#2 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 13. August 2008, 13:57

13.08.'08; Tag 2

Nachdem die Kleinen gestern noch 2 weitere Fruchtfliegen und eine Flor-Fliege angenommen habe, habe ich sie nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Heute Morgenlagen 2 Fruchtfliegen vor dem Reagenzglas.
Es ist schön zu sehen wie die Insekten verarbeitet, und wieder raus gebracht werden.

Um sie heute mal zu sehen, bediente ich mich eines kleinen "Tricks", den ich bei meinen Messor barbarus auch anwende.
Ich habe einfach ein Stück Mehlwurm direkt vor dem Nesteingang platziert. Meine Messor barbarus bevorzugen das Endstück vom Mehlwurm, also bot ich genau dieses auch meinen Messor minor hesperius an.
Sie können gar nicht anders als heraus zu kommen und sich am neuen, frischen Eiweiß zu bedienen.

Hier ein Bild, wie die Kleinen versuchen, das Mehlwurmende ins Nest zu ziehen.
Bild

Honig werde ich erstmal nicht anbieten. Den gibt es am Sonntag, wenn ich sowieso bei allen Kolonien den Honig erneuere.
Abgesehen davon habe ich noch nie eine Messor-Ameise am Honig gesehen.



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#3 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 14. August 2008, 17:18

So, melde ich mich nochmal zu Wort.

14.08.'08, Tag 3

Den Kleinen habe ich heute wieder ein Stück Mehlwurm angeboten, jedoch wollten sie das nicht, und haben es gleich beiseite geschafft.
Ich habe ein Bild vom Reagenzglas von unten gemacht, so dass man mal einen Überblick über die ganze Brut hat.
Bild

Die Bilder von den Ameisen selber sind leider nichts geworden.

Die Ameisen haben die Körner im ganzen vorderen, trockenen Bereich des Reagenzglases gelagert. Allerdings können sie damit wohl nicht so viel anfangen, denn niemand ist da, um die Körner aufzuknacken. Die kleinen Arbeiterinnen schaffen das scheinbar nicht, auch wenn die Körner sehr klein sind.

Die Brut ist im hinteren Teil, nahe der feuchten Watte gelagert worden.
Mit etwas Phantasie kann man 8 Puppen erkennen.
2 winzige Larven sind wohl aus Eiern geschlüpft. Die beiden dicken Larven sind noch vorhanden. Die Eier kann man auch ganz gut erkennen.


Ansonsten habe ich mit dem Verkäufer Rücksprache gehalten, welcher mir mitteilte, dass die Ameisen von den kanarischen Inseln kommen.
Eine genaue Stadt hat er nicht genannt, deshalb orientiere ich mich einfach mal an einem Klimadiagramm aus Wikipedia: (La Gomeraz)

Bild

Das dürfte, wie weiter oben schon geschrieben, mit den hier vorherrschenden Zimmertemperaturen durchaus recht gut übereinstimmen.

Mal sehen wie sie auf Dauer auf Temperaturänderungen reagieren.

Zur Tag- und/oder Nachtaktivität kann ich noch nicht's sagen, da sie prinzipiell das Nest eher selten verlassen, was bei einer solchen Koloniegröße nicht verwunderlich ist. Wenn sie ihr Nest doch mal verlassen, um sich die Beinchen zu vertreten, ist dies sowohl tags als auch nachts über.

Ansonsen ist mir aufgefallen, dass die Kleinen wohl Herausforderungen lieben:
Sie haben ein verbrauchtes Stück Melhwurm genau AUF dem Reagenzglas positioniert. Warum einfach, wenn's auch schwer geht? ;)



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#4 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 17. August 2008, 09:51

17.08.'08; Tag 6

Nachdem in den letzten paar Tagen alles soweit glatt lief, war ich durchaus geschockt, als ich heute Morgen eine tote Pygmäe vor dem Reagenzglas fand. Jedoch mache ich mich nicht wild, es kann durchaus vorkommen, dass Arbeiterinnen sterben. Solange sich das nicht häuft, kann man diesen Verlust durchaus verschmerzen.
Zumal demnächst die ersten 2 Arbeiterinnen in meiner Obhut schlüpfen dürften. Die Nacktpuppen sind schon leicht bräunlich.

Ansonsten habe ich neulich noch einen zusätzlichen Wassertank in Form von einem Reagenzglas in die Arena gelegt.

Insekten werden täglich angenommen. Ich füttere immer morgens, damit ich auch was sehen kann. Würde ich abends füttern, würden sie über Nacht fressen, wenn ich schlafe.
Daher füttere ich jeden Morgen. Innerhalb kürzester Zeit wird das Stückchen Mehlwurm in das Reagenzglas gezogen, und am nächsten Morgen vor der neuen Fütterung wieder brav ausgefressen davor abgelegt, damit ich es entsorgen kann.

Ansonsten zeigen sich die Ameisen recht selten. Ab und zu kann ich aber einen Blick erhaschen, wie sie durch die Arena tapsen.

Wenn sie sich nicht gerade um die Brut kümmern, fressen, oder durch die Arena watscheln, dann machen sie das, was alle meine Ameisen scheinbar sehr gerne tun:
Sie basteln Wattefasern von der Watte im Reagenzglas ab. Diese Wattefasern verteilen sie dann nur zu gern in der Arena. Diese von den Ameisen schön ausgestaltete Arena wirkt wie eine Winterlandschaft.
Ich glaube sie mögen "Schnee" ;)
Wenn dann mal wieder Wattefasern zu größeren Watteklumpen zusammengebaut werden, erdreißte ich mich das Ein und das Andere Mal diese aus der Arena zu entfernen. :)



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#5 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 18. August 2008, 17:02

18.08.'08; Tag 7

Nachdem ich nun im Internet gelesen habe, dass Messor-Arten ohne Winterruhe durchaus gerne Honig- und Zuckerlösungen annehmen, habe ich heute meinen Messor minor hesperius verdünnten Honig angeboten. Mal sehen, ob sie sich daran zu schaffen machen.

Desweiteren habe ich gelesen, dass solche Arten ( ~ Messor-Arten ohne Winterruhe) weniger scharf auf Körner sind.
Klingt pausibel, denn sie haben ja keinen Winter, den sie überbrücken müssen.
Auch hier werde ich mal sehen wie sich das mit der Zeit entwickelt. Derzeit sind sie dabei die kleinen schwarzen Körnchen aus dem Reagenzglas rauszusammeln und in der Arena, zusammen mit den Wattefasern, zu verteilen.


Ansonsten entwickelt sich die Brut soweit gut.
Heute habe ich auch wieder einen Blick hineingeworfen, und schnell eins meiner mittelmäßigen bis schlechten Fotos gemacht.
Bild

Man kann gut die vielen (neuen) Puppen erkennen :)
Derzeit sind es wohl 10.
Unten rechts kann man eine Puppe erkennen, die kurz vor dem Schlupf steht. Eine weitere derselben Art ist vorhanden, aber auf dem Bild nicht zu sehen.
Einige kleine neue Mini-Larven sind vorhanden, und Eier sieht man auch (noch).
Man kann auch erkennen, dass die Puppe, die direkt über der fast geschlüpften unten recht liegt, etwas größer ist als jene, die bald schlüpfen wird. Die Aufzucht der Pygmäen ist dann eventuell beendet und es kommen nun "normale" Minor-Arbeiterinnen.

Der derzeitige Stand der noch kleinen Kolonie dürfte wie folgt aussehen:
11 Arbeiter
10 Puppen
2 dicke Larven, ~ 5 mittlere Larven, ~ 7-10 kleine Larven
Eipacket

Der Proteinbedarf der Kolonie wird nun im Folgenden wohl weiter steigen, nachdem sie gestern das Eiweiß verweigert haben.


Ansonsten vllt. noch einige Beobachtungen die ich gemacht habe, bzw. Verhaltensunterschiede zu Messor barbarus:

Die Königin von Messor minor hesperius ist deutlich kleiner als die von Messor barbarus. Genau nachgemessen habe ich noch nicht, aber mit bloßem AUge würde ich auf etwa 2-3 mm Unterschied tippen, was ja bei Ameisen nicht gerade wenig ist.

Messor minor hesperius bewegen sich schneller und flinker fort als Messor barbarus. Sie wirken nicht ganz so tapsig, was ihrem Niedlichkeitsfaktor allerdings nicht schadet.

Zur Aktivität ist zu sagen, dass meine Messor minor hesperius Kolonie auf jeden Fall mehr Außenaktivität zeigt als die Messor barbarus Kolonie damals mit gleicher Koloniegröße. Sie sind sowohl tags als auch nachts unterwegs, wohingegen sich Messor barbarus eher auf die nacht beschränkt hatte.

Sie wirken im Allgemeinen recht neugierig und verhalten sich nicht so scheu, wie es Messor barbarus in der Anfangsphase ja ist.

Ich werde mich vermutl. morgen wieder melden, und vom Schlupf 2er neuer Pygmäen berichten.

Und zu guter letzt möchte ich noch einmal auf den Diskussionthread verweisen.



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#6 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 19. August 2008, 22:55

19.08.'08; Tag 8

Heute früh konnte ich eine neue kleine Pygmäe begrüßen, die wohl über Nacht das Licht der Welt erblickt hat (oder eben das Nicht-Licht des Reagenzglases).
Hier auch ein Foto davon:
Bild

Unten links die neue Arbeiterin zu sehen.
Weitere Puppen, die vllt schon im weiteren Verlauf des tages geschlüpft sind. Sehen ja schon ziemlich schlupf-fertig aus.
Ausserdem glaube ich, dass neue Eier dazugekommen sind.

Morgen werde ich die Kleinen nicht behelligen, und mal einen Tag Ruhe gönnen. Es muss ja nicht sein, dass der Halter jeden Tag seine neugierige Nase reinsteckt.


Der Stand der Kolonie sieht nun wie folgt aus:
(wieder) 12 Arbeiter
9 Puppen
etliche Larven von jeder Größe, nicht genau zählbar
Eipaket, auch nicht zählbar


Ansonsten habe ich den Ameisen heute kein Eiweiß angeboten, was sonst normalerweise täglich frisch kommt.
Sie mögen Fliegen lieber als Mehlwurm, anders als meine Messor barbarus. Diese stehen total auf Mehlwurm-endstücken.

Der verdünnten Honig den ich angeboten habe, ist besucht und aufgenommen worden. Messor barbarus hat sich für den gleichen verdünnten Honig dagegen gar nicht interessiert.

Ich hoffe dass ich in 2 Tagen vom Schlupf weiterer Ameisen berichten kann.



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#7 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 22. August 2008, 15:15

22.08.'08

So gestern habe ich doch auch nochmal ausgelassen, um den Kleinen möglichst viel Ruhe zu gönnen.
Als ich dann heute Morgen reingeschaut habe, konnte ich mich über 2 neue Arbeiterinnen freuen.

Bild
Hier auch ein Bild von der Brut.
Man kann schön sehen, dass (schon wieder) 4 Puppen bräunlich gefärbt sind. Innerhalb der nächsten 2 Tage, geht das Schlüpfen also weiter.
Eigenartigerweise kann ich aber nur noch 6 Puppen entdecken, nicht 7 wie es eigentlich sein sollten.
Nunja, möglicherweise habe ich mich auch schon beim letzten Mal beim Zählen vertan. Eventuell waren es nur 8 und nicht 9 Puppen.

Hier nun der neue Stand der Kolonie, 11 Tage nach ihrer Ankanuft:
12 Arbeiter
6 Puppen
etliche Larven
Eipaket



Dann kann ich noch einige Sachen berichten, die mir die letzten Tage noch aufgefallen sind.
Zu erst einmal möchte ich erwähnen, dass Messor minor hesperius mindestens genausogut wie Messor barbarus das Reagenzglas und die Haushaltsdosenarena mit ihren Ausscheidungen verschmieren können.
Überall schöne milchig-weiße Ausscheidungsreste der Ameisen.

Ansonsten gehen Messor minor hesperius immer nur zu zweit in die Arena zum Fouragieren. Alleine sehe ich nie eine rumlaufen. Kann Zufall sein, weiß ich noch nicht. Ich werde das weiterhin beobachten.

Messor minor hesperius sind wohl deutlich agressiver als Messor barbarus. Während bei Messor barbarus bei einer aktuellen Koloniegröße von etwa 60 Ameisen die Arbeiter sofort ins Nest flüchten, wenn ich meinen Kopf über den Rand der Haushaltsdose stecke um mal ein paar Blicke zu erhaschen. Dahingegen gehen die Messor minor hesperius, welche immer zu (mind.) zweit unterwegs sind in Angriffs- bzw. Abwehrstellung.
Mandibeln nach oben und den von oben-kommenden Gegner (mich) in Augenschein genommen.

Ansonsten nehmen sie gerne Eiweiß an. Allerdings habe ich gestern etwas amüsants erlebt:
Ich habe 6 Fliegen vor das Nest gelegt. Schnell zeigten sich 2 Ameisen am Eingang und zogen die Fliegen ins Nest. Noch währenddessen trugen 2 andere die Fliegen raus, auf den Müllhaufen, den sie die letzten Tage angelegt haben. Die ersten beiden haben dann die FLiegen vom Müllberg wieder reingetragen. Die anderen wieder raus und so weiter.
Nach über 3 Stunden habe ich dem Ganzen ein Ende gesetzt und den Kleinen die Fliegen weggenommen.
Verstehe eine die Ameisen !

Am Honig waren die Ameisen, soweit ich das beurteilen kann, nicht wieder.



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#8 AW: Messor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hawksfire » 28. August 2008, 13:02

28.08.'08

So, da melde ich mich auch mal wieder zu Wort.

Den Ameisen geht es blendend. Keine Toten zu beklagen.
Hier mal ein Bild der gesamtübersicht, wie es im Reagenzglasnest aussieht.
Bild

Es sind nicht einmal 20 Ameisen, und schon habe ich Probleme sie richtig zu zählen. Sie sind einfach zu wuselig, als das dies möglich wäre. Man zählt die Ameisen einfach doppelt und dreifach weil sie so viel rumrennen. Man fängt wieder und wieder von Vorne an, und kommt doch auf das selbe Ergebnis: unzählbar.


Theoretisch müssten es 18 Ameisen sein. Letztes Mal waren es 14, und die 4 Puppen sind geschlüpft. Das ist allerdings nicht sicher.
Eine der neuen Arbeiterinnen ist ein ganzen Stück größer als die anderen. Ob es sich hierbei um eine "normale" Minor-Arbeiterin, oder doch schon um eine Media-Arbeiterin handelt, wird sich später zeigen.

Hier habe ich noch ein Bild vom Bruthaufen. Sofern man das überhaupt Haufen nennen kann, so verteilt wie sie im Reagenzglas liegen.

Bild

Der Stand der Kolonie beträgt Schätzungen zufolge:
18 Arbeiter
4 Puppen
~ 20 Larven von winzig bis groß
Eipacket

2 der Puppen sind schon wieder gelblich bis bräunlich gefärbt. Das große Schlüpfen geht also bald weiter :)
Etliche Larven sind auch schon recht groß und prall. Diese sollten sich dann also auch bald verpuppen.


Ansonsten wäre noch anzumerken, dass sie gerne und viel Eiweiß annehmen. Am liebsten mögen sie die Fliegen mit dem grün schimmernden Hinterleib und Thorax. Worum es sich hierbei handelt, weiß ich nicht. Obstfliegen nehmen sie auch gerne an.



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