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Ameisen und Bakteriensymbiosen: Warnung vor chemisch konserviertem Futter

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#1 Ameisen und Bakteriensymbiosen: Warnung vor chemisch konserviertem Futter

Beitrag von Gast » 5. Dezember 2009, 16:58

[font=Calibri][font=Times New Roman]Wiederholt wurde darauf hingewiesen, dass man Ameisen nicht mit irgendwie chemisch konservierten Nahrungsstoffen versorgen sollte. Der Grund dafĂŒr ist das allmĂ€hlich wachsende Wissen ĂŒber symbiotische Bakterien in Ameisen und deren Bedeutung fĂŒr die ErnĂ€hrung: Antibiotika töten die Symbionten ab. [/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]Das ist sicher einer der GrĂŒnde dafĂŒr, dass man in Gel-Formikarien Ameisen nicht lange halten kann. Aber auch andere, eigentlich verderbliche Futtermischungen werden angeboten, die wahrscheinlich ebenfalls chemisch konserviert sind. Vorsicht ist also geboten.[/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]Wer nur Ameisen halten will und wen die BegrĂŒndung fĂŒr diese Warnung nicht interessiert, muss sich mit dem Folgenden nicht weiter beschĂ€ftigen! Durch Einfrieren oder Trocknen konserviertes Futter ist nicht betroffen. :)[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman]Die wissenschaftliche BegrĂŒndung fĂŒr die erneute Warnung entnehme ich der folgenden, gerade erschienenen Arbeit:[/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]http://www.pnas.org/content/early/2009/11/25/0907926106.full.pdf+html[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman]Jacob A. Russell, Corrie S. Moreaua, Benjamin Goldman-Huertasa, Mikiko Fujiwaraa, David J. Lohman, and Naomi E. Pierce (2009): Bacterial gut symbionts are tightly linked with the evolution of herbivory in ants (PNAS; 30. Nov. 2009 online)[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman](Bakterielle Darmsymbionten stehen in enger Beziehung zur Evolution der pflanzlichen ErnÀhrung bei Ameisen)[/font][/font]

[font=Times New Roman][font=Calibri]Abstract[/font][font=Calibri]: Ants are a dominant feature of terrestrial ecosystems, yet we know little about the forces that drive their evolution. Recent findings illustrate that their diets range from herbivorous to predaceous, with ‘‘herbivores’’ feeding primarily on exudates from plants and sap-feeding insects. Persistence on these nitrogen-poor food sources raises the question of how ants obtain sufficient nutrition.[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman]To investigate the potential role of symbiotic microbes, we have surveyed 283 species from 18 of the 21 ant subfamilies using molecular techniques. Our findings uncovered a wealth of bacteria from across the ants. Notable among the surveyed hosts were herbivorous ‘‘turtle ants’’ from the related genera Cephalotes and Procryptocerus (tribe Cephalotini). These commonly harbored bacteria from ant-specific clades within the Burkholderiales, Pseudomonadales, Rhizobiales, Verrucomicrobiales, and Xanthomonadales, and studies of lab-reared Cephalotes varians characterized these microbes as symbiotic residents of ant guts. Although most of these symbionts were confined to turtle ants, bacteria from an ant-specific clade of Rhizobiales were more broadly distributed.[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman]Statistical analyses revealed a strong relationship between herbivory and the prevalence of Rhizobiales gut symbionts within ant genera. Furthermore, a consideration of the ant phylogeny identified at least five independent origins of symbioses between herbivorous ants and related Rhizobiales. Combined with previous findings and the potential for symbiotic nitrogen fixation, our results strongly support the hypothesis that bacteria have facilitated convergent evolution of herbivory across the ants, further implicating symbiosis as a major force in ant evolution.[/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]Unter Herbivorie, eigentlich “Pflanzenfressen”, ist nicht nur der Verzehr von Samen zu verstehen, sondern auch die Aufnahme pflanzlicher Sekrete aus BlĂŒten, aus extrafloralen Nektarien, sowie von Honigtau als nur wenig verĂ€ndertem Pflanzensaft. Diese Pflanzenprodukte sind arm an Stickstoff-Verbindungen (Proteine, AminosĂ€uren). Viele Pflanzenfresser leben in Symbiose mit Einzellern, bes. Bakterien, die Luftstickstoff fixieren und den Symbiosepartnern in verwertbarer Form zur VerfĂŒgung stellen können (bekanntes Beispiel: Knöllchenbakterien in Wurzeln von Leguminosen, Bohnen, Erbsen etc.).[/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]Nun hat sich herausgestellt, dass nicht nur einige wenige Ameisen (Tetraponera sp., Camponotus sp.), sondern eine Vielzahl von Arten im Darm Bakterien enthalten. Dies gilt besonders fĂŒr ganz oder ĂŒberwiegend herbivore Ameisen, nicht fĂŒr rĂ€uberische. In Vergleich der Stammesgeschichte von Ameisen und symbiotischen Bakterien zeigt, dass Herbivorie bei Ameisen mehrfach entstand, und in zumindest 5 Stammeslinien war dies mit dem „Erwerb“ symbiotischer Bakterien verbunden, Bakterien ĂŒbrigens, die zur Verwandtschaftsgruppe der „Knöllchenbakterien“ (Rhizobiales) gehören. [/font][/font]

[font=Calibri][font=Times New Roman]MfG,[/font][/font]
[font=Calibri][font=Times New Roman]Merkur[/font][/font]



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