Ameisenhaltungskritik

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nosferases
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#1 Ameisenhaltungskritik

Beitrag von nosferases » 20. Juli 2010, 13:51

hallo an alle Ameisenhalter,

Ich beschäftige mich nun seit ca 1nem Monat mit dem Thema Ameisenhaltung und mir ist etwas aufgefallen, dass ich nicht gerade sehr toll finde und deswegen habe ich dieses Thema eröffnet.

Mir ist aufgefallen, dass die Kolonien die zu groß werden einfach weiter gereicht oder getötet werden und das finde ich erschreckend. Ich habe schon viele Haltungsberichte gelesen und andauernd sehe ich ´´wurde abgegeben´´ oder ´´überbrüht´´ und das ist echt heftig. Also jeder weiß doch, dass Ameisenkolonien sehr groß werden, also wieso denkt ihr denn nicht nach? Oder ist euer (haben treib) Besitztrieb so groß, dass das Wohl der Tiere Nebensache ist? Und ich möchte nochmal betonen
jedes Tier, sei es noch so klein, fühlt Schmerz und ähnliches.

Also ist das in der Ameisenhaltung gang und gäbe oder wie ?

mit freundlichen Grüßen Philipp

Dieses thema soll an die Ameisenhalter gehen die sich zich kolonien zuhause halten und an die die ihre kolonien rumreichen wie ein altes paar Schuhe.



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Wolfi
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#2 AW: Ameisenhaltungs kritik

Beitrag von Wolfi » 20. Juli 2010, 14:17

Ich finde einerseits ist es ein gutes Thema, aber anderseits wird sowas immer wieder diskutiert!
Viele sagen, ja was sollts, sind ja nur Ameisen.
Aber dazu gehöre ich nicht! Ich finde, alles was lebt, hat es auch verdient zu leben!
Das Problem ist, das halt sehr viele Anfänger gar nicht wissen, was die sich da zu legen.
Die meisten denken, da sie jetzt schon 3 Monate Lasius niger erfolgreich halten, könnte man doch gleich mit einer zweiten Ameisenart weiter machen. Und es dauert nicht lange, und entweder wird denen das zu viel, oder die holen sich dann schon Exotische Arten.
Naja ich finde, man kann sich nicht gut genug vorbereiten!!

MFG Chris



pimpgimp
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#3 AW: Ameisenhaltungs kritik

Beitrag von pimpgimp » 20. Juli 2010, 14:24

Hat jeder seine eigene Meinung zu. Ich persönlich würde nicht die ganze Kolonie überbrühen, sondern vereinzelt dezimieren. Mehr als 1-2 Becken würde ich sowieso niemals für eine Art haben wollen. Und Exoten würden mir schonmal gar nicht ins Zimmer kommen, dafür bin ich viel zu unvorsichtig. Bemerke ich schon häufig bei meiner mikrigen Lasius niger Kolonie *schäm.



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Fruchttiger
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#4 AW: Ameisenhaltungs kritik

Beitrag von Fruchttiger » 20. Juli 2010, 14:38

Es ist das gleiche wie mit ziemlich allen anderen Haustieren:
Eventuell kann man irgendwann nicht mehr die richtigen Bedingungen schaffen, sprich man hat keine Lust/Zeit sich um ein Tier zu kümmern oder der Platz im Haus/in der Wohnung reicht nicht aus, etc.

Sicherlich ist es nicht die edelste Art und Weise, besonders wenn es auf "keine Lust mehr" hinausläuft, dennoch halte ich Abgeben, Einschläfern oder Überbrühen für akzeptable Methoden. Das soll nicht heißen, dass mit Freudenschreien und einem sadistischen Lächeln auf dem Gesicht irgendwelche Insekten überbrüht werden. Allerdings werden Kleintiere auch eingeschläfert, wenn sie mittelschwere Verletzungen haben, also die Bedingungen zur Haltung schlecht oder gar nicht wiederhergestellt werden können.

Also ist es doch im Prinzip eine "Erlösung", wenn aussetzen nicht in Frage kommt. Was würde es für einen Sinn machen die Tiere krampfhaft zu halten, dass sie z.B. nicht genügend Platz zur Verfügung haben?

Die Alle-Tiere-empfinden-Schmerz-und-Leid-Frage ist hier auch nebensächlich, da es vorranging um das empathische Leid geht und ich glaube kaum, dass hier jemand seine Ameisen überbrüht ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Gegenfrage: Wie würdest du damit umgehen? Was würdest du z.B. tun, wenn dir deine Ameisen zahlenmäßig über den Kopf wachsen? Was wäre die bessere Variante?

Andererseits muss ich dir schon recht geben, dass man diese Eventualitäten vorher in Betracht ziehen sollte!


... aber das hängt natürlich von der Art ab.

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Sell
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#5 AW: Ameisenhaltungs kritik

Beitrag von Sell » 20. Juli 2010, 14:45

Finde das Thema auch sehr gut.
Aber wie schon von Fruchttiger angesprochen.
Das findet man bei jedem Tier.

Nur wenn kleine Kinder ihre Katzen das Klo runter spülen wollen, oder
Erwachsene ihre Hunde schlagen schreibt das keiner ins Forum.

Aber diese dunkle Seite findet man bei jeder Art der Haustierhaltung.


lg Sell

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Wiseman
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#6 AW: Ameisenhaltungs kritik

Beitrag von Wiseman » 20. Juli 2010, 14:53

Tja, man redet sich hier aber auch immer wieder den Mund fusselig, wenn man mahnt, möglichst keine Exoten zu halten und heimische Ameisen bzw. deren Geschlechtstiere nach dem Schwarmflug lieber vor der Haustür oder zumindest in erreichbarer Entfernung vom Wohnort zu sammeln, statt sie beim Händler zu kaufen.

Denn dann ergäbe sich die Frage Überbrühen/Abgeben gar nicht, sollte einem die Kolonie irgendwann über den Kopf wachsen, man keine Lust mehr darauf haben oder einem durch äußere Umstände plötzlich die Zeit fehlen.
Man müsste sie einfach nur an geeigneter Stelle in der Nähe des Fundortes wieder auswildern, Thema erledigt. Ob sie dort überleben würden, steht auf einem anderen Blatt, aber sie hätten zumindest eine reale Chance.

Viele Grüße,

Wiseman



nosferases
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#7 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von nosferases » 20. Juli 2010, 15:54

Also ich würde nie ein Tier wegen Platzmagel oder ähnlichem töten. Das hätte man sich auch vorher überlegen können oder meint ihr nicht? Also wenn mir eine über den Kopf wachsen würde, würde ich sie aussetzen, wo sie am meisten Überlebenschancen hat. Ganz einfach.

Wenn es zuviele Menschen gibt, werden die doch auch nicht getötet !

Lg Philipp

Ps Meine Freundin regt sich grad riesig über die Befürworter auf :nono:



Cayal
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#8 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Cayal » 20. Juli 2010, 16:11

Es fällt eben vor allem auf, wenn jemand seine Kolonien schlecht behandelt, überbrüht, aussetzt. Das behalten die Leute in Erinnerung, bzw. empören sich darüber.

Allerdings werden die meisten Ameisenhalter ihre Tiere gut behandeln, halten sie längere Zeit und schreiben gute Haltungsberichte darüber.

Auch wenn manche Leute die Tiere abgeben, sehe ich kein Problem damit, warum auch? Im Gegensatz zu anderen Tieren bauen Ameisen keinerlei soziale Bindung auf und daher ist es ihnen relativ egal, ob jetzt das "Herrchen" wechselt. Vor allem, wenn man sie an Leute in der Umgebung (kein Transportstress) abgibt, sehe ich da kein Problem.

Du solltest dir lieber mal anschauen, wie dein Schnitzel gehalten wurde, bevor es nur noch ein Produkt ist, was du isst ;).



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