Hallo liebe Forengemeinde!

Endlich ist es so weit und ich kann euch, nach nun fast halbjährigem Kopfzerbrechen und "Aha-Effekten", mein neu gestaltetes 120er Becken präsentieren!


Dieses Becken besteht aus dem Grundfundament eines 120x50x50 Glasaquariums, das zu seiner Zeit als Terrarium für Nager diente. Um auch im Nachhinein meine Möglichkeiten, sowie der Kleinen voll ausschöpfen zu können, habe ich ein Seitenteil ausgebaut und zum Glaser gebracht, der mir dann drei Löcher verschiedener Maße zur Erweiterung gefertigt hat.


Die beiden Ytongsteine sind in den Maßen 60x20x11 sowie 20x20x7 bearbeitet worden. Die unteren Kammern habe ich verhältnismäßig großräumig in die Tiefe gefertigt und mit Sand befüllt um den Meisen eine tolle Möglichkeit zum natürlichen Graben zu ermöglichen. Die oberen Kammern sind unbefüllt und kleiner um die Anfangsphase der kleinen Meisen zu erleichtern.


Weiterhin habe ich in den großen Ytong mittig einen großen Wasserspeicher sowie einen flachen der sich über die ganze länge des Ytongs ersteckt eingefügt. Nach mehreren Probephasen hat sich dies als Optimal erwiesen. Zum Opfer dieser Testphasen sind ganze zwei Ytongs der Größe 60x20x11 gefallen. Leider bin ich hier bei Vorhaben, wie z.B. ein automatisches Bewässerungssystem zu installieren gescheitert und an Grenzen des Machbaren gestoßen. Auch ein Nebler erschien mir, wie sich im nachhinein als richtig herausstellte, schwer zu bewerkstelligen, sowie unsinnig. Der kleine Ytong bleibt vorerst bewässerungslos.


Beide Ytongs werden mittels schwarzer Folie mit Klettverschluß von außen abgedunkelt. Bei Bedarf kann diese beliebig leicht entfernt werden.

Hier der Link zur Diskussion: http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/diskussion-zu-shiela-s-120er-becken-t31703.html#post177302


Nun aber mal zu den ersten Pics..

Gesamtansicht. Klick zum Vergrößern.


Gesamtansicht. Klick zum Vergrößern.


Die Erweiterung. Vorerst abgedichtet. Klick zum Vergrößern.


Der kleine Ytong, seitlich angebracht. Klick zum Vergrößern.


Der große Ytong, vorne angebracht. Klick zum Vergrößern.

So Leute, natürlich war das noch lange nicht alles!

Als nächstes mal zu dem Herzstück meines Formicariums: der Deckel. Eines der wichtigsten Bestandteile eines Formis wie ich finde.


Diesen habe ich aus einer Acrylglasplatte (120x50, logisch soll ja plan aufliegen) angefertigt. Dieser Deckel beinhaltet viele technische Amaturen.


Zum einen habe ich zwei Ventilatoren angebracht. Der erste bläst Luft in das Becken hinein, der zweite zieht Luft aus dem Becken hinaus. So hat man einen optimalen und schnellen Luftaustausch erzeugt. Diese habe ich zeitschaltgesteuert jede Stunde für 2 Minuten in Betrieb. Reicht vollig aus.

Weiterhin habe ich eine Luftöffnung für permanenten aber minimalen Luftaustausch eingefügt. Dieser hat die Maße 20x10.


Im Inneren des Formicariums ist vom Deckel aus ein Sun Glo Spotstrahler R25/100 (natürlich auch zeitschaltgesteuert) angebracht um meinen Exoten ein angehmes Klima zu ermöglichen. Außerdem habe ich mit einer 60cm Leuchtstoffröhre genügend Licht um das ganze Formi auszuleuchten und in einer noch so schlüpfrigen Ecke einsicht zu haben.


Zum einfacheren Heben habe ich mir noch zwei rote Griffe und für die Optik schwarze Kunststoffleisten anmontiert.


Abgedichtet wird der Deckel noch durch Tesa Moll E-Profil Gummidichtungen. Dies bewirkt vor allem, daß die Temperatur konstant bleibt. Der Deckel ist schon so konstruiert, das keine Meise auch nur die geringste Chance eines Ausbruchs hat. Denn obendrein habe ich alle Öffnungen doppelt mit Mw 0,63er Edelstahl Drahtgewebe ausgestattet. Dadurch ist das Ganze sicherer als die Berliner Mauer..


Zu den nächsten Pics..

E-Profil Gummidichtung. Klick zum Vergrößern.


Der Deckel. Klick zum Vergrößern.


Der Deckel. Klick zum Vergrößern.

So, nun schaun wir doch mal ins Innere des Ganzen!


Ich musste mich doch sehr wundern, was aus dem Talent eines Kunst 4er Kandidaten so alles rauszuholen ist.

Die ganze Landschaft habe ich mit Styrodur und Spachtelmasse sowie sehr genauem Augenmaß zusammengeformt.
Die hintere Front bestand hierbei aus einem Stück, wobei ich noch kleinere Elemente aus Styrodur aufgeklebt habe. Danach wurde alles mit Spachtelmasse für außen (somit Wasserfest) verkleidet und in verschiedenen weiß/schwarz Mischverhältnissen trockengebürstet.

Das Gleiche habe ich mit der Felserhöhung gemacht. Unterschiedlich nur, es wurden vorher mehrere Styrodurteile aufeinander geklebt, um eine Felssteigung zu simulieren.
Zum Schluß habe ich beide Teile eingesetzt und miteinander per Spachtelmasse und Farbe verbunden. Der Übergang zur Scheibe wurde mit schwarzem Silikon abgedichtet, damit keine Lücken entstehen. Vollkommen wurde diese Styrodurkonstruktion dann durch künstliche Pflanzen und Moos ausm Modeleisenbahn-Shop..


Um eine gewisse Drainagefunktion im Becken zu haben, füllte ich zuerst das Becken mit einer ca. 4cm hohen Schicht Aquarienkies um überschüssiges Wasser abfangen zu können.

Danach wurden Styroporteile sehr passgenau zugeschnitten um das Becken auszufüllen und somit das Endgewicht zu reduzieren. Kleine Spalten an der Scheibe wurden dann wiederum mit Aquarienkies befüllt, damit es natürlich aussieht.

Der obere Bodengrund besteht aus einer Schicht Aquarienkies und Spielkastensand zum Abschluß..

zu den nächsten Pics..

Die Felserhöhung (rechte Seite). Klick zum Vergrößern.


Die Arena von rechts. Klick zum Vergrößern.


Die Arena von links. Klick zum Vergrößern.


Die Felserhöhung (rechte Seite). Klick zum Vergrößern.


Und nochmal von rechts. Klick zum Vergrößern.


Gesamtansicht Innen. Klick zum Vergrößern.

Und nun möchtet ihr sicher wissen, wer nun die Bewohner dieses Formicariums sind?


Darin leben nun seit etwa einer Woche meine Odontomachus spec. die nun auch schon wie geplant in mein großes Ytongnest eingezogen ist.


Mir hat die ganze Zeit der Gestaltung und Planung wirklich sehr viel Spaß gemacht. Jedoch habe ich auch unterschätzt, wie Kosten- und Zeitintensiv das Ganze ist. Auch meine Mitmenschen sind davon nicht unberührt gewesen. Alles in allem habe ich mich damit mindestens ein halbes Jahr intensiv beschäftigt und um die 500€ investiert. Das sollte doch am Anfang so eines Vorhabens berücksichtigt und bedacht werden!


Zum Schluß möchte ich mich herzlichst bei meinem Vater bedanken, der mir doch sehr bei dem Deckel geholfen hat, sowie alle möglichen Geräte zur Verfügung gestellt hat. Bei meiner Mutter, die die Erweiterung beim Glaser in die Hand genommen und mit kleineren Materialien ausgeholfen hat. Dann noch bei meinem Handwerker der bei mir die Fenster neu verdichtet hat und das fertige Formi mit mir auf das Regal gewuchtet hat und natürlich bei meiner Freundin die mit viel Toleranz diente, als ich etwa 3-4 Monate das Wohnzimmer dafür in Beschlag genommen habe! *hrhr*



Also, vielen Dank euch allen! Ohne euch wäre das ganze wohl schwer machbar gewesen.


...so, daß ist jetzt also mein neues 120er Becken. Und nun bin ich gespannt, was ihr dazu zu schreiben habt! http://www.ameisenforum.de/technik-b...tml#post177302

Allerbeste Grüße, ShIeLa!

Odontomachus spec. Klick zum Vergrößern.