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10 Monate mit Camponotus nicobarensis

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PincoPallino

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#1 10 Monate mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 7. Juli 2019, 15:03

Hallo zusammen,
ich habe seit ca. 10 Monaten eine Nico-Kolonie. Sie wird aber bestimmt auf Dauer nicht die einzige bleiben. Da ich hier viel Hilfreiches gefunden habe, will ich mal meine Erfahrungen mit euch teilen. Aber eins vorweg, sie sind durchweg positiv!

Zum Start und Koloniewachstum
Gestartet habe ich letztes Jahr mit einer Köigin, 4 Arbeiterinnen und ein wenig Brut. Danke auch an den Antstore, sie sind alle unversehrt angekommen und leben wahrscheinlich heute noch. Der Anfangsaufbau war auch vom Antstore, eine Glasarena 20x20x30 (immer noch die einzige Arena im Aufbau) und ein Glasnest 20x30x2 mit Korkeinsatz. Am Anfang ging es dann, wie erwartet, relativ langsam. Habe das Reagenzglas in die Arena gelegt und den Rest ihnen überlassen. Ich störe sie grundsätzlich immer nur, wenn es unbedingt sein muss. Die rote Folie habe ich z.B. noch nie angehoben. Mit einer Taschenlampe und einer Lupe kann man auch so fast alles erkennen. Nach ca. 3 Wochen haben sie dann endlich den Nesteingang gefunden und sind in derselben Nacht umgezogen. Danach ist wieder lange nicht viel passiert. Ich habe sie immer oben auf dem Korkeinsatz mit Heimchen und allem was ich fangen konnte gefüttert. Bei nicht mal 10 Arbeiterinnen wollte ich den Weg zum Futter möglichst kurz halten. Das hat auch gut funktioniert. In der Arena waren sie deshalb auch nur zum Trinken von Wasser und Zuckerwasser. Zum Futter und allem, was dazugehört, schreibe ich gleich noch etwas ausführlicher. Nach 3 Monaten waren es dann schon 15, nach 4 Monaten 34 und nach 5 Monaten ca. (!) 70. Ab dem Moment hat die Population rasant zugenommen und sie haben meine Erwartungen und Schätzungen diesbezüglich immer weit übertroffen. Nach 6 Monaten waren es knapp über 200. Genaues Zählen war da aber schon lange nicht mehr möglich. Dafür ist immer viel zu viel Gewusel im Nest. Kleiner Tipp: Auf einem Foto kann man sie am besten zählen. Nach 7 Monaten waren es mehr als 400 und nach 8 Monaten mehr als 800. Seitdem kann ich nur noch grob schätzen und auch Fotos helfen nicht mehr. Nach 9 Monaten waren es aber bestimmt weit über 1.000 und heute nach 10 Monaten bin ich mir sicher, dass die 2.000er-Marke entweder schon geknackt wurde oder bald geknackt sein wird.
Ich finde das großartig, hätte aber niemals eine so fruchtbare Königin erwartet! Meine Erwartungen für die Koloniegröße nach einem Jahr lagen, nach allem, was ich so gelesen habe, bei ein paar hundert Arbeiterinnen. Bei "nur" 200 wäre ich auch nicht enttäuscht gewesen. Meine aktuelle Schätzung für ein Jahr Kolonie beträgt vorsichtige 2.500 bis 3.000 Arbeiterinnen! Mal ausgehend von den großen Mengen an Eiern, Larven und Puppen. Das hätte ich nie für möglich gehalten! Deshalb glaube ich, dass ich nicht viel falsch gemacht haben kann und möchte euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten.

Zum Aufbau
Wie oben schon erwähnt, habe ich mit einem Antstore-Starter-Kit begonnen. Das Nest und die Arena stehen auch immer noch, wurden aber durch einige Elemente ergänzt. Das erste Nest ist mittlerweile voll, zumindest haben sie sich überall ausgebreitet. Sie haben sogar im äußeren, hellen Bereich Brut angehäuft. Und ich habe noch ein zusätzliches liegendes Nest von AntsCanada, das man befeuchten kann, angeschlossen. Das wurde auch ziemlich schnell bevölkert und heute liegen da bestimmt auch 100 bis 200 Puppen plus Larven und Eier drin, voll ist es aber lange noch nicht. Ich lese zwar überall, dass sie es trocken mögen, hatte aber irgendwie das Gefühl, dass ich ihnen ein Nest mit höherer Luftfeuchtigkeit anbieten sollte. Hätten sie es nicht gemocht, hätte ich schließlich auch einfach mit dem Bewässern aufhören können. Anscheinend mögen sie es aber, zumindest für einen Teil der Brut. Ich überlege deshalb, ihnen auch mal ein Nest mit Erde zum Graben anzubieten. Laut allem, was man hört, graben sie ja nicht gern, aber probieren kann ja nicht schaden. Vielleicht überraschen sie mich ja wieder. Werde vom Test berichten.
Zum Aufbau gehören sonst nur noch ein paar Schläuche, die die Nester mit der Arena verbinden und ein paar Reagenzgläser (dazu gleich mehr), die ich auch ins System integriert habe. Ich war mir erst unsicher, ob man die deutschen mit den amerikanischen Schläuchen verbinden kann, aber es geht. Am besten kauft man sich jeweils 2 bis 3 unterschiedliche Durchmesser. Die kann man dann einfach ineinanderschieben. Bei mir hält das ohne Hilfsmittel seit Monaten ohne irgendwelche Probleme. Der Grund für diesen ganzen Mischmasch war, dass meine Ameisen Wasser und Zuckerwasser nur aus dem Reagenzglas (mit Watte) angenommen haben. So wie sie es als kleine Kolonie gelernt haben. Tränken jeglicher Art wurden komplett ignoriert. Ich möchte aber aus ästhetischer Sicht nicht dauerhaft mehrere Reagengläser in der Arena liegen haben. Daher wollte ich die Dinger außen anschließen. Und das funktioniert super. Wegen des Anschluss-Systems kann ich die Reagenzgläser einfach tauschen, wenn sie leer sind. Ich gebe ihnen auch immer ein komplett leeres. Das nutzen sie dann als Müllhalde. Wenn es voll ist, bekommen sie ein neues leeres. Das ist total praktisch. Ein anderer großer Vorteil ist, dass das Wasser nur sehr langsam oder eigentlich fast gar nicht verdunstet. Gibt man ihnen nur ein Gläschen, halten sie es je nach Koloniegröße bis zu mehreren Wochen damit aus. Meine brauchen aber mittlerweile ein bis 2 volle Reagenzgläser pro Woche. Trotzdem kann ich sie so ohne Probleme mehrere Tage alleine lassen, ohne dass ich mir um Wassermangel sorgen machen muss.
In naher Zukunft bekommen sie also noch ein neues Nest mit Erde. Meine eigentliche Vision ist aber ein großes naturnahes Becken von mindestens einem Meter Breite. Vielleicht ein größeres Aquarium. Eigentlich dachte ich, dass ich für diesen Schritt länger Zeit hätte. Aber wie es aussieht, muss ich mir allein aus Platzgründen wohl schon dieses Jahr ernsthafte Gedanken darüber machen.
Deshalb habe ich jetzt auch mal eine Frage. Ich weiss, dass der natürliche Lebensraum vorwiegend Halbwüste und Steppe oder so ähnlich ist. Aber wie sieht's da genau aus? Welche Pflanzen wachsen da? Was für ein Substrat nimmt man da am besten? Als Nest in dem Becken habe ich an einen hohlen Stamm oder vielleicht auch Kork gedacht. Ich bin dankbar für ein paar Tipps...

Zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Bezüglich der Luftfeuchtigkeit habe ich nichts unternommen, mal abgesehen von der Befeuchtung des zweiten Nests. In der Arena lag sie eigentlich immer so um die 50 %, schwankend zwischen 40 und 60, ganz normale Raumluftfeuchte also. Ich schätze aber, dass sie im ersten Nest mittlerweile auch höher als normal ist, ein bisschen Feuchtigkeit kann ich darin erkennen, aber nicht so viel, dass die Scheiben beschlagen würden. Dafür sind die Ameisen aber selbst verantwortlich, also unternehme ich nichts dagegen.
Die Temperatur habe ich anfangs gar nicht beeinflusst, es war ja ein wirklich heißer Sommer und bei mir im Wohnzimmer waren es immer über 25°C. Im Herbst habe ich dann hinter der bis dahin völlig ungenutzten Seite des Nests eine kleine Heizmatte (ca. 10x15) angebracht. Nach einer Stunde sind sie auf diese Seite umgezogen und haben da auch immer noch mehr Brut als auf der anderen Seite! Den Rest des Nests heize ich aber trotzdem nicht, so haben sie immer mehrere "Klimazonen" und können die Brut je nach Raumtemperatur umlagern. Zur Zeit ist die Heizung übrigens wieder aus. Schreibe jetzt bei angenehm kühlen 27° aus meinem West-Wohnzimmer mit viel Fensterfläche. Nicht dass ihr mich falsch versteht, mir und den Ameisen gefällt's so gut.
Ach so, in die Arena habe ich übrigens eine dünne Sand-Lehm-Schicht eingestreut, ein bisschen trockenes Moos, das ich nur manchmal befeuchte, 2 kleine grüne Plastikpflanzen (weil einfacher), einen Tannenzapfen und eine kleine Steintränke, die ich aber mittlerweile (s.o.) als Futternapf nutze.

Zum Ausbruchsschutz
Bis letzte Woche habe ich das Öl vom Antstore genutzt und es ist nie eine Ameise ausgebrochen. Funktioniert also und ist einfach aufzutragen und zu erneuern. Aber viele Ameisen bedeuten eben auch viele Kundschafterinnen. Und die haben das Öl immer mehr auf Schwachstellen überprüft. Nicht oft und immer nur ein oder zwei, aber für mich merklich mehr. Am Anfang habe ich das nur einmal beobachtet. Und wenn sie sich danach säubern, nehmen sie das Öl auf. Der Gedanke gefällt mir irgendwie nicht. Ich will sie ja nur am Ausbrechen hindern, aber nicht töten. Wahrscheinlich sind meine Befürchtungen übertrieben, aber mit meinen Entscheidungen lag ich bisher immer richtig. Musste zumindest noch keine bereuen oder rückgängig machen.Deshalb habe ich am Wochenende das Öl durch Talkumpuder ersetzt. Habe irgendwo ein Video gesehen, wo das einer mit Doppelklebeband aufgebracht hat. Also oben mit einem Streifen entlang des Beckenrands und dann mit Puder einreiben. Man muss nur aufpassen, dass keine Klebefläche frei bleibt. Habe es dann genau so gemacht. Das mit dem Klebestreifen ist ein bisschen Fummelarbeit, aber am Ende hat man oben einen geraden weißen Rand und keine Ölschlieren. Bisher funktioniert auch das einwandfrei. Und ich muss sogar sagen, dass die Erkundungsversuche nach einer kurzen Zeit komplett aufgehört haben. Wie oft ich jetzt das Pulver erneuern muss, wird sich zeigen. Ich würde aber sagen, dass zumindest meine Nicos gar nicht wirklich ausbrechen wollen, sonst würden sie es viel intensiver versuchen. Die Arena habe ich oben übrigens wegen des besseren Luftaustauschs offen, aber zusätzlich noch mit dem Rahmen, auf dem ich von unten noch Öl aus den Anfangszeiten habe. Doppelter Ausbruchsschutz also. Kann ja nicht schaden bei bald mehreren Tausend Ameisen. Diesbezüglich mache ich mir keine Sorgen, wenn man da sorgfältig arbeitet, kann nichts passieren.

Zum Verhalten
Ich kann nur bestätigen, was ich gelesen habe. Je mehr sie werden, desto mutiger werden sie. Arbeiterinnen sind jetzt schließlich mehr als genug vorhanden. Am Anfang waren sie eher schüchtern, haben sich bei der kleinsten Störung zurückgezogen und sind bei vermeintlicher Gefahr im Nest fast erstarrt. Aber auch da habe ich schon viel Spaß beim Beobachten gehabt und so manche Stunde mit Lupe und Lampe vor dem Nest gesessen. Eigentlich genauso wie ich mir das vorgestellt habe. Zumindest habe ich sie mir vor allem gekauft, um sie beobachten zu können. Und habe es bis heute nicht bereut. Wenn da mal 10 Ameisen gleichzeitig zum Fressen draussen waren, war das schon große Ameisen-Action für mich.
Mit der Zeit sind sie dann immer mutiger geworden und heute gehen sie neugierig oder verteidigend auf Neues in der Arena zu. Meistens ist es ja nur Futter. Ansonsten breiten sie sich immer mehr in der ganzen Anlage aus und besetzen auch alle Verbindungsschläuche dauerhaft. Für sie gehört wohl mittlerweile alles außerhalb der Arena zum Nest. Ist ja auch ein geschlossenes System. Teilweise liegt sogar Brut in den Schläuchen. Was sie für sich beanspruchen, besetzen sie einfach Tag und Nacht mit Arbeiterinnen.
Ach ja, die vermeintliche Nachtaktivität. Die würde ich eher als Tendenz beschreiben. Auch tagsüber waren sie immer zumindest mit Wasser- und Zuckerwasseraufnahme beschäftigt. Irgendwas gab es immer zu sehen. Man könnte auch sagen, tagsüber sind sie weniger aktiv als abends und nachts. Das ist eigentlich ganz praktisch, wenn man tagsüber arbeitet und so wie ich eher eine Nachteule ist. Da hat man am meisten von ihnen. Ich füttere sie daher auch immer so gegen 20 Uhr und mittlerweile täglich mit mehreren Heimchen oder Grillen. Ihr Appetit hat natürlich auch zugenommen, bei so viel Brut. Je größer die Kolonie wird desto weniger kann sie sich auch den Luxus leisten, nicht aktiv zu sein. Es gibt halt immer was zu tun. Ich kann bei meinen mittlerweile kaum einen Unterschied zwischen Tag und Nachtverhalten feststellen. Und am meisten Aktivität gibt's sowieso beim Futtern.
Sie beginnen jetzt auch damit, Ihre Umgebung aktiv zu gestalten. In der Arena breiten sie immer mehr Watte aus den Reagenzgläsern aus und haben an einer Stelle schon neugierig bis zum Glas gegraben. Das Nest haben sie selbst befeuchtet und sie knabbern auch am Kork rum. Seit ich das Futter überall in der Arena auslege, sind sie auch da viel aktiver und zahlreicher unterwegs. Und auch in der Arena gibt es natürlich ein paar Stellen, an denen immer mehrere rumlungern. Ich bin echt gespannt, wie die sich noch entwickeln. Achso, ein paar Tote hatte ich natürlich auch schon, bisher konnte ich aber nicht mehr als 5 sehen. Und die wurden dann immer wieder durch die ganze Anlage getragen und haben überall Aufmerksamkeit erregt, fast wie bei einer Beerdigungszeremonie.

Zur Ernährung
Wasser und Zuckerwasser gibt's, wie oben schon erwähnt, in Reagenzgläsern. Honig und Honigwasser haben meine bisher immer ignoriert, genauso wie alle anderen süßen Angebote. Sind halt reine Softdrink-Junkies. Habe da irgendwie ein schlechtes Gefühl bei. Aber es scheint ihnen auch nicht zu schaden. Habt ihr diesbezüglich irgendwelche Tipps? Mir wäre es lieber, sie würden sich so gierig auf Honig stürzen wie jetzt auf Zuckerwasser. Ganz will ich es ihnen aber auch (noch) nicht wegnehmen. Habt ihr schon mal nen junkie auf Entzug gesehen? Wer weiß, wo sie überall danach suchen. Ich kann den Honig übrigens direkt vom Imker beziehen, interessiert sie aber genau so wenig wie gekaufter aus dem Supermarkt. Ich muss da in den nächsten Wochen mal wieder mehr Früchte und so anbieten. Angeblich sind sie weniger wählerisch, wenn sie mehr werden. Klingt eigentlich logisch, bei mehr Bedarf und mehr Entscheidungsfällern.
Bei Proteinen sind sie weniger wählerisch. Sie haben bisher noch kein Insekt abgelehnt, dass sie bekommen haben. Lediglich eine Raupe mochten sie gar nicht. Ob das für alle Raupen gilt, habe ich noch nicht getestet. Auch gekochtes Ei oder Hackfleisch nehmen sie gern. Regelmäßig bekommen sie aber immer Heimchen und Grillen, da stehen sie voll drauf. Und frisch gekillt viel lieber als TK. Achso, Mehlwürmer fanden sie nur für wenige Tage interessant, dann haben sie sie nur genommen, wenn es nichts anderes gab. Die gebe ich ihnen schon länger nicht mehr. Heimchen und Grillen kann man auch einfach halten. An Schaben jeder Art traue ich mich nicht ran. Möchte auf keinen Fall, dass die in meiner Wohnung rumlaufen. Meine Nachbarn wären bestimmt auch nicht begeistert. Ich will mal welche kaufen und dann alle sofort einfrieren, so dürfte die Gefahr gebannt sein und es gibt mehr Abwechslung auf dem Speiseplan. Die halte ich übrigens auch für wichtig. Ich gebe ihnen immer alles, was ich so an Fliegen und Spinnen in der Wohnung oder auf dem Balkon finde. Auf Futter, dass sie noch nicht kennen, reagieren sie besonders aufgeregt. Bei Käfern oder so muss man evtl. ein bisschen nachhelfen und sie aufbrechen, sonst kommen sie da nicht durch den Panzer. Was ich aber (noch) nicht gemacht habe, ist eine Lebendfütterung. Das würde ich aber nur mit kleinerer Beute machen. Irgendwann ist es bestimmt so weit.

Schwarmverhalten
Das konnte ich noch nicht beobachten, dafür ist die Kolonie noch zu jung. Bin gespannt, wann es los geht. Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht? Man kann sie ja nicht einfach fliegen lassen...

Fazit
Ich bin total begeistert von den kleinen Viechern und bereue die Entscheidung, unter die Ameisenhalter gegangen zu sein, keine Sekunde. Ich habe mich auch für die genau richtige Art entschieden. Was ich damals wollte und auch bekommen habe, war eine Art, die keine Winterruhe hält, für Einsteiger gut geeignet und leicht zu halten ist. Sie sollten außerdem nicht zu klein sein, um sie besser beobachten zu können. Außerdem wollte ich am liebsten eine polymorphe Art. Und die Majore sind echt ganz schön groß. Davon gibt's übrigens mittlerweile echt viele. Noch so eine Info, die ich nicht bestätigen kann. Bei mir war Nummer 7 der erste Major, der zweite war dann Nummer 50. Also auch viel früher als sonst beschrieben. Wichtig war mir auch, dass sie mit den Umweltbedingungen meines Wohnzimmers gut zurecht kommen. So muss man sich kaum um Luftfeuchtigkeit und Temperatur kümmern.
Bisher war das für mich genau die perfekte, problemfreie Kolonie, die ich mir gewünscht habe. Und sie sind echt schön. Die Farben und Streifen erkennt man am besten im hellen Licht, aber die rötlichen Köpfe der Majore kann man immer sehen. Einfach eine tolle Art! Und das beste Haustier, das ich mir vorstellen kann. Sie machen keinen Dreck, sind kompett still, wollen keine Aufmerksamkeit, man muss nicht mit ihnen Gassi gehen und das beste ist, dass man sie auch mal ein paar Tage einfach allein lassen kann.

So, das war jetzt viel länger als ich dachte, aber ich hoffe, es kann dem ein oder anderen irgendwie helfen. Wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne. Wie oben schon erwähnt, bin ich auch dankbar für Tipps bzgl. Schwarmverhalten und Zuckerwasser.
Dateianhänge
der Ãœbergang zum AntsCanada-Nest
der Ãœbergang zum AntsCanada-Nest
die Arena, da ist mehr los als man auf dem Foto sieht.
die Arena, da ist mehr los als man auf dem Foto sieht.
Die Arena und die restlichen Reagenzgläser. Das linke Gläschen ist der Müllplatz.
Die Arena und die restlichen Reagenzgläser. Das linke Gläschen ist der Müllplatz.
ein größerer Bruthaufen im Außenbereich des Nests
ein größerer Bruthaufen im Außenbereich des Nests
3 Reagenzgläser, die man einfach tauschen kann.
3 Reagenzgläser, die man einfach tauschen kann.
Das erste Nest, die Scheiben sind größtenteils verklebt worden und blickdicht.
Das erste Nest, die Scheiben sind größtenteils verklebt worden und blickdicht.
Die ganze Anlage
Die ganze Anlage
ein Bruthaufen im Außenbereich des Nests
ein Bruthaufen im Außenbereich des Nests
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#2 Meine Camponotus nicobarensis graben!

Beitrag von PincoPallino » 14. Juli 2019, 15:20

Hallo nochmal,
hier kommt ein kleines Update zu meinen Nicos.
Habe ihnen gestern ein neues Nest mit Erde zum Graben gegeben. Das wollte ich mal ausprobieren (s. ausführlicher Bericht). Dafür habe ich ein 10x10x20 cm Glasnest genommen. Das war bewußt nur klein gewählt, da es ja überall heißt, sie graben nicht. Irgendwie wollte ich das aber nicht glauben. Habe den Grund des Nests mit wasserspeicherndem Material ausgelegt und dann mit Kokoshumus aufgefüllt. Oben drauf eine dünne Sand-Lehm-Schicht, um sie besser sehen zu können. Das wars schon. Außerdem habe ich ihnen eine Starthilfe gegeben. In die Erde habe ich Nußschalen, Baumrinde und Eierschalen getan, um damit schon ein paar Höhlen anzubieten. Dann habe ich noch 3 kleine Stöckchen in die Erde gesteckt und die Erde darum aufgeschichtet. Am Ende die Stöckchen vorsichtig rausziehen und fertig sind die Eingänge.
Nach anfänglichem Zögern haben sie angefangen, das neue Nest zu erkunden und sind auch schnell in die Eingänge verschwunden. Gestern Nacht konnte ich dann noch beobachten, wie sie angefangen haben zu graben. Aber ganz wenig, nur einige dunkle Krümel lagen auf der Oberfläche als ich ins Bett gegangen bin. Heute morgen dann die Überraschung (s. Fotos, leider habe ich gestern abend keine Fotos zum Vergleich gemacht). Sie graben! Obwohl man überall liest, dass sie das eigentlich nicht gern tun. Also meine anscheinend schon. Wie man auf den Fotos sehen kann, ist die helle Oberfläche kaum noch zu erkennen. An den meisten Stellen liegt der Sand schon mehrere cm hoch. Und sie haben alle 3 Eingänge in nur einer Nacht ausgebaut! Damit haben sie mich echt (mal wieder) überrascht. Bis zum Boden sind sie auch schon vorgedrungen. Das Graben scheint ihnen viel Spaß zu machen und Brut bringen sie bestimmt auch bald rüber. Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt...
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