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Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestelle

Berichte, Erfahrungen, Beobachtungen aus der Natur
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Safiriel

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#41 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 25. Februar 2016, 09:06

Bei minus 4 Grad im Schnee an der Haltestelle keine Ameisen
Dateianhänge
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#42 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 16. März 2016, 21:52

Heute war es so weit: Ich habe die erste Ameise diesen Jahres in der freien Natur gesehen!

Bereits in den letzten Tagen gab es mehr Insekten zu sehen, aber die Nester meiner Haltestellenameisen blieben noch verschlossen. An einer meiner Haltestellen konnte ich bei 4°C und Sonnenschein nun ein erstes Loch zwischen den Gehwegplatten ausmachen. Eine einzelne Lasius niger war erstaunlich träge dabei, die Erdkrümel aus dem Weg zu schaffen.

Bestimmt ist im SĂĽden schon viel mehr los, wie im letzten Jahr auch.
Die erste Ameise des Jahres! Das Leben geht weiter!



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#43 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 11. April 2016, 22:28

Panik an der Haltestelle
Landschaftsgärtner waren da. Ihr seht hier eigentlich ein Lasuis niger Nest. Ich gehe davon aus, dass sich Teile des Nestes unter dem Stein befinden. Dennoch ist es eine herbe Veränderung und ich bin gespannt, wie es weiter geht.
20160411_173520.jpg
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#44 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von trailandstreet » 12. April 2016, 09:52

Sieht nicht so aus, als hätten sie sooo tief gegraben. Jetzt sieht man wenigstens gleich den ersten Auswurf, wenn sie wieder raus kommen.



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#45 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 12. April 2016, 17:19

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Das sind sie, die ersten Blattläuse, die ich an einer meiner Haltestellen entdecke.
64e1da7b22588a6423986256979c3b50.jpg
Das vierblättrige Kleeblatt habe ich nicht gepflückt. Es soll nicht kaputt gehen, nur weil ich mich gefreut habe es zu finden. Die Haltestelle, wo das Nest der Lasius niger dem Erdboden gleich gemacht wurde, sehe ich gleich erst wieder. Es ist übrigens schönstes Schwarmflugwetter. Nur der Zeitpunkt ist noch zu früh.

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#46 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 16. April 2016, 12:22

20160415_144751.jpg
Die Landschaftsgärtner haben ganze Arbeit geleistet und sogar einen Futternapf hinterlassen. Leider ist er leer.



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#47 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von Safiriel » 16. April 2016, 12:59

Am PC noch einmal etwas ausfĂĽhrlicher: Gestern an der Haltestelle war es sehr feucht, aber nicht nass. Wer auch immer den Grassamen ausgestreut hat, war wenig motiviert: Manche Stellen haben fast gar nichts abbekommen, an anderen Stellen liegen ganze Haufen.
Blattläuse konnte ich hier natürlich keine einzige entdecken.
Einen kleinen schwarzen Käfer mit vier roten Punkten sah ich, den ich vermutlich noch nirgends gesehen habe.

Ameisentechnisch ist aber hoch interessant, was ich beobachtete.
Zunächst zu meinen Lasius niger: Auswurf auf dem "Rasen" gibt es eigentlich nicht, aber um den Pfahl mit dem Mülleimer herum, den sie sich als Hauptausgang erkoren haben, genau an der Grenze zwischen Gehwegplatten der Haltestelle und der "Grünfläche", auf einer Länge von zwei Metern schon.
Am meisten hat mich aber die groĂźe Anzahl an Myrmica sp. gewundert. Ihr erinnert euch vielleicht, vorletztes Jahr beobachtete ich ein kleines Myrmica cf. rubra Nest, etwa 1 - 1,5 m von dem Ausgang der Lasius niger entfernt. Die Myrmica schienen immer unterlegen. Letztes Jahr dann schien das komplette Nest verschwunden. Ich habe den ganzen Sommer ĂĽber an dieser Haltestelle nicht eine einzige Myrmica entdeckt. Gestern bot sich mir ein ganz anderes Bild: Etwa alle 15 cm lief eine Myrmica ĂĽber den "nackten" Boden.
Die größte Überraschung jedoch bildete eine gelbe Lasius sp., die mir nicht wirklich nach Lasius flavus aussah (meine sehen irgendwie anders aus). Die spazierte am hellichten Tag an der Oberfläche entlang.

Ich stelle hier nun einige Thesen in den Raum:
- Durch das Umgraben des Bodens und Entfernen der Pflanzen wurden die Kolonien der Läuse zerstört. Auch versteckter lebende Ameisen sind so gezwungen, auf Nahrungssuche zu gehen.
- Auch die Wurzelläuse sind davon betroffen, was auch gelbe Lasius an die Oberfläche zwingt
- Der feuchte Boden war perfekt fĂĽr die Myrmica, weswegen diese an diesem Tag besonders stark furagierten.
- Ich vermute, dass die Myrmica sich sonst auch eher in Bodennähe aufgehalten haben, weswegen ich sie letztes Jahr nicht entdeckte. Am Boden, im Schatten des Grases ist es feuchter.
- Die Lasius niger beziehen ihre Kohlenhydrate hauptsächlich aus dem Mülleimer. Sie jegenauf den Halmen nach Proteinen, sind aber auf die Läuse der Wiese nicht so angewiesen.

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#48 Re: Ameisen und Blattläuse - Beobachtungen an der Haltestell

Beitrag von trailandstreet » 16. April 2016, 23:14

Die Beobachtung mit den Myrmica ist nicht so abwegig. Ich kenne das alleine aus unserem Garten, wo wir im Schatten auch feuchte, moosige Stellen haben. Myrmica Nester entdeckt man erst bei genauerem Hinsehen, oder wenn man zufällig in eines sticht, wenn man dort etwas pflanzen will. Sie bauen ja keine Hügel und man kann nur leichte Häufchen loser Erde zwischen den Gräsern erkennen.

Die Lasius niger hingegen, sind omnipresent. Die laufen nicht nur über die Terrasse, sondern gleich über den Tisch auch noch. Was auch noch ein Grund dafür sein kann, dass sie am Mülleimer leben, ist nicht nur das Futter, sondern auch die Wärme.
Ich nehme stark an, dass der Eimer ein Eisenrohr als Fuß hat und das wird in der Sonne schön warm und leitet diese sogar noch sehr gunt in den Boden ab. Wenn sie einen Zugang ins innere finden können, richten sie sich sogar drinnen häuslich ein.
Bei uns nehmen die Bauern zB die dunkelgrauen Kunststoffrohre, die ihnen als Kern der Wickelfolie ĂĽbrig bleiben, als Pfosten fĂĽr ihre Wiesen her und darin sieht man oft L niger, die sich diese innen ausbauen.

Lasius flavus muss man zwar nicht so sehr suchen, da man die Hügel, zumindest bei älteren Nestern gut erkennen kann, aber die sind bei uns auch noch gut vertreten. Werden sie aber gestört, der Hügel aufgerissen, dann sieht man auch sie mal an der Erdoberfläche. Die Vermutung, dass ihnen wohl die Wurzeläuse fehlen, könnte auch sehr gut hinkommen.



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