Habe die letzten Tage eine interessante Beobachtung bei mir im Garten gemacht und wollte hier mal kurz darüber berichten.
Wir sind ja erst letzten Winter umgezogen in eine Eigentumswohnung mit Garten. Klar, dass wir also auch frei lebende Ameisenkolonien mit erworben haben.^^
Bei mir lebt also neben vielen anderen Arten ein Volk von Lasius niger direkt an der Terrasse. Allerdings hat diese Kolonie zwei Nester, in zwei Pflanzbeeten.
Daran könnte allerdings auch die von uns durchgeführte komplette Umgestaltung des Gartens schuld sein. Denn vermutlich lebten die Ameisen auch unter der Terrasse, welche momentan von uns neu gemacht wird.
Jedenfalls nutzen die Lasius niger die bereits angelegte Einfassung für die Terrasse aus Basalt, um von einem Nest zum anderen zu gelangen. Sie müssen dafür fast drei Meter zurücklegen.
Aufgefallen ist mir jetzt die letzten Tage, in welchen es sehr heiß war, dass die Ameisen sich tagsüber bei der größten Hitze nicht mehr an die Oberfläche wagten.
Neugierig geworden, überprüfte ich daraufhin die Temperatur auf der Einfassung (Basalt ist ein sehr dunkles, schwärzliches Gestein) und auf der Oberfläche in einem der Beete. Das Ganze in der prallen Sonne.
Die Temperatur erreichte Höchstwerte auf den Steinen von 58,9°C und auf der Erde im Beet immerhin auch noch 54,7°C.
Kein Wunder also, dass sich keine Lasius Arbeiterin mehr raus wagte.
Erst gegen ca. 16 Uhr erreicht der Schatten einer mächtigen Buche diesen Bereich im Garten und die Temperatur fiel wieder auf Werte von um die 35°C. Und plötzlich waren auch die Ameisen wieder da und in ziemlichen Mengen noch dazu.
Sofort bildeten sich wieder eine dicht belaufene Straße zwischen den Nestern und auch kleinere Straßen in die schattigen Bereiche des Gartens, wo die Ameisen in kürzester Zeit Futter fanden. Jedenfalls dauerte es nur wenige Minuten bis die ersten mit Beute, bestehend aus kleinsten Insekten und deren
Ihren Zucker holen sie sich dagegen aus den zahlreichen Blüten diverser Kräuter, welche wir in eines der bewohnten Beete gepflanzt haben.
Interessant jedenfalls, dieses Verhalten, welches von zahlreichen Arten aus trockenen, heissen Lebensräumen bekannt ist, im eigenen Garten beobachten zu können.