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Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

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Safiriel

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#33 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 13. Juli 2014, 17:47

Hier geht die Post ab
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Vielleicht konnte ich hier eine der Pygmäen bei ihrem ersten Ausgang beobachten. Es schien wirklich ausgezeichnet zu schmecken.

Bereits jetzt scheinen die Aufgaben festgelegt zu sein: Diese hier labte sich von allen Seiten am Zuckerrübensirup. Minutenlang konnte ich beobachten, wie sie abwechselnd trank und sich dann wieder die Mandibeln putzte. Mehrmals kehrte sie auf halbem Weg zum Reagenzglas doch wieder um, um noch ein wenig zu naschen. :drink:

Zurück im Nest wollte die Königin direkt etwas abhaben, wurde aber einfach überkrabbelt. An den anderen Dreien, und inzwischen auch der Königin, konnte ich wunderbar die Trophallaxis beobachten. Dank der Größe geht das auch durch die rote Folie und trotz der reichlichen Inneneinrichtung.

Die winzige Spinne, die ich rot eingekreist habe, ist inzwischen entweder eingetragen, oder vom Stein geworfen worden.

Die größte der vier hat eine andere Aufgabe: Inneneinrichtung
Es sieht so aus, als wüsste diese größte Arbeiterin noch nicht, was sie sich zumuten kann, und was nicht. Der Zahnstocher mit dem Sirup zum Beispiel, der ließ sich zwar ein wenig verschieben, mehr aber auch nicht.
Das Stück Lebensbaum, auf das etwas Sirup getropft ist (man beachte auch hier die Größe), ließ sich herunterschubsen. Aber die Ameise "stand" dann im Kopfstand, nur mit den Mandibeln im Bodenkontakt zappelnd am getrockneten Grün, und musste den Plan auch verwerfen. Generell lässt sich sagen: Im Umkreis von ca. 7 cm hat sie versucht, die voluminösesten und längsten Teile einzuschleppen. Alles was groß genug und irgendwie tragbar war wurde vorwärts oder rückwärts eingeschleppt.

Eine der Vier scheint übrigens auf das Nichtstun spezialisiert zu sein. Sie ist selten zu sehen, sitzt aber immer irgendwo etwa 5 mm rechts der Königin. Ihre Spezialität: Dabei exakt die selbe Haltung der Königin imitieren.

Das ist so unglaublich spannend! Es macht so viel Freude davor zu sitzen.
Dank der Größe kann man so gut erkennen, was sie gerade tun, zum Beispßel wie die Mandibel gespreizt werden.

Die Färbung gefällt mir ebenfalls. Ich hatte nicht mit so einem auffälligen Braunorange gerechnet, das dachte ich haben eher die Camponotus ligniperdus. So kommt doch noch etwas Farbe ins Spiel.

Ich bin verliebt :verliebt: .



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#34 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 16. Juli 2014, 20:11

Klares Statement

Vor zwei Tagen gab es zwei etwa gleich große Tropfen Zuckerwasser und Honigwasser.

Geblieben ist ein winziger Tropfen Zuckerwasser und ein zugeschütteter Tropfen Honigwasser.



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#35 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 18. Juli 2014, 18:44

Tag 52, 59 nach Fund

Gestern habe ich, um zu sehen was dann bevorzugt wird, je einen gleich großen Tropfen Invertzucker und Zuckerwasser verfüttert. Dabei flog eine Fliege um mich herum. Deckel zu, Fliege drin.

Das Ergebnis: Die Fliege fliegt noch immer umher, ABER bereits heute Morgen war null Komma nix mehr vom Futter übrig. Die Fliege hat wohl mehr Hunger als alle 5 Ameisen zusammen.

Die Arena wird ungewöhnlich aktiv belaufen. Eine Arbeiterin läuft ziemlich umher, am liebsten auf dem Holznest. In das Nest hat sie wohl noch nicht gefunden.

Hoffentlich ist das nicht der Beginn vom Totlaufen. Ob die Haltungsparameter stimmen, kann ich nicht sagen: Das Antstore-Paket ist noch immer nicht da. Ich habe herausgefunden, dass es wieder im Antstore gelandet ist. Es wird nächste Woche neu versendet.

Falls es das Gebrumme der Fliege ist, habe ich den Deckel mal offen stehen lassen. Die Fliege findet irgendwie trotzdem nicht heraus.

Vielleicht ist es aber einfach der Hunger: Honig habe ich gefüttert, um Proteine muss ich mich kümmern.

[color="Purple"]1 Gyne
4 Arbeiterinnen
ca. 10 Eier
>2 Larven
2 Puppen[/color]



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#36 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 19. Juli 2014, 21:31

Heute kam es auf 27°C im Becken und es gab endlich tote Fliege. Alle vier Arbeiterinnen waren mächtig aktiv - jede auf ihre Weise. Eine zerrte unablässig an der Fliege, schleifte sie zum Nesteingang und schließlich auf die Steine. Das letzte Gastersegment ist inzwischen komplett gegessen, die Augen fehlen auch. Spannend finde ich, dass sie im Gegensatz zu den Lasius cf. niger nicht in die Fliege hinein kroch, sondern systematisch wie mit einem Dosenöffner rundherum einen Streifen abgeknabbert hat. Sehr ordentlich.
Bei den Lasius bleibt bislang immer die komplette Hülle der Fliege übrig. Ich bin gespannt, ob von dieser hier überhaupt mehr als Flügel und Beine übrig bleiben. Nummer zwei bekam immer, wenn Nummer eins voll gefressen war die Ladung übergeben und ist noch immer damit beschäftigt, abwechselnd die Gyne und die Larven zu füttern.
Drei und vier rannten aufgeregt vom Nesteingang (wo sie nichts von Eins bekamen) zu der fütternden Zweiten und wieder zurück. Ich weiß nicht, wie oft. Ich sag nur so viel: Wenn sie in der Zeit den Nesteingang vergrößert hätten, dann wäre Eins mit dem Versuch die Fliege einzutragen nicht gescheitert.

Erstaunlich ist, wie stark eine einzelne Pygmäe ist: Sie hat die Fliege einfach so auf den Rücken oder Bauch gedreht (Dosenöffner) - ich wäre mit der Pinzette auch nicht schneller gewesen.
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#37 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 20. Juli 2014, 22:01

Heute wurde das zweite Gastersegment der Fliege verspeist und ziemlich hohl sieht sie inzwischen auch aus.

Ich konnte aber keine Aktivität außerhalb des Reagenzglases beobachten. Darin sind sich meine "Großen" mit meinen "Kleinen" einig: Einmal vollgefressen, gibt es Siesta bis der kleine Hunger kommt.
Unabhängig davon, welchen Zucker ich füttere: Diese fünf Ameisen saufen mehr, als meine etwa 60 Lasius cf. niger.

Vielleicht liegt das aber auch an der Fliege, die trinkt ja fleißig mit. :gulp:
Generell ist dieses Becken unglaublich beliebt:
Die Fliege ist noch immer darin. Eine im Getränk ertrunkene Motte ist wieder zum Leben erwacht - die Zombiemotte lebt seit gestern darin. Die Aquariumabdeckung steht offen, aber nichts da: Eben fand ich auch eine Fruchtfliege und eine ähnlich kleine schwarze Fliege im Formikarium. Keine Ahnung, warum.

Es dauert manchmal ganz schön lang, bis ich alle vier Arbeiterinnen gefunden habe. Oft sind es auch nur drei. Das ist aber auch kein Wunder, haben sie doch Waldboden im Reagenzglas. Es hilft, wenn man weiß wo man suchen muss:

Eine bewacht den Eingang, eine sitzt zwischen Watte und Brut (und schichtet die auch meist um). Von einer sehe ich meist nur das Hinterteil neben der Brut. Bei dieser habe ich mich schon einmal gefragt, ob sie überhaupt noch lebt. Sie bewegt sich nur selten. Wenn sie nicht da ist, sitzt sie unter der Königin. Die letzte ist die mobile Einheit: Die findet man entweder sofort (Fliege/Honig), oder fast gar nicht.

Das Brutpaket wird immer größer. Inzwischen schätze ich auf:
1 Gyne
4 Arbeiterinnen
2 Puppen
5 Larven (können auch mehr sein)
10 Eier (können auch weniger sein, dann sind es Larven)


:clap: Ich freue mich, dass Broll inzwischen auch drei Arbeiterinnen hat, schließlich ist seine Gyne ja eine Schwester von meiner.

Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... post364322



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#38 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 21. Juli 2014, 13:53

Tag 55, 62 nach Fund

John Nash
Eben durfte ich eine vielsagende Beobachtung machen: Der Nesteingang wurde zugebaut. Die (Außendienstmit-)Arbeiterin schleppte allerlei Krams an und stopfte den Eingang zu. Von außen versteht sich. Ich hatte keine Ahnung, wie die da jemals wieder rein kommen sollte. Also blieb ich sitzen. Und sitzen.
Endlich war es so weit: John Nash kam ohne Nadel oder Stöckchen zurück, labte sich noch kurz am Honig und wollte heim. Am oberen Reagenzglasrand konnte sie sich nicht rein zwängen. Von unten verschwand sie. Raffiniert, fand ich. Als Eingang ist an der Stelle nichts zu erkennen. Aber wann würde sie im Glas wieder auftauchen? Guckte da ein Bein raus? Oder Antenne? Kam dann rückwärts wieder raus, entfernte von oben zwei Zweigchen, und passte endlich durch.

John Nash ist einer der Architekten, die Erweiterung des Buckingham Palace entwarf. Von ihm stammt auch der Marble Arch, der ursprünglich der offizielle Eingang zum Palast war. Für das heutige Erscheinungsbild mitsamt dem Balkon wurde allerdings ein letzter Flügel von seinen Schülern angebaut. Der Marble Arch selbst wurde abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Angeblich, weil der Eingang für die großen Fahrzeuge zu eng war.



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#39 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Safiriel » 23. Juli 2014, 18:26

Bild
Heute war Oma da. Sie saß fasziniert vor dem Reagenzglas (in dem allerdings kaum etwas passierte). Ihr Lebensgefährte ist nicht nur Semiprofessioneller Fotograf, sondern auch seit eines Schlaganfalls mit 20 halbseitig gelähmt.
Oma ist es also gewohnt, nur sehr langsam voran zu kommen. Aus dem Urlaub bringt sie regelmäßig getrocknete vierblättrige Kleeblätter mit "Weil sie ja eh an jeder Ecke stehen bleiben" und das "so langweilig ist".
Sie plauderte darüber, wie gern sie dabei auch die Ameisen beobachtet und "Was die alles anschleppen!!!".
Im Gepäck hatte sie einen A4-Ausdruck mit einer Auswahl an Waldbildern. Ich kann mir jetzt aussuchen, welches Bild ich in Größe der Arena für den Hintergrund bekomme. (Oma ist die beste. Die beiden haben dafür und zum Eisessen eine mehrstündige Bahnfahrt angetreten.)

Was meint ihr? Welches passt am besten?

Außerdem bekam ich Tipps, wie ich meine alte Makroausrüstung mit dem Einsatz von "nur wenigen 100€" :irre::andiewand::fluchen: doch digital nutzen kann.
Dateianhänge
Wald.jpg



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#40 AW: Camponotus herculeanus - Safiriels Ameiseneinstieg

Beitrag von Gast » 23. Juli 2014, 23:01

Hi,
ist nicht einfach, alle Bilder sind schön aber Nummer 4 passt zum auffinde Ort deiner Gyne am besten ;)

Gruß Ralf



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