Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
fehlfarbe
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#25 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 1. Mai 2011, 19:28

01.05.2011

Bis jetzt konnte ich keine weiteren Verluste verzeichnen. Die tote Arbeiterin, die im Nest lag, wurde mittlerweile auch auf den Müllhaufen transportiert. Dabei sah ich auch 3 Arbeiterinnen, die irgendwas attackierten. Bei genaueren Hinsehen, entpuppte sich das Opfer als eine tote Lasius cf. brunneus, die zurzeit mal wieder in unserem Haus herumlaufen. Hauptsächlich kommen die in der Küche vor, aber ab und zu findet auch eine Arbeiterin den Weg nach oben. Diese hat es sogar irgendwie geschafft in das Formicarium einzudringen.
Eine mögliche Erklärung für die toten Arbeiterinnen wäre demnach vielleicht auch eine Vergiftung, da wir im Haus Giftköder verteilt haben, die von den Lasius cf. brunneus aufgenommen werden.

Hier mal ein Bild der toten Ameisen:
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Lasius cf. brunneus, zuerst verstorbene C. ligniperdus Arbeiterin, 2. verstorbene Arbeiterin



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#26 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 23. Mai 2011, 22:43

23.05.2011

Da noch weitere Arbeiterinnen verstorben sind, habe ich auch noch die Wurzel entfernt, die ich vor einer Weile ins Formicarium gelegt habe. Bis jetzt scheint sich zum Glück keine Arbeiterin mehr tot zu laufen. Es scheint auch verstärkt kleinere Arbeiterinnen betroffen zu haben. Eine hatte ich sogar frischtot aus dem Formicarium geholt. Sie lag leicht gekrümmt auf dem Rücken und hat noch sehr lange mit den Beinen gezuckt.

Die eine Puppe ist mittlerweile auch geöffnet wurden, wobei ich denke, dass sie normal "geschlüpft wurde". Leider konnte ich die neue Arbeiterin nicht genau identifizieren, aber ich denke, es ist eine von den recht kleinen.
Da wir gerade bei den Arbeiterinnen sind: Die größeren platzen zurzeit fast aus den Nähten, wie man auf dem Foto gut erkennen kann ;)

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Endlich ist auch ein Großteil der Larven geschlüpft. Einigen kann man richtig beim wachsen zusehen. Mir ist heute auch noch eine etwas dunklere Larve aufgefallen. Hat jemand eine Ahnung, warum die sich so sehr von den anderen abhebt?

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Die größeren Larven befinden sich zurzeit in der mittleren Kammer, während sich die kleineren und der Eierhaufen in der untersten Kammer befinden.

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Zwischendrin sieht man immer mal ein paar Arbeiterinnen, die gerade eine Fliege zerfetzen. Der Proteinbedarf hat auf jeden Fall stark zugenommen und wird, wenn die restlichen Larven schlüpfen, sicherlich noch etwas ansteigen. Zurzeit verfüttere ich so 1-2 Fliegen aller 2 Tage.

Koloniestand:
1 Gyne
20 Arbeiterinnen
0 Puppen
>30 Larven
~30?? Eier



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#27 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 26. Mai 2011, 11:09

26.05.2011

Gestern habe ich draußen nach Fliegen gesucht und als ich an unserem Komposthaufen vorbei kam, sah ich, dass dort ein bestimmt fußballgroßer Haufen (Fliegen-?)Maden sein Unwesen trieb. Also habe ich mir gleich mal ein paar eingesackt und geschaut, ob sie von meinen Camponotus erlegt werden können. Ich hatte die Made vor den Eingang gelegt, da sie so sicherlich schneller entdeckt wird, sie ist natürlich schnurstracks ins Nest gekrochen, wo sie dann auch attackiert wurde. Allerdings haben die kleinen Pygmäen und Minor Arbeiterinnen ziemliche Probleme eine so starke Made zu erlegen. Als die Made dann runter zur Brut und Königin fiel, war zum Glück eine Media Arbeiterin zur Stelle, die kurzen Prozess machte.
Also das nächste mal werde ich die Made sicherlich nicht wieder direkt vor dem Eingang platzieren. Nicht, dass da noch Brut drauf geht.


Hier noch das Video mit einem Teil des "Kampfes". Insgesamt hat es bestimmt 10-15 Minuten gedauert, bis die Made tot war.




Leider musste ich heute Morgen auch wieder feststellen, dass sich eine der kleinen Arbeiterinnen tot rennt, nachdem es jetzt einige Tage keine Probleme mehr gab.

Aber wenn ich so ins Forum gucke, dann kommt es mir so vor, als gäbe es in letzter Zeit ein vermehrtes Camponotus ligniperdus sterben. Oder kommt nur mir das so vor?

Ich habe übrigens auch einen Dikussionsthread ;)



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#28 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 30. Mai 2011, 00:58

30.05.2011

Ich hab es mal wieder mit einer abgebrühten Zophoba Larve probiert, aber nach einem kurzen betasten, wird sie leider liegen gelassen.
Interessant ist, dass sich die ersten Larven nun schon nach wenigen Tagen (ich würde 1 Woche schätzen) verpuppen. Die Puppen kommen mir allerdings im Vergleich zu den Arbeiterinnen etwas klein vor.
Hier mal Beispielbilder mit einer mittelgroßen Arbeiterin:

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Hat jemand eine Idee warum das so ist? Proteine bekommen sie ja eigentlich genug und teilweise werden angebotene Insekten ja auch einfach links liegen gelassen.

Ich hoffe, dass die anderen Larven etwas größer werden und auch mal ein paar Majoren entstehen. Nach Nahrung sehe ich sie recht selten betteln, also nehme ich mal an, dass es keinen Proteinmangel gibt.

Ein Video mit einer Larve bei der Verpuppung folgt heute bestimmt auch noch ;)



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#29 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 31. Mai 2011, 20:10

Anbei noch das Video von der Larve, die sich gerade in ihrer fast fertigen Puppenhülle windet:




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#30 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 5. Juni 2011, 23:17

05.06.2011

Die Puppenzahl steigt langsam immer weiter an. Derzeit sind es 17 Puppen und es kommen noch viele Larven nach, wenn ich mir den Eihaufen so ansehe.

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Neulich wurde eine Arbeiterin sogar unter der Brut begraben und konnte sich nicht mehr bewegen. Ich frage mich, wie die das hin bekommen haben :verrueckt:

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Ich habe darauf hin mit einer Lampe die oberste Kammer etwas erwärmt sodass die Brut nach oben geschafft wurde und sich die Arbeiterin befreien konnte. Es ist auch immer wieder interessant, wie sie ihre Brut zwischen der obersten und untersten Kammer hin und her transportieren. Die oberste Kammer scheint sich ja, wenn die Sonne rein scheint, minimal zu erwärmen. Sonst würden sie ihre Brut sicherlich nicht dauernd zwischen den Kammern herum schleppen.

Hier noch mal die Nestseite, wo sie sich immer aufhalten.
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Die linke Seite des Nestes wird leider nur für ihren Müll benutzt, den sie nur ab und zu mal raus räumen. Ich hoffe, dass es, wenn die neuen Schwestern geschlüpft sind, mal wieder zu einer Putzaktion kommt und diese Pelzdinger, die wohl mal Fliegen waren, endlich in die Arena entsorgt werden.

Koloniestand:
1 Gyne
19 Arbeiterinnen
17 Puppen
>15 Larven
Großes Eipaket mit bestimmt über 40 Eiern



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#31 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 26. Juni 2011, 16:09

In den letzten Wochen sind komischerweise 3-4 Arbeiterinnen einfach verschwunden. Ich hab sie weder auf dem Müllhaufen, noch irgendwo anders im Formicarium gefunden. Ich vermute, dass sie es irgendwie geschafft haben auszubrechen. Deswegen habe ich den Ausbruchsschutz auch noch mal erneuert, auch wenn ich außerhalb des Formicariums keine Arbeiterinnen gefunden habe.
Wenigstens schlüpfen nun die ersten Arbeiterinnen, die allerdings wie schon vermutet recht klein sind. Ich frage mich immer noch, warum sie angebotene Proteine wie z.B. tote Fliegen, Mehlwürmer, Heimchen völlig ignorieren, obwohl sie ständig viele Larven im Nest haben. Lebendige Fliegen werden auch nur angegriffen und zerlegt, wenn sie direkt ins Nest eindringen. Ich hoffe, ihr Verhalten ändert sich dahingehend noch, sonst wird es wohl nix mit richtigen Majorarbeiterinnen dieses Jahr.

Anbei noch ein Video von einer Arbeiterin, die gerade von den anderen "geschlüpft wird" ;)




Koloniestand:

1 Gyne
19 Arbeiterinnen
15 Puppen
>15 Larven
Großes Eipaket mit bestimmt über 30 Eiern



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#32 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 22. Juli 2011, 01:24

In den letzten 4 Wochen sind einige Arbeiterinnen geschlüpft, nachdem wohl noch 1-2 Arbeiterinnen komischerweise verschwunden sind. Das Zählen gestaltet sich leider etwas schwierig, da recht viele Arbeiterinnen im Eingangsbereich sitzen, der schlecht einzusehen ist. Jedenfalls sollten es mindestens 34 Arbeiterinnen sein, wobei ich glaube schon mal 38 gezählt zu haben.
Major Arbeiterinnen sind leider noch keine dabei, obwohl ich immer genügend Proteine anbiete. Die geschlüpften Ameisen haben alle durchschnittliche Minor Arbeiterinnen Größe, wobei auch ein paar recht kleine dabei sind.
Es scheinen nun auch alle Eier geschlüpft zu sein. Ich konnte rund 80 kleinere Larven in 2 Haufen zählen.

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Ich hoffe, dass diese Saison noch einigeLarven größer werden und sich zu Arbeiterinnen entwickeln. Wenn nicht, wird dann bestimmt nächstes Jahr die 100er Marke geknackt, wenn nicht wieder die ganze Brut über den Winter aufgefressen wird.

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Koloniestand:

1 Gyne
~34 Arbeiterinnen
1 Puppe
~80 kleine Larven
5 große Larven
keine Eier erkennbar



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