Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
fehlfarbe
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#9 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 3. August 2010, 16:09

03.08.2010

1 Gyne
23 Arbeiterinnen
3 Puppen
immer noch viele Larven und ein paar Eier


Die Ameisen haben meinen Urlaub gut überstanden. Ich glaube sie nehmen langsam etwas weniger Nahrung auf und sind auch recht träge. Die meiste Zeit hocken sie im Nest herum und machen gar nichts. Ab und zu kümmern sie sich aber noch um die Brut, die weiterhin wächst. Ich denke mal, dass es bis zur Winterruhe nicht mehr so lange dauern wird, da ich sie ja im etwas kälteren Frühling ja auch etwas gewärmt habe und der Sommer ja dann doch viele heiße Tage hatte.

Auf dem Bild untersucht eine Arbeiterin gerade eine zerschnittene und abgekochte Zoophoba.

Grüße,
Marcus
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#10 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 11. August 2010, 21:05

Die Aktivität ist wieder etwas gestiegen und einige Larven sind gerade beim Verpuppen. Proteine werden gern angenommen, auch wenn Maden wohl nicht mehr auf dem Speiseplan stehen.
Was mir aber in den Sinn gekommen ist das Befeuchten in der Winterruhe. Ich befeuchte das Nest ja wegen der Schimmelbildung gar nicht, was die Ameisen nicht zu stören scheint, da ich auch extra Wasser in der Arena anbiete. Leider hab ich oft gelesen, dass Ameisen während der Winterruhe vertrocknen. Wie soll ich nun am besten verfahren? Ich möchte das Nest über den Winter in unseren Keller stellen und möchte natürlich nicht, dass das Volk beim Ruhen "anschimmelt" ;)
Sollte ich sie kurz vor der Winterpause noch mal in ein neues Nest umziehen lassen? Oder brauch ich mir da keine Gedanken machen und den Umzug einfach auf's Frühjahr verschieben?



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#11 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 17. August 2010, 15:27

Soo, ich habe jetzt, wie im Disskussionsthread geraten, ein 2. Nest in der Arena angeboten und die rote Folie entfernt. Leider hat sich in Richtung Umzug bis jetzt noch nichts getan. Sie haben komischerweise sogar vorher alle Insektenreste in die linke Kammer geräumt, sodass man nun die Ausmaße des Schimmels in der rechten Kammer richtig erkennt (siehe Foto).
Ich hoffe mal, dass das mit dem Umzug noch klappt. Die Außenaktivität ist weiterhin sehr niedrig. Ich seh nur eine Arbeiterin 2-3mal am Tag draußen am Honig. Sie hat auch schon ein paar Minuten im neuen Nest verweilt. Ich wärme es jetzt noch zusätzlich, da die Camponauten früher innerhalb weniger Minuten ihre ganze Brut (da sind übrigens um die 20 kleine Larven!!) an die warme Stelle transportiert haben.
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#12 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 25. August 2010, 16:33

Da sich weder durch die Kühlakkus, noch durch die ganze Beleuchtung was getan hat, hab ich nun doch das Nest geöffnet.
Zuerst hab ich den Eingang mit Watte verschlossen und alle Schäuche abgemacht. Dann wurde der Sand und die Korkkrümel vorsichtig heraus geschüttet. Das Korknest hab' ich dann mit einer Zange vorziehen und in die Arena stellen können. Dabei gab es natürlich ordentlich Tumult, nach 20 Minuten hatte sich die Situation aber beruhigt und einige Arbeiter saßen zusammen mit der Brut um die Königin und die anderen haben wild das Nest erkundet. Nach 2h waren sie komplett in das neue Nest umgezogen (das zusätzliche angebotene RG hat ihnen wohl nicht so gefallen). Jetzt habe ihn ihnen noch etwas frischen Honig vor den Eingang gestellt und das Licht ausgemacht, damit sie wieder zur Ruhe kommen können.
Das alte Substrat aus der Farm und das Korknest habe ich gleich entsorgt und die Farm abgekocht und noch mit etwas Spüli ausgewaschen.

In einer Woche werde ich dann wohl langsam anfangen die Winterruhe einzuleiten. Alle Puppen scheinen nun geschlüpft zu sein und die Larven sind alle etwas zusammengeschrumpelt. Proteine werden auch nicht mehr angenommen.

Was mir vor allem im alten Nest manchmal aufgefallen ist, ist dass manche Ameisen auf den 4 hinteren Beinen fast aufrecht gegangen sind und danbei die Spitze ihrer Gaster auf dem Boden geschliffen haben. Sah fast so aus, als würde es sie jucken und sie versuchen sich die Gaster am Boden zu kratzen :D Ich würde meinen, dass es auch immer die gleichen Arbeiterinnen waren, bin mir aber nicht sicher.

Konnte schon mal jemand so ein Verhalten beobachten?
Und natürlich noch mal vielen Dank für die Tipps beim Umzugsproblem!!

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25 Arbeiterinnen
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2 große Larven und ein dickes Larvenpaket



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#13 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 1. September 2010, 09:14

01.09.2010

So, meine Camponauten Saison ist für dieses Jahr beendet. Die letzten Tage waren recht kühl, deswegen waren es in meinem Zimmer auch nur um die 18°C. Die Außenaktivität ist vollkommen zum Erliegen gekommen und alle Ameisen hatten sich schon schön zusammen gekuschelt. Deswegen habe ich das Nest jetzt mit Watte verschlossen und in den Keller gestellt, wo es zurzeit 15-16°C hat. Es gab zwar etwas Tumult als ich das Nest hochgehoben habe, aber der hat sich innerhalb weniger Minuten wieder gegeben und nun können die Guten erstmal ein paar Monate ausspannen (Und da sagt man, dass wir Studenten schon lange Ferien hätten :baeh: ).

Alles in Allem bin ich recht zufrieden mit meiner ersten Ameisensaison. Nächstes Jahr werde ich wohl ein größeres Arenabecken nehmen und ein Ytong Nest einbauen. Aber das hat ja noch etwas Zeit.
Das mit dem Heizen werde ich dann auch sicherlich sein lassen, da es durch den endogenen Rhythmus von C. ligniperdus nur für eine zeitige Winterruhe wie jetzt sorgt.
Ich hoffe, dass sie nächstes Jahr auch die 100er Marke knacken. Zurzeit sind es ja nur 25 Arbeiterinnen + Königin. Aber das Larvenpaket, was noch dabei ist, sieht seeehr vielversprechend aus :spin2:


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#14 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 12. Dezember 2010, 17:44

12.12.2010

Mal ein kleiner Zwischenbericht aus der Winterruhe:
Der Kolonie geht es so weit ganz gut. Die Temperatur in unserem Keller bleibt auch bei frostigen Außentemperaturen von -10°C bei rund 5°C stabil. Das Volk hat sich schön in seiner Kammer zusammen gekuschelt und bewegt sich so gut wie gar nicht. So weit alles gut, nur das Nest nervt wieder rum. Es schimmelt nämlich schon wieder in einer Ecke :fluchen:
Eins ist sicher, ich verwende nie wieder Kork für ein Nest! Bis zum Ende der Winterruhe sollte das Nest aber noch durchhalten, da der Schimmel sich bis jetzt kaum ausgebreitet hat.
Ich denke für die nächste Saison werde ich mir ein 60er Becken besorgen und dort ein Ytong Nest integrieren.


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25 Arbeiterinnen
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#15 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 17. Januar 2011, 20:22

17.01.2011

kleiner Zwischenbericht aus der Winterruhe. So wie es aussieht, geht es allen Ameisen gut. Sie hängen immer noch größtenteils zusammen in ihrer Wintertraube. Nur 2-3 Arbeiterinnen sind ab und zu mal außerhalb der Kammer. Da ich gestern 2 Arbeiterinnen durch das Nest habe laufen sehen und weil das Larvenpaket weg ist (könnte evtl. auch zwischen den Meisen liegen), habe ich heute früh die Watte am Eingang mit etwas natürlichen Fruchtsaft getränkt, damit sie zur Not etwas Zucker aufnehmen können. Die Temperaturen liegen im Keller trotz der oft recht hohen Außentemperaturen von 10°C weiterhin bei 5°C.
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#16 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von fehlfarbe » 27. Februar 2011, 22:28

27.02.2011

Die Ameisen befinden sich nun seit Anfang Februar im neuen Formicarium in meinem Schlafzimmer. Die Temperaturen liegen dort bei 8-13°C. Da ich derzeit öfters mal die Tür offen lassen, steigen sie allerdings auch mal auf 15-17°C. Die Arbeiterinnen erwachen langsam und entrümpeln schon recht aktiv ihr Korknest. Die schimmligen Korkstücken wurden z.B. herausgetragen und der geöffnete Eingang wurde verkleinert. Eine Arbeiterin hatte sich schon vor einer Weile in die mit Korkstücken verschlossene Kammer begeben. Dort ist sie dann auch gestorben. Die Außenaktivität ist noch recht gering, aber ab und zu sieht man mal eine Arbeiterin am Honigwasser, das ich nun auch wieder anbiete. Ich habe außerdem noch eine Mehlkäferpuppe in die Nähe dres Einganges gelegt, aber ich denke nicht, dass sie die in den nächsten Tagen schon anrühren werden. Das Larvenpaket konnte ich bis jetzt noch nicht wieder aus machen. Ich hoffe, sie haben es nicht vollkommen aufgefressen.

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1 Gyne
24 Arbeiterinnen
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? Larven
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