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Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Sajikii
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#1 Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 24. Juni 2014, 16:01

Camponotus vagus

Guten Tag liebe Ameisenforum-Gemeinde!

Lang ist es her, wo ich von der eigenen Ameisenhaltung berichtet habe. Es ist irgendwie ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass man nun wieder neu durch startet. Soo wahnsinnig vertraut, und doch wieder unglaublich das ich diesen Weg neu einschlage. Ich wusste, dass ich irgendwann wieder mit der Haltung (auch wenn im kleinen Stil) beginnen würde, aber das das schon in 2014 passiert.. irre! ;)

Natürlich ist es mir ein großes Anliegen euch an meiner Haltung teilhaben zu lassen. Darum schreibe ich jetzt nicht lange um den alten Brei herum und starte mal langsam durch.

Genau genommen bekomme ich voraussichtlich nächste Woche zwei Camponotus vagus Gynen aus dem Jahr 2014, also sehr junge Geschöpfe mit wahrscheinlich vereinzelte Pygmäen. Wie man ja weiß, dauert das anfangs bei den heimischen, großen Camponotus-Arten ganz schön, bis das da mal eine ordentliche Horde "zusammen kommt" bzw. schlüpft. Erwartungsgemäß wird sich also die ersten ein, zwei Jahre nicht viel tun im Haltungsbericht. Ich werde aber versuchen, soweit es meine noch offen stehende Lebensstruktur bzw. die Weiterentwicklung in dieser zulässt, euch mit Entwicklungsdaten und natürlich Fotos versorgen.

Warum Camponotus vagus? Nun, nach langer Überlegung waren es doch dann einige Punkte die für diese Art sprachen. Es liegt schon mal einfach an der Gattung selbst, dass sie von mir einen Pluspunkt bekommen. Diese Gattung war einfach von Anfang an (neben Pheidole und Messor) ein Highlight für mich. Ihre Größe, ihr Erscheinungsbild, einfach herrlich. Allein die Beobachtungen in der Natur sind sowieso immer der Hammer gewesen, speziell C.vagus konnte ich die letzten gut vier Jahre sehr oft beobachten. Immer wieder faszinierten sie mich aufs neue! Die anfängliche langsame Entwicklung empfinde ich auch eigentlich für sehr entspannt und gemütlich, auch das Plätzchen wo sie im Haus sein werden wird den Überwinterungsbedürfnissen gerecht werden. Auch fand ich es für sinnvoll, dass diese Art kaum Strom in Hinsicht auf Nebler, Thermostat und Heizung benötigt. Natürlich, eine Wärmequelle wird es immer geben, ich weiß ja aus meiner Beobachtung herraus das sie Wärmequellen über alles lieben und dafür auch verrückte Dinge machen können. Aber der große Kabelsalat bleibt mir erspart! Außerdem finde ich es immer wieder toll, wie weit die Scouts laufen. Ihre Entfernungen sind schon wahnsinnig toll, so kann man ja einiges mit Schlauchwege usw. ausprobieren und testen. Die Option einmal mit Blattläusen zu arbeiten steht zwar noch lange in den Sternen, aber nicht uninteressant. Und zum Schluß möchte ich noch die Major-Arbeiterinnen erwähnen. Ich spreche hier mal einfach nur aus der Freilandbeobachtung... und diese riesigen Insekten sind einfach der Hammer! Das ist dann einfach die Belohnung für die laaaaaaaaange Entwicklungszeit über viiiiiiele Jahre ;). Und ich spreche hier jetzt nicht von den gewöhnlichen Major, sondern von dieser "Gruppe" Major die mindestens das Körpervolumen einer Gyne haben können - aua, die tun sicher weh :tongue:.

Ob ich mir irgend ein Ziel gesetzt habe?
Prinzipiell nicht, die Haltung soll ja Spaß machen, und die Beobachtung soll meine Freilandbeobachtung ausgleichen. Das wird besonders bei Regentagen sicher sehr wertvoll sein, man kann ja nicht genug von den Kleinen bekommen. Dennoch... meine große Motivation ist es (auch wenn die zwei Gründerkolonien einfach nur mal jetzt Gründerstatus haben!) die Kolonien in weiter Zukunft immer noch zu pflegen, ich möchte richtig große Kolonien pflegen (der Platz ist da!) und die Gynen bis zur ihrem Tode durch Altersschwäche (und bitte nix anderes!) begleiten. Ich denke, dieses Ziel reicht schon aus, es wird hoffentlich in weiter Zukunft viel Arbeit auf mich zukommen, aber ich weiß fast schon (im Kopf kann man ja viel vorplanen) jetzt das das zu machen ist. Mit Leidenschaft geht das!
Ich weiß auch, dass es sicher schon Pfleger gab, die genau die selben Worte verwendeten wie ich, aber bei mir darf man sich nun sicher sein, ich will das durch ziehen! Große Worte.... für zwei Gründerkolonien :tongue: :D *schäm* *gg* In anderen Worten: Ich fand und finde es immer wieder schade wenn man plötzlich nichts mehr von älteren Ameisenvölkern hört und liest. Manche tun sich die Arbeit auch nicht an und geben sie ab (ich hab das leider damals auch gemacht - heute ärgere ich mich sehr darüber!). Umso mehr darf man mit diesen Worten meine stählerne Motivation besser verstehen. Auf eine glorreiche Zeit!

Anfangen wird die Haltung in einfache Glasbehälter (ca. 40x30x15cm) mit einfachen Mitteln, kaum Deko oder sonstiges Material (diesesmal setze ich für den Start eine nackte aber doch einfache Pflege vorraus). Die Gründerkolonien werden sicher in Reagenzgläser ankommen, da können sie auch bleiben, soweit der Wassertank mitspielt. Auch wenn sie claustral gründen, und eine Arena doch schlicht unnötig wäre, kommen sie in ihre Reviere, damit das alles gleich mal "sitzt".

Informationen zu dieser Ameisenart entnehme man bitte aus älteren Haltungsberichten, wie es zum Beispiel Corsair vorbildlich gemacht hatte.

Ich hoffe auf eine erfolgreiche Haltung und melde mich wieder, wenn sie angekommen sind ;)

Herzlichen Dank vorerst und noch einen netten Feierabend,

glg
Michi

P.S.: Hier gehts zum Diskussionsthread (bitte klicken!).

Und im Anhang sieht man die zwei leeren Formicarien, die nur noch darauf warten besiedelt zu werden :).
Dateianhänge
leere Formicarien.jpg



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#2 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 2. Juli 2014, 12:46

Ahoi! Wir schreiben den 02.07.2014, man munkelt von einem geheimen Packet, dass ein Fremder in gelber Kleidung, vor unserer Tür zauberte und sodann auch sofort wieder verschwand! Vollgeprotzt mit Mut und Draufgängergeist holte ich dieses fremde Etwas rasch in mein Gemach. Nach genauer Betrachtung öffnete ich dann vorsichtig die Kartonbüchse mit einer meiner kleinen Wurfäxten, und war dann sehr überrascht... :p

Ja ja, liebe Leute, Schluss mit lustig! Das Packet ist da! Nur leider war darin nur eine Kolonie, keine Ahnung warum es keine Zwei sind ;). Ich hab' mich schon bemüht eine Email zu schreiben um eventuell später dann zu erfahren warum! Ich bin schon etwas traurig, aber naja, hauptsache mal eine Besiedlung.

Die Kleinkolonie umfasst eine wunderschöne Gyne (black pearl ;)), fünf Pygmäen und ein dutzend Puppen, Larven und vereinzelt Eier. So viel Ameisenfleisch hab' ich wirklich nicht erwartet und bin deshalb sehr damit zufrieden! Leider wurden sie in einer kleinen Dose geliefert, dass heißt, sie müssen heute oder demnächst die Umsiedlung in das nun vorbereitete Reagenzglas (ganz klassisch: rote Folie, dicker Wassertank, mit Alufolie den Eingang verkleinert und am anderen Ende vom RG ein Stück Holz befestigt damit das ganze nicht ins rollen geriet) vollbringen. Momentan, wie man auf einem Foto erkennt, steht die geöffnete Dose in der Nähe vom RG, daweil verzogen sie sich unter der Küchenrolle, die kennen sie ja schon :tongue:.
Da diese Kleinkolonie sehr wohl schon etwas Nahrung gebrauchen kann, bot ich ihnen auch gleich Waldhonig in kleinster Form in einer Minischale an. Probiert hat da noch niemand, aber kein Wunder, sie müssen erstmal wieder zur Ruhe finden und sich dann neu organisieren. Unterm Strich bin ich wirklich zufrieden mit den Kleinen, auch die Gyne macht einen wunderbaren Eindruck. (Proteine werde ich aber wohl erst anbieten, wenn sie es ins RG geschafft haben. Hoffe, dass ergibt sich in ein paar Stunden.)

Somit ist es nun offiziell das Formicarium A mit Camponotus vagus besiedelt wurde.

Formicarium B muss wohl noch warten - leider! Vielleicht bekomme ich ja noch eine zweite Camponotus vagus Kleinkolonie, ansonsten muss ich mich wohl um andere Rossameisen umschauen ;)

Und ja! Wie man sicher erkennt... ganz ohne Deko hab ichs echt nicht geschafft. Aber so wirkt es doch schöner und die Ameisen gewinnen mehr an Lauffläche.

Zur Ausbruchsicherung: dünner Streifen Paraffinöl, darunter ist ein Streifen Klebeband, hier wollte ich die alte Silikonnaht (da war damals eine L-Leiste als ultimativer Ausbruchsschutz drauf) überkleben und gleichzeitig das Öl am weitläufigen runtersiffen verhindern. Außerdem klebte irgendwie die Silikonnaht noch erheblich, ich wollte damit auch verhindern das da mal eine unschuldige Ameise hängen bleibt.

So, das wars fürs erste! Ich hoffe, ihr habt etwas Gefallen an diesem Bericht gefunden, wir lesen uns!

GLG
euer Michi alias Sajiki
Dateianhänge
Formicarium A nachher.jpg
Formicarien vorher.jpg
Brut.jpg
Gyne.jpg
Ankunft.jpg


LG

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#3 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 2. Juli 2014, 23:29

Update:

Kurz vor 13:00 wagten es gleich zwei Pygmäen, sich dem Honig zu nähern und füllten schlußendlich ihren Kropf. Man konnte dann schön beobachten, wie das Futter an die Schwestern verteilt wurde.

Um 13:36 entdeckte der erste Scout das vorbereitete Reagenzglas. Nach kurzer Inspektion wurde das RG fluchtartig wieder verlassen ;)
Dann erhaschte mich noch die Idee, Alufolie über das RG zu legen, damit es die Ameisen auch wirklich dunkel haben.

Um 20:12 war dann der Umzug vollbracht. Ich konnte die Plastikdose usw. entfernen und bin wirklich sehr froh über diesen Zustand! Man kann manchmal wunderbar beobachten, wie eine Pygmäe mit ihrem kleinen Kopf und Fühler den Nestausgang bewacht. Die Verkleinerung mit der Alufolie ist somit sehr gelungen, denke ich.

Morgen werde ich einen neuen Honigtropfen, wie auch das erste Futterinsekt anbieten. Ich bin auf die Reaktion der Kleinen schon sehr gespannt, immerhin möchten ja die Larven gefüttert werden. Was die Anzahl der Puppen betrifft, so waren das zirka 5 Stück. Da die Puppenhüllen generell noch so weiß wirken, denke ich, dass sie schon noch einiges an Entwicklungsdauer brauchen werden, aber ich lasse mich da natürlich gerne auch überraschen ;)
Ich hoffe Morgen schöne Fotos mit meiner Laien-Digicam zu ergattern und wünsche hiermit allen lieben Lesern eine gute Nacht!

GLG
Michi


LG

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#4 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 4. Juli 2014, 11:32

News:

Heute bekam ich eine Antwort, es handelte sich dabei einfach nur um einen Irrtum, kann passieren! Ich bin deswegen den Leuten nicht böse, Fehler passieren einfach und es ist menschlich, von daher ;).
Am Montag wird die zweite Gründerkolonie Camponotus vagus verschickt, wird vorraussichtlich am Mittwoch ankommen. Damit wäre meine Planung dann komplett, natürlich werde ich dann wieder von den Neulingen berichten.

Update:

Leider war mein gestriger Tag voller Termine, ich konnte nur zwischendurch die Fütterung durchführen und ja, die notwendige oder ersehnte Beobachtung blieb dann leider aus. So entstanden leider auch keine Fotos, sorry!

Aaaaber, es wird ab und zu Honig genascht, auch eine größere Mücke in der Gestalt einer kleinen Schnacke wurde am späten Nachmittag vor das Nest gelegt. Hier konnte ich aber zwischendurch beobachten, dass mehrere Minuten vergingen und offensichtlich die Pygmäen noch sehr ängstlich oder vorsichtig handeln, und daher das Futterinsekt immer nur Stück für Stück in Richtung Nesteingang zogen, und dann wieder verschwanden. Irgendwann war dann die Mücke verschwunden ;).
Was ich auch schnell erkannte: Sie schleppten über Tag's kleinste Steinchen und Rindenbrösel der Äste zum Nesteingang und verkleinerten damit etwas diese Situation. Erstaunlich finde ich, dass die ängstlichen Pygmäen es wirklich wagten und in rund 15cm Entfernung das Material herbei zu schaffen, schade das ich sie dabei nicht erwischte.
Gründsätzlich macht die Kleinkolonie einen guten stabilen Eindruck, eine Wächterin ist auch immer wieder am Eingang zu beobachten, gefällt mir wirklich. Bis dato entfernte ich aber nicht die Alufolie (die über dem Nest zur extra Verdunkelung dienen soll), jetzt möchte ich den Kleinen wirklich mal eine große Portion Ruhe gönnen, Stressfaktoren in der Gründungsphase sind wirklich nicht empfehlenswert und förderlich!
Ah ja, einmal erwischte ich auch einen Zwergling (Pygmäe) der nur so verrückt über die Äste hinwegrannte, ja fast schoss, so schnell war der unterwegs ;). Hier merkte man wieder schön, dass diese Ameisen dafür ausgelegt sind, sich perfekt in Baumkronen zu bewegen! Nur so eine kleine Beobachtung am Rande *gg*.

Ich versuche nach wie vor schöne Momente zu erhaschen um auch diese dann mit einem Foto einzufangen. Ich überlege auch, mit Videos durchzustarten, da bei so wenig Ameisenfleisch, Fotos oft weniger interessant zu betrachten sind als aktive Handlungen! Mal schaun was die Zeit bringt.

Joa, das wars soweit von der Kolonie A.

Temperaturen, Umfeld:

Die Formicarien befinden sich so zusagen im Dachboden (ausgebaut). Das heißt, im Sommer ist es oder besser gesagt, kann es sehr sehr heiß werden. Im Winter wiederum krabbelt gerne der Frost tief in die Räume rein, hier ist eine Überwinterung auf jeden Fall kein Problem. Geheizt wird kaum, und wenn mal einmal durchgelüftet wird... ja das reicht dann. ;)
Man spürt also die Witterung in jeder Form, auf dieser Ebene. Auch der Regen, man hört ihn wunderbar auf den Dachfenstern.

Die Formicarien selber stehen auf einen großen Schreibtisch in einer Ecke. Dadurch, dass dieser eine Raum mehrere Fenster hat, gibt es eine tolle Sonnenlichtentwicklung zu beobachten. In aller Früh bis zirka 11:00 schafft es das Sonnenlicht die Formicarien wunderbar zu durchleuchten. Quasi die Morgensonne, direkt vor der Haustüre ;). Über Mittag kommt dann klarer Weise der Halbschatten. Da dieser Raum aber generell hell ist, bleibt es bis zur Dämmerung angenehm hell. Nur beim Foto machen, insbesonders für meine Noob-Camera die nicht die perfekte Macro hat, braucht da schon eine Lichtunterstützung.

Wenn ich das so näher betrachte, kann ich diese Sonnensituation wunderbar mit einer Freilandbeobachtung vergleichen. Eine schon alte Camponotus vagus Kolonie mit beachtlich viel Ameisenfleisch (darunter viele, starke und besonders mächtige Major-Arbeiterinnen) lebte in einem Windschutzgürtel umgeben von "Agrarwüste". Dieser Windschutzgürtel war aber nicht wie jeder andere, hier fehlte der typische Strauchbewuchs am Rande entlang der Baumzone. Dies verschaffte genau den selben Lichteffekt, wie ich es meine Ameisen bieten kann. Da ich oft viiiiele Stunden dort verbrachte, kann ich das so natürlich bestätigen :).

Korrektur:


Sobald die zweite Kleinkolonie das leere Formicarium B besiedelt, werde ich wohl die Bezeichnungen in Zukunft etwas anders verwenden. Die A und B Bezeichnungen werden dann von "Formicarium" auf "Volk" oder "Kolonie" umgemünzt :). Es soll sich ja auf die Ameisen beziehen und nicht auf die Glaskästen *gg*.

Zur Ergänzung:


Meine Bezeichnung "Ameisenfleisch" leitete ich aus dem Imkerlatein ab, wo man von "Bienenfleisch" redet und einfach damit die Menge der vorhandenen Bienen bezeichnet oder eine besonders große Anzahl damit andeuten will.

Okay, das wars vorerst vom Sajiki! Ich hoffe, meine fotolosen Beiträge langweilen euch nicht zu sehr. Mögen mir baldigst schönes Fotomaterial gelingen ;).

Lieben Gruß!


LG

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#5 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 4. Juli 2014, 23:20

Update:

Heute gab es wieder eine kleine Fütterung! Ein kleiner Weberknecht diente als Proteinlieferant, der eigentlich sehr zügig und ohne Zögerung in's Nest geschleppt wurde. Also eine ganz andere Beobachtung als wie Gestern bei der kleinen Mücke. Ich denke, die Larven sind besonders nach der Lieferung und der Zeit dazwischen, bis sie endlich ins Reagenzglas umzogen, doch sehr hungrig geworden. Jetzt wird es wohl öfter Insekten geben, ich bin wirklich froh das sich schon etwas bei dieser Kolonie tut, ich rechnete ja eigentlich mit einer claustralen Situation!

Auch probierte ich es diesesmal mit Zuckerwasser. Ich habe den Napf irgendwie zu sehr befüllt, aber ein Stück Watte sollte ein ertrinken verhindern. Auf jeden Fall wurde dann der Napf öfter belaufen und besucht als mit den Honigtropfen. Ich werde wohl auch derweil beim Zucker bleiben, die Honigtropfen sind in der Menge für so wenig Mäuler einfach zu viel und werden schnell für die Kleinen uninteressant, da sie sich immer mit den Küchenpapierfetzen so verklumpen, wie früher eben, da hat sich nix geändert *gg*.

Von daher... ich habe versucht Fotos zu machen, aber meine Digicam ist eben nicht Profi genug. Mit einem Videoversuch war ich dann schon glücklicher, wenn ich das mit dem Licht und mit dem wackeln besser hinbekomme, sollte doch mein Videomaterial ansehnlicher sein oder? Zumindest glaube ich, zukünftig mehr mit Videos zu arbeiten, auch die nächste Fütterung wird damit dokumentiert. Ich hoffe, ihr seid trotzdem damit zufrieden, technisch kann ich leider nicht mehr bieten, sorry!
Da ich schnell drauf kam, dass es besser wäre wenn das Nest und der Napf näher an der Scheibe sind, hab ich kurzer Hand quasi die letzte Veränderung für lange Zeit vorgenommen... daher sind auch die herangeschleppten Steinchen und anderes Zeug am Nesteingang so zerstreut im Video. Mittlerweile wurde da wieder schön zusammen geräumt ;).

Also, zum Abschluss ein Kurzvideo einer Pygmäe die sich am Zuckerwasser bedient:


Bild


LG

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#6 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 5. Juli 2014, 16:23

Update:

Heute merkte ich wieder, wie vereinzelt Pygmäen außerhalb des Nestes herumstöberten. Das sagt mir dann oft: sie brauchen was :tongue:

Also ging ich in den Keller :D und suchte die alte "Zitterspinnengrube" wieder auf. Dort fand ich schon seit jeher viele Zitterspinnen, und klar, ich wurde sofort fündig. Eine Spinne mit einer optimalen Größe war heute nicht möglich, dafür fand ich eher eine doppelt so große Spinne (nicht so pygmäentauglich!). Naja, nach der Vorbereitung legte ich sie vor's Nest und lauerte. Im Video sieht man dann schön, wie zaghaft und vorsichtig sie noch sind. Auch wurde mir schnell klar, dass dieser Spinnenbrocken einfach noch zu groß ist.
Im Video selber verschwindet der Scout um zirka 0:50 kurz aus der Bildfläche, hier konnte ich aber dann beobachten das ganz aufgeregt auf der Alufolie herumgetanzt wurde und zwei, dreimal ein Klopfzeichen (typisch Camponotus eben) gemacht wurde, ehe sie wieder an den riesen Happen sich ran draute ;). Um 2:30 läuft sie dann weiter hinter den kleinen Stein, dort fand sie einen Tropfen "Spinnensaft", anfangs lag die Spinne dort und verlor offensichtlich was.

Unterm Strich war das Futterinsekt leider zu groß und die "Ich-schlepp-dich-in-mein-Nest-Action" blieb aus. Daher schnappte ich mir die Spinne nochmal, öffnete sie etwas und lag sie zurück zum alten Platz, hier frisst immer wieder noch eine Pygmäe an deren Flüssigkeiten. Auch nicht schlecht, so wird wenigstens das Reagenzglas nicht so versaut.



Ich möchte mich auch an dieser Stelle wieder für die doch schlechte Qualität entschuldigen. Aber man erkennt doch, was wichtig ist oder? Hoffe es gefällt euch trotzdem!

LG


LG

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#7 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 6. Juli 2014, 11:40

Update:

Gestern war noch lange eine Erbeutungsszene bei der Spinne zu beobachten. Anfangs war es ein Scout, der sich erneut am Spinnensaft voll fraß. Irgendwann aber waren es plötzlich zwei Pygmäen und dann wurden die Mandibeln eingesetzt ;) zuerst trennten sie das Prosoma (Vorderkörper) von der Spinne ab, es ging relativ zügig muss ich sagen. Bei der nächsten Kontrolle entdeckte ich, dass sie sich dann am Opisthosoma (Hinterkörper) begnügden und auch diese schlußendlich ins Nest trugen. Leider hab ich diese Szenen immer wieder zur Hälfte versäumt, war im Garten arbeiten. Schlußendlich war die Spinne weg, nur ein Patzer vom "Spinnensaft" blieb über.
Das entfernte ich aber heute, und beglückte diese Stelle mit einer neuen Spinne aus der "Spinnengrube" ;). Zuckerwasser gibts auch wieder neuen, da war auch vorhin wieder eine Ameise dran!

Joa... das läuft ja daweil ganz prima. Ich weiß zwar nicht, was ich als nächstes für eine Szene filmen werde, aber ich hab da schon so eine Idee. Und zwar, wenn sich die Zeit ergibt, möchte ich bei Nacht mit der Unterstützung einer roten Lampe mal das Innenleben des Nestes filmen. Bis zu dieser Szene hab ich noch nie die Alufolie entfernt, ich weiß also gar nicht was sie so angestellt haben ;). Ich hoffe natürlich auch, dass man dann auch was im Video erkennt! Ihr werdet es eh sehen, sobald ich was Neues für euch habe, wisst ihr zumindest mal bescheid ob es geklappt hat oder nicht!

Ansonsten bleibe ich einfach mal dabei, dass ich mich spätestens dann wieder melde, wenn die Kolonie B eingetroffen ist :clap:.

Einen wunderschönen, sonnigen Sonntag wünsch ich euch liebe/r LeserIn!

LG


LG

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#8 AW: Camponotus vagus - Haltungsbericht v. Sajiki

Beitrag von Sajikii » 7. Juli 2014, 00:10

Update:

Irgendwie wurde nicht viel an der neuen Spinne gefressen. Kann ja auch sein, dass erst Morgen oder später der große Larvenhunger wieder kommt. Naja, wir werden sehen :).

Wie schon angekündigt, gibt es ein Video vom kleinen Nestleben. Es ergab sich einfach heute der Moment wo ich den Versuch startete. Anfangs kämpfte ich etwas um die "Schärfe", aber so ab 1:00 sieht man schon wesentlich besser, was da so passiert. Gut zu erkennen waren gleich mal zwei Pygmäen in unmittelbarer Nähe vom Nesteingang, offensichtlich die Wächter. Dann, schön mittig der Bruthaufen als auch die Gyne und die restlichen drei Pygmäen, die als Ammen und Pfleger werkten. Man sieht auch ein paar mal schöne Trophallaxis-Szenen!

Grundsätzlich bin ich mit dem Kurzvideo zufrieden, man erkennt alles relativ gut (man merkt eh immer, wie die Digicam scharf stellen will), nur ab und zu wirkt es doch sehr verschwommen, naja... *gg*

Da ich ja die Tiere ungern störe, bin ich trotzdem mit diesem Werk zufrieden, da der stockfinstere Raum und die rote Beleuchtung eigentlich fast keine nennenswerte Panikmache auslöste, eher das Alufolie entfernen war wohl die größte Störung:



LG


LG

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