Cataglyphis iberica - Haltungserfahrungen

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christian
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#17 AW: Cataglyphis iberica - Haltungserfahrungen

Beitrag von christian » 26. Januar 2011, 21:38

Das letzte Update ist jetzt schon fast 2 Jahre her; nach einem Koloniealter von beinahe 6 Jahren- über einen anderen Halter kamen die kleinen Tierchen nun zu mir. Ich habe sie bereits ein bisschen mehr als 3 Monate bei mir und haben sich nach anfänglich schon fast schweren Verlusten (~50 Tiere) sehr gut eingependelt und wieder vermehrt. Es sind jetzt ca. 400 Tiere. Der Grund für den großen Verlust der Tiere ist wohl kein großes Rätsel: Sie sind allesamt in der Woche nach dem Versand verstorben und der war schon ziemlich kühl. Auch waren viele (besonders die Majore) mit wahrscheinlich Würmern befallen und sind nach und nach gelähmt in recht großen Mengen verstorben.
Auch muss ich einen anfänglichen Haltungsfehler zugeben. Ich habe leider die Wasserspeicherfähigkeit von Sand leider ein wenig unterschätzt und die feuchtigkeits empfindlichen Tiere sind dem z.T. zum Opfer gefallen.

HALTUNG:

Ich halte die Tiere soweit ich informiert bin als erster in einem Naturnest, nicht in einem Ytongnest. Sie graben einen schönen großen Bau, der von unten recht gut einsehbar ist; er zieht sich fast durch das ganze 60x30x30cm Aquarium. Besonderes Augenmerk gilt hierbei dem Nestausgang; er bildet einen schönen kleinen Turm. Als Bepflanzung verwende ich einen einzigen kleinen Kaktus, der im Sand eingegraben ist. Er schlägt sich wacker :).
Beleuchtet und gleichzeitig beheizt wird das Becken durch insgesamt drei Lampen; zwei verschiedenen Schreibtischlampen und einen ziemlich heißen Heizstrahler, der sogar das Eisengitter zum oxidieren gebracht hat. Er ist allerdings auf eine Stelle weit vom Nest entfernt gerichtet, sodass sich die Ameisen einen guten Nistplatz aussuchen können.
Ich befeuchte Das Becken jeden Tag mit einem ordendlichen Spritzer Wasser, der sich dann nach und nach durch das ganze Becken zieht; natürlich wird er entsprechend verteilt. Trotzdem besteht immer die Gefhar, dass das Nest- festgebacken von der Hitze- einen Schlauch bildet und das Wasser in kleinen Mengen schon dirket ins Nest leitet wo es die ganzen Arbeiterinnen ertränkt. Das ist sicherlich ein Nachteil vom Erdnest.
Diese Ameisen sind mir ein bisschen wählerisch was Temperatur und Luftfeuchtigkeit angeht, weshalb ich ihnen ein breites Spektrum zu bieten versuche; sie können sich dann aussuchen in welchem Teil sie am liebsten nisten wollen.
Als Futter verwende ich fast ausschließlich Mehlwürmer bzw. deren Puppen, die dann geköpft verfüttert werden. Sie sind sehr beliebt bei den Tieren und es werden täglich 2-3 verspeist.
Sonst gibt es noch Zuckerwasser und ab und an mal einen Tropfen Honig der komischerweise aber nicht gerne genommen wird; Zuckerwasser auch nur zögernd. Reines Wasser dagegen ist sehr beliebt und wird trotz feuchtem Nest und beständigem vorhandensein von einem RG angefüllt mit Wasser sehr gerne angenommen.
Besonders in den Morgenstunden in der Dunkelheit sind viele Tiere unterwegs, sie bilden dann schon eine regelrechte Straße zu der Wassertränke.

Kurz und knapp:

Temperatur: 23- 45°C
Luftfeuchtigkeit: 30-80%
Futter: 2- 3 Mehlwürmer/Tag; Zuckerwasser
Nest: Natürliches Sandnest
Bodengrund: Sand
Bepflanzung: Kaktus
Becken: 60x30x30

Neststatus:
1 Königin
ca. 400 Arbeiterinnen
10 Geschlechtstierlarven
30 Arbeiterinnengroßlarven
60 Kleinstlarven
ca. 200- 300 Eier

Ein richtiger Wachstumsschub kommt da auf mich zu :).

Hier können Kommentare, Bitten und Anregungen sowie sehr gerne auch Kritik geäußert werden:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... 42220.html



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#18 AW: Cataglyphis iberica - Haltungserfahrungen

Beitrag von christian » 9. März 2011, 14:50

Hallo

Bei meinen Cataglyphis iberica gibt es einiges neues zu berichten. Zuerst einmal ist mein Heizstrahler durch einen Kurzschluss durchgebrannt, weshalb ich lange nicht mehr so hohe Temperaturen wie bisher erzeugen kann. Ich konnte mir zwar eine Heizmatte ausleihen, die allerdings durch einen Schutzmechernismus jede Stunde neu eingeschaltet werden muss und daher kaum für eine kontinuierliche Beheizung sorgen kann.
Dennoch gibt es auch gutes zu berichten, denn meine C. iberica haben es nun endlich geschafft eine Generation Geschlechtstiere zum Schlupf zu bewegen. Momentan konnte ich zwei Männchen ausfindig machen, von einem konnte ich ein paar leider nicht so gute Bilder schießen (das Tier war kurz davor im Nest zu verschwinden):

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Bild

Und hier nochmal das schöne, rötliche Hinterteil, während das Männchen im Nest verschwindet:

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Hier sieht man auch das Kopulationsorgan mit den Häkchen zur Verankerung.

Sonst gab es noch weiteren Nachwuchs, Puppen, Larven und natürlich Eier in rauen Mengen. Hier gibt es ein leider auch nicht so gut gelungenes Bild von der Larvenkammer (ich hab's auf dem Kopf aufgenommen):
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