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Cataglyphis velox - Haltungserfahrungen

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Dulgosch
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#1 Cataglyphis velox - Haltungserfahrungen

Beitrag von Dulgosch » 15. März 2006, 21:09

Cataglyphis velox- Haltungsbericht

Ich halte nun Cataglyphis velox (hier nochmal ein großes dankeschön an chreisben) und möchte euch von der Haltung dieser wunderschönen Art berichten. Ich werde immer, wenn etwas neues oder etwasbesonderes passiert ist, davon berichten. Erwartet aber bitte keine Beiträge in der Länge derer von Frank Mattheis ;)(Das war als Kompliment gedacht) .
Da ich nicht regelmäßig im Forum aktiv bin, wede ich auch nicht täglich/wöchentlich neue Berichte schreiben können. Ich hoffe aber euch einen Einblick in die Haltung dieser Art verschaffen zu können

Also:
-Ich habe die Ameisen am Samstag den 11.03.06 bekommen.
-Die Kolonie ist etwa 60 Arbeiter stark
-Ich halte die Ameisen in einem 42x30cm großen nach oben offenem Becken
-Das Nest lasse ich durch eine 25W Halogenlampe bescheinen(von 6.30 Uhr bis 23.30 Uhr). Diese erzeugt konstant eine Temperatur von etwa 28°C. Nachts kühlt das Becken auf Zimmertemperatur ab, auf etwa 20°C.

Als ich die Ameisen bekommen habe war ich sehr ungeduldig und hab sie sofort aus der petrischale geklopft. Ich weiß man sollte das eigentlich nicht machen, aber ich habs halt gemacht.
Die Ameisen haben sich dann erst in einer Ecke des Beckens verkrochen und natürlich nach geeigneten Nistplätzen ausschaugehalten und den boden mit ihren Vorderbeinen aufgeackert (siehe weiter unten). Bis sie endlich in das Reagenzglas eingezogen waren vergingen etwa 3 Stunden. Es wurde keines der angebotenen Heimchen eingetragen.

Am 15.03 wurde dann erstmals ein Heimchen eingetragen. Daraufhin habe ich ins Reagenzglasnest geschaut und siehe da, dort lagen 4 ( vier! 8o :rolleyes: ) Eier.
Zuckerwasser wurde nicht sehr begeistert eingetragen. Höchstens durch 2-3 Arbeiter.Durch den Farbstoff welchen ich dem Zuckerwasser beigemischt hatte, konnte man aber sehen, dass die Ameisen die Zuckerlösung schön unter sich aufteilten.
Nachts, und immer wenn ich die Amesien nicht beobachten konnte (Schulzeit) habe ich sämtliche Futterangebote aus der Arena entfernt, dass ich auch wirklich alles beobachten kann. Die angebotenen heimchen werden sowieso, bis auf das eine, fleißig ignoriert. Es wird höchstens habherzig danach geschnappt.

Was sehr schön zu beobachten ist, ist wie die Amesien graben.
In der Nähe des RG-Eingangs buddelten die Ameisen mit ihren Vorderbeinen im Sand herum. So wie Hunde ihre Scheiße vergraben.
Entweder einzeln oder in Grüppchen zu sechst.
Das ist sogar recht wirksam, sie konnten so erfolgreich einige Vertiefungen in den staubtrockenen Sand graben.
Ich denke, dass sich die Ameisen so nach neuen Nestgelegenheiten umschauen. Die obere trockene Schicht wird schnell abgetragen, bis sie auf eine feuchtere Schicht Sand stoßen, in der sie auch mit ihren Mandibeln graben können.

Es sind relativ wenige Arbetier draussen, was allerdings aufgrund der wenigen Brut verständlich ist. Ich denke dass sich das bald steigern wird. Auch hoffe ich auf etwa 60 Eier. Mal schauen.

Die Ameisen sind sehr empfindlich was Erschütterungen angeht. Genauso wie meine Camponotus cruentatus. Das kleinste Ruckeln an der Komode sorgt für Unruhe und einige Arbeiter stürmen agressiv aus dem Reagenzglas. Ich weiß nicht, was das für einen Grund haben könnte. Sie müssen sich ja nicht wie die C.cruentatus vor Spechten, die ins Holz hacken, in Acht nehmen.
Deshalb habe ich, wie auch schon Stefan bei dieser Art, eine dämmende Unterlage benutzt.


Tags über hat das Nest 28°C, eine Stelle im Becken etwa 30°C
Nachts kühlt das Becken und Nest auf Zimmertemperatur ab, auf etwa 20°C. Ich denke, dass diese Temperatur den Bedingungen in Spanien/Nordafrika entsprechen. In der Nacht kühlt sich dort die Temperatur ähnlich ab, zumindest im Frühling, oder?


Auch habe ich Sicherheitsvorkehrungen gegen Überhitzung des Nestes getroffen . Ich habe in den Sand zwei Reagenzgläser halb eingegraben. Beide sind viel kühler als das eigentliche Nest, eines ist befeuchtet, das andere ist komplett trocken.
Ich denke, dass sich -wenn die Temperaturen plötzlich zu hoch werden- die Kolonie dann in diese kühleren Reagenzgläser verziehen kann und sogar zwischen einem trockenem und einem feuchteren Nest wählen kann.
Diese beiden Reagenzgläser liegen so nahe beieinander, dass sie auch einfach als getrennte Kammern, eine für die Puppen und die andere für die Larven benutzt werden können. Zumindest in der theorie, wies in der Praxis läuft weiß ich noch nicht.

Auch können die Arbeiter gar nicht so schlecht klettern,wie ich vermutet hatte. Sie kommen die Außenwände bis zum Fluon hoch.
Vielleicht könnte ihr mir bei einer Sache helfen:
Bauen die Amesein sehr aufwendige Nester, aus denen sie selten ausziehen(ähnlich wie Camponotus ins Holz), oder sind die Nester nicht so auf Dauer ausgelegt(wie ich vermute) und können schnell an anderer Stelle wieder neu gebaut werden ?


Was ich nicht klar weiß, ist, ob die Ameisen, die sich ja an der Sonne orientieren durch die vielen Lichter im Becken irritiert werden, oder ob sie trotz der Lichter die Stellung der Sonne erkennen. Das werde ich irgendwann mit ein paar Versuchen testen oder ihr sagt es mir einfach.

Ich werde genau Tagebuch führen, wie sich die Brut der Kolonie weiterentwickelt, und ob es stimmt, dass velox länger bei der Entwicklung der Brut braucht als viaticus.

Bisher habe ich komischerweise noch keine Ameise gesehen, die ihr Hinterteil nach oben reckt. Nichtmal, als ich probehalber einige Pheidologetons und später eine Servoformica cinerea Arbeiterin das becken gegeben habe. Auch eine Eigenart dieser Art? Oder nur Zufall?

Ich hoffe, dass ich alles richtig mache und bald die ersten, frischen Arbeiter zu Gesicht bekomme.


Grüße

Nikolas



PS: Im Nachhinein betrachtet wurde der Text doch relativ lang ;)



Dulgosch
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#2

Beitrag von Dulgosch » 17. April 2006, 15:54

Also hier eine Art Tagebuch über das Verhalten der Ameisen:

11.03.06 Ameisen bekommen (50-60 Arbeiter stark)

15.03.06 -4 Eier bekommen und ein erstes Heimchen eingetragen.

-3 :A::A: sind gestorben. Vielleicht der Transprotstress??

16.03.06 -1 weiterer :A: tot

19.03.06 -2 weitere :A::A: tot

27.03.06 -Erste Larven bekommen.

01.04.06 -Erste größere schwärzliche Larven

-Schwarz vermutlich, weil der Darminhalt durchschimmert

-Zwei :A::A: habe ich leider unter dem Ytongstein zerquetscht.

10.04.06 3 Puppen, etwa 40 Larven und viele Eier

17.04.06 -Ständig sind etwa 8 :A::A: draussen, vor allem beim Nesteingang
-5 Puppen in Cocons und eine Nacktpuppe, viele Larven unmittelbar vor Verpuppung

-Fressen sehr viel insges bereits20 Fliegen und etwa 13 Mehlwürmer plus Zuckerwasser

-Gaster wurde leider noch nie empor gestreckt


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Die Verpuppung läuft so ab: Die Larven werden, wenn sie reif sind in Sand vergraben und winden sich dann eine Zeit lang. Bald kann man schon eine noch durchsichtige Hülle erkennen und nach 1-2 Tagen ist die Verpuppung abgeschlossen

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Fortsetzung folgt, Bilder auch



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MainMan
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#3

Beitrag von MainMan » 28. Mai 2006, 02:41

Hallo Dulgosch!

Wollte mal fragen wie es deinen Cataglyphis den so geht?

MfG MainMan



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#4

Beitrag von Dulgosch » 28. Mai 2006, 22:54

Hi,

ich kann nur kurz zusammenfassen was die letzte Zeit so alles passiert ist.

Es sind sehr viele Arbeiter geschlüpft. Bestimmt 40. Die Kolonie braucht viel Nahrung und Wasser. Es wird regelmäßig Brut (besonders Puppen) zum Sonnen rausgelegt oder in eKammern gebracht die Temperaturen von bis zu 34°C erreichen.





Ich habe im Moment für weitere Ausführungen leider keine Zeit



Nikolas



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