Hallo zusammen,

ich bin hier zum Forum durch den Haltungsbericht von Saskia80 betreffend Camponotus rufoglaucus feae gestoßen und habe mir den Bericht gründlich durchgelesen. Was mich etwas wunderte war, dass bei ihr mehr Bewegung zu sei schien anfänglich. Sprich mehr unterwegs. Anfänglich hatte ich 2 Becken mit Schlauch verbunden. Das linke und größere ist 40x20 und das rechte ist 30x20. Bodengrund ist eine Lehm/Sandmischung. Da ich hörte das man den Bodengrund nass andrückt damit in Arena kein Graben möglich ist, sondern da wo man das Nest haben will, habe ich das so getan und nach 2 Tagen Trocknungszeit dann vorbereitet und die Reagenzgläser eingesetzt. Dann begann ein relativ reges auskundschaften der Seitengläser aber als man merkte, dass man am Parafinöl nicht vorbei kommt, unterließ man das. Am Einzugsabend stellte ich dann voller Erschrecken fest, dass ich den Bereich hinten wo die zweite Glaswandung sitzt die Erde ebenfalls feucht angedrückt habe und die nun steinhart ist. Da ich ja schon hörte das da kein graben möglich ist, bekam ich leichte Panik und baute mit einen Ytong-(Gasbeton) Block und einem zweiten 30x20 Becken ein Ytong Nest. Diesen habe ich dann ausgepustet mit Druckluft, gewässert und trocknen lassen.

Nun steht der 40x20 links dann ein Schlauchstück von ca.5cm dann das Ytongnestbecken und rechts ebenfalls verbunden durch ein Schlauchstück von 7 cm das 30x20 Becken. Links aktuell 25°C und 51% Luftfeuchte Mitte 27°C und 65% Luftfeuchte und rechts 26°C und 54% Luftfeuchte.

Im Größeren Becken liegt je ein Reagenzglas abgedunkelt durch schwarzes Kartonpapier mit der Königin und Arbeiterinnen samt Eiern und ein weiteres scheint mit Arbeiterinnen und Eiern befüllt zu sein. ein kleineres Reagenzglas ca. halbe Größe war mit Wasser und Watte dabei und liegt auch hier wieder neben den anderen Reagenzgläsern. Des Weiteren war so ein Schnapsglas großer Pillenbecher (Krankenhausbedarf wahrscheinlich) da der mit toten Ameisen leicht befüllt war. Da ich hörte das die Tierchen dazu neigen "Müll" einzusammeln und weg zu bringen stellte ich auch das wieder in das Becken. Auch habe ich eine Dochttränke gebaut mit 50:50 Zucker/Wasser und eine weitere nur mit Wasser im rechten Becken. Außerdem habe ich eine kleine Schale mit Hausfliegen dazu gestellt. Das einzige was ich regelmäßig sehe sind Ameisen die in dem Wasser-Reagenzglas sind und trinken. Der Rest wurde bisher ignoriert.

Bei dem Ytongnest habe ich eine 7W Heizmatte unten drunter und die Vorderseite mit roter Folie aus dem Antstore beklebt. die Oberseite besteht aus einer zweigeteilten Scheibe. Die linke Seite ist auch mit Folie zu dann kommt ein Streifen feines Lochblech und die rechte Seite des oberen Glases ist mit Pappe abgedeckt(Folie hatte nicht mehr gereicht.

Insgesamt habe ich sie nun seit 4.7.2020 eingezogen sind sie am Abend des 6.7. ab 8.7. hatten sie das Ytongnest bekommen. Zum einen denke ich mir durch die kurzfristigen Änderungen sind sie noch recht schüchtern und bleiben wohl noch in den Reagenzgläsern aber andererseits hätte ich mit mehr umherlaufenden Ameisen gerechnet. 4 Arbeiterinnen haben bisher das Ytongnest ausgespäht. 2 große und 2 kleine. Eine kleine hat es wohl nicht mehr raus geschafft oder sonst was. Sie lag heute morgen tot im Nest. Was ich bisher gesehen habe sind seit einzug 2 große und 1 kleine Arbeiterin gestorben. Den Tod einer großen konnte ich mit ansehen. Sie lief etwas komisch und fiel immer wieder auf den Rücken. Ich habe sie dann vorsichtig zur Zuckerwassertränke gesetzt in der Hoffung ist nur ausgehungert(vielleicht diejenige die die Nacht über durchs Nest wanderte?) von dort hat sie es noch weg geschafft und bleib 3cm weiter dann leider liegen. Hat mir irgendwie echt Leid getan

Ich muss sagen zum einen habe ich nun genau die richtigen Tiere für mich gefunden! Zum anderen mache ich mir aber auch sorgen, dass ich etwas falsch gemacht habe oder noch falsch mache.

Wie lange dauert es in der Regel bis sie aus den Reaggenzgläsern ausziehen und ins neue Nest einziehen? Ich habe das Gefühl, dass ich erst dann relativ beruhigt sein werde.

Geschätzte Größe aktuell(habe nur einmal beim Umsiedeln in die Becken einen Blick in die Gläser geworfen und ich würde schätzen es sind 20-40 Tiere.

Dass Anfangs so wenig außerhalb vom RG passiert, ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Auch tote bzw. sterbende Arbeiterinnen nach der Ankunft
kommen leider vor, womöglich war der Versandweg zu viel für die betroffenen Arbeiterinnen aber 3 Stück bei einer Koloniegröße von 20-40 ist noch im
Rahmen des normalen.

Manticor79 hat geschrieben: ↑

10. Juli 2020, 13:39

Wie lange dauert es in der Regel bis sie aus den Reaggenzgläsern ausziehen und ins neue Nest einziehen? Ich habe das Gefühl, dass ich erst dann relativ beruhigt sein werde.

Eine Regel gibt es da nicht aber spätestens, wenn der Wassertank im RG leer und/ oder der Platz zu wenig wird, sollten sie sich nach einem neuen Zuhause umsehen.
Hab einfach etwas Geduld mit ihnen, gerade bei den größeren Camponotus läuft alles etwas langsamer ab.

Schöne Art hast du dir da ausgesucht - habe den Bericht von Saskia auch verfolgt


Bzgl. der Arena Aktivität könnte es gut sein, dass einzelne Kundschafter vorwiegend spät Abends bzw. Nachts unterwegs sind und du es daher gar nicht mitbekommst.
Das ist oft so bei noch kleinen Kolonien, legt sich dann aber immer mehr je größer die Kolonie wird.

Bereich hinten wo die zweite Glaswandung sitzt die Erde ebenfalls feucht angedrückt habe und die nun steinhart ist. Da ich ja schon hörte das da kein graben möglich ist

Das war so schon richtig - es muss hart bzw. stabil sein, damit es später nicht einstürzt.
Und keine Sorge, die können da schon graben
Was du machen kannst, um es ihnen zu erleichtern, wäre ein kleines Loch als Eingang vorzubohren.

Vielleicht magst du ja ein paar Bilder der Kolonie bzw. des Formicariums posten. Optional ist ein kleiner HB natürlich immer gerne gesehen

Ansonsten nur etwas Geduld. Dauert alles etwas bis es sich entwickelt.
Auch mit dem Auszug aus dem RG ist auch keine Not - das RG mit Wassertank ist wirklich optimal für kleine Gründerkolonien. Da passt das Mikroklima ohne das du als Halter etwas tun musst.

Viel Spaß beim Beobachten!

Harry4ANT hat geschrieben: ↑

10. Juli 2020, 16:03

Was du machen kannst, um es ihnen zu erleichtern, wäre ein kleines Loch als Eingang vorzubohren.


Vielleicht magst du ja ein paar Bilder der Kolonie bzw. des Formicariums posten. Optional ist ein kleiner HB natürlich immer gerne gesehen

So ein Loch habe ich rein gemacht sowohl oben als auch unten rechts wo so eine Ecke ausgespart ist.


Bilder werde ich mal posten. Im Moment finde ich es noch etwas trostlos.^^

Ich würde gerne aus dem Wald ein paar schöne Moosflacken mitnehmen. Gibt es Möglichkeiten die zu "reinigen" von ungewollten Gästen ohne das Gewächs zu denaturieren und dadurch auf Dauer zu zerstören?