Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrungen

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Ameisenstarter

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#25 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von Ameisenstarter » 30. April 2019, 22:20

Ein schönes Ende für einen schönen Bericht.

Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht war, deine Kolonie wieder in die Natur zu entlassen.
Wirst du eventuell später in diesem Jahr noch einmal von der Kolonie im Freien berichten? Würde mich interessieren, wie sich die Kolonie nun entwickelt.



Liebe Grüße :)
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Maddio

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#26 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von Maddio » 1. Mai 2019, 01:52

Ameisenstarter hat geschrieben:Ein schönes Ende für einen schönen Bericht.

Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht war, deine Kolonie wieder in die Natur zu entlassen.
Wirst du eventuell später in diesem Jahr noch einmal von der Kolonie im Freien berichten? Würde mich interessieren, wie sich die Kolonie nun entwickelt.



Liebe Grüße :)


Danke für das Lob!

Nein, es ist mir ganz und gar nicht leicht gefallen, die Kolonie in die Natur zurückzugeben. Letztendlich habe ich es diesmal einfach durchgezogen. Als die Ameisen dann nach dem Entfernen der Plexiglasscheibe im geöffneten Nest umhergewimmelt sind, ist mir nochmal deutlich geworden, was für eine Entwicklung in meiner Haltung stattgefunden hat, waren es doch zu Beginn nur zwei Königinnen in einem Reagenzglas.

Mich interessiert es auch brennend, ob die Kolonie es wirklich schafft sich am neuen Standort anzusiedeln. Ich denke die Chancen dafür stehen gut. Sie sind wohlgenährt, das Habitat ist wie gemacht für sie und es sollte ausreichend Wurzelläuse geben bei dem dichten Grün. Eine Garantie das es klappt gibt es leider nicht.

Ich sehe allerdings keine Möglichkeit, die Kolonie noch weiter zu beobachten.

Zum Einen werde ich den Standort bald selbst nicht mehr wiederfinden. Die Wiese liegt zwar etwas versteckt, aber wenn ich da irgend eine Form von Markierung hinterlassen hätte, dann vermutet vielleicht der ein oder andere Schatzsucher dort etwas wertvolles im Boden und beginnt zu graben.

Zum Anderen kann ich den Ameisen nur schaden, wenn ich sie erneut ausgraben sollte und selbst dann kann ich mir nicht sicher sein, ob es sich um "meine" Kolonie handelt. Ich gehe davon aus das die Kolonie das Ytongnest schnell verlassen wird und sich im umgebenden Erdreich ansiedelt. Beim Graben habe ich zwar keine anderen Ameisen gefunden, aber es wird in der Wiese sicher noch mehr Lasius flavus geben. Wegen der unterirdischen Lebensweise sehe ich deshalb überhaupt keine Möglichkeit die Kolonie sicher zu identifizieren, geschweige denn größere Nestteile auszugraben, was eine Beurteilung der Kolonieentwicklung so ziemlich unmöglich macht.

Ich werde sie daher einfach sich selbst überlassen, wohl in dem Wissen wo ich sie ausgesetzt habe und damit verbunden den ein oder anderen Gedanken an die Kleinen, aber sie müssen jetzt einfach für sich selbst sorgen und ihren eigenen Weg gehen.

LG Maddio
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Serafine

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#27 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von Serafine » 1. Mai 2019, 16:43

Ich frage mich was ein Archologe denkt, der in 500 Jahren den Ytongstein aus dem Boden zieht. Vermutlich irgendein religöses Ritual... :D
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#28 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von -Rhinna- » 26. August 2019, 12:15

Hallo Maddio,

du hattest mir ja in meinem einen Thema mit den Lasius cf. flavus Gynen geschrieben ich könnte mir bezüglich der Haltung mal deinen Haltungsbericht anschauen, weil du die relativ lange gehalten hast.

Vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Fragen beantworten.

Ich habe die 2 Gynen am Samstag also vorgestern gefunden. Da hatte jede schon jeweils 1 Flügel abgeworfen, also gehe ich davon aus, dass sie hoffentlich begattet vom Schwarmflug kamen. Aktuell sitzen sie jeweils in einem Reagenzglas mit Wasser in einer dunklen Box. Wie lange dauert es eigentlich bis sie Eier legen? Dazu konnte ich bis jetzt nirgendwo Angaben finden.

Sollte das soweit klappen, dass zumindest eine Eier legt und daraus Arbeiterinnen schlüpfen, bräuchten die ja eine Arena. Mit welcher Größe fängt man denn da an? Am liebsten so, dass ich nicht alle paar Monate was neues brauche, wobei ich ja schon gelesen habe, dass die nicht ganz so schnell im Wachstum sind.

Wie groß, war dein Formicarium am Schluss für deine Kolonie? Nur dass ich schonmal eine ungefähre Vorstellung für die Abmaße die ich später brauche, habe. Weil ich würde die ja auch gerne ein paar Jahre mindestens behalten, so alles klappt.

Ich bin gespannt wie weit die 2 vor der Winterruhe noch kommen, da die ja wohl recht spät dran sind. Das mach mir ja noch etwas Sorgen.

Danke schonmal.

LG
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#29 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von Maddio » 26. August 2019, 20:45

Hi -Rhinna-,

-Rhinna- hat geschrieben:Ich habe die 2 Gynen am Samstag also vorgestern gefunden. Da hatte jede schon jeweils 1 Flügel abgeworfen, also gehe ich davon aus, dass sie hoffentlich begattet vom Schwarmflug kamen. Aktuell sitzen sie jeweils in einem Reagenzglas mit Wasser in einer dunklen Box. Wie lange dauert es eigentlich bis sie Eier legen? Dazu konnte ich bis jetzt nirgendwo Angaben finden.


Sind die Königinnen wirklich begattet, dauert es meist nicht lange bis zur Eiablage. Jetzt wo sie fein im RG sitzen, brauchen sie erstmal etwas Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Sobald sie sich wohlfühlen und nicht mehr gestört werden, beginnen sie mit der Eiablage. Bei Königinnen von Lasius flavus sollte dies nach ca. einer Woche bereits der Fall sein. Also die Königinnen einfach mal eine Woche nicht behelligen, auch wenn es schwerfällt, und dann sollte sich eigentlich was getan haben. Dauert es ein wenig länger, ist das aber auch kein Beinbruch.

-Rhinna- hat geschrieben:
Sollte das soweit klappen, dass zumindest eine Eier legt und daraus Arbeiterinnen schlüpfen, bräuchten die ja eine Arena. Mit welcher Größe fängt man denn da an? Am liebsten so, dass ich nicht alle paar Monate was neues brauche, wobei ich ja schon gelesen habe, dass die nicht ganz so schnell im Wachstum sind.


Erfahrungsgemäß zieht sich die Entwicklung bei Lasius flavus etwas hin, vor allem wenn man sie mit ihren nahen Verwandten Lasius niger vergleicht.

Lasius flavus sind auch eher ungeschickt und ertrinken gerne in irgendwelchen Flüssigkeiten, was den Start mit ihnen nicht so leicht macht. Oder anders ausgedrückt, sie brauchen etwas Fürsorge vom Halter ;)

Die Arena sollte daher zu Beginn so klein wie möglich sein und übersichtlich. Die Pygmäen (erste Arbeiterinnen) von Lasius flavus sind winzig und durch die Farbe kann man sie schnell übersehen. Dazu kommt, dass sie am Anfang das RG nur selten verlassen. Eine kleine Plastikdose reicht daher für den Anfang aus als Arena, den Bodengrund kann man durchaus weglassen zwecks Übersichtlichkeit. Ein wenig Erde nehmen sie als Baumaterial aber gerne an.

Beim Füttern hat es sich bewährt, dass man den Honig mit einem Zahnstocher in winzige Tröpfchen aufteilt. Nicht wundern, wenn man sie am Anfang nicht am Futter sieht; wenn sie Hunger haben gehen sie dran, dass kann auch nachts passieren.

-Rhinna- hat geschrieben:Wie groß, war dein Formicarium am Schluss für deine Kolonie? Nur dass ich schonmal eine ungefähre Vorstellung für die Abmaße die ich später brauche, habe. Weil ich würde die ja auch gerne ein paar Jahre mindestens behalten, so alles klappt.


Zum Schluss war es ein Glas-Formikarium mit den Maßen 30x20x20 cm. Das war mehr als ausreichend. Dabei bedenken, dass sie ein externes Nest hatten, die Arena haben sie also wirklich nur zur Nahrungsaufnahme aufgesucht und sich sonst im Nest aufgehalten.

Da die Ameisen recht klein und genügsam sind, ist der benötigte Platzaufwand auch bei einer größeren Kolonie sehr moderat. Werden die Ameisen gut gefüttert, sind nur wenige Arbeiterinnen überhaupt in der Arena. Also ein 30x20x20cm Becken gibt dir schon Planungssicherheit für viele Jahre, vorausgesetzt das Nest ist entsprechend dimensioniert. Ich würde die Kolonie so lange wie möglich in einem oder mehreren RGs als Nest halten, das ist für die Handhabung sehr komfortabel und die Ameisen haben dort gute Bedingungen.

-Rhinna- hat geschrieben:Ich bin gespannt wie weit die 2 vor der Winterruhe noch kommen, da die ja wohl recht spät dran sind. Das mach mir ja noch etwas Sorgen.


Die Frage ist halt wirklich, ob sie denn auch begattet sind. Das lässt sich immer erst mit Geduld herausfinden. Abgesehen davon gibt es keinen Anlass sich zu sorgen; ob die ersten Arbeiterinnen noch vor der Winterruhe schlüpfen oder erst danach macht für den Haltungserfolg keinen Unterschied. Solange sich die Brut weiterentwickelt und sich Larven auch verpuppen, schiebt man die erste Winterruhe eben etwas hinaus, z.B. bis Anfang oder Mitte Oktober und wintert erst dann ein.

Ich hoffe mein Beitrag hilft dir schon etwas weiter, sollten noch weitere Fragen auftreten nur raus damit :)

LG Maddio
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#30 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von -Rhinna- » 26. August 2019, 21:27

Danke, das hilft mir doch schonmal etwas weiter. Ab morgen bin ich eh erstmal bis zum Wochenende nicht zu hause, da haben die 2 dann eh erstmal Ruhe vor mir.

Und sollte es mit den 2 dieses Jahr nicht klappen, ist es auch nicht so schlimm. Das war ja jetzt eh eine eher spontane Aktion. Eigentlich wollte ich erst nächstes Jahr nach der Winterruhe mit Ameisen anfangen.

Wie ist das eigentlich, wenn die 2 nicht begattet sind. Ist das dann deren Todesurteil, weil sie keine Kolonie gründen können? Weil ich gehe mal davon aus (so gut kenne ich mich noch nicht mit Ameisen aus), dass sie nur diese eine Chance hatten begattet zu werden.
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#31 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von Maddio » 26. August 2019, 22:52

-Rhinna- hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, wenn die 2 nicht begattet sind. Ist das dann deren Todesurteil, weil sie keine Kolonie gründen können? Weil ich gehe mal davon aus (so gut kenne ich mich noch nicht mit Ameisen aus), dass sie nur diese eine Chance hatten begattet zu werden.


Ja, im Grunde ist es tatsächlich ihr Todesurteil. Sie können in keine Kolonie mehr aufgenommen werden nach erfolgtem Schwarmflug (zumindest bei monogynen Arten). Bei mehreren Schwarmflügen in einem Jahr könnten sie hoffen, bei einem der nachfolgenden Flügen noch begattet zu werden. Dafür müssten sie allerdings auch erstmal lang genug überleben, auf sich allein gestellt.

Da kommt dann wieder der Fakt ins Spiel, dass die größten Feinde von Ameisen, Ameisen sind. So eine Königin kann sich kaum vor Arbeiterinnen anderer Arten verstecken, wenn sie an der Oberfläche bleibt und wird früher oder später erbeutet oder direkt getötet.

LG Maddio
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#32 Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitrag von -Rhinna- » 27. August 2019, 06:17

Na dann hoffe ich mal auf das beste. Die 2 sind mir ja schon ein wenig an Herz gewachsen. Sind die 2 doch so lieb und brav auf meine Hand geklettert und dann in das Reagenzglas eingestiegen.

Nur wie sollen sie denn bei einem der nachfolgenden Schwarmflüge noch begattet werden, wenn die keine Flügel, bzw im Moment noch 1 Flügel haben? Ich dachte die Begattung findet eigentlich in der Luft statt.



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