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Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

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MaxR
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#25 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von MaxR » 3. Februar 2012, 21:52

Hey Fehlfarbe!

Wegen des sterbens deiner Arbeiterin; genau so verlief es auch bei meiner Kolonie, bis sie dann starben! :(

Den Grund weiß ich bis heute noch nicht, ich "hoffe" es waren die unbekannten Milben. Ich würde an deiner Stelle das Verhalten der Kolonie beobachten, und vllt. auch mal wieder nach Milben absuchen

Mfg


Meine Haltungsberichte:
Harpegnathos venator

Messor barbarus

fehlfarbe
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#26 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 3. Februar 2012, 22:02

Hi Max,

die Milben sind auf jeden Fall noch vorhanden und sitzen weiterhin an den Köpfen der Arbeiterinnen. Ich denke jedoch weiterhin, dass es sich eher, dass die Tiere nur bei der Nahrungsaufnahme schmarotzern. Ansonsten würden sie sicherlich auch am ganzen Körper sitzen.



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Ossein
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#27 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Ossein » 3. Februar 2012, 22:32

Erstmal wieder vielen Dank,

fehlfarbe,

für die Aktualisierung dieses schönen Berichts!

Das Sterben der Arbeiterinnen selbst scheint mir einigermaßen "normal" (für Formikariumsverhältnisse) vonstatten zu gehen - das führt aber ja auch nicht zu dem Grund.

Spekulatives:


Meine, rein auf Intuition beruhende, Spekulation ist, dass es an irgendetwas mangelt, vllt. ernährungstechnisch (und ganz ohne Dir irgendeinen Vorwurf machen zu wollen). Zum Einen schreibst Du, dass der Bodengrund sie zu einer aufreibenden Schlepperei genötigt hat. Auch wenn ich die Änderung desselben befürworte, glaube ich doch, dass dieser Faktor vernachlässigt werden kann: In der Natur werden sie halt oft weitere Wege zurücklegen müssen und ganz anderen Einflüssen ausgesetzt sein.
Aber, dass sie einen so ungesunden Appetit für ihre eigene Brut zeigen, läßt mich zumindest fragen, ob diese irgendetwas bieten, was die angebotenen Insekten nicht bieten... Nur zu Bedenken gebe ich, dass, auch wenn alle selbstverständlich von "Heimchen" reden und meinen dasselbe zu meinen, dann doch krasse Unterschiede im Nährstoffgehalt der Futtertiere bestehen können, z.T. kann man das wieder durch Auffütterung wieder wett machen.
Aber ich weiß auch nicht, wie Du Deine Futtertiere hältst...

So, und jetzt wo ich das Reich der Spekulation langsam verlasse, sei noch gesagt, dass mir ein Unterschied zwischen swagmans* und Deiner Haltung auffiel. Er schreibt:
Meiner Meinung nach ist es besser für eine Durchschnittstemperatur von wenigstens 25°C zu sorgen, auch nachts.
Eine Haltung bei Zimmertemperatur, wie sie bei Antstore erwähnt wird, halte ich für nicht ratsam.
Und zu guter letzt bringe ich noch mal beides zusammen und frage mich, ob nicht eine etwas höhere Durchschnittstemperatur den physiologischen Vorgängen der Harpegnathos venator eher entgegen kommt und dadurch der Bedarf, den sie allergrößtenteils auch mit tierischer Nahrung abdecken, sinkt und dadurch der Schwund an Brut...

Oder, oder, oder...

Wahrscheinlich habe ich jetzt nur irgendeinen Schmarrn abgesondert, aber wenn es nur dazu anstößt, den Beitrag in der Luft zu zerfetzen und Dir im Gegensatz dazu dann eine funktionierende Lösung vorzuschlagen, dann ist´s auch gut :fettgrins:

Ich drücke jedenfalls die Daumen und mache mir so meine Gedanken.

LG, Ossein.

*swagmans Hb ist dann an Gummb4er weitergegeben worden und bei diesem verstorben, vermutlich an Milben, oder der Behandlung derselben (no offense meant!). Ich hatte beim Durchlesen nicht das Gefühl, dass dies an der Temperatur lag, wobei eine höhere Temperatur u.U. auch den Milben zuträglich war... Dilemmata wohin man schaut!

P.S.: Eine Erde mit drei Sonnen? Wunderschöne Idee, von wem auch immer!



fehlfarbe
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#28 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 4. Februar 2012, 02:20

Hi Ossein,

also von der Menge her können sie sich vermutlich nicht beklagen. Ich lasse normalerweise 1-2 Heimchen im Formi herum rennen. Wenn sie sich da nix schnappen, sind sie selbst Schuld :D
Aber Spaß beiseite, wenn ich mir die Gaster so ansehe, dann scheinen sie doch recht gut genährt zu sein.
Meine Heimchen/Grillen/Whatever halte ich in einem 30x20x20 Becken, wo sie Wasser und Obst/Gemüse und etwas Katzentrockenfutter bekommen. Teilweise sind da mittlerweile auch richtig dicke Exemplare dabei.

Bei der Temperatur bin ich auch immer am überlegen. Meine Versuche mit Heizmatten usw. haben ja gezeigt, dass sie, zumindest im Nest, nicht so auf Wärmequellen stehen. Im unteren linken Teil befindet sich ja immer noch eine kleine Heizung, die per Zeitschaltuhr immer mal an und wieder aus geht. Aber selbst wenn die Zimmertemperatur hier zeitweise nur 15°C beträgt, wollen sie nicht wieder in die Ecke und bleiben im mittleren rechten Teil des Nestes. Die beheizte Metallplatte, die ich zeitweise als Sichtschutz an der Scheibe hatte, wollten sie auch nicht unbedingt, obwohl dort die Wärme eher gleichmäßig verteilt abgegeben wurde.

Mal schauen, wie viele Ameisen aus den derzeitig vorhandenen Puppen schlüpfen...

Und ja, ein Planet in einem Dreifachsystem ist wirklich 'ne coole Idee :D



Imago
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#29 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Imago » 8. Februar 2012, 05:14

Hallo fehlfarbe!

Beim Zuwachs gibt es auch weiterhin die bekannten Probleme. Die Larven wachsen und verpuppen sich ganz normal. Grob geschätzt 80% der Puppen werden dann vor der Reife geöffnet und verwertet.
Sobald sich die Larve verpuppt, hat die Kolonie kaum noch die Mache über das Gelingen dieser. Das Puppenstadium bis hin zum vollendeten Schlupf der Imagines, ist mehr oder weniger durch extzerne Einflüsse geprägt. Die Ameisen lagern diese evtl. noch einige male um und verfrachten sie in wärmere oder kältere, oder feuchtere/ trockenere Regionen des Nestes sofern dieses möglich ist.

Was ich damit sagen möchte ist:

Wenn aus den Puppen nichts wird, stimmen die Bedingungen nicht. Fällt Dir evtl. ein auffällig langes Puppenstadium auf?

Meist liegt es jedoch schlicht und ergreifend an einer zu hohen Luftfeuchtugkeit.

Übrigens ein sehr schöner Bericht!

LG Imago



fehlfarbe
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#30 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 8. Februar 2012, 14:42

Hi Imago,

eben das Umlagern wundert mich auch etwas. Sie lassen die Puppen immer an Ort und Stelle, wo sie auch ihre Eifer und Larven haben liegen. Selbst wenn ich mal paar Tage nicht zu Hause war und der Raum deswegen etwas kühler (10-15°C) ist, bringen sie die Puppen nicht näher an die Wärmequelle, die unten Links unter dem Formicarium angebracht ist.
Im Gegenteil. Als ich die Heizung angebracht habe, sind sie ja von unten Links in die mittlere Kammer auf die rechte Seite gezogen.

Zwischendurch war die LF nach dem Bewässern mal etwas höher und es gab Kondenswasser in der Nähe der Heizung, aber mittlerweile bewässere ich den Ytong ja so gut wie gar nicht mehr, sondern Sprühe nur noch die Oberfläche mit Wasser ein. Geändert hat sich bei der Entwicklung so weit nichts.



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Baumarkthammer
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#31 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Baumarkthammer » 7. Mai 2012, 03:37

"Hat vielleicht jemand eine Gute Idee, wie ich sie noch zum Umzug bewegen könnte?"

Die Ameisen zum Umzug zu bewegen ist meiner Erfahrung nach kaum möglich.
Harpegnathos Arten sind die nesttreusten Ameisen, die ich je gehalten habe. Die Ameisen werden, wenn sie erstmal etwas als ihr Nest angenommen haben, kaum mehr umziehen.
Dies liegt meiner Meinung nach daran, dass diese Tiere im Freien nicht einfach mal so ein Nest graben können wie andere Ameisen. Die unpraktisch geformten Mandibeln der Ameisen sind maßgeblich daran schuld.
Du müsstest den Ameisen das Nest in dem sie im Moment sind schon extrem unangenehm gestalten, in dem du z.B. das Nest schrecklich aufwärmst. Wobei ich mir selbst dann vorstellen kann, dass die Tiere darin einfach sterben, ohne raus zu gehen.
Die beiden mir bekannten Harpegnathos Arten (H. venator und H. saltator) haben eine teilweise sehr nervige Bindung an ihr Nest.
Du könntest aber auch Erfolg haben, wenn du nur das neue Nest befeuchtest, wie du es gerade machst. Vielleicht erbarmt sich dann endlich eine Arbeiterin und trägt die Königin ins neue Nest.^^

Das Verhalten, dass die Puppen vor dem Schlupf getötet werden, habe ich auch bei Harpegnathos saltator überdimensional oft beobachten können. Ich habe noch keine Theorie, woran dies liegen könnte, ich nahm an, dass diese Puppen von irgendwelchen Parasiten befallen werden, da dieses Entwichlungsstadium nicht mehr bewegungsfähig ist und auch nicht mehr gesäubert werden kann, wie man es ab und zu bei den Larven sieht, aber ich bezweifle dies, da ich auf einigen geöffneten und aus dem Nest getragenen Puppen sogar unter dem Mikroskop keine Parasiten feststellen konnte.

Ich wünsche dir viel Glück mit der Bekämpfung der Milben!
Wirklich ein Fluch bei diesen Ameisen!

Gruß
Kaj
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#32 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 7. Mai 2012, 18:50

Hi Kaj,

danke für die Tipps! Wenn die Art wirklich so nesttreu ist, werde ich wohl oder übel das Nest komplett auseinander nehmen müssen. Zumindest wenn sich in den nächsten Wochen nichts bessert...und danach werd ich mich ordentlich ohrfeigen, weil ichs nicht gleich richtig gemacht hab :D

Das mit den Puppen ist wirklich eigenartig. Teilweise sind die Körper ja schon fast vollständig entwickelt und es fehlen nur noch ein paar Tage bis zum Schlupf.



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