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Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

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coffeeandmilk
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#1 Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von coffeeandmilk » 25. August 2017, 16:58

Hallo liebes Ameisenforum,

ich bin neu hier im Forum und interessiere mich für die Ameisenhaltung. Erstmal vielen Dank für die vielen Infos im Wissensbereich und die vielen Haltungsberichte, die ihr hier zur Verfügung stellt und somit einem totalen Anfänger wie mir echt weiterhelft.
Ich plane derzeit ein kleine Gründerkolonie ( Königin + 5-10 Arbeiterinnen ) zu kaufen und will diese natürlich artgerecht halten, daher habe ich mal eine kleine Einkaufs-/Checkliste erstellt und hoffe ihr könnt mir Anregungen geben bzw. die Liste vervollständigen:

  • Plastikbox mit Deckel ( Maße : 28*20*14 cm / 5 Liter )
  • Bodengrund ( Sand-Lehm Mischung / Aquarienkies )
  • Reagenzgläser ( als Ersatznest / im Notfall )
  • Watte
  • Alu-Folie
  • Pinzette
  • Nahrung ( Honig, Zuckerwasser, Körner, Fliegen )
  • Heizmatte oder Kabel ( optional )
  • Spritzen / Pipetten
  • Thermo- / Hygrometer mit Fühler ( digital und genau )
  • Tränken ( mindestens 2 ) und Stahlwolle
  • Ausbruchsschutz ( Paraffinöl / Talkum )
  • Styroporbox für die Winterruhe

Das wäre die geplante Einsteiger-Ausrüstung, wie gesagt wenn ihr Ideen und Anregungen habt bitte immer her damit. :)

Wie ich nach mehrtägigem Lesen verschiedener Einsteiger-Threads festgestellt habe, ist die Wahl der "richtigen" Ameise anscheinend der schwierigste bzw. schönste Teil der Ameisenhaltung. Ich habe meine Wahl zumindest schon einmal auf drei Arten eingegrenzt ;) :

  1. Formica (Serviformica) fusca
    Diese Art scheint aktiv zu sein, hat einen schöne "Färbung", stellt keine hohen Ansprüche und verzeiht Anfängerfehler, die ich mit Sicherheit machen werde, und die Koloniegröße wird wohl "überschaubar" bleiben.
    Den einzigen Nachteil den ich feststellen konnte, den wohl jeder Ameisenhalter sieht, ist die lange Winterruhe dieser Art, die aber alle mitteleuropäischen Ameisen betrifft.
  2. Camponotus ligniperdus / herculeanus
    Ich möchte hier nicht einfach zwei Arten in einen Topf schmeißen, aber bis auf die Färbung scheinen sie sich kaum zu unterscheiden. Diese Art scheint eine gute Anfängerart zu sein durch den langsamen Wachstum der Kolonie sowie der enormen Größe der Königin und der Majore. Allerdings habe ich einige Berichte gesehen in denen es zu Brutfraß oder eben einer extrem langsamen Entwicklung kam. Ich schließe daraus das diese Art wohl nicht so resistent gegen Stress ist wie ich es als Anfänger wohl benötige.
  3. Messor barbarus
    Eine sehr interessante Art die ihre eigenes Brot macht :) und somit anscheinend einen zweiwöchigen Urlaub auch leichter übersteht. Außerdem benötigen sie nur eine verkürzte Winterruhe, welche gemäß mancher Online-Händler ignoriert werden, stimmt das? Das Problem sind wohl eher die Haltungsbedingungen, also ob ich diese aufrecht erhalten kann und die Koloniegröße bzw. das Wachstum kann ich als Anfänger erstmal schlecht einschätzen.

Mir würde noch eine weitere Art einfallen, die allerdings unter die Exoten fällt und ich möchte nicht den Unmut des Forums auf mich ziehen , was ein Anfänger denn gleich mit einem Exoten will ;) . Ich hoffe ihr könnt mir bei der Wahl der richtigen Art zur Seite stehen und ich höre mir auch gerne Alternativen und Kritik an.

In diesem Sinne freue ich mich auf eine schöne und informative Zeit in diesem Forum und bedanke mich schon jetzt für eure Hilfe.

Grüße
coffeeandmilk
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Unkerich

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#2 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von Unkerich » 25. August 2017, 17:14

Hallo und herzlich willkommen! :)

Deine Planung sieht soweit ganz gut aus, allerdings fehlt noch etwas wichtiges: nämlich das Nest.
Anfangs wird zwar das Reagenzglas als Nest ausreichend sein, aber es kann nicht schaden, sich auch jetzt schon mal ein paar Gedanken darüber zu machen.
Als erstes solltest du dir überlegen, was dir wichtig ist. Es gibt verschiedene Nestarten, wie zum Beispiel Sand-Lehm Farmen, die den Vorteil haben, dass du das natürliche Grabe-Verhalten beobachten kannst. Allerdings hat man hier eine eher schlechte, bis gar keine Nesteinsicht.
Ansonsten gibt es noch Ytong, Gips, Kork, Acrylglas etc. Diese Nester haben den Vorteil, dass eine erheblich bessere Nesteinsicht besteht.

Für welche von den drei Ameisenarten du dich letztenendes entscheidest, musst du alleine entscheiden. Fakt ist aber, dass Camponotus ligniperda /-us manchmal, besonders am Anfang, etwas Probleme macht.

Messor barbarus haben, wie du schon sagtest, den enormen Vorteil, dass du sie auch mal einige Zeit ohne Betreuung lassen kannst. Auch sonst sind sie eher unkompliziert, eine Heizung für die Sommerzeit wäre allerdings sinnvoll.
Eine Winterruhe sollten sie schon bekommen, allerdings nur etwa 3 Monate bei 10 bis 15 grad Celsius.

Zu guter letzt möchte ich noch erwähnen, dass es keineswegs schlimm ist, sich auch am Anfang gleich eine exotische Art anzuschaffen, man sollte sich vorher nur eben ausreichend informieren, dann kann auch hier (bei den meisten Arten) nicht so viel schief gehen.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen!

Viel Spaß mit der Ameisenhaltung! :)
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Meine Haltungsberichte: Camponotus substitutus, Camponotus socius, Solenopsis fugax

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#3 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von Kalinova » 25. August 2017, 18:11

Hallo coffeeandmilk und willkommen. :)

Du hast dich schon umfassend Informiert, das finde ich sehr gut.
Die Stahlwolle für die Tränken benötigst du nicht, normale Watte oder Kies stehen bereits auf deiner Liste und sind auch als Tränkenschutz geeignet.

Exoten sind durchaus denkbar, auch für Einsteiger. Bei tropischen Arten wirds dann knifflig die passenden Haltungsparameter hinzubekommen. Daher habe ich mich eher an Arten aus trockenen Regionen gehalten und bin mit meinen südafrikanischen Camponotus bisher sehr zufrieden. Sie geben sich, was die Klimatechnik angeht, mit einer Heizfolie am Nest zufrieden. Es gibt bei Exoten halt ein enormes Preisspektrum aber durchaus tolle Arten im unteren Preisbereich. Das muss allerdings dein Geldbeutel entscheiden.

Lasius niger sehe ich nicht in deiner Aufzählung, die sind nicht zu unterschätzen und machen sicherlich auch viel Spaß. Anhand deiner Aufzählung vermute ich aber, dass dir größere Arten eher zusagen.

Camponotus ligniperda sind wohl erst ab einer Koloniegröße von ~50 Tieren für Einsteiger empfehlenswert. Die Gründe dafür hast du bereits aufgezählt.

Was erwartest du denn von deinen Ameisen, bzw was ist dir besonders wichtig?
Winterruhre, Arbeiterinnengröße, Koloniegröße, Wuselfaktor, etc.

Gruß Kalinova
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Meine erste Ameise: Lasius niger -> weisellos abgegeben für Chthonolasius Gründungsversuch
Aktuelles Volk: Camponotus cosmicus

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#4 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von coffeeandmilk » 26. August 2017, 15:57

Hallo liebes Ameisenforum,

erstmal vielen Dank für die schnellen und informativen Antworten. :)

Unkerich hat geschrieben:Deine Planung sieht soweit ganz gut aus, allerdings fehlt noch etwas wichtiges: nämlich das Nest.


Erstmal vielen Dank und das habe ich total vergessen zu erwähnen :andiewand: . Ich plane ein Y-Tong Nest mit einer Plexiglasscheibe ( oder ist Makrolon / Polycarbonat besser bzw. nötig ) und aufgrund meiner nicht vorhandenen handwerklichen Kenntnisse habe ich mich an einen Freund gewandt, der mich dabei unterstützen würde. Die Größe des Nestes wäre natürlich abhängig von Art und Koloniegröße der Ameise, womit ich auch meine Probleme habe da ich mir nicht vorstellen kann wie groß eine Nest für 1000 Ameisen ist... ist einfach schwer vorzustellen ohne Erfahrung. Ich denke aber das für den Anfang ein 20x10 cm Nest mit 2 cm tiefen Kammern bei einer kleinen Kolonie reichen sollte. Hoffe ich liege damit nicht total falsch.

Unkerich hat geschrieben:Für welche von den drei Ameisenarten du dich letztenendes entscheidest, musst du alleine entscheiden. Fakt ist aber, dass Camponotus ligniperda /-us manchmal, besonders am Anfang, etwas Probleme macht.

Messor barbarus haben, wie du schon sagtest, den enormen Vorteil, dass du sie auch mal einige Zeit ohne Betreuung lassen kannst. Auch sonst sind sie eher unkompliziert, eine Heizung für die Sommerzeit wäre allerdings sinnvoll.
Eine Winterruhe sollten sie schon bekommen, allerdings nur etwa 3 Monate bei 10 bis 15 grad Celsius.

Zu guter letzt möchte ich noch erwähnen, dass es keineswegs schlimm ist, sich auch am Anfang gleich eine exotische Art anzuschaffen, man sollte sich vorher nur eben ausreichend informieren, dann kann auch hier (bei den meisten Arten) nicht so viel schief gehen.


Ja die Haltungsberichte von den europäischen / deutschen Camponatus-Arten haben mich in dieser Hinsicht schon sehr verunsichert, daher denke ich das sie als erste Art erstmal nicht in Frage kommen.
Danke für die Info mit der Winterruhe, war verunsichert aufgrund der Aussage diverser Online-Händler. Die artgerechte Haltung hat für mich höchste Priorität, da ich die Kleinen nicht quälen will und die besten und natürlichsten Verhältnisse bieten will.

Ja die exotischen Arten :confused: verunsichern mich etwas habe einige Berichte über verschiedene Arten durchgelesen aber darauf gehe ich später ein.

Kalinova hat geschrieben:Hallo coffeeandmilk und willkommen.

Du hast dich schon umfassend Informiert, das finde ich sehr gut.
Die Stahlwolle für die Tränken benötigst du nicht, normale Watte oder Kies stehen bereits auf deiner Liste und sind auch als Tränkenschutz geeignet.


Vielen Dank für das herzliche Willkommen und den guten Tipp :) somit kann ich schon die ersten Euros sparen ;) dachte nur das die Kleinen vielleicht die Watte / den Kies dann rausziehen und wieder Gefahr besteht.

Kalinova hat geschrieben:Exoten sind durchaus denkbar, auch für Einsteiger. Bei tropischen Arten wirds dann knifflig die passenden Haltungsparameter hinzubekommen. Daher habe ich mich eher an Arten aus trockenen Regionen gehalten und bin mit meinen südafrikanischen Camponotus bisher sehr zufrieden. Sie geben sich, was die Klimatechnik angeht, mit einer Heizfolie am Nest zufrieden. Es gibt bei Exoten halt ein enormes Preisspektrum aber durchaus tolle Arten im unteren Preisbereich. Das muss allerdings dein Geldbeutel entscheiden.


Ja ich habe mich über drei Arten genauer informiert und die wären soweit auch finanziell drin.

  • Camponotus nicobarensis
    wurde oft als "Einsteigerameise" bezeichnet aufgrund der einfachen Haltungsbedingungen, ihrer Aktivität und ihrer schönen Färbung. Außerdem hält sie keine Winterruhe was definitiv für sie spricht, auch als Einstieg in die Ameisenhaltung. Meine großen Bedenken liegen bei dem schnellen Koloniewachstum über das ich gelesen habe, dies verunsichert mich eben da ich den Platzbedarf überhaupt nicht einschätzen kann.
  • Messor minor hesperius
    Die gleichen Vorteile wie bei den anderen "Körnerfressern" die außerdem gemäß diversen Händlern und einem Haltungsbericht keine Diapause benötigt. Die Händler widersprechen sich allerdings wieder untereinander was mich wieder verunsichert.
    Sehe aber die gleichen "Probleme" wie oben, hinzu kommt das sie wohl fleißige Y-Tong Fresser sind :eek:
  • Camponotus cosmicus
    Ich habe sogleich deinen Haltungsbericht durchgelesen was sie als Einsteigerart bestätigt ( Außerdem sehen sie toll aus :) ), allerdings weist du selber explizit auf den Wachstum und Platzbedarf dieser Art hin.


Wie ihr sehen könnt ist meine größte "Angst" das ich das Wachstum und den damit verbundenen Platzbedarf unterschätze und wie ich verfahren soll wenn mir das Ganze dann über den Kopf wächst. Ich werde wohl mit dem jeweiligen Händler über die Probleme sprechen müssen, für den Fall was wäre wenn....

Kalinova hat geschrieben:Lasius niger sehe ich nicht in deiner Aufzählung, die sind nicht zu unterschätzen und machen sicherlich auch viel Spaß. Anhand deiner Aufzählung vermute ich aber, dass dir größere Arten eher zusagen.


Die klassische Einsteigerameise hatte ich definitiv auf dem Schirm, aber ich dachte eher darüber nach mir selbst eine Königin im nächsten Jahr zu fangen und den kompletten Kolonieaufbau mitzuerleben :) Natürlich nur dann wenn ich die Ameisenhaltung im Griff habe und die Verhältnisse es zulassen.

Kalinova hat geschrieben:Was erwartest du denn von deinen Ameisen, bzw was ist dir besonders wichtig?
Winterruhre, Arbeiterinnengröße, Koloniegröße, Wuselfaktor, etc.


Auf dieses Thema bin ich ja oben schon etwas eingegangen aber ich werde es jetzt nochmal etwas ausführen.

Die Winterruhe ist ein kompliziertes Thema, also nicht das ich sie nicht bewerkstelligen könnte ( Keller, Terrasse, Kühlschrank vorhanden ), aber es wäre natürlich schön wenn ich die Kleinen das ganze Jahr über beobachten könnte. Das ist jetzt aber nicht die höchste Priorität aber es wäre eben schön, deshalb auch das Interesse an den "Exoten".

Bei der Arbeiterinnengröße stelle ich keinen hohen Ansprüche, sie sollten beobachtbar sein und eben keine Ausbruchkünstler ( Pheidole ) sein. Ich lasse mich da gern eines besseren belehren aber Sicherheit hat für mich die höchste Priorität, natürlich neben der artgerechten Haltung.

Ja die Koloniegröße ist wohl mein größtes "Problem". Platz ist definitiv vorhanden, aber den Platzbedarf einer schnell wachsenenden Kolonie kann ich als Anfänger eben überhaupt nicht einschätzen. Das Problem kann ich vielleicht besser an einem Beispiel aufzeigen, wenn ich eine Kolonie habe die 1000 Tiere hat wie groß muss die Arena bzw. das Nest / die Nester sein. Woran erkenne ich es das dass Nest zu klein ist ohne das die Kleinen schon einen gemeinsamen Ausbruchversuch starten und beginnen mein Büro zerlegen. :)

Ich habe meine Freundin, die nicht allzu begeistert von meinem neuen Hobby ist, davon überzeugt das ich damit anfangen kann :clap: , allerdings nur unter der Prämisse das hier nicht tausende kleine Ameisen unsere Mietwohnung übernehmen, daher lege ich eben viel Wert auf Sicherheit.
Apropos Mietwohnung, bin ich verpflichtet meinen Vermieter über die Haltung von Ameisen zu informieren?

Wie gesagt vielen Dank für eure schnellen Antworten


Liebe Grüße
coffeeandmilk
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#5 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von User3165 » 26. August 2017, 16:40

Für das selber Sammeln und Gründung miterleben ist es noch nicht zu spät ;) Heute Vormittag schwärmten bei uns eine Myrmica sp. und Formica cf. fusca, und eine Dendrolasius Gyne ist mir heute Vormittag beim Baden auch übers Handtuch gelaufen...
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#6 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von Kalinova » 26. August 2017, 17:28

Meine Anlage (du hast ja sicherlich die Bilder gesehen) ist quasi 100% Ausbruchssicher (mein Freund betrachtet das ganze ähnlich wie deine bessere Hälfte), Schwachstellen sind die regelmäßige Fütterung (bisher konnte ich einzelne Tiere die hinaus gekrabbelt sind immer einfangen und zurücksetzen) und die Schlauchanschlüsse. Lösen sich die Schläuche werden die Tiere die Wohnung erkunden daher sollten diese hin und wieder geprüft werden, da Nest und Arena aber eigentlich nie bewegt werden hält sich die Gefahr sehr in Grenzen (bei Kindern oder Haustieren in der Wohnung sieht das aber wohl anders aus).

Zur Koloniegröße und Platzbedarf: Bei C. nicobarensis und allen mir bekannten Messorarten ist diese mit mehreren tausend Tieren angegeben. Damit kann man arbeiten, im Gegensatz dazu ist die Koloniegröße der C. cosmicus nicht bekannt und kann möglicherweise auch die 10.000er Marke überschreiten.
Wieviel Platzbedarf 1000 Arbeiterinnen im Nest haben liegt an deren Körpergröße, ich behaupte das die Messor minor hisperius weniger Platz brauchen als die C. nicobarensis, jedoch haben diese auch ein Körnerlager im Nestbereich was den Verglich wieder hinken lässt. Auch kommt es sehr auf die Art des Nestes an, ich überlege derzeit bereits wie das nächste Nest aussehen soll und werde mich vermutlich von den Gipsnestern lösen und eine Lösung im Farmlayout suchen jedoch ohne grabfähige Füllung. Wenn das so gelingt wie ich es mir Vorstelle passen dort vielleicht 2-3 tausend Tiere hinein - wie gesagt bin ich aber noch in der Planungsphase. (Mein aktuelles Nest wird vermutlich irgendwo bei 700-1000 Tieren an seine Kapazitätsgrenze kommen)

Im Außendienst sind bei vielen Ameisenarten im Schnitt glaube ich 10% der Tiere, der Rest hockt im Nest - diese Zahlen kommen auch bei meiner Kolonie hin wobei die Aktivität in letzter Zeit sehr zugenommen hat könnte sich inzwischen auch um 15% bewegen, dafür wäre eine Volkszählung aber mal wieder nötig. :rolleyes: Um dies einzudämmen sind längere Schläuche durchaus ein oft empfohlenes Mittel.

Vielleicht hilft dir die Seite von Erne weiter um eine bessere Vorstellung zu bekommen: http://ameiseninfos.de/
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#7 Re: Einsteiger Checkliste und Ameisenwahl

Beitrag von coffeeandmilk » 27. August 2017, 11:03

Hallo liebes Ameisenforum,

abermals vielen Dank für die schnellen Antworten :).
User3165 hat geschrieben:Für das selber Sammeln und Gründung miterleben ist es noch nicht zu spät Heute Vormittag schwärmten bei uns eine Myrmica sp. und Formica cf. fusca, und eine Dendrolasius Gyne ist mir heute Vormittag beim Baden auch übers Handtuch gelaufen...


Das habe ich wohl unterschätzt oder besser gesagt habe ich mich über die Schwarmzeiten nicht richtig informiert. Ich werde heute nachmittag mal spazieren gehen und schauen ob ich Königinnen finden kann, nur mitnehmen werde ich keine da ich noch kein Reagenzglas habe. Ich werde morgen aber welche in der Apotheke besorgen und im Laufe der Woche mein Glück probieren, eine begattete Königin zu finden.

Kalinova hat geschrieben:Meine Anlage (du hast ja sicherlich die Bilder gesehen) ist quasi 100% Ausbruchssicher (mein Freund betrachtet das ganze ähnlich wie deine bessere Hälfte), Schwachstellen sind die regelmäßige Fütterung (bisher konnte ich einzelne Tiere die hinaus gekrabbelt sind immer einfangen und zurücksetzen) und die Schlauchanschlüsse. Lösen sich die Schläuche werden die Tiere die Wohnung erkunden daher sollten diese hin und wieder geprüft werden, da Nest und Arena aber eigentlich nie bewegt werden hält sich die Gefahr sehr in Grenzen (bei Kindern oder Haustieren in der Wohnung sieht das aber wohl anders aus).


Das ist schon mal beruhigend und schön zu hören, also kann man mit verantwortungsvoller Planung ein sicheres Ameisennest mit Arena erstellen. :)

Ja mit der Koloniegröße werde ich mich jetzt erstmal nicht verrückt machen da ich genügend Platz habe wo ich mehrere Arenen und Nester aufstellen könnte. Ich habe mir das mit den Exoten für einen Anfänger trotzdem noch einmal durch den Kopf gehen lassen und werde lieber eine europäische / lokale Ameisenart zum Start wählen. Ich denke das ist erstmal gesünder für beide Seiten, da ich gestern nachmittag noch einiges an Recherche betrieben habe, bin ich in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender geworden.
Es ist einfach eine große Verantwortung und wir haben so schöne europäische Arten mit denen der Anfang der Ameisenhaltung sicher schön wird. Wenn diese Kolonie läuft und sich eingelebt hat kann man immer noch über eine exotische Art nachdenken.

edit: Außerdem habe ich gestern noch einen Wink des Schicksals, anhand eines Freundes der mir ein Glas selbstgemachten Honig geschenkt hat, bekommen. Ich denke besseren Honig zur Ameisenhaltung werde ich nicht finden :)

Vielen Dank für eure Tipps

Liebe Grüße

coffeeandmilk



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#8 Erstes Setup

Beitrag von coffeeandmilk » 30. August 2017, 14:04

Hallo liebes Ameisenforum,

ich habe jetzt mal soweit alles hergerichtet:

Stellplatz
Stellplatz


Box
Box


Die Box hat noch nen Deckel, den ich mittig aufschneiden wollte ( Belüftung ), denkt ihr ich brauche da dann ein Fliegengitter als zusätzlichen ( normal nur Talkum ) Ein- oder Ausbruchsschutz? Die Reagenzgläser waren meine ersten Versuche ;). Habe sogar schon Futter besorgt ( Drosophila hydei die ich zwischendurch "ernten" und einfrieren werde ).
In diese Box wird bald eine Kolonie Lasius niger mit 10 -15 Arbeiterinnen, von Kalinova, einziehen.

Ich werde Flaschendeckel mit Kies als Tränke und Backpapier als Tablett nutzen.

Wie gesagt die "Shopping-Tour" war erfolgreich, habe sogar schon alle Materialien für ein Y-Tong-Nest beisammen, jetzt wird wild geplant :) . Mein Jagd nach einer Königin war allerdings noch nicht erfolgreich, aber ich gebe nicht auf :).

Liebe Grüße
coffeeandmilk



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