Hallo zusammen,

da ich mittels Suchfunktion keine Antworten auf meine Fragen gefunden habe, erstelle ich eine weiteres Thema zur Farmeinrichtung.

Ich bin gerade dabei die Farm für meine zweite Camponotus ligniperdus Kolonie vorzubereiten. Bei meiner ersten Kolonie habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie Feuchtigkeit im Nest generell gar nicht toll finden, denn jedes mal, wenn ich über das drainageröhrchen 2 milliliter Wasser zugefügt habe, ist die gesamte Kolonie immer sofort in den Schlauch umgezogen. (Die Bewässerung erfolgte von extern, die Tiere wurden dabei als nicht durch Abheben des Deckels o.Ä. gestresst.)

Ich habe also entsprechend diverser Anleitungen eine Drainagenschicht mit Drainagerörchen eingebracht, mit der Sand-Lehm-Mischung aufgefüllt und Anschließend das ganze mit Wasser durchfeuchtet.
Anschließend habe ich die Farm auf die Heizung gestellt, damit das Substrat austrocknet, da die Camponotus ligniperdus die Feuchtigkeit ja nicht so mögen.

Allerdings ist die ganze Angelegenheit auch nach einer Woche auf der Heizung immer noch so feucht wie am ersten Tag, da eine obere dünne Schicht ausgehärtet ist und eine Barriere für die restliche Feuchtigkeit darstellt.

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob die Ameisen in dem vollständig ausgehärteten Sand-Lehm-Substrat überhaupt graben könnten.
Denn gerade in der Arena lässt man die Sand-Lehm Mischung ja vollständig aushärten, damit die Ameisen hier nicht graben...?!

Ich bin also etwas ratlos, wie ich mit dem Zielkonflikt "grabfähiges Nestsubstrat" <--> "geringe Feuchtigkeitstoleranz" umgehen soll und wie das beste Vorgehen beim Einrichten der Farm ist.

Für eure Antworten wäre ich sehr Dankbar

Beste Grüße
Polykleth

Was die Grabaktivitäten angeht, meine Formica und auch die Myrmica graben sogar teilweise kräftig im Gips!
Das scheint ihnen sogar zu gefallen Warum sie in hartem Lehm nicht graben sollen, kann ich jetzt nicht sagen, das hatte ich noch nicht.

Hallo und herzlich Willkommen im Forum, Polykleth!

Hm ja, die Heizung ist natürlich zu schwach für solch ein Vorhaben. Allerdings war es vlt. auch nur Schicksal, weil eigentlich soll doch eine Antfarm feucht sein, zumindest breitgefächert. Wenn der Lehm mal steinhart wird, ist es auch für die Ameisen nicht mehr lustig, vor allem, weil du ja C.ligniperdus hast, und diese Ameisen wohl doch lieber unter einem flachen Stein oder Holz nisten würden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du mit einer reinen Antfarm und mit dieser Art, etwas am Holzweg gehst! Sicher, diese Ameisen mögen auch das Erdreich, aber nicht, wenn es steinhart ist. Denk daran, sie sind eher Waldbewohner, die lockere und schwarze Erde bevorzugen, am Besten in Kombination mit Holz.

Ich finde deine Beobachtung in Hinsicht dieser Art und der Nestbefeuchtung etwas gar verwirrend. Nach deiner Beschreibung zu urteilen, sind wohl mehrere Faktoren schuld daran gewesen. Da ich mir das aber selber nicht vor Ort anschauen kann, kann ich auch schlecht weiter darüber schreiben.
Es kann aber auch sein, dass du tendenziell einfach zu viel befeuchtest. Hast du noch andere Ameisenarten? Wie sieht es da aus?

Du hast geschrieben, deine erste Kolonie... was ist mit ihr geschehen? In welchem Beobachtungsnest lebt sie denn jetzt? Wie regelst du dort die Befeuchtung, ohne das sie ausziehen wollen? ^^

Andere Frage: Wie groß ist deine zweite Kolonie? Schick uns Fotos, damit wir dir mehr helfen können (von Ameisen und Antfarm + von der ersten Kolonie, wäre super!).
Denn wäre deine zweite Kolonie noch überschaubar groß, würde ich ein großes Reagenzglasnest oder Ytongnest vorschlagen. Ooooder ein Korknest in der Antfarm, anstatt des Substrates (das Substrat befeuchten selber kann auch mal für Probleme sorgen, Kammern einstürzen lassen usw.).

Sieh zu das du vom Holzweg wieder rauskommst!
Schick uns mal Fotos, wäre ganz klasse

lg

Ja, ich denke auch dass ein Holznest am geeignetesten ist. Alternativ Ytong oder Gips. Diese sollen die größeren Arbeiterinnen später aber annagen können. Hält aber trotzdem eine ganze Weile, wenn der Rand breit genug ist. Alternativ kann man das Nest in der Arena verwenden oder in einem Rahmen halten oder Draht am Rand mit eingießen.
Sehen auch toll aus so Holznester. Hier ist meines für Camponotus herculeanus:
Ich habe natürlich noch rote Folie davor, und das obwohl die Ameisen (sind erst eine Gyne mit vier Arbeiterinnen) noch im Reagenzglas leben.