Formica fusca

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Erik300304
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#1 Formica fusca

Beitrag von Erik300304 » 18. Juni 2019, 08:34

Hallo,
ich möchte mir Ameisen zulegen doch ich weiß nicht genau welche Art. Ich habe überlegt die Lasius niger zu nehmen, doch diese hat ein zu großes Volk für mich. Dann habe ich die Formica fusca gefunden. Jetzt meine Fragen:
1. Ist das eine gute Einsteigerameisenart?
2. Kann ich diese in einem Farmnest aus Gibs halten?
3. Was und wie oft muss ich diese füttern?
4. Ist die Art einfach zu halten?
5. Was brauche ich alles zur Haltung der Ameisenart?

Viele Grüße Erik :)



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Guppy
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#2 Re: Formica fusca

Beitrag von Guppy » 18. Juni 2019, 10:07

Hallo Erik300304,
Ich kann dir Formica fusca durchaus als erste Art empfehlen. Ich weiß aus eigener Haltung das es sich bei dieser Art um eine einfach zu haltende aber zugleich auch spannende Art handelt.
Ein Gipsnest sollte gut geeignet sein, vorallem da die Art da auch nicht so anspruchsvoll ist. Füttern kannst du sie mit Zucker-/Honigwasser als Kohlenhydratquelle und Insekten wie Fliegen, Heimchen oder ähnlichem, nur solltest du sicherstellen das die Ameisen diese auch verwerten können da bei mir vorallem kleine Kolonien Probleme hatten härtere Chitinpanzer zu durchdringen.
Für die Haltung würde ich dir eine ausreichend große Arena empfehlen da man dort das Arttypische Verhalten besser beobachten kann. Für das Nest hattest du ja schon eine Idee die meiner Meinung nach auch gut passt.
Zudem solltest du den Ausbruchsschutz nicht zu sehr vernachlässigen da Formica fusca doch zu den Arten zählt die einen etwas besseren benötigen da sie durch ihre Schnelligkeit diesen sonst überwinden können. Du brauchst deswegen jetzt aber keien Panik zu bekommen einen guten Ausbruchsschutz braucht jede Art und vorallem für Einsteiger ist es wichtig darauf zu achten. Also das jetzt bitte nicht als Minuspunkt für diese Art werten, es ist nur ein Hinweis welchen ich dir noch geben wollte.
Ich hoffe ich konnte dir helfen,
Guppy



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Serafine

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#3 Re: Formica fusca

Beitrag von Serafine » 18. Juni 2019, 13:24

Die ersten Monate wird die Kolonie sowieso in einem Reagenzglas verbringen, da würde ich mir noch keine Sorgen um das Nest machen. Auch die erste Winterruhe ist mit einem Reagenzglas viel einfacher als mit einem Nest.

Am Anfang reichen ein paar Fruchtfliegen (kann man im Zoolanden kaufen) oder ein paar Fliegen (elektrische Fliegenklatsche ist eine hervorragende Investition) und kleinere Spinnen (einfach über Nacht in einem kleinen Schraubdeckelgläschen einfrieren) so 1-2 mal die Woche. Kleine Kolonien brauchen noch nicht so viel Futter.

Die Art ist sehr einfach zu halten, allerdings etwas schreckhaft. Grobe Erschütterungen sollten vermieden werden, sonst kann es schonmal passieren, dass die komplette Kolonie samt Brut durchs Becken rennt (die Art wird in der Wildnis oft von anderen Formica-Arten und Polyergus-Sklavenhaltern überfallen, worauf sie mit Nestflucht reagiert - das gehört daher zum natürlichen Verhalten und ist nicht so schlimm, zu oft sollte es aber natürlich dann doch nicht passieren).

Zu allererst brauchst du ein (besser zwei oder drei) Regenzglas (sowas um die 20x150mm dürfte gut passen), etwas Watte, einen Plastikstrohhalm (oder etwas vergleichbares) und ein Becken für die Futtersuche (das kann ein Glasbecken sein, wobei ich da mindestens 40x30cm empfehlen würde, oder auch erstmal eine günstige Plastik/Acrylbox, in die das Reagenzglas reinpasst). Über Nest und Vinylschlauch würde ich mir wie gesagt erstmal keine Sorgen machen, das kommt später.

Die Ameisen kommen sowieso in einem RG, aber meistens geht dort das Wasser recht schnell aus, weil die (um Ãœberflutungen zu vermeiden) oft nur mit einem kleinen Wasservorrat verschickt werden.
Mit deinem RG, der Watte und dem Strohhalm bastelst du dann sowas (der Frontstopfen und der Strohhalm sind eigentlich nicht nötig, aber reduzieren die Verdunstung enorm, so dass du nicht alle paar Wochen das RG wechseln musst - den Wattestopfen in der Mitte brauchst du nicht, ich hab den bei mir nur reingetan weil mir der Platz im RG doch etwas zu großzügig vorkam für eine gründende Kolonie):
Glas1.jpg

Da Formica fusca sehr mobil sind werden sie von selbst umziehen, sobald das alte RG komplett ausgetrocknet ist.



Erik300304
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#4 Re: Formica fusca

Beitrag von Erik300304 » 18. Juni 2019, 18:31

Okay Danke für die Antworten.
Soll ich mir ein Gibsnest selber machen oder kennt ihr ein gutes starter-set? Ich habe eins im Antstore gesehen doch ich finde das etwas zu teuer für den Anfang.
Und gäbe es die Möglichkeit welche in Berlin zu fangen und wenn ja wann?



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Harry4ANT

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#5 Re: Formica fusca

Beitrag von Harry4ANT » 18. Juni 2019, 18:39

Würde dir ein Ytong Nest statt Gips empfehlen - bessere Belüftung & Befeuchtung und weniger Schimmelanfällig.

Einen großen Klotz gibt's für ca. 1,50€ in jedem Baumarkt.

Aber wie schon geschrieben hast du für die Planung und den Aufbau des Nestes noch viel Zeit ;)


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

Erik300304
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#6 Re: Formica fusca

Beitrag von Erik300304 » 18. Juni 2019, 18:58

Kann ich das einfach wie in diesem Video es gezeigt ist machen?

https://youtu.be/ystTMg0WDaQ



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ReliAnt

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#7 Re: Formica fusca

Beitrag von ReliAnt » 18. Juni 2019, 19:10

Guppy hat geschrieben:Zudem solltest du den Ausbruchsschutz nicht zu sehr vernachlässigen da Formica fusca doch zu den Arten zählt die einen etwas besseren benötigen da sie durch ihre Schnelligkeit diesen sonst überwinden können. Du brauchst deswegen jetzt aber keien Panik zu bekommen einen guten Ausbruchsschutz braucht jede Art und vorallem für Einsteiger ist es wichtig darauf zu achten. Also das jetzt bitte nicht als Minuspunkt für diese Art werten, es ist nur ein Hinweis welchen ich dir noch geben wollte.


Das Thema Ausbruchsschutz ist ja durchaus ein wichtiges.
In meinen Arenen für die erste Zeit habe ich das so realisiert, wie auf dem nachfolgenden beschrifteten Bild zu sehen.
Ich halte das für ein probates Mittel für kleinere Arenen, die trotzdem offen sein sollen.
Auf dem Plastik "haftet" das Ausbruchsschutzöl auf dem die Ameisen nicht laufen können sogar noch besser als auf Glas.
Mittels der durchgängigen Verklebung des Deckels ist sichergestellt, dass der Deckel nicht unterwandert werden kann bzw die Ameisen ihn nicht mit Steinchen etc. anheben/unterbauen können.
Einfach aber wirkungsvoll - bei mir ist noch keine einzige ausgebüchst in den so gesicherten Arenen und L. niger mit 100-200 Arbeiterinnen.
Klar, wenn das Volk größer wird oder bes Messor sp. muss man sich was anderes einfallen lassen.

18-06-_2019_18-55-54.png



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