Geländebau für Lasius niger - die Mine

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Chrischan42
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#1 Geländebau für Lasius niger - die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 4. März 2010, 19:55

Hallo Forengemeinde,


nun bin ich auch schon etwas über ein Jahr hier im Forum aktiv. Angefangen habe ich mit einer 11 Frauen starken Lasius niger Kolonie, die ihre erste Saison in einem ca. 20x30x28 (BxLxH) spärlich eingerichtetem Formicarium in Angriff genommen hat. Nun ja, der Bodengrund bestand aus kleinen Kieseln und Welssand. Dazu kamen einige kleinere Steinchen, eine kleine Stammgabel und ein dünner verzweigter Ast als Zugang zur extern stehenden Farm. Das wars im Großen und Ganzen schon. Allemal ausreichend, aber ein Blickfang war es in meinem Zimmer nicht.
Das soll sich dieses Jahr ändern, denn ich habe mich mal rangesetzt, um zu skizzieren, schneiden, kleben, anmalen, usw. Bald geht es ja wieder los, noch sind sie zwar in Winterruhe, aber die Zeit drängt :spin2:


Ich möchte versuchen, die einzelnen Arbeitsschritte grob zu trennen, sodass jeder Schritt ein eigenen Beitrag bekommt, in dem ich dann zu einzelnen Techniken kurze Erläuterungen geben werde. Hier bietet es sich auch an, jedem Schritt eine eigene Materialien- und Werkzeugliste zu verpassen. So kann sich jeder Anregungen zu den einzelnen Schritten holen und muss sich gleichzeitig nicht die Materialien aus einer großen Liste zusammensuchen. Auch hat es den Vorteil, dass man nicht alle Sachen sofort kaufen muss, sondern nur diejenigen, die man wirklich für einen Schritt braucht. Einige Schritte bedürfen eh einer Trockenzeit und andererseits kommt es denen zugute, die wöchentlich nur einen bestimmten Betrag zur Verfügung haben und sich Dinge nach und nach kaufen (so war es bei mir :))

So, bevor es jetzt losgeht, möchte ich noch einmal sagen, dass Beiträge hinzukommen, wenn ich weiter gebastelt habe, so ist also der letzte Beitrag mein aktueller Stand. Weiterhin sind die kleinen Bilder Links zu größeren auf PicMirror, also einfach draufklicken.

Sollten Fragen, Anregungen, Kritiken, Lobe, etc. auftauchen, so benutzt bitte dieses Thema: Diskussion - Geländebau für Lasius niger - Die Mine

Dort kann dann nach Herzenslust diskutiert und gefragt werden.

Ich wünsche erstmal frohes Lesen und hoffe, euch gefällt mein Gelände, bzw. ich konnte bei einigen Schritten gute, brauchbare Anregungen, Ideen und Hinweise geben.

VG,Chris


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#2 AW: Geländebau für Lasius niger - Die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 4. März 2010, 20:06

Schritt 1: planen, skizzieren, vorbereiten.


Materialien und Werkzeuge: Phantasie, Gehirnmasse, Bleistift, Papier, Arena, Internet evtl. Radiergummi und ein Zollstock, bzw. Lineal


In einem ersten Schritt habe ich mir überlegt, wie es überhaupt aussehen soll. Hier habe ich mich aber noch nicht richtig festgelegt, eher sollte eine Grundidee und Grundthema gefunden werden. Auch habe ich mich nicht an den Schreibtisch gesetzt und akribisch drauf los gemalt, sondern eher während der alltäglich anfallenden Arbeiten so nebenher überlegt. Ich schaute mir auch immer mal wieder diverse Tabletop-Seiten im Internet an. Da ich auch mal etwas Warhammer gespielt habe, wusste ich also, dass man in der Szene gute Ansätze, Ideen und Tipps bekommen kann, was den Geländebau anbelangt. Auch sind die Eisenbahnmodellbauer da eine gute Adresse. Nun, eine Seite fand ich besonders ideenreich, auch findet man dort gute Bauanleitungen: HdR-Geländebau.

Hier entnahm ich auch die Idee, einen der Anschlüsse der Arena in einer Art Bergbaumine zu verstecken. Denn das Formi kaufte ich schon in der letzten Saison und bohrte auch schon die Anschlüsse. Im Nachhinein etwas hoch, also musste diese Höhe irgendwie überbrückt werden. So stand also das erste Geländestück fest. Es sollte ein Teil eines Berges darstellen, in dem ein Mineneingang eingearbeitet ist.

Also Gebirge soll das Thema sein. Nun gut, dann ist es so :spin2:

Die Entscheidung fiel recht schnell. Hinzu kommt, dass Gebirge nicht wirklich schwer ist nachzubilden, ihr werdet es sehen.
Der andere Arenaanschluss bekam also auch einen Berg, jedoch wollte ich hier keine zweite Mine bauen, sondern es sollte einfach eine Art „Podest“ darstellen, der die Meisen auf Höhe des Anschlusses bringt.

Die ersten Grundideen standen nun fest und ich konnte mir Gedanken machen, wie und mit welchen Materialien sich alles umsetzen lässt. Dies geschah aber größtenteils im Kopf.

So richtig losgegangen ists dann auch mit der Bastelei mit der ersten Skizze und das Festlegen der Größe der Geländestücke. In der letzten Saison kaufte ich ja schon das Formi, dieses besitzt die Grundfläche 20x30 cm und hat eine Höhe von 20 cm. Die Anschlussbohrung befindet sich im Mittelpunkt bei ca. 8 cm Höhe vom Boden aus. Es ist wirklich ratsam, beim Baubeginn die Arena schon vor sich zu stehen zu haben, so kann man die Dimensionen besser abschätzen und besser planen.

Ich bin nicht der beste Zeichner, aber hier kann man ganz gut die Aufteilung in der Arena sehen. Ich legte ein zurechtgeschnittenes Blatt Papier auf den Boden der Arena und kennzeichnete die Anschlüsse, die Positionen und Größen der Geländeteile so, wie sie später in der Arena stehen sollten. Die äußeren Linien sind zur Orientierung für den groben Ausschnitt aus dem Material.


Bild



Das wars erstmal zum ersten Schritt.

Im nächsten Schritt erfolgt die Formgebung und Modellierung.

VG, Chris
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Bild01-Skizze-kl.JPG


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#3 AW: Geländebau für Lasius niger - Die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 4. März 2010, 20:51

Schritt 2: Formgebung und modellieren


Materialien und Werkzeuge: Styroporplatten in den Stärken 10, 15, 20 mm, Bastelmesser mit diversen Klingen, Laubsäge, Kataba-Säge (asiat. Zugsäge), Schleifklotz und Schleifpapier kleinerer Körnung, Holzleim express, Pinsel, kleine Mischschale, angespitzte Holzstäbe, bzw. Zahnstocher, Stecknadeln, Folienstift und Maßstab.

Bild


Das rechts ist eine alte Federtasche aus Holzstäben. Diese wurden herausgezogen und angespitzt.

Ich entschied mich für das Material Styropor. Es lässt sich gut zu Gebirge ummodellieren und lässt sich leicht schneiden. Ein eventueller Nachteil besteht aber darin, dass dies vor den relativ starken Mandibeln versiegelt werden muss, damit die kleinen das Styropor nicht zerlegen und sich womöglich noch dort einnisten. Da ich eine Höhe brauchte, die die Platten einzeln nicht abdecken konnten, habe ich Rechtecke entsprechender Größe abgesägt und sie zusammengeklebt. Die Maße entnahm ich meiner Skizze. Die Kataba erwies sich dort als sehr nützlich. Erstens schneidet sie sauber ohne großartig das Material auszufressen und zweitens lassen sich mit ihr rechtwinklige Kanten schneiden, sodass die Schnittkante am übrig gebliebenen Material sofort wieder „einsatzfähig“ ist.
Zum Kleben benutzte ich Holzleim. Er klebt Styropor für mich zufriedenstellend zusammen. Diesen mischte ich mit Wasser, sodass dieser flüssiger ist – so ca. Sahne-Viskosität hatte er bei mir. Das hat den Vorteil, dass man nicht so viel Kleber braucht, er sich gut verstreichen lässt und auch besser in die Ritzen des Styropors kriechen kann. Ein Pinsel hilft, den Kleber zu verteilen. Dieser sollte jedoch sofort nach dem Verstreichen ausgewaschen werden, sonst ists dann kein Pinsel mehr. Ich habe immer ein Glas Wasser für so etwas bereit stehen.
Mit den Holzstäben wurden die Platten dann miteinander fixiert und das ganze erstmal einige Stunden trocknen gelassen. So bereitet man erstmal alle Styroporwürfel vor, aus denen später die Geländeteile eintstehen sollen. Bei dem Geländeteil mit der Mine wurden aber die Styroporwürfel für den unteren Teil und den oberen Teil noch nicht miteinander verklebt. So dass sich die Mine besser herausarbeiten lässt. So hatte ich insgesammt drei Styrowürfel, die erstmal trocknen mussten.

Das Bild zeigt den Styrowürfel für das untere Gebirgeteil der Mine

Bild


Nachdem ich die Würfel einige Stunden (ca. 3h) trocknen lassen habe ging es ans modellieren. Von meiner Skizze übertrug ich alle markanten Linien. Ich legte die Skizze auf den Würfel und stach die Linien mit einem dünnen Folienstift mit stabiler Mine nach. Dabei waren die Abstände in Kurven kleiner, als auf nahezu geraden Linien. Mit einer Laubsäge wurde nun der Teil, der für den Aufgang gedacht war abgesägt.
Eine Laubsäge produziert herrliche Riefen, die sehr gut dazu geeignet sind, das Gegenstück wieder passgenau einzusetzen. Ich sägte den Teil ab, um erstens den Aufgang besser abschrägen zu können und zweitens, um das Gebirge dahinter besser modellieren zu können.
Dabei viel mir auf, dass der Kleber im Inneren noch nicht trocken war. Das kommt daher, weil ins Innere wenig bis gar keine Luft vorstoßen kann, die ja unabdingbar zum Trocknen des Klebers ist. Das ist aber kein Problem, denn an den Rändern ist er schon fest, fixiert also die einzelnen Lagen genügend. An der frisch entstandenen Schnittkante zieht der Kleber aber auch recht schnell an, da ja Luft gut rankommt. Um keine Pausen einlegen zu müssen, ists also gut, wenn man sich beim Kauf für Express Holzleim entscheidet.

Bild


Der eben abgeschnittene Teil wurde abgeschrägt und mit einem Bastelmesser grob in Form geschnitzt. Nun erhielt der Teil, der das Gebirge darstellen soll seine Struktur. Fast willkührlich wird das Styropor geritzt, Ecken reingeschnitten und so langsam die Struktur herausgearbeitet. Man sollte sich hierbei nicht den Kopf zerbrechen, sondern einfach drauf losschneiden. Möglichst keine Symmetrien und Regelmäßigkeiten, denn die gibt’s in der Natur auch nicht. Als ich mit dem ersten Teil zufrieden war, kam das Hinterteil dran. Hier habe ich kurz markiert, wo die Schräge die Plattform trifft, also den Übergang und entlang der Schräge. So weiß man, bis wo man modellieren muss.
Und wieder fast willkürlich drauf losgeschnitten. Von oben, von unten, von links, von rechts immer wieder ritzen und pulen. Zu gerade und scharfe Stellen kann man durch nochmaliges Ritzen aus einer anderen Richtung wieder entschärfen und verkrümmen.
Bei diesem Schritt aber unbedingt den Staubsauger bereit halten und immer mal wieder saugen. Die statisch aufgeladenen, leichten Fetzen fliegen einfach überall hin und bleiben überall kleben. Ohne Staubsauger ist da ne Reinigung fast unmöglich ;-)

Nachdem ich mit dem Ergebnis zufrieden war, klebte ich die Schräge wieder in das Hinterteil ein, Aufgrund der Laubsäge ging das schmatzend nur an einer Position.

Das Bild zeigt den Stand bis hierher. Oben ist die Markierung für den oberen Gebirgsteil zu sehen.

Bild


Aus dem zweiten Styrowürfel schnitt ich nun grob die gewünschte Form aus, vorher die markanten Linien wieder mit dem Folienstift von der Skizze übertragen. Mit der Laubsäge wurde der Mineneingang herausgesägt. Hier habe ich ganz durch das Material geschnitten. Da das ganze dann später mit Silikon ins Formi geklebt wird, empfand ich es so am einfachsten.
Nun hieß es wieder schnitzen und pulen bis die Fetzen fliegen. Und das taten sie auch, mein Fernserher zeigte sich da als hervorragender Styroschnipselluftfilter, es sammelte sich alles am Bildschirm ;-)

Das Oberteil weicht, bis auf die Mine, nicht vom Unterteil ab, also bedarf es hier keiner weiteren Erklärung. Nur: grob vorschnitzen, dann rumschnippeln, bis das Ergebnis zufriedenstellen ist.

Die nächsten beiden Bilder zeigen den oberen Teil vor dem Schnitzen und danach. Der Mineneingang ist auch zu erahnen.

Bild


Bild


Auf dem zweiten Bild sind Stecknadelköpfe zu erkennen. Diese sind da, um den oberen Teil beim Trocknen zu fixieren. Oberer und unterer Teil wurden nämlich schon zusammengeklebt. Hierbei setzte ich den unteren Teil in die Arena, strich den oberen Teil großzügig mit Kleber ein und setzte den oberen auf den unteren Teil. In der Arena dann drückte ich alles passgenau in die Ecke und fixierte alles mit Stecknadeln. Am Rand sollte da aber kein Kleber aufgetragen werden, sonst drückt er sich beim zusammenpressen der Teile an die Glasscheibe.
Vor dem Zusammenkleben wurde die freiliegende ebene Fläche des Unterteils noch mit Schleifpapier hügelig geschliffen, damit das nicht so glatt und unnatürlich asschaut. Auch habe ich an einigen Stellen Einschnitte passend zum Oberteil gemacht, damit das Gelände da auch etwas in die Tiefe geht und nicht alles eben abschließt.

Nachdem alles über Nacht getrocknet ist, setzte ich aus Zahnstochern die Holzbalken an den Eingang der Mine. Nach dem Überziehen später mit Fliesenkleber werden die oberen Querbalken als Dach noch aufgeklebt. Dies geschieht aber erst später, sodass ich beim Überziehen noch an sonst verdeckten Stellen versiegeln kann, damit die kleinen auch ja keine Lücke haben, um direkt am Styro rumknabbern zu können.

Bild


Das zweite Geländestück ist auf gleiche Weise entstanden. Die Arbeitsschritte waren: grobe Kontur von Skizze übertragen, Aufstieg abgesägt, grob in Form gebracht, dann die Fetzen fliegen lassen, Aufgang wieder ran geklebt, trocknen lassen.

Bild


Das war im Großen und ganzen schon die Modellierung und Formgebung. Im nächsten Abschnitt soll es dann um das Versiegeln und weiterer Gestaltung des Geländestückes gehen.

VG, Chris
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Bild09-Gelaende02-kl.JPG
Bild08-Mine-kl.JPG
Bild07-Gelaende01-kl.JPG
Bild06-Styro oben-kl.JPG
Bild05-Gelaende unten-kl.JPG
Bild04-Styro geschnitten-kl.JPG
Bild03-Styrowuerfel-kl.JPG
Bild02-Materialien01-kl.JPG


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#4 AW: Geländebau für Lasius niger - die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 8. März 2010, 20:56

Schritt 3: Versiegeln und weitere Gestaltung

Moin moin! Ich habe wieder etwas geschafft, aber seht selbst.

Materialien und Werkzeuge: Spachtel, Gipsbecher, Fugenkleber flexibel, härtere Pinsel verschiedener Größe, Holzleim, Vogel- und Welssand (ersteren ohne Aniszusatz), Holzstäbe und Schaschlikspieße.

Bild


Damit das Styropor von den späteren Bewohnerinnen nicht gleich wieder zerlegt wird, ist es ratsam, die Geländestücke zu versiegeln. Zuerst wollte ich aus Kostengründen Gips benutzen, doch dieser bricht schnell, wenn die Schicht nur sehr dünn ist. So wollte ich es einmal mit flexiblem Fliesenkleber versuchen (aus Serroths Baubericht. Ein Dank an dieser Stelle an dich ;)). Ich wählte jedoch einen, den ich noch selbst anrühren musste, so konnte ich ihn mehr nach meinen Wünschen anmischen.

Die erste Schicht sollte sehr dünnflüssig sein, damit ich erstmal eine Tragschicht bekomme, die auch in die engsten Spalten vordringen kann. Die Tatsache, dass der Kleber reizend ist, ließ mich hoffen, dass das dann auch gut auf dem Styropor haftet. Etwas Wasser in den Mischbecher und dann das Pulver, mit dem Spachtel durchrühren und, je nach Konsistenz, noch etwas Wasser, bzw. Pulver hinzu. Ich hatte dann eine dünnflüssige Pampe, die zwar gut vom Spachtel abläuft, aber noch so eine dicke Schicht hinterlässt, dass das Metallene des Spachtels nicht durchscheint.

Ich war mutig und ging gleich am Geländestück ans Werk. Mit einem flachen, härteren Pinsel wurde dann getupft gestrichen und gedreht, bis alles benetzt und auch ja keine Lücken mehr vorhanden waren. Besonders enge Stellen lassen sich gut einpinseln, wenn der Pinsel gedreht wird. Manchmal hilft auch viel Masse und drehen. Überschuss wird dann wieder aufgenommen, wenn der Pinsel kaum noch Material trägt. Um die Minenbalken herum benutzte ich nen feinen Pinsel, bei allem anderen einen mittelgroßen, da man doch öfter mal nachtanken muss. Weiterhin ist es ratsam mit einer Mischung nur ein Geländeteil zu bearbeiten, da mein Kleber nur 30 Minuten verarbeitbar war und ich für ein Teil schon 30 bis 45 Minuten brauchte. Ging aber trotzdem noch ;)

Mit ner neuen Mischung wurde das zweite Teil dann noch eingestrichen und dann kam erstmal ne Nacht Trockenzeit. Der erste Gang:

Bild


Am nächsten Tag war das Ergebnis soweit zufriedenstellend. Alles ist gut benetzt worden und haften tut es auch gut. Die dünne Schicht bildet natürlich noch keinen großen Widerstand, sodass man mit leichtem Druck merkt, wie sich das Styropor noch verformt. Aber dass dabei keine Risse zu erkennen waren, brachte mir ein Lächeln auf die Lippen. Sehr schön, das wäre mit Gips sicher so nicht gegangen. Die Balken an der Mine habe ich mit dem Bastelmesser dann noch etwas von angehaftetem Fliesenkleber befreit.

Jetzt war es an der Zeit, die zweite Schicht aufzutragen. Die wurde erheblich dicker angemischt, jedoch sollte sie immer noch keine Formfestigkeit aufweisen und noch „streichbar“ aussehen. Mit den gleichen Pinseln wurde die Pampe dann diesmal größtenteils nur getupft, um Pinselriefen zu vermeiden. Es geht hier einiges an kleiner Struktur im Styropor verloren, aber andererseits bekommt man durchs tupfen wieder Struktur hinzu. Keine Angst beim Auftragen, das passt schon ;)
Aber schaut selbst, das Bild zeigt das "Plateau" nach dem zweiten Anstrich.

Bild


Nach einer weiteren Nacht Trockenzeit begutachtete ich die Geländeteile und muss schon sagen. Feste Struktur, kratzfest, wunderbar. Eindrücken ließ sich das Styropor auch bei etwas festerem Druck nicht mehr, so hatte ich mir das vorgestellt. Dass das alles auch noch verhältnismäßig kratzfest war, ließ mich guter Hoffnung sein, dass die Kleinen, wenn sie denn Interesse zeigen, sich schon einen Abknabbern müssten, um da durch zu komm. Die Anstriche habe ich auch etwas über die Ränder hinaus, also auf die Rückseite (Glaszugewandte Seite der Geländeteile), gezogen, damit sie nicht von hinten knabbern können. Falls sich im Betrieb dann herausstellen sollte, dass sie doch einen Weg ins Styropor finden, werde ich eine extra Arena bereit halten, sicher ist sicher.

Jetzt sollte noch etwas mehr gestaltet werden. Erstmal musste ich noch einen kleinen Höhenunterschied überbrücken, denn die Arenaanschlüsse hängen über den Geländeteilen noch ca. 1-2 mm in der Luft. Dazu rührte ich in einem kleinen Becher wieder Holzleim mit Wasser an. Dazu kam jetzt soviel Vogel- und Welssand, dass das Ganze eine schöne dicke, klebrige Masse ergibt. Damit wurden die kleinen Anhäufungen vor die Anschlüsse gespachtelt und angepasst.

Bild


Als nächstes wollte ich kleine Wege auf dem Gelände haben.Diese sollten sich aber nicht nur durch die Farbe später abheben, sondern auch von der Struktur her. Also mischte ich wieder Holzleim an, diesmal wieder etwa milchig flüssig. Mit nem Pinsel wurde dann der Leim so auf das Geländestück aufgepinselt, wie auch später der Weg verlaufen soll. Anschließend wird alles mit Vogelsand überstreut. Nach dem Trocknen der Wege und Anhäufungen wird der überschüssige, nicht festgeklebte Sand abgeschüttelt. Wer möchte, kann diesen Schritt nochmal wiederholen und kleine „Schlaglöcher“ einarbeiten, ich war mit dem ersten Durchgang zufrieden.

Bild


Ich habe ja erwähnt, dass ein Haufen Grubenholz dazu kommen soll. Diesen bastelte ich im nächsten Schritt aus den Hölzern aus meiner alten Federtasche. Dazu nahm ich ein Hölzchen und schnitzte willkürlich mit dem Bastelmesser daran herum, um die unnatürliche Rundung der Hölzchen gegen natürlicher wirkende Balkenstrukturen einzutauschen.

Bild


Jetzt auf entsprechende Längen ablängen, auch hier schön ungleichmäßig lang die „Stämme“. Mit verdünntem Holzleim wird eine Seite eines Stammes eingestrichen und an einen nächsten gedrückt, dann noch einen und noch einen in einer Ebene drangeklebt. Jetzt gings pyramidenartig in der nächsten Etage weiter. Nachdem ich alle Balken aufgestapelt habe, sollten an den Seiten noch Stützpfosten dran. Gesagt, getan. Zum Schluss noch ein Balken, der nicht ganz ordentlich gestapelt wurde, um etwas „Leben“ in dieses Detail zu bekommen.

Bild


Zum Schluss sollten jetzt noch kleine Geröll- und Kieshäufchen dazu kommen. Dies wird ähnlich dem Anlegen der Wege gemacht. Mit angerührtem Holzleim, vermengt mit Vogel- und Welssand, wurden die Häufchen geformt. Die Geröllhäufchen erhielten noch kleine Kiesel, um größere Brocken darzustellen. Der bereits getrocknete Grubenholzhaufen kam im gleichen Arbeitsgang auch noch draufgeklebt. Mit einer Mischung aus Holzleim und Vogelsand als Kleber und Untergrund, damit unter dem Haufen keine Hohlräume entstehen. Zu guter Letzt klebte ich noch die Dachbalken der Mine auf. Hier benutzte ich die gleichen Holzstäbchen, wie beim Holzhaufen und bearbeitete sie auch mit dem Bastelmesser. Alles schön trocknen lassen.

Bild


Da ich das ganze nicht überladen möchte, sollte dies nun erstmal reichen. Größtenteils wurde auch nur die eigentliche Mine mit den Details aufgewertet. Das „Plateau“ Sollte erstmal so nackt bleiben, da ich eventuell plane, die beiden Geländeteile mit einer Hängebrücke, oder Ähnlichem zu verbinden. Das würde dann aber erst ganz zum Schluss passieren, da ich mich bisher noch nicht recht entscheiden konnte.
Noch einmal die komplette Mine bis hierher:

Bild


Gut, ich hoffe, ihr hattet Gefallen an diesem Schritt. Demnächst geht es dann weiter mit der Farbgebung. Nun habe ich doch eine Frage an euch: Ich möchte die Geländeteile nicht in einem Gebirgsgrau bemalen, sondern eher in Sandfarben, damit das dann besser zu dem Bodengrund passt. Ich habe bisher braun, schwarz, weiß gekauft. Wie kann ich denn Sandfarben am Besten mischen? Möglichst mit den vorhandenen Farben. Im Netz fand ich ein paar Angaben, aber alle dort benutzten Farben müsste ich noch kaufen. Was ich definitiv noch kaufe ist gelb und grün. Könnte mir vorstellen, dass das Mischen von gelb, braun, weiß zu einer Sandfarbe führt.
Auf dem obigen Bild wirkt der Schatten schon ein wenig, ich überlege, es evtl.so zu lassen. Aber mit Farbe bekommt man noch etwas mehr Tiefe und das Holz wirkt auch nicht so einfarbig. Was meint ihr?

Antworten könnt ihr hier im Diskussions-Thread posten.

Zu guter letzt noch ein Bild mit einem 1 cent Stück.

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VG, Chris
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Bild20-1cent-kl.JPG
Bild19-Mine02-kl.JPG
Bild18-Haufen-kl.JPG
Bild17-Grubenholz-kl.JPG
Bild16-Hoelzchen-kl.JPG
Bild15-Weg-kl.JPG
Bild14-Anschlusshaufen-kl.JPG
Bild13-zweiter_Anstrich02-kl.JPG
Bild11-erster_Anstrich-kl.JPG
Bild10-Materialien02-kl.JPG


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#5 AW: Geländebau für Lasius niger - die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 28. April 2010, 12:27

Schritt4: Bemalung

Hallo Forengemeinde! Das letzte Update ist nun schon eine Weile her. Nun hab ich aber mal wieder etwas Luft, um meinen Baubericht weiter zu führen. Schonmal vorweg: Meine Lasius niger bewohnen das Formi schon.
Nun gut, weiter geht’s ;)

Materialien und Werkzeuge: Acrylfarben von Müller und aus dem Künstlerbedarf in den Farbtönen schwarz, oxydbraun dunkel, Terra di Siena gebr., lichter Ocker, dunkelgrün und weiß. Des Weiteren Pinsel mit härteren Borsten und eine Mischschale und natürlich Wasser.

Bild


Acrylfarbe hat den Vorteil, dass sie wasserlöslich ist. Man kann sie also mit Wasser verdünnen. Ist sie aber erst einmal getrocknet, hilft Wasser nicht mehr viel, d.h.sie ist dann wasserbeständig. Also: Pinsel immer schön auswaschen, sonst ist er nicht mehr zu retten.

Erst einmal möchte ich vorweg kurz die Technik erläutern. Ich benutzte die Technik des Trockenbürstens, auch Drybrushing genannt. Einige werden diese Technik sicherlich kennen. Sie wird viel im Modellbau benutzt, um Akzente und Highlights zu setzen.
Im Prinzip läuft es so ab, dass man mit einer sehr dunklen Farbe grundiert. Nach dem Abtrocknen der Grundschicht mischt man die Farbe einen Stich heller. Diese Mischung nimmt man mit einem Pinsel auf und wischt ihn erstmal über Zeitungspapier bis kaum noch Farbe am Pinsel ist. Wichtig hierbei ist erstens, dass der Pinsel härtere Borsten besitzt und zweitens, je heller die Farbe, desto weniger Farbe belässt man am Pinsel. Das geht soweit, dass für die letzten Schichten keine Farbe mehr auf dem Zeitungspapier zu erkennen sein sollte. Trotzdem ist noch genug Farbe für die letzten Highlights am Pinsel.
Durch diese Technik ist gewährleistet, dass Farbe nur auf erhabenen Stellen aufgetragen wird und Vertiefungen nicht mit Farbe bedeckt werden.

Zurück zur nächsten Schicht nach der Grundierung. Nachdem der Pinsel über dem Zeitungspapier abgewischt wurde, bürstet man mit dem Pinsel über das Modell. Je mehr man bürstet, desto mehr Farbe überträgt sich auf das Modell. Immer wieder Farbe nachlegen. Für die ersten Deckschichten bürstet man so lange, bis wirklich nur an den tiefsten Stellen die Farbe der Grundierung noch zu sehen ist. Die Konsistenz der Farbe muss man etwas durch probieren herausfinden. Sie sollte nicht zu flüssig sein, sonst ist sie transparent und deckt nicht richtig. Ist sie zu dick, besteht die Gefahr, dass kleine Details mit Farbe zugekleistert werden und unter den Schichten verschwinden.

Ich benutzte für meine Geländeteile den ockerfarbenen Ton, den ich erst mit schwarz abdunkelte, später dann mit weiß aufhellte.

Meine Grundierung:

Bild


Meine Geländeteile nach den ersten 2 bis 3 Deckschichten. Gut zu erkennen ist hier, dass die Grundierung wirklich nur an den tiefsten Stellen durchscheint:

Bild


Da die Farbe beim Trockenbürsten sehr schnell trocknet, können ohne große Pausen alle Schichten aufgetragen werden. Wie schon gesagt, sollte immer weniger Farbe am Pinsel belassen werden, je heller die Farbe wird, also je höher man mit den Schichten kommt. Außerdem gilt es, immer mehr Farbtöne unterer Schichten frei zu lassen, d.h. die Intensität und Häufigkeit des Überbürstens über eine Stelle stetig zu verringern.

Nach weiteren Schichten kam dann der Ockerton immer mehr zum Vorschein. Hier sieht es ziemlich gelb aus, da diese Schicht mit dem puren ocker bebürstet wurde:

Bild


Diese Nahaufnahme zeigt die dunkleren und tieferen Bereiche besser. Gut zu erkennen ist, dass die Grundierung nur an den tiefsten Stellen noch durchscheint:

Bild


So wurde nun weiter verfahren, nur dass nun der Ockerton mit weiß schrittweise aufgehellt wurde. Zwischendurch bürstete ich mit zwei bis drei Grünnuancen sehr sparsam trocken, um dem Geländeteil mehr Alter zu verleihen. Es soll Moosablagerungen darstellen. Zum Schluss wurde mit sehr hellem grau und reinweiß noch einmal nur die höchsten Stellen und auch nur ganz sachte trocken gebürstet.

Das Ergebnis kann sich, denke ich mal, sehen lassen. Leider ist die richtige Wirkung auf den Bildern nur schwer zu erkennen, aber seht selbst:

Bild


Eine Detailaufnahme:

Bild


Auf dem Bild ist auch das Grubenholz und der Mineneingang schon trockengebürstet. Dies geschah, nachdem der Fels fertig gebürstet war. Benutzt habe ich Nuancen der Brauntöne. Erst mit schwarz abgedunkelt, dann mit weiß aufgehellt. Zum Schluss mit hellem grau und reinweiß, was ganz gut Staubablagerungen imitiert.

Noch ein Bild von meinem kleinen Geländeteil:

Bild


So, zum Schluss eine Übersicht benutzter Farbtöne. Zu sehen sind nur die Farbtöne für den Fels. Farbtöne für das Holz und die Moosablaberungen habe ich nicht mit aufgeführt:

Bild


Alles in Allem hat die komplette Bemalung einen ganzen Nachmittag in Anspruch genommen.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß an diesem Schritt. Demnächst folgt noch der Schritt 5, der über den Einbau und die Einrichtung des Formis handelt.

Hier kann über diesen Bericht diskutiert werden: Diskussion


Bis bald und Viele Grüße, Chris
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Bild29-benutzteFarbmischungen-kl.JPG
Bild28-letzterAnstrich_klGelaende-kl.JPG
Bild27-letzterAnstrich_detail01-kl.JPG
Bild26-letzterAnstrich-kl.JPG
Bild25-weitereAnstriche02_detail-kl.JPG
Bild24-weitereAnstriche02-kl.JPG
Bild23-weitereAnstriche01-kl.JPG
Bild22-Grundierung-kl.JPG
Bild21-Materialien03-kl.JPG


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#6 AW: Geländebau für Lasius niger - die Mine

Beitrag von Chrischan42 » 11. Juni 2010, 02:16

Schritt 5: Einbau und Einrichtung

So, nun soll endlich der letzte Schritt folgen. Hier gibt es aber auch nicht mehr soviel zu sagen, sodass es diesmal eher kurz und knackig wird. Achso, komme gerade von unserem Campusfest, die BTU Cottbus ist heute (mittlerweile gestern) 19 Jahre geworden. Ich bin also a bissl stramm ^^.
Wie auch in den vorherigen Beiträgen sind die Bilder Links zu größeren auf PicMirror, also zur Vergrößerung einfach draufklicken.

Materialien und Werkzeuge: Arena – Löcher schon gebohrt, Alurohr 8/10mm (Innen-/Außendurchmesser), Cutter, Silikon ohne pilzhemmende Zusatzstoffe, kleine Schüssel mit Spüliwasser, Bodengrund – bei mir Kies mit der Körnung 0,3mm-0,9mm, PVC-Folie – ca. 0,8mm stark.

Bild


Im Schritt 1 erwähnte ich ja bereits, dass ich die Löcher in der Arena bereits gebohrt hatte. Es schadet aber nicht, dies erst jetzt zu tun. So hat man auch mehr Freiheit bei der Gestaltung, da man die Löcher an die Geländeteile anpassen kann und nicht die Geländeteile an die Löcher ;). Wer aber trotzdem wissen möchte wie ich die Löcher gebohrt habe, der benutze bitte die erweiterte Suchfunktion und suche dort nach „Glas bohren“ o. Ä. im gesamten Beitrag (d.h. nicht nur im Titel suchen) und gebe als Autor mein Nick an. Ich habe schon einige Male mein Vorgehen beim Glasbohren niedergeschrieben, es sollte also etwas zu finden sein. Wenn nicht, einfach nochmal im Diskussionsfred nachfragen.

So, der erste Arbeitsgang war das gründliche Ausspülen der zukünftigen Arena. Ich benutzte die Duschbrause und warmes Wasser ohne Spülmittel. Alles gut abtrocknen. Jetzt wurden die Rückseiten der Geländeteile am oberen Rand mit einer nicht zu sparsamen Silikonwurst versehen. Der Boden blieb bei mir frei von Silikon, da ich den Bodengrund später einige Zentimeter hoch einbringen werde und sicher keine Tunnel bis zum Boden gegraben werden können. Das Minenloch wurde auf der Rückseite auch rings herum mit einer Silikonwurst versehen. Nun plazierte ich die Geländestücke vorsichtig in der Arena und drückte sie fest an. Leider setzte ich die Silikonwürste an einigen Stellen zu hoch, sodass Überschuss an einigen Stellen leicht hervorquoll. Ohne dieses hätte es zwar noch etwas besser ausgesehen, aber so arg stören tun sie mich auch nicht. Jetzt kamen die Anschlussstücke an die Reihe. Vom Alurohr sägte ich 2 ca. 20mm lange Stücke ab und entgratete die Sägekanten. Diese in die Löcher der Arena gesteckt und rings herum Silikon aufgebracht. Wenn man seine Finger in Spüliwasser taucht, kann man das Silikon gut andrücken und verteilen, ohne dass es an den Fingern kleben bleibt. Es sollte aber tunlichst darauf geachtet werden, dass Stellen, an denen das Silikon haften soll, nicht mit dem Spüliwasser benetzt werden, sonst klebt es an jenen Stellen nicht.
Im Schritt 3 beschrieb ich, dass Sand/Kies und Holzleim benutzt wurde, um einen gewissen Höhenunterschied zwischen Durchgangsloch und Geländestück zu überbrücken. Dieses Häufchen diente nun als Anschlag für meine Anschlussstücke. Ich konnte die Röhrchen also bis zum Anschlag in die Löcher schieben – sehr praktisch ;)

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Beide Geländestücke bereits eingeklebt:

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Nun sollte noch ein Kragen aus PVC-Folie angebracht werden, an dem von unten der Ausbruchschutz aufgetragen wird. Diese Methode finde ich sehr praktisch. Erstens müssen die Kleinen kopfüber über den Ausbruchschutz, was nahezu unmöglich ist, zweites bleibt die Arena offen und man kommt gut mit der Hand hinein.
Die Außenmaße der Arena wurden auf die Folie übertragen und mit einem Cutter dieses Stück herausgeschnitten. Mein Kragen ist 4cm breit, also reduzierte ich die Maße um jeweils 4cm und trennte das innere Stück heraus. Auf den oberen Rand der Arena trug ich wieder Silikon auf und legte den Kragen vorsichtig auf. Mit einer genügend großen und stabilen Fläche (bei mir A4 Ringordner) drückte ich den Kragen nun fest auf den Rand und ließ dieses über Nacht trocknen. Es wurden aber noch weitere Ringordner aufgelegt, um genügend zu belasten. Am nächsten Tag dann schnitt ich überstehende Folie und Silikon mit einem Cutter bündig ab. Um saubere und bündige Kanten zu erhalten, können die Außenmaße beim Zuschnitt ruhig etwas größer ausfallen, zugeschnitten wird, wie gesagt im ausgetrockneten Zustand. Die Glaskante des Arenarandes dient hier als Anschlagkante für das Cuttermesser.
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Das wars, das Formi ist fertig. Der Schritt war doch nicht so kurz und knackig, naja. Ich hoffe, ihr findet, oder fandet gefallen an meinem Bericht und ich konnte gute Anregungen geben. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Bilder von meinem fertig eingerichteten und bewohnten Formi.

Die Arena mit Bodengrund. Bei genauem Hinsehen ist zu erkennen, dass meine Kleinen schon etwas umgestaltet haben. So wurde das Farmsubstrat teilweise hinausgetragen und der obere Weg damit gepflastert.

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Meine Farm von vorn.

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Und von hinten.

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Ich dunkle meine Farm mit Pappe ab. Sie steht in einem Holzständer. Die Pappscheiben können so unten mit Stecknadeln dicht am Glas fixiert werden. Oben benutzte ich Klebestreifen, so kann man die Pappscheibchen hochklappen. Die Farmbilder stammen von Dienstag dieser Woche. Heute sieht sie schon wieder anders aus, da meine Krabbler zur Zeit eifrig erweitern ;)

Das letzte Bild zeigt meine gesamte Anlage.

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Zu sehen ist hier, dass vor der Farm noch ein Pappschild steht. Dieses ist nicht die Pappscheibe, die die Farm verdunkelt, sondern ein extra Pappständer. Dieser dient dazu, die Farm vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, da sie nachmittags ab 4 Uhr ca. 3 Stunden teilweise besonnt wird. Durch den Pappschild steht die Farm sozusagen im Schatten und es wird so nur die Arna besonnt.
Achso, die Farm ist ein Eigenbau, wenn gewünscht, kann ich das auch nochmal kurz beschreiben. Sagt mir dann einfach im Diskussionsteil bescheid.

Zu guter letzt noch einmal der Link zum Diskussionsfred: Diskussion
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/38484-diskussion-gel-ndebau-f-r-lasius-niger-die-mine.html
Viele Grüße, Chris
Dateianhänge
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Ich halte:
seit April 2009 eine Lasius cf. niger Kolonie, aktuell ca. 4000 Frauen

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