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Generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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VandeerPipe
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#17 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von VandeerPipe » 9. August 2007, 15:43

@swagman

ich meinte die schriftliche Art *g*

@Sanguinius

wie ja schon beschrieben, die Flora und Fauna stellt sich darauf ein und schneller als man denkt und das mal eine Art das zeitliche segnet ist nun mal so. Die Fauna in Australien ( von der ich vorher ja schon sprach ) hat ja auch gelernt mit der Kröte zu leben und sie zu nutzen, wieso sollte das dann woanders nicht so sein?

Klar absichtlich muss man es nicht hervorrufen aber selbst das reguliert sich selbst.


lg VandeerPipe



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Antastisch
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#18 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Antastisch » 9. August 2007, 15:53

VandeerPipe...in Australien gibt es unheimlich viele eingeschleppte Tierarten (darunter auch Haustiere) die Millionenschäden anrichten.
Klar, dass 80% sich vielleicht problemlos ins Ökosystem integrieren und dass sich auf natürliche Weise die Arten ganz eigen über den Globus verbreiten. Aber wenn wir das tun, so geht das evolutionsmäßig gesehen zu schnell und das heimische Ökosystem kann nicht auf den Eindringling reagieren. Da findet keine Anpassung statt und ohne Fressfeinde und ähnliches gibt es dann einen Populationsboom der Art.

Hier mal die Geschichte von 24 ausgesetzten Hasen in Australien (hier wird auch die europäische Wespe als großer eingewanderter Schädling erwähnt):
Eingeschleppte Tiere | wissen.de

Hier sind sogar noch Pferde und Katzen genannt:
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/HG_Invasive_Arten_Australiens.pdf

Hier 123 Millionen Euro gegen Feuerameisen:
vista verde news - Australien: Erste Erfolge gegen Feuerameisen
(in Texas über 300 Millionen Euro Schäden/jährlich)



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NIPIAN
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#19 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von NIPIAN » 9. August 2007, 17:06

Puah, talleyrand, erstklassige Formulierungen. Aber so viel Zeit habe ich nicht. Selbstverständlich leidet deshalb die qualifizierte Formulierungsweise und damit das Gegengewicht.

1. Die Sache mit den "harmlosen Infektionen" ist ganz leicht zu widerlegen: HIV kennt jeder und jeder erkennt hoffentlich die pandemischen Ausmaße an. Ursprung: Affe (Pan troglodytes, um genau zu sein). Erstaunlich, dass sich daraus eine Megainfektion für den Pan narrans entwickelt hat. Gut, die genetische Linie ist nahe beieinander.
Kommen wir zu Prionen. Creutzfeldt-Jakob. Zu 99% Per BSE-verseuchtem Rindfleisch übertragen (Quelle: wikipedia.de). Gut, die genetische Parallelität: Säugetier.
Nächster Schritt: FSME FrühSommerMeningoEnzephalitis. Zeckenübertragung. Erstaunlich, wo sind wir nun angelangt? Genetische Parallelität... verdammt, die ham ja bereits 6 Beine und krabbeln natürlich gepanzert durch die Gegend...

Warte, bevor wir zu Nummer 2 kommen, spontan fallen mir noch ein paar ähnliche ein: Tollwut, Maul-Klauen-Seuche, Malaria, Hanta-Virus, Vogel-Grippe, Tuberkolose, Milzbrand, Pest...

Scheißndreck, ich bin GUT!!! Hab mir tatsächlich merken können, was da so lustig zwischen Tier und Mensch durch die Gegend hopst. Um es mal ähnlich wie Dr. House auszudrücken: die meisten gehen im Jungstadium erstmal bei Mutti essen. Aber wenn sie älter sind, geraten einige bodygepierced auf den Kriegspfad.

Erstaunlicherweise hat die Häufigkeit dieses Dualsystems dramatisch zugenommen, seitdem Schiffe, Flugzeuge und Surfbretter kursieren.

BAM, den harmlosen Infektionsthread kannst Du getrost als hochbrisant einstufen. Oder macht des etwa nix? Denn schließlich haben wir ja hochmoderne Medizin?! Klar, dann guck mal auf MRSA, woher der stammt, oder Hepatitis-C, Influenza... verdammt Infektionsrisiken, -möglichkeiten als harmlos darzustellen, zeugt von einem sehr kurzsichtigen Vorgehen. Auch wenn Dein Bericht super-toll geschrieben ist. Da ist intraspezifische Homogenisierung, lapidar gesagt, ein Witz dagegen.

Zu Punkt 2: Individualität. Jeder möchte etwas besonderes darstellen (deshalb habe ich Medizin gewählt, dürfte wohl klar sein, dass da ausschließlich die Sache mit den Frauen den Ausschlag in zweierlei Hinsicht gegeben hat). Also sind Ameisen etwas besonderes. Demnach guckt man sich um, stellt fest, dass die Viecher in unseren Breitengraden recht unspektakulär sind und findet Camponotus gigas, Myrmecia pavida, Atta, Acromyrmex, Polyrachis... ganz toll. Jetzt erscheint man etwas kompetent und schon bekommt man alle Zustimmung. NÖ! Das ist indirekte Beeinflussung und Desinformation. Genau dadurch entstehen Fehler! Im Nachhinein kann das niemand mehr nachvollziehen und schon kommen wir auf Dein Ziel zurück, Anfänger dürfen Exoten halten. Völlig fahrlässig. Ohne Erfahrung (da zählen keine Eidechsen, Fische, Vögel, Hunde, Katzen, oder gar Geschwister dazu) in diesem speziellen Gebiet, lässt sich keine geeignete Gegenmaßnahme zur rechten Zeit ergreifen. Sprich: die Basis muss stimmen. Die Basis lässt sich ausschließlich durch gemäßigte Basisarten erlernen. Das sind in diesem Land nur einige wenige, die Standard 4. Am Besten diejenigen, die vor der Haustür leben! Stück für Stück können mehr Variablen in die Gleichung mit einbezogen werden, also andere Komplexverhaltensweisen (rasche Vermehrung, Pilzzucht, Aggressivität, Weberaktivitäten). Denn dann kann man ebenfalls eine überlegte Vorgehensweise erwarten!

Und: immer bleibt der Infektionsthread bestehen!

Exotenhaltung... Ökosysteme... Ökosysteme lassen sich mit 3-dimensionalen Spinnenetzen vergleichen: Zupfst Du an einem Faden wakelt der Teil in der Nähe ebenfalls. Durchreißt ein Faden, wird die nähere Umgebung instabil. Wird ein zentraler Faden durchtrennt, geht die vollständige Funktion flöten. Hervorragend, dass sich eine derartige Schwankung erst nach Jahren bemerkbar macht. Denn während dieser Zeit kann jeder Individualist behaupten, dass rein gar nichts passiert! Wenn man mal bedenkt, dass bereits ein einfaches ein-Jäger-ein-Beute-System komplex reagieren kann, was passiert erst in einem natürlichen System? Bis die Kapazität erschöpft ist, dann wird geheult. Komisch, hat schoneinmal jemand die Sache mit dem Klimawandel durchdacht? Alle pochen auf das CO2 (welches erst in Bäume gebunden und dann wieder in die Erde zurückgestopft gehört, wenn ihr mich fragt), aber wer redet über die anderen flüchtigen Stoffe (außer Methan)? Kondensationskeime etc? Mannmann, kaum wird ein Knochen vorgeworfen nagen alle daran. Dass allerdings irgendwo der Rest rumliegen muß, daran denkt wieder keiner (bis auf die, die wirklich damit zu tun haben und außerhalb der Konzerne stehen). Klar, ist auch viel zu anstrengend.

Das Nischensystem dürften alle parat haben. Eine Art passt sich an eine Ökonische an. Schön. Nu gibt es viele Nischen, die einander ähneln und weltweit verteilt sind. Schonmal überlegt, was passiert, wenn solche vermischt werden? Nö, klar, ist zu komplex. Dabei gibt es putzige Krötenplagen, Hasenplagen, Bienenplagen (und ich meine nicht die gemeine Kommerzbiene; die streikt derzeit) und Erregerplagen.

Als ob wir noch keine Erfahrungen damit gemacht haben!

@talleyrand: absolut tolle Formulierungen, erstklassiger Deutschaufsatz, wie in der Schule vermittelt. Allerdings hapert es am Inhalt. Zu einseitig. Zu einfältig bezüglich der Voraussetzung des "Guten im Menschen". Und frag bitte nicht nach dieser Definition, sonst fliegt jede Menge Feenstaub.


[edit: aus Fairnessgründen, ich bin nicht perfekt, Zecken haben, wenn sie für Menschen gefährlich werden, in der Regel 8 Beine. Am Anfang sind's bloß sechs und fangen als Blutsauger klein an (Nagetiere), dann kommt's zu Häutungen und suchen sich nen größeren Wirt (Katze, Hund), am Ende, nach der letzten Häutung trifft's den Menschen oder das Rindvieh. Nur, wo ist da der Unterschied? Klar ist mir nur: selbst Zecken fangen klein an. - Danke an DermitderMeise!]



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Dead_Phoenix
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#20 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Dead_Phoenix » 9. August 2007, 20:08

Erst mal großes Lob an alle Mitdisskutierenden, Ein schöner Thread (auch wenns ziemlich lange dauert bis man ihn durch hat.... dabei is doch erst die 2. Seite erreicht) und zudem auch sehr wichtiger!

Nach all den niveauvollen, gut durchdachten und langen Texten musste ich mich erst mal trauen auch was zu schreiben... da kommt man sich gleich so klein vor. :o

Hierr hat bis jetzt jeder gut seine Meinung der Dinge erläutert, soetwas ist eine gute Disskusion. Aber dies ist gleichzeitig das Problem überhaupt!

Lasst es mich erläutern:
Wir Menschen sind ja bekanntlich keine Roboter, die kalt und objektiv an eine Sache heran gehen. Wir sind Subjekte, die jedem Objekt, Lebewesen und Empfindungen einen Wert beimessen.
Das trifft ebenfalls aufs Ökosystem zu. Bei dem Punkt Einschleppen von inversieven(oder auch nicht inversieven) Arten ist das größte Thema: Veränderung des heimischen Ökosystems. (mal abgesehen von den imensen Kosten)
-Die eine Seite sagt: Hey, das ist Evolution Baby!! (im Sinne von Veränderung)
-Die andere Seite: Dadurch könnten heimische Arten aussterben oder verdrängt werden... etc.

Meiner meinung nach (ha! Da haben wirs wieder) haben beide Seiten recht.
Denn es liegt an der individuellen Bewertung der einzelnen Lebewesen, welche wir hier auf dem Planeten gerne sehen und welche eher weniger. (das is leider Gottes die Macht des Homo sapiens)
Sollte man die heimische Fauna beibehalten wie sie ist? Oder doch lieber mal sehen was passiert, wenn sich die Feuerameise bei uns einnistet.
Global gesehen is das ziemlich schnuppe. Das Ökosystem wird sich früher oder später darauf einstellen.
DOCH! Möchte der eine Mensch vllt. nicht beim Spazierengehen von aggressiven roten Ameisen attakiert werden, sondern lieber einen schönen Waldameisenhaufen bestaunen. (krasses Beispiel...)

Es liegt (fast) ganz allein bei euch, ob ihr es verantworten könnt die eine oder andere Tierart nicht mehr sehen zu können, dafür aber vllt. andere.
Und dies ist nicht nur auf Ameisen bezogen... Dasselbe gilt für den Bieber, den Wolf und vielen, vielen Tierarten mehr. (wobei es bei den letzeren nicht so sehr um Verdrängung durch andere Tiere geht, eher durch die des Menschn)

Oh mann... genug geschwafelt! Akku vom Laptop is eh gleich alle^^

LG Micha


"What is money if your mind is empty?"

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Atombone
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#21 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Atombone » 9. August 2007, 23:17

Dead_Phoenix hat geschrieben:-Die eine Seite sagt: Hey, das ist Evolution Baby!! (im Sinne von Veränderung)
-Die andere Seite: Dadurch könnten heimische Arten aussterben oder verdrängt werden... etc.

Denn es liegt an der individuellen Bewertung der einzelnen Lebewesen, welche wir hier auf dem Planeten gerne sehen und welche eher weniger. (das is leider Gottes die Macht des Homo sapiens)
Sollte man die heimische Fauna beibehalten wie sie ist? Oder doch lieber mal sehen was passiert, wenn sich die Feuerameise bei uns einnistet.
Global gesehen is das ziemlich schnuppe. Das Ökosystem wird sich früher oder später darauf einstellen.
DOCH! Möchte der eine Mensch vllt. nicht beim Spazierengehen von aggressiven roten Ameisen attakiert werden, sondern lieber einen schönen Waldameisenhaufen bestaunen. (krasses Beispiel...)

Es liegt (fast) ganz allein bei euch, ob ihr es verantworten könnt die eine oder andere Tierart nicht mehr sehen zu können, dafür aber vllt. andere.
LG Micha


Hiho zusammen,
zuerst einmal möchte ich mich dem Phönix anschließen, wenn ich sage, dass dies hier ein verdammt interessanter Thread ist, in dem auf einem sehr schönen Niveau argumentiert und geschrieben wird. Facettenreich werden von allen Mitgliedern die unterschiedlichen Seiten beleuchtet und durch, zum Teil wirklich schöne Beispiele, untermauert und bestätigt oder negiert.
Bis hierhin hielt ich es auch für absolut nicht Nötig, noch meinen eigenen Senf dazuzugeben, da eigentlich alles was mir im Kopf rumschwebt schon in irgenteiner Form beleuchtet wurde.

Nur der letzte Beitrag (siehe Zitat) geht mir ein bischen arg gegen den Strich (zumindest stellenweise)und ich kann ihn leider nicht unbeantwortet stehen sehen.
Denn: Es hat absolut NICHTS mit der persönlichen Sichtweise auf die Dinge im allgemeinen zu tun, wenn Arten durch den MENSCHEN eingeschleppt werden (ganz gleich welche Tierklasse) und andere ihren Hut ziehen müssen und zu Grunde gehen, weil sie verdrängt werden.
Was ein Mensch beim spazieren gehen gerne an Leben sehen möchte oder auch nicht, ist sowas von verdammt noch mal unwichtig!
Fakt ist das eine bestimmte Art, die sich seit zig Mio. Jahren irgentwo hällt, ihre Daseinsberechtigung hat und sich ihren Platz im gesammt Gefüge "erkämpft und verdient" hat. Das ist EVOLUTION BABY!
Denn alleine die geografische und klimatische Beschaffenheit verhindert doch das irgent ein Geviech von alleine den Weg von Down Under einmal quer über die sieben Weltmeere nach sonstwohin gelangt!
Und wenn doch, dann nicht in einem 23h Flug mit Quantas sondern in einem wiederum Äonen dauerndem Prozess, der durch NATÜRLICHE Selektion eben dieses Vieh dazu befähigt hat! Auch das wär Evolution.. (an dieser Stelle verweise ich gerne nochmal an das schöne und anschauliche Spinnennetzmodell, dass einer meiner Vorredner angeführt hat- denn: ein neuer Faden ensteht normal ja soooo langsam, dass es eben nicht zu spürbaren Vibrationen im gesamt gefüge kommt).
Oh na klar würde sich früher oder später das gesamt Ökogefüge darauf einstellen, aber es wiederstrebt mir zutiefst, dass Leben, das auf natürlichem Weg noch gewiss furchtbar lange in der jetzigen Form überdauert hätte, alleine durch menschgemachte Umstände seine Chance verspielt. Das als Gut zu heissen, oder als einen nicht zu ändernden Umstand abzustempeln finde ich persönlich arg faul und nicht sehr weit gedacht!
Klar passieren Fehler diesbezüglich, aber dann zu sagen:"Naja so ists eben, mal gucken was passiert!?!" kann ich einfach nicht richtig finden!

Ich für meinen Tiel bin der Meinung das Leben in welcher Form auch immer, seine Chance verdient und wenn Menschen Fehler machen, die eben dieses Leben bedrohen, dann muss man verdammt nochmal versuchen, eben diese wieder auszubügeln.
Man zündet ja auch nicht aus versehen ein Haus mit 6 Etagen an und bleibt dann tatenlos davor stehen und guckt zu ob die Leute die oben sind vielleicht von alleine rausfinden, oder es schaffen den Brand zu löschen (auch ein KRASSES Bsp) - nach dem Motto: Naja früher oder später wird das "Ökogefüge" der Nachbarschaft schon darüber hinweg sein. Ich für meinen Teil würde jedenfalls zumindest die Feuerwehr anrufen.
Ob man es schafft die Personen in welcher Form auch immer zu Retten oder nicht, oder ob man Arten, die durch andere, eingeschleppte verdrängt werden nun retten kann oder nicht: MAN VERSUCHT ES DOCH ZUMINDEST!

Das hat im weitesten Sinne nichts mit reiner perönlicher Ansicht zu tun, sonern mit MORAL und VERNUNFT!

In diesem Sinne noch einen schönen Abend!


ein weiser Mann sagte einmal: In schlechten Zeiten sind dicke Leute dünn und dünne Leute Tod. XXl = Luxusmodell

LikeMike
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#22 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von LikeMike » 10. August 2007, 00:29

Ich finde den Beitrag von Dead Pheonix ebenfalls sehr bedenklich!

Es geht hier nicht darum, ob man beim Spazierengehen Lasius niger oder eine Blattschneideameise lieber sehen würde. So kurzsichtig kann man doch nicht sein! Wenn ein fremder Organismus in ein Ökosystem eingeführt wird, so kann das auf das ganze Ökosystem Einfluss haben. Dabei können sowohl Arten ausgerottet werden, wie auch Plagen entstehen (und das muss nichtmals unbedingt die Art sein, die eingeführt wurden) oder ähnliches. Das ganze kann dann gleich Mal mehrere Millionen kosten, und beträchtliche Auswirkungen haben. Guckt euch z.B. mal das Wespensterben in den USA an...

Wenn überhaupt kann man darüber diskutieren, wie große die Gefahr ist, wenn der Halter sich um den Ausbruchsschutz Gedanken macht. Das Ganze allerdings so hinzustellen, als wäre es die Frage, was man lieber auf der Straße sehen würde, ist ziemlich unverantwortlich! Auch wenn die Gefahr vielleicht relativ klein ist, so darf man sie nicht rein zur persönlichen Belustigung außer Acht lassen. Wenn man sich exotische Ameisen zulegt trägt man eben eine größere Verantwortung, dieser sollte man sich aber auch bewusst sein!



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Sobek
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#23 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Sobek » 10. August 2007, 00:33

Eine Frage die sich mir aufdrängt:

Wer sagt das diese Veränderungen schlecht sind? Wir Menschen sind genau so einfache Geschöpfe auf Mutter Erde. Ihr verdanken wir das wir hier verweilen dürfen. Wir sind nichts anderes als Wesen, die es in der Evolutionsleiter soweit rauf geschafft haben, das wir eben solche Sachen bewirken.
Keiner wird uns deswegen verurteilen, viel mehr fördert es die Entwicklung der irdischen Fauna und Flora. Da gehört Artensterben nunmal dazu.
Die Einzigen die uns wegen dieser Sache, seiens jetzt die Ameisen, sei es das Klima, was auch immer, verurteilen sind wir selber.

Dieser Beitrag kann ernst genommen werden, oder auch nicht.

georg


Dabei seit 2003 :)

LikeMike
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#24 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von LikeMike » 10. August 2007, 01:13

So einfach ist das ja nicht... die Veränderungen können durchaus auch bei Dingen wie der Ernte, Nutztieren oder wenns ganz blöd kommt auch direkt beim Menschen auftreten. Darüber hinaus ist es durchaus etwas andere, ob eine Art durch die Evolution sich einen Platz in ein Ökosystem schafft, oder ob sie in ein Ökosystem hineingeworfen wird, dass für es nicht bereit ist. Damit kann das Gleichgewicht ganz schön durcheinandergeworfen werden.

Und meiner Meinung nach ist es auch durchaus unsere Pflicht zu versuchen, das ökologische Gleichgewicht der Erde nicht zu sehr zu stören (auch wenn wir es in vielen Bereichen eh schon tun). Und wenn es dann wirklich darum geht, ob es eine persönliche Entscheidung ist, fahrlässig mit exotischen Arten umzugehen, dann würde ich sagen nein. Wenn man sich auf exotische Arten einlassen will, dann sollte man auch die Verantwortung tragen, und sich darum kümmern, dass die Ameisen nicht in die Natur gelangen.



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