Habe zu diesem Zweck vier Varianten intensiver unter die Lupe genommen und getestet und möchte euch diese hier kurz zeigen und ein, zwei Vorteile zum jeweiligen Grund nennen. Ganz bewusst ist hier nur von Bodengründen die Rede - Nestmaterialien sind nicht beschrieben. Dazu gibt es auch genügend andere Threads.
Alle genannten Beispiele sind preiswert, saugfähig (Bewässerung) und einfach herzustellen.
Es gibt weitaus mehr als diese vier anorganischen Bodengründe - die folgenden sind nur eine Auswahl, mit denen ich mich näher beschäftigt habe.
Einer hat es als Modelliermasse in mein neues Formicarium geschafft, aber dazu später mehr.

Möglicherweise sind also die folgenden Bilder und kurzen Beschreibungen sowie Mischungsverhältnisse für den ein oder anderen Anfänger, zu denen auch ich mich zähle, eine anschauliche Hilfe.
Fangen wir an:
100 % Gips
Denke die meisten werden mit Gips als Bodengrund bzw. Modelliermasse vertraut sein.
Je nach Konsistenz kann er zum Modellieren verwendet werden bzw. zu einer glatten Oberfläche gegossen werden.
Kleine Steinchen können kurz vor dem Erstarren daraufgegeben werden, um eine interessante und weniger einheitliche Oberfläche zu erzielen.
In Gips lassen sich z.B. mit etwas zusammengenüllter Firschhaltefolie oder einem Pinsel kurz vor dem Festwerden schöne Wellen erzeugen, die wie Miniaturtäler und -Berge aussehen - einfach drauftupfen!
Dieser Bodengrund ist ohne Zweifel der hellste im Test und härtet vergleichweise schnell aus. Ab einem gewissen Punkt in der Härtung lässt er sich nicht mehr verformen ohne dass Stücke aus der Oberfläche herausbrechen.
Durch den guten Kontrast der häufig dunkleren Ameisen auf dem hellen Gips, bietet er eine optimale Sichtbarkeit unserer Ameisen, selbst bei kleinen Arten.
1 : 1 Sand/Gips
Dieser Bodengrund hat eine ähnliche Färbung wie 100% Gips.
Auch die Mischung 1:1 mit Sand ist sehr hell.
Hier im Test noch teils mit aufgestreutem Aquariumkies, der fest auf der Oberfläche sitzt.
Im Gegensatz zu 100% Gips bleibt sie etwas länger bearbeitbar, härtet also nicht so schlagarrtig und schnell aus, sondern eher gleichmäßig.
Durch den Sandanteil wird die Oberfläche insgesamt rauer und bekommt eine Sprenkelfärbung aufgrund der Sandpartikel.
Eine schöne, leicht abgetönte Alternative!
1 : 1 Sand/Lehm
Die dunkelste Mischung im Test.
Je nach Mischungsverhältnis kann eine breite Farbpalette erzielt werden.
Als 1:1 Mischung wird das Ergebnis unter Verwendung des üblichen, braunen Lehms Terracottafarben.
Dieser Bodengrund ist nach dem Aushärten leicht wieder zu entfernen. Er ist relativ brüchig und sehr wassersaugend.
Die von mir genutzte Mischung ist weniger gut zum Modellieren geeignet im Vergleich zu den gipshaltigen Mischungen. Das erscheint mir logisch.
Sand / Lehm braucht im Vergleich zu den gipshaltigen Mischugen recht lange zum Trocknen, bildet dann aber eine natürliche aussehende Oberfläche.
Kann bei großen Schichtdicken und schneller Trocknung auch Trocknungsrisse bilden, was durchaus interessant aussehen kann und z.B. für eine Wüstenarena sicher authentisch wirkt.
Kleine Schichtdicken und langsame Trocknung vermeiden indes große Trocknungsrisse.
Die Sand/Lehm-Oberfläche sieht nach dem Trocknen sehr natürlich aus und bietet insbesondere bei Makroaufnahmen eine wunderschöne, natürliche Textur.
1 : 1 : 1 Sand/Lehm/Gips
Diese Mischung bietet eine längere Verarbeitbarkeit als die anderen o.g. Mischungen, da der Gipsanteil nochmals geringer ist.
Sie lässt sich desewgen und aufgrund der Granulometrie der Bestandteile (unterschiedliche Partikelgrößen) sehr gut modellieren mit einem Pinsel oder dem bereits genannten Knäuel aus Frischhaltefolie (Tupftechnik). Hier gibt es im Vergleich zu 100% Gips nach meinen Erfahrungen deutliche Vorteile.
Die Oberfläche ist rauher als bei 100% Gips. Die Gipspartikel umschließen den Sand sodass eine schöne Rauhigkeit entsteht die ebenfalls bei Makroaufnahmen wunderbar zur Geltung kommt.
Farblich liegt die Mischung verständlicherweise zwischen 1:1 Sand/Gips und 1:1 Sand/Lehm.
Für mich das Optimum der gestesten Mischungen, da sie das beste der jeweiligen Materialien kombiniert und farblich für mein Auge wunderbar natürlich wirkt.
Diese Mischung hat es auch als Modellier- und Grundmasse für meinen neuen (oder besser gesagt renovierten), kleinen Nesthügel geschafft, den ihr hier von außen sehen könnt:
So, ich hoffe damit dem ein oder anderen, der sich noch unschlüssig ist, welchen Bodengrund bzw. welche Modelliermasse er verwenden soll eine Orientierung gegeben zu haben.
Viel Spaß beim Ausprobieren!