Hallo Zusammen,

Ich fürchte heute ist ein sehr trauriger Tag.

Ich habe eben bemerkt das meine camponotus ligniperdus Gyne in Ihrem Korknest auf dem Rücken liegt und sich nicht mehr rührt.
Schon Wochen davor habe ich bemerkt das die Ameisen keine Nahrung mehr zusich nehmen. Außer ein paar wenigen ( 5 von 50 ) etwas Zuckerwasser. Proteinhaltiges Futter in Form von Heimchen, Fliegen und Larven wurden alle ignoriert.
Könnte das schon ein Zeichen gewesen sein?

Mir als Neueinsteiger stellen sich da so einige Fragen, die die erfahreneren von euch evtl. beantworten könnt.
Ich konnte ja über die Foren und verschienen Halterberichten einen großen Einblick erhalten, auf was ich wie wo achten muss um meine kleinen Ameisen "optimale" Bedingungen zu bieten sich zu vermehren.
Bei einigen Sachen, gerade was das Verhalten angeht, konnte ich weniger finden.

So sind einige Fragen offen und vllt. ist darunter ja der Grund warum meine Königen nun gestorben ist.

Die Kolonie hat nun eine Größe von 50 Tierchen, hab sie bei ca 25 Grad gehalten....bei dem Wetter wohl eher etwas mehr....
Futter und Frisches Wasser war immer zugänglich.

Thema Wasser: selbst bei diesen Temperaturen konnte ich bei langem beobachten immer nur hin und wieder 1 max 2 Arbeiterinnen sehen Wasser zu trinken. Bei einer Kolonie von 50 Tierchen, sollte da nicht deutlich MEHR andrang sein? Die Königin und das Korknest sollte ja ebenfalls bei dieser größe Automatisch versorgt werden?
Arbeiterinnen die getrunken haben und dann ins Nest liefen konnte ich nie beobachten. Wie ist das bei euch?

Thema Essen: Die einzige Nahrung die Sie wirklich ins Nest getragen haben waren Fliegenlarven. Heimchen haben sie etwas dran geknabbert zum schluss Ganz ignoriert. Fliegen ebenso.
Zuckerwasser und Honig haben ebenfalls nur 1-2 Arbeiterinnen dran genippt, eine Nahrungskette oder ähnliches ins Nest hab ich da auch nie beobachten können.
Wie ist das bei euch?

Thema Brut:
es gibt einen kleinen Haufen an Eiern, der wird auch von Arbeiterinnen gepfegt. ist aber in den letzten Wochen nicht mehr gewachsen.
Woran könnte das liegen?
Die 4 Larven sind verpuppt und auch geschlüpft. Die Eier wie geschrieben haben sich nicht verändert.


Wie ist nun das weitere vorgehen? Ich werde die Königin die nächsten Tage weiter beobachten, ob Sie sich nochmal bewegt o.ä.
Was könnte ich sonst tun? eine Kolonie ohne Königin und Eiern die sich nicht entwickeln ist doch zum Aussterben verurteilt?!
Könnte man die Arbeiterinnen und co in eine Andere Kollonie integrieren, wenn ich eine neue Gyne bekommen könnte?

Ich hoffe Ihr könnt mir da weiter helfen.

Grüße

Maverrik

hi!

ich glaube deine queen ist von uns gegangen!eine neue königin reinzutun hat hier keinen nutzen!es gibt schon arten die neue königinnen akzeptieren, dies sind allerdings polygyne arten!soviel ich weiss haben ligniperdus nur eine königin, ist die tot, ist nicht mehr viel zu machen!vll hast du ja lust weiterzumachen, denn die arbeiter leben ja auch noch relativ lange und versorgen normalerweise die übrige brut und sich selbst!

viele halter etnscheiden sich die kolonie aufzugeben und machen einen schlussstrich, sprich die kolonie wird überbrüht, eingefroren oder ähnliches!
es liegt halt am halter!

die gründe für das sterben der queen sind sehr unterschiedlich und relativ schwer auszumachen!

ich kann dir leider sonst nicht mehr info geben, vll weiss jmd anderes noch mehr

greez

Hallo Maverrik tut mir leid wegen deiner Gyne.
Ich selbst halte ligniperda seit letztem jahr. Es sind jetzt etwa 70-80 Arbeiterinnen und etwas Brut.
Bei mir ist auch nur ab und zu eine der Arbeiterinnen am Wasser, die sind sowieso nur wenig "draussen".
Wegen Befeuchtung des Nestes, also ich hab gelesen dass diese Ameisenart es eher nicht so feucht mag,
dennoch gebe ich acht das es gerade bei diesen Temperaturen nicht zu trocken wird. Dass die Arbeiterinnen
das Nest von selbst befeuchten habe ich auch schonmal gelesen, aber ich konnte noch nie Beobachten wie eine
Ameise dass Nest mit wasser benetzt hat oder ähnliches, zu diesem Thema habe ich auch hier im Forum was gefunden:
europ-ische-ameisenarten-allgemeines/ameisen-befeuchten-ihre-nester-oder-doch-eher-nicht-t47368.html

Insekten biete ich eigentlich ständig an, mit ins Nest nehmen sie nur was durch den Schlauch passt.
Am besten Fliegen oder ähnliches, wobei z.b. ich große Hausspinnen einfach totmache und reinlege
dann haben sie immer was zu knabbern und den Rest tu ich zu meinen Lasius niger, die vertilgen alles .
Es ist auch selten dass man mal eine am Zucker oder Honigwasser antrifft, aber die Gaster sind bei meinen Ameisen
Prall gefüllt also denke ich dass sie gesund sind und genug fressen.
Eine Nahrungskette... wie meinst du dass? Also eine Ansammlung von Ameisen an der Futterstelle konnte ich noch nie Beobachten,
und eine "Strasse" auch nicht. Es ist eher so dass wenn sie Hunger haben Maximal 3 oder so an einem Insekt rumwerkeln.

Wegen der Brut nunja ich hatte so im Juni Plötzlich einen Schub da waren es innerhalb von 2-3 tagen Doppelt soviele.
Seitdem Schlüpft nur ab und zu eine Puppen habe ich im moment gar keine.

Ob behalten oder abmurksen ich weiss nicht mir würde es leid tun andererseits sind die sowieso nicht sehr aktiv und jetzt wo
sie sich nicht mal mehr vermehren...

grüß Euch,

Danke für eure Schnellen Antworten.

@Pierre; Gut zu wissen, dass es bei anderen Haltern ähnlich zugeht, was die Nahrungsaufnahme angeht.
Wie kommt es, dass sich manchmal die Brut ( gerade die Eier ) einmal schnell entwickeln und nun in meinem Fall sich Wochenlang gar nichts tut?

Mir fehlt etwas der Vergleich...ich habe schon oft von "vollen Gastern" gelesen :-) Wenn ich die Tierchen aber so anschaue kann ich nicht sagen ob der voll bzw Voller als sonst ist :-/
Ich werd mal mit einem Maßband den Umfang messen und protokollieren :-P

Grüße

mave

Hallo Maverrik,
eine Ferndiagnose ganz ohne Bilder ist natürlich immer etwas schwierig. Nach deiner Beschreibung besteht aber noch eine leise Hoffnung: Es könnte sein, dass sich deine Kolonie einfach in die vorzeitige Winterruhe verabschiedet hat. Camponotus ligniperdus halten nämlich einen weitgehend temperaturunabhängige rhythmische Winterruhe ein (meht dazu hier: http://ameisenwiki.de/index.php/Winterruhe). Oft kann man in Foren lesen, dass Kolonien der Art ihre Aktivität bereits im Sommer einstellen. Um herauszufinden ob die Gyne wirklich tot ist, würde ich in ihrer Nähe ans Nest klopfen und dann beobachten, ob sie sich nicht doch bewegt (Fühler, Beine).

Dass sich Gynen in der Winterruhe hinlegen, ist nämlich garnicht so unüblich:
http://ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=11&t=847

Hallo Reber,

Vielen Dank für diese Information!
Gerade der letzte Link ist sehr wertvoll, ich habe nämlich schon geklopft.
Sie ist zwar nicht aufgesprungen, sondern blieb liegen. Ich konnte aber nichts genaues erkennen, da die ganzen Arbeiterinnen natürlich wie die Irren um Sie herumliefen.

Also erstmal warten und weiter beobachten!

Danke

Dass die Gynen sich bei der Winterruhe so auf den Rücken legen wusste ich nicht, dann bin ich ja schonmal vorgewarnt .
Ich ermute mal das machen Ameisen nur bei sehr niedrigen Temperaturen, ich denke die gehen dann auf "Standby" um die Kälte
zu überstehen. (ist nur ne vermutung)
Hier mal ein Bild von einem Prallgefüllten Hinterleib einer der Arbeiterinnen:

Gut erkennen ob sie satt sind kann man dass würde ich sagen, daran dass die chitin-platten des Hinterleibes so "auseinandergehen".
Meine Lasius niger z.b. bekommen einen durchsichtigen Hinterleib wenn sie sich vollgesaugt haben mit Zuckerwasser.

Wenn du (wiederholt) geklopft hast, müsste die Gyne zumindest die Fühler oder die Beine bewegen. Gut möglich, dass sie später ihre Position/Haltung ändert.

Wenn sich da allerdings gar nichts rührt, hat sie wohl leider doch das Zeitliche gesegnet

Drücke die Daumen!