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Haltungsbericht - Polyrhachis dives

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#1 Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 26. April 2018, 14:27

Willkommen zu meinem ersten Haltungsbericht!
Auserkoren habe ich dafür meine Polyrhachis dives Kolonie, die ich etwa seit dem 01.08.2017 halte. Da ich die Kolonie also bereits eine Weile habe und den Haltungsbericht erst jetzt starte, möchte ich zuerst vom Leben der Kolonie nach der Ankunft bis heute berichten und einige Erfahrungen mit euch teilen.

Zum Diskussionsthread: Klick mich!

Doch zuvor eine kurze Artbeschreibung, die bei Haltungsberichten offenbar üblich ist:


Lat. Name: Polyrhachis dives
Taxonomie: Unterfamilie: Formicinae Tribus: Camponotini
Verbreitung: Südostasien von Indonesien bis Nordaustralien
Kolonieform: polygyn
Königin: Größe: 10 - 12mm Farbe: gold/schwarz
Arbeiterin: Größe: 6 - 8mm Farbe: gold/schwarz
Männchen: Größe: 7 - 8mm Farbe: gold/schwarz, schlank
Nahrung: Honigwasser, Zuckerwasser, Insekten
Luftfeuchtigkeit: Arena: 50 - 70% Nestbereich: 60 - 80%
Temperatur: Arena: Tagsüber: 28 - 30°C Nachtsüber: 24 - 28°C Nestbereich: 28- 30°C
Winterruhe: nein
Nestform: Große Gespinstnester an Felswänden, Baumstämmen oder in Gebüschen, in denen sie Gras und Moos mit einweben
Bepflanzung: tropischer Regenwald
Gründung: claustral


So... genug davon. Lasst mich mal meine Erinnerungen zusammenkratzen und von der Ankunft der Kleinen berichten. Es gibt sogar Bilder ;)
Erhalten habe ich die Kolonie von der AmeisenBoutique. Drei gesunde Gynen, einige Arbeiterinnen und ordentlich Brut - ein wirklich empfehlenswerter Laden, der schnell und freundlich auf Fragen reagiert.
Die Kolonie kam also in einem Reagenzglas an und hatte sich wohl einen Spaß daraus gemacht, die Wände des Glases dicht zu verweben, damit man möglichst wenig von der Kolonie erkennen konnte.

IMG_0366.JPG


Für die Kolonie standen bereits zwei Becken bereit. Ein 30x30x40cm Becken mit Rahmen und 3-Loch-Deckel mit weißem Granulat, Marmorsplit, weißer Sand-Lehm-Mischung einer eingeklebten Wurzel und Pflanzenteilen zum Weben. Viele Halter scheinen auf Kleintierstreu zu setzen, ich versuche es mal anders. Das zweite Becken maß 20x20x30cm. Gesichert mit einem Rahmen. Das kleinere Becken wurde mit Terrarienerde gefüllt und mit weißen Asseln besetzt. Die sollten, in der Theorie, die Reste der Kolonie verarbeiten. Beide Becken wurden an den Rändern und Rahmen mit dem PTFE-Basierenden Lack vom Antstore gesichert und mit einem 18x2mm Schlauch verbunden.
Hier ein Bild der Anlage:

IMG_0384.JPG


Die Kolonie begann auch gleich mit dem Umzug... in den Schlauch. Das machen Kolonien leider gerne, wenn der Durchmesser des Schlauches zu dick gewählt wurde. Da war ich wohl zu großzügig!

Hier sieht man eine der drei Hoheiten beim Umzug. Ihre Getreuen behielten sie dabei immer in Fühlerreichweite und gingen nicht sehr zimperlich mit ihr um. Da wurde schon gerne mal an den Mandibeln angepackt und gezogen.

Unbenannt.PNG


Und hier eine Arbeiterin, wie sie eine der Larven, die zum Weben benötigt werden, transportiert.

IMG_0394.JPG


Von dem verwobenen Schlauch habe ich leider keine Bilder, dafür hat man hier einen guten Einblick.

IMG_0395.JPG


Die Kolonie war der Umgebung entsprechend verwirrt und selbst die Gynen liefen im Schlauch gelegentlich beunruhigend weit vom Rest der Kolonie weg. Zumindest, bis der Bereich verwoben war. Pflanzenteile nutzen sie dafür nur am Eingang des Schlauches und im Inneren nur die Seide ihrer Larven.
Die Kolonie bekam bei mir durchgehend frisches Osmosewasser in einer Tränke, die mit Stahlwolle gesichert war (Baden ist nicht!) und Zuckerwasser in unterschiedlichen Mischverhältnissen. Je nach Appetit habe ich Zophobas "Superworms" und Schokoschaben überbrüht, zerschnitten und angeboten.

Hier sind ein paar fleißige Arbeiterinnen am Futtern und trotz der bescheidenen Smartphonekamera kann man das schöne Gold recht gut erkennen.

IMG_0656.JPG


Nach einigen Wochen habe ich mich dazu entschieden, den Schlauch zu tauschen, damit die Ameisen sich ihr eigenes Nest bauen. Dazu habe ich die Ameisen mit einem kleineren Schlauch aus dem Großen geschoben, bis zum Schlauchanschluss. Nicht sehr nett, aber effektiv. Kurz darauf begannen sie aus Pflanzenteilen ihr Nest zu weben. In den folgenden drei Bildern sieht man ganz gut den Bauvorgang an der Heizfolie, die die Kolonie den Winter über warm hielt.

IMG_0681.JPG

IMG_0682.JPG

IMG_0683.JPG



Hier ein kurzes Video:



Dann folgte viel Ruhe, da der Winter einbrach und die Temperaturen auch in der Wohnung sanken. Die Kolonie kuschelte mit der Heizfolie, nahm wenig Protein-Futter an und zeigte auch eher mäßige Außenaktivität bis hin ins neue Jahr.

Als ich die Heizfolie entfernte, um dort mal rein zu schauen, sah ich das hier. Es scheint fast so, als gäbe es dort feste Zugänge zum Nest, die von den Arbeiterinnen bewacht werden.

IMG_20180314_194918.jpg


Seit es nun wieder wärmer ist scheint die Kolonie regelrecht zu explodieren. Sie zeigen eine deutliche Außenaktivität und einen großen Hunger, sodass ich jetzt fast täglich einen "Superworm" verfüttere. Ich habe bereits einige Pläne zur Expansion, die teils bereits umgesetzt wurden.
Doch wer so weit gelesen hat freut sich bestimmt über etwas Spannung ;)

Ich möchte hier noch einmal auf den Diskussionsthread hinweisen. Über Feedback, Fragen und Anregungen freue ich mich immer!
https://www.ameisenforum.de/haltungsbericht-polyrhachis-dives-diskussion-t57774.html
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#2 Re: Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 1. Mai 2018, 21:25

Erstes Update!

Die im vorherigen Post erwähnten Pläne nehmen allmählich Gestalt an. Und zwar in Form eines geräumigen 100x50x80cm Glasterrariums mit Schiebetüren.
Diese Konstruktion war für mich etwas gewagt, da der Ausbruchsschutz in Form von Lack dort etwas anders als bei einem gewöhnlichen Becken im Aquarium-Stil angebracht werden musste.
Dafür habe ich mir ein Bild aus dem Netz besorgt (Das Terrarium sieht also nicht ganz so aus wie auf dem Bild) und für euch mal eingezeichnet, wo der Ausbruchsschutz aufgetragen wurde.
Als Ausbruchsschutz nutze ich den PTFE-Lack vom Antstore, der meine Kolonien seit Jahren erfolgreich am Ausbruch hinderte. Bislang gab es auch keine Probleme mit Feuchtigkeit, die den Lack ineffektiv gemacht haben könnte.

Das Bild zeigt die Bereiche in Rot, wo der Lack aufgetragen wurde (Tesafilm lässt die Streifen besonders sauber aussehen, wenn man die Ränder damit abklebt) und die violetten Stellen zeigen durchsichtiges Klebeband an, die mit Lack bestrichen wurden. Mit dem Klebeband sorge ich dafür, dass die Dichtungen, auf denen der Lack sonst nicht haftet, trotzdem ausbruchssicher sind. Das hatte sich schon bei meinen C. nicobarensis bewährt. An der Oberseite habe ich ein Loch in die metallene Lochfläche gebohrt, um dort einen Schlauch anschließen zu können, deshalb sind die Bereiche neben dem "Gitter" auch mit Lack bestrichen. Zusätzlich habe ich noch einen Streifen ... Klettverschluss zwischen die Schiebetüren geklebt, was den Abstand zwischen den Türen verringern soll. Außerdem sind beide Schiebetüren an den vier Rändern auch mit dem Lack bestrichen, sollte sich doch mal eine Ameise dorthin vorkämpfen (Ist der Übersichtlichkeit wegen nicht auf der Darstellung zu sehen).

Tarralack.jpg


Falls die Darstellung nicht ganz klar sein sollte, gerne im Diskussionsthread ansprechen.
Jetzt aber erst mal genug der Worte, es folgen Bilder!

Hier die Gesamtansicht des Terrariums mit dem 40x30x30cm Becken oben drauf, das mit einem Schlauch verbunden wurde. Das kleine Becken habe ich nicht an das neue Setup angeschlossen... Platz gibt es ja jetzt genug ;)
Die Frischhaltefolie am Rand soll die Messung des Hygrometers genauer halten, wird aber nicht dauerhaft bleiben. Beleuchtet wird mit einer 6,5W LED-Lampe. Am Fenster bekommt das Terrarium aber auch so recht viel Licht ab.

IMG_20180501_195338.jpg


Der linke Bereich des Terrariums.

IMG_20180501_195411.jpg


Der rechte Bereich des Terrariums.

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Der "Sandwich"-Boden mit Drainage-Kugeln und Vlies. Die Tonkugeln sorgen dafür, dass der Boden nicht versumpft und das Vlies verhindert ein Vermischen des Bodengrunds mit den Kugeln. In einem feuchteren Terrarium mit viel Bodengrund halte ich das für eine gute, langlebige Sache.

IMG_20180501_195434.jpg


Der Lack an den Schiebetüren mit dem Klett-Streifen.

IMG_20180501_195710.jpg


Der schmalere Fußbereich an der Front des Terrariums. Dort ist der Boden etwas flacher, damit genügend Platz für den Ausbruchsschutz ist.

IMG_20180501_195811.jpg


Ich habe den Ameisen mit einem halben Tonfass am Rand des Terrariums eine Nistmöglichkeit angeboten, die jedoch bislang ignoriert wird, vermutlich wegen mangelnder Beheizung, was mich aber nicht stört, da ich für das Nest ohnehin andere Pläne habe.
*Hier bitte ein freches Kichern einfügen*

IMG_20180501_195616.jpg


Im Terrarium behalte ich durch regelmäßiges Gießen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60% und 75%. Im "Nestbecken" oben ist es ein wenig trockener, dafür mit Tränke.

IMG_20180501_195633.jpg


Verbunden werden die beiden Becken derzeit mit Stopfen und dem Schlauch, der zuvor das 40x30x30cm Becken mit dem kleinen 30x20x20cm Becken verband. Der Anschluss befindet sich im Metall, da ich von Glasbohren keinerlei Ahnung habe und mir das Risiko zu groß war. Es war etwas Gefummel, doch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

IMG_20180501_195557.jpg


Als Bodengrund für das Terrarium habe ich Terrarienboden aus der Zoohandlung verwendet, etwas Moos dazugegeben und mit Pflanzen von einem Online-Shop und dem Bauhaus besetzt. Da Pflanzen aus dem Baumarkt Pestizide/Insektizide anhaften können, habe ich die Pflanzen zuerst in dem kleinen 30x20x20cm Becken zusammen mit weißen Asseln und ein paar Arbeiterinnen "getestet" und als es keine Schwierigkeiten gab abgesprüht und eingepflanzt. Es handelt sich unter anderem um Spathiphyllum wallisii, Vriesea und Chamaedorea elegans. Der Boden wurde zusätzlich mit weißen Asseln und Springsschwänzen "geimpft", die beim Verwerten von Pflanzen- und Nahrungsteilen helfen sollen.
Derzeit überlege ich Erde von draußen einzubringen, um dem Boden weitere Organismen hinzuzufügen. Was haltet ihr davon?
Lasst gerne Meinungen oder Anregungen im Diskussionsthread da :)
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#3 Re: Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 4. Mai 2018, 21:38

Zweites Update!

Das neue Nest nimmt Gestalt an! Jetzt fehlen nur noch die Bewohner... ob die Kleinen da mitspielen? Die Zeit wird es zeigen.
Als Becken dient ein 20x20x40cm Antcube mit Deckel, der an der Wandseite von einem Stück Wellpappe abgedunkelt und mit einem 15W Heizkabel erwärmt wird.
Der Boden wurde mit einer weißen Sand-/Lehmmischung und Pflanzenteilen bedeckt. Dazu eine Tränke und ein großes Stück Korkrinde, welches aus einem noch größeren Brocken rausgesägt wurde.

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Verbunden wird das neue Nestbecken mit dem alten Nestbecken per 12/16mm (ID/AD) Schlauch einem Schlauchverbinder und... einem bearbeiteten Stopfen vom Antstore.

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Unter dem großen Stück Rinde wird die Kolonie viel Platz haben... sollte sie sich dazu entscheiden, sich dort anzusiedeln. Es ist schön warm und Wasser gibt es durch die Tränke auch immer frisch, ich bin also positiv.
Da das Becken so hoch und schmal ist, war wegen der Tränke etwas Gebastel nötig, um sie rein zu bringen, aber auch wieder rausholen zu können. Ich habe also etwas Nähgarn mit Tesafilm angeklebt und lasse das Garn aus dem Becken schauen. Durch den Deckel kann keine Ameise entkommen.

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Unabhängig von den Veränderungen habe ich festgestellt, dass die Kolonie mindestens drei Männchen produziert hat, die am heutigen Morgen munter im Nestbecken umher schwirrten. Ich habe die Theorie, dass vielleicht eine oder zwei Gynen unbegattet sind und deshalb etwas zum Begatten her musste.
Vielleicht lag es aber auch an falschen Temperaturen, was ich allerdings weniger glaube, da die Heizmatte nur etwa 27°c ins Nest abgibt.
Vielleicht habt ihr andere Theorien oder sogar eine Lösung parat?
Die Bilder sind leider eher mäßig gelungen, da ich müde war und die Tiere wirklich flink!

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Eine weitere Sache ist, dass die Kolonie sich des Nachts vor dem Nest zu sammeln scheint. Ein geheimes Ameisen-Ritual? Blutopfer konnte ich keine beobachten. Sogar Ihre Majestät verweilte in dem Pulk. Nachdem das Licht an ging, verschwanden sie auch sehr rasch wieder im sicheren Nest.
Was glaubt ihr, was sie dort getrieben haben? Unangenehm im Nest?

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Viel mehr gibt es nicht zu berichten. Sie fressen fleißig ihre Zophobas, am Zuckerwasser kann ich sie allerdings seltener beobachten.
Gebratenen Lachs haben sie auch bereits angenommen. Wenn auch eher mäßig.

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Und hier noch ein paar Versuche mit einer Makro-Linse für das Handy.

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#4 Re: Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 7. Mai 2018, 17:44

Drittes Update! - Der Umzugslaster hat sich verfahren.

Ein Umzug ist immer eine große Sache.
Man stelle sich eine vielköpfige Familie vor, bestehend aus drei Müttern, drei Vätern und einer Vielzahl fleißiger Töchter, die ihren Eltern (besonders den anspruchsvollen Müttern) ein schönes und langes Leben bereiten möchten. Neben reichlichen, erlesenen Köstlichkeiten ist ein warmes, behagliches und sicheres Zuhause essentiell für das Wohlbefinden der anspruchsvollen Eltern. Wenn man also verschiedene Behausungen zur Auswahl hat überlegt man es sich viele male, bevor der Umzug überhaupt angedacht wird. Die Familie erhält nun aber das Angebot von ihrer aktuell eher kleinen Wohnung in eine Größere zu ziehen, die allerdings unbeheizt, etwas zügig ist und nur aus Glas besteht... oder aber ein mehrstöckiges Appartement mit Fußbodenheizung, soliden, blickdichten Wänden und genügend Platz für viele, viele weitere Töchter.
Es wird also viel überlegt und beraten... mehrstöckiges Appartement oder eine Glashütte... richtig. Die kalte Glashütte muss es sein, wo sonst könnte sich eine Familie besser entwickeln?
Wenn es dann nicht einmal einen Tag dauert, bis die Töchter merken "Hm... hier ist es irgendwie doch doof, das große Appartement wäre vielleicht doch die bessere Wahl." fragt man sich doch, ob es zu viel Energie zum Auspowern gibt.

Um dann mal wieder sachlich zu werden, nachdem ich die Heizmatte vom Nest an das neue Nestbecken mit der Rinde verfrachtet hatte, zog die Kolonie natürlich nicht dorthin, sondern in den dicken Schlauch, den sie bereits bei ihrer Ankunft als Nest wählten (Nicht das selbe Stück wie damals).
Die drei Gynen, drei Männchen viele Eier und je eine Larve und eine Puppe wurden in den Schlauch verfrachtet und so hatte ich das erste mal einen Überblick, wie groß die Kolonie eigentlich ist. Was mich etwas wundert ist, dass es so wenig Puppen und Larven gibt. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die Gynen vielleicht doch nicht befruchtet waren, was die Männchen erklären würde und vielleicht war das auch tatsächlich der Fall, doch die Eierpakete zeigen eindeutig, dass mindestens eine der Hohheiten begattet wurde. Es ist nun nur eine Frage der Zeit, bis die Kolonie recht explosionsartig wachsen sollte, denn Eier... gibt es wirklich einige.

Hier die Kolonie im Schlauch. Was für ein Gewusel... die Gynen haben sich gut versteckt.

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Was ich bei dem Umzug, wie auch bei der Ankunft im vergangenen Jahr, feststellen konnte war, es wurden lebendige Arbeiterinnen von anderen Arbeiterinnen in den Mandibeln getragen. Besonders beim Tragen der Männchen war das gut zu sehen. Diese wurden zwischen Thorax und Kopf gepackt und nach gut Dünken verfrachtet. Die Männchen selbst blieben dabei vollkommen steif und haben nicht mehr gezuckt, sodass ich erst dachte, man würde sie töten. So kann man sich irren. Die getragenen Arbeiterinnen haben sich zu einem Ball gekrümmt, was zum Tragen deutlich praktischer ist. Daran könnten sich die Herren ein Beispiel nehmen. Leider waren sie zu fix für mich und ich konnte kein Bild schießen, habe aber eines aus dem Internet gefunden. Keine Polyrhachis, aber man sieht gut wie das in etwa aussah. Ich wiederhole noch einmal, das die getragene Arbeiterin am Leben war. Mich hat das sehr an einen Umzugskarton erinnert.

AntsCarrying.jpg

(Quelle: https://2.bp.blogspot.com/-CdFvgclNIoU/ ... rrying.jpg)

Heute über den Tag, als ich auf der Arbeit war, müssen sie in das geplante Nestbecken mit der Heizmatte gezogen sein, denn als ich heute Nachmittag nachhause kam, war der Schlauch fast leer und am Rand des Korkstücks einiges zu sehen.

Das ehemalige "Nest".

IMG_20180507_161202.jpg


Das neue Nest am Korkstück.

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Und hier noch das alte Nest ohne Heizmatte. Die spinnen doch, die Ameisen.

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#5 Re: Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 19. Mai 2018, 13:52

Viertes Update! - Nisten und Weben.

Es ist vollbracht! Der Umzug in das neue Nestbecken ist nun endgültig abgeschlossen. Kein Nest mehr im Schlauch, sondern gut zu sehen in einer Ecke
des Antcubes an der Rinde - Wie nett von den Kleinen!

Hier sieht man eine fleißige Larve, die von einer ebenfalls fleißigen Arbeiterin zum Weben getragen wird. Sogar die Seidenfäden sind gut zu erkennen.

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Wirklich spannend, den Ameisen dabei zuzuschauen und ich habe sogar ein Video gemacht, das ziemlich groß geworden ist, doch versuche ich es auf Youtube hochzuladen.

Den Eingang des Schlauches haben sie zugewoben, was... sicherlich Gründe hat.

IMG_20180510_162804.jpg


Und so sieht das Nest heute aus, mit gut sichtbaren "Kammern". Den Tesastreifen, der die Pappe an Heizmatte und Becken hält, ignorieren wir gekonnt, der wird für die nächsten Bilder umgesetzt.

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Das alte Nestbecken mit dem weißen Bodengrund (40x30x30cm) habe ich abgenommen und den Schlauch etwas behelfsmäßig mit Tesa verbunden, was die Ameisen nicht zu stören scheint.

IMG_20180519_130334.jpg


Das alte Nest, das seit einiger Zeit unbewohnt ist, habe ich aus dem Becken geholt und geöffnet, was einen guten Einblick in die Baukunst der Polyrhachis dives erlaubt. Das Nest ist widerstandsfähiger und reißfester als ich dachte. Dazu ziemlich weich und leicht.

IMG_20180519_130356.jpg

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Fragen und Anregungen gerne hier abgeben: https://www.ameisenforum.de/post410939.html#p410939
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#6 Re: Haltungsbericht - Polyrhachis dives

Beitrag von Antsteak » 23. Juni 2019, 16:39

Hallo,

ich möchte mich für die lange Stille entschuldigen. Mir mangelte es an Zeit und Motivation für Updates.
Die Kolonie hat sich leider nicht wie erwartet entwickelt und ich vermute, dass der angebotene Platz schlicht zu groß war, was diverse Probleme mit sich brachte.
Im Winter habe ich zwar den vorgesehen Nestplatz beheizt, doch hat sich die Kolonie in einem Schlauch angesiedelt und wollte dort auch nicht weg.
Zudem habe ich womöglich zu wenig proteinreiches Futter angeboten, zudem womöglich zu einseitig.
Jetzt habe ich das Setup abgebaut und die Kolonie abgegeben, es scheint nun wieder bergauf zu gehen.

Somit endet der Haltungsbericht. (jetzt auch offiziell)



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