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KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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DerTyp
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#11121 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von DerTyp » 13. August 2019, 17:29

Kaldir hat geschrieben:Da habe ich ja was losgetreten.
Es freut mich, dass das Thema so rege und von guten Imkern besprochen wird.

Vielleicht kann mir ein Imker auch noch erklären, was bei der verarbeitung mit dem Honig passiert und ob Rohhonig eine Lösung wäre.


Der Honig wird nicht wirklich verarbeitet. Er wird erstmal eigentlich nur vom Wachs getrennt. Bei schnell festwerdenden Honigen (Zb. Blütenhonig aber auch bei Waldhonig der im Aufbau aus Zusammenhängenden 3 Zuckermolekeülen besteht ) muss jedoch der Honig nachdem er fest ist wieder erhitzt werden, damit er wieder ,,esbar" ist. Es gibt verschiedene Methoden, wie der Honig erhitzt wird. Die beste Möglichkeit ist eine Schonende, lange andauernde erhitzung bei Unter 40° C, wobei der Honig immer wieder umgerührt wird. Die 40° Marke ist wichtig, da darüber wichtige Nährstoffe verloren gehen. Wenn man aber warum auch immer den Honig schneller haben will, kann man ihn für 40 bis 60 Minuten auch höher erhitzten. Dadurch verliert der Honig aber wichtige Nährstoffe. Natürlich gibt es auch Imker, die den Honig über 40°C erhitzen, aber die Chance ist geringer. Und Wie gesagt, man kann nie wissen, wo eine Biene hinfliegen, deswegen halte ich das Siegel ,,Bio" hier für sinnlos. Das einzige was normalen Imkerhonig und Bio Imkerhonig Unterscheidet ist eine Fortbildung des Imkers und einjährige Kontrolle der Honigverarbeitung.
Das Biohonig nicht mit Amsensäure etc. Behandelt wird, hab ich noch nie gehört. Der Streß der Tiere ist größer, der Ertrag niedriger und die Ausfallquote höher.



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Serafine

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#11122 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Serafine » 13. August 2019, 17:47

Ich verwende Ahornsirup (verdünnt mit 3-4 Teilen Wasser), Honig ist mir zu riskant. Klar kann auch Ahornsirup belastet sein, habe aber noch nie von jemandem gehört der Probleme damit hatte, während schon so einigen Leuten Kolonien an kontaminiertem Honig verendet sind - und bei der Art wie das (dank unserem Ex-Landwirtschaftsminister, der bei der letzten Abstimmung in Brüssel einfach mal das Umweltministerium komplett ignoriert hat, und unserer aktuellen Landwirtschaftsministerin, die erst im Frühjahr - ebenfalls unter komplettem ignorieren des Umweltministeriums und dadurch eventuell sogar illegalerweise, da das Umweltministerium gefragt werden hätte MÜSSEN - nochmal ein Dutzend neue Glyphosatprodukte zugelassen hat) bei uns auf die Felder geballert wird ist es auch komplett egal ob der Honig bio, roh oder verarbeitet ist - Glyphosat und andere Insektengifte sind ÜBERALL drin.

Erst kĂĽrzlich gabs dazu eine Studie (Ă–kostest oder Stiftung Warentest), die in JEDEM getesteten Honig Spuren von mindestens einem Neonikotinoid nachgewiesen haben, in einer Sorte sogar von einem halben Dutzend und ich weiĂź von Leuten, die gerade zu Studien an dem Thema arbeiten und u.a. Glyphosat noch in FlĂĽssen Dutzende Kilometer von Feldern entfernt nachgewiesen haben.
Klar kann man auch Glück haben, aber gerade bei kleinen Kolonien braucht man nur einmal Pech haben und man verliert sämtliche Arbeiterinnen, im schlechtesten Fall die Königin gleich mit.



Kaldir
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#11123 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Kaldir » 13. August 2019, 19:48

Hua, das klingt schlecht.
Aber dann probiere ich es erst einmal mit Ahornsirup und suche mir dann den Imker meines Vertrauens.
Ich wohne sĂĽdlich vom Schwarzwald, vielleicht finde ich da jemanden, der einen guten Waldhonig hat, bei dem die Bienen Km weit weg von Feldern oder Zeichen der Zivilisation sind.


Dann hätte ich grad noch eine zweite Frage.
Mein Formicarium ist in meinem Arbeitszimmer.
Bzw meinem Dachstock. Es steht weit weg von jeglichem Strom, aber ich höre gerne mal laut Musik und wenn ich den Bass nicht komplett ausstelle, wummert er schon bei leichten Einstellungen. Wie gut können AMeisen mit Bass oder Musik umgehen? Dass es nicht ideal ist, ist mir bewusst und eine andere Lösung ist in Arbeit. Aber ich will die Kolonie nicht wegen CCR, Led Zeppelin, Eminem oder einem anderen tollen Sänger verlieren ;)
Also bei Schlagern könnte ich ja mit einer sterbenden Kolonie mitfühlen, aber wenn meine Musikidole, oder meine Liebe zu diesen meine Ameisen killt, dann wäre dass schlecht für meine zukünftige Beziehung zur Musik und natürlich auch der dann nicht mehr vorhandenen Ameisen ;)



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#11124 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von beniamin82 » 13. August 2019, 20:55

Versuche Mal mit einem alten Plattenspieler. Manche hatten spezielle FĂĽsse um die Vibrationen von dem Bas von der Nadel zur Isolieren.
Vielleicht kannst du ein kaputten gĂĽnstig Kaufen.
Ich garantiere aber nicht daĂź es funktionieren wird - nur eine Idee da ich selbst so ein Plattenspieler habe :-).
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#11125 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Kaldir » 13. August 2019, 22:31

Das ist eine grossartige Idee.
Allerdings bin ich echt ein Musikfreak und habe rund 2 Terra mit Musik. Ich denke ich erkenne dir jeden bekannten SOng oder KĂĽnstler der letzten 30 Jahre. Teilweise bis zu 50 Jahre.
Das wären sehr viele Platten. ALso ich habe Platten und einen Plattenspieler, wenn auch keinen mit diesen Antivibrationsfüssen. Aber das wird schwierig. ABER die Antwort war trotzdem super hilfreich, weil ich mir trotzdem noch so einen Plattenspieler besorgen will. Aber die Endlösung für die Ameisen wird es nicht.^^
Aber sonst muss ich mich halt entscheiden ob in meinem BĂĽro die Ameisen oder die Musik sich breitmachen dĂĽrfen. Sonst muss eines von beidem ein Stockwerk tiefer.
Also ich habe eine 1 Zimmerwohnung mit Dachstock, nicht das ich hier noch Bonzig wirke. :p


PS: Wenn die Ameisen nicht grundsätzlich drin bleiben, sondern leichte aussenaktivität zeigen, ist klar ersichtlich, dass sie gewisse Musikstücke sogar mögen.
Also ruhige 70er Jahre Musik (zb Simon und Garfunkel) lockt sie sehr oft hinaus ans Licht.
Vielleicht liegt es dran, dass ich so laut oder mit Bass höre. Oder es ist Zufall, aber vielleicht regt das ja zu ähnlichen Experimenten an :p
Jedenfalls sind sie mit Metall und Hard Rock eindeutig nicht so einverstanden, wie mit softy Musik :)


Edit: Allerdings bleibt die Frage wie sehr die erschütterungen im Boden durch den Bass die Tierchen verstört.
Ich meine eine Wahl würde ich auch nicht mit Sonar beschallen. Also wenn jemand etwas ahnung davon hat WIE SCHLIMM so ein Bass die Ameisen malträtiert oder in ihrer Entwicklung behindert (oder sogar killt), wäre ich froh um ne ungefähre Einschtzung.



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#11126 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von beniamin82 » 14. August 2019, 00:34

Die Ameisen hören nicht. Ich habe ein Bericht gelesen. Da waren tests gemacht, ich glaube das Nest war am einem Schnur gehängt. Da haben die Tiere auf keine Lautstärke und keine Frequenz reagiert.

Als die aber auf den klavier hingestellt waren, waren die sehr erschrocken bei jedem Ton.

So, du must die nur von den Vibrationen isolieren, und du kannst hören wie du es möchtest.

Probiere Mal den Subwoofer an eine schnur zur hängen nur um testen ob die weiter erschrocken bleiben.

Bei uns kann man die FĂĽsse gĂĽnstig kaufen:
https://allegro.pl/kategoria/gramofony-czesci-zamienne-20081?string=N%C3%B3%C5%BCki%20do%20gramofonu



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Serafine

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#11127 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Serafine » 14. August 2019, 11:32

Also wenn ich vor meinem Becken stehe und kräftig huste, dann laufen meine Ameisen. Die Behauptung, dass Ameisen nichts hören halte ich für Quatsch - Ameisen sind mit kleinen Haaren bedeckt und Geräusche sind nichts anderes als Luftvibrationen, das können Ameisen sehr wohl wahrnehmen. Sie "hören" vielleicht nicht in dem Sinne wie wir es tun, aber sie registrieren definitiv Geräusche auf bestimmten Frequenzen, und gerade Bassfrequenzen, die Scheiben zum klirren bringen, werden sie garantiert bemerken.
Anderseits können Ameisen sich auch an Geräusche gewöhnen, Messor barbarus, die ja allgemein als recht geräusch- und vibrationsempfindlich beschrieben werden, nisten in Spanien oft unter vielbefahrenen Straßen, die garantiert nicht vibrationsfrei sind.

Du könntest die Boxen auf Schaumstoff stellen (den gibts billig im Baumarkt, einfach passend zurechtschneiden) und schauen ob es was bringt. Das federt zumindest die Bodenvibrationen ab, an den Rest können sich die Ameisen vielleicht leichter gewöhnen.
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#11128 Re: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von beniamin82 » 14. August 2019, 11:49

Serafine hat geschrieben:Die Behauptung, dass Ameisen nichts hören halte ich für Quatsch - Ameisen sind mit kleinen Haaren bedeckt und Geräusche sind nichts anderes als Luftvibrationen, das können Ameisen sehr wohl wahrnehmen.


Ich bin ein anfanger, aber ich lese gerne Akademische materialen uber die Tiere wo ich interese habe.
Wie das immer so ist, sind die praktiker etwas besser informiert wie die teoretiker.

The Reactions of Ants to Material Vibrations
Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia
Vol. 56, No. 3 (Sep. - Dec., 1904), pp. 642-650 (9 pages)
Published by: Academy of Natural Sciences

https://www.jstor.org/stable/4062955?se ... b_contents


SUMMARY
1.The ants experimented upon did not react to aerial sound waves from a piano, violin, and Galton whistle, which collectively gave a range from 27 to 60,000 vibrations per second

2. They reacted to most vibrations that reached them through the wood, glass, sponge or nest-earth upon which they stood, though different species seem to have different superior limits in respeet to the rate of the vibrations

3. These reactions are not dependent upon the funicles, the antennæ, the head, the abdomen, any pair or two pairs of legs of the ant, but are usually reccived through the legs, and probably affect the body of the ant as a whole

4. The stimulation of ants by the vibration of the solid upon which they stand, and not by the vibration of the surrounding air, accords well with their subterranean life as contrasted with the acrial life of most insects.

5. It is misleading to ascribe or deny hearing to ants; they are very sensitive to the vibration of solids, not to those of air; their reactions could be as appropriately described as resulting from touch as from hearing



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