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Kuriositäten der Natur

Themen ĂĽber andere Insekten und Spinnentiere.
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#1 Kuriositäten der Natur

Beitrag von Antastisch » 17. Dezember 2011, 12:28

In diesem Sammelthema sollen kuriose und verrĂĽckte Insekten, Spinnentiere und (ausnahmsweise) auch andere Tiere vorgestellt werden.

Mit kurios ist gemeint, dass diese Tiere bspw. gelernt haben unter extremen Bedingungen zu leben, unglaublich verrückte (Überlebens-)Strategien entwickelt haben bzw. eine außergewöhnliche Anatomie besitzen, usw.
Eben alle Tiere, deren Existenz uns in's Staunen versetzt!

Bitte den wissenschaftlichen Namen, eine kurze Beschreibung und Quellen / Infos zu dem Tier angeben.



EDIT: FĂĽr die Rosinensammler :P
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Antastisch fĂĽr den Beitrag:
Falael



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#2 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von Antastisch » 17. Dezember 2011, 12:46

Dicrocoelium dendriticum (Der kleine Leberegel)

Ein Parasit, der mehrere Zwischenwirte benötigt, um sich zum adulten Tier zu entwickeln, und dabei sogar das "Hirn" der Ameise infiziert, um so deren Verhalten zu steuern.

Schritte: Schnecke -> Ameise -> Weidetier (Kuh, Schaf, etc.)

Beschreibung: Kurios dabei ist, dass die Zerkarien das Nervensystem der Ameise beeinflussen können und diese dadurch dazu veranlassen, auf Pflanzen zu klettern, sich auf deren Spitze festzubeißen und zu verharren. Damit verfolgt der Parasit die Absicht mitsamt der Ameise von einem Endwirt (Weidetier) gefressen zu werden. Dort produzieren die Leberegel dann Eier, die durch den Darm des Weidetieres ausgeschieden werden. Schnecken nehmen die Eier mit der Nahrung auf. Im späteren Verlauf scheidet die Schnecke Schleimbällchen mit Zerkarien des Parasiten aus, welche von Ameisen gefressen werden. Diese werden wiederum der "Kontrolle des Parasiten unterworfen" und klettern auf Pflanzen. Der Kreis schließt sich.

Mehr Infos:
Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Leberegel
Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46172490.html



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#3 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von Antastisch » 17. Dezember 2011, 12:57

Cymothoa exigua

Beschreibung: Ein parasitischer Krebs, der sich in den Mundraum von Fischen einnistet und daraufhin deren Zunge frisst. Es wird noch erstaunlicher: Im weiteren Verlauf nimmt der Parasit den Platz der Zunge ein und übernimmt deren komplette Funktion. Gleichzeitig ernährt er sich von der Nahrung des Fisches mit.

Mehr Infos:
Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Cymothoa_exigua
Foto: http://students.cis.uab.edu/wyeates/Cymothoa_exigua_elegans1uky1edu.jpg



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#4 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von Antastisch » 17. Dezember 2011, 17:38

Vandellia cirrhosa (Harnröhrenwels/Penisfisch)

Beschreibung: Harnröhrenwelse leben im Amazonas- und Orinokobecken. Wie der Name vermuten lässt kann er die Harnstoffe großer Fische wahrnehmen und ihnen bis zur "Beute" folgen. Er dringt in die Kiemenöffnungen der Fische bis zur Kiemenaorta ein, beißt sich an der Arterie fest und lässt sich mit deren Blut volllaufen. Erst wenn er sich gütlich getan hat, lässt er vom Opfer ab.

Dummerweise unterscheidet der Wels nicht wirklich, von wem die Harnstoffe abgesondert werden, sodass dringend davon abzuraten ist im Amazonas zu pinkeln. Es ist hin und wieder bereits vorgekommen, dass auf diese Weise ein Wels in den Penis des Mannes eingedrungen, sich dort festgebissen hat und später verendet ist (daher der medienwirksame Beiname Penisfisch). Naturvölker tragen sogar spezielle Schutzkleidung.

Mehr Infos:
Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Vandellia_cirrhosa
Welt.de: http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article1346741/Der_Fisch_der_sich_wie_ein_Vampir_ernaehrt.html



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#5 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von DermitderMeise » 17. Dezember 2011, 18:06

Antastisch hat geschrieben:und (ausnahmsweise) auch andere Tiere

Da bist du mit drei Ausnahmen ja gleich durchgestartet... Also erst einmal mindestens ein Insekt, das sogar mit Ameisen zu tun hat:

Cyphonia clavata (Familie: Membracidae)

Beschreibung: Eine Buckelzirpe (engl. treehopper), die aussieht wie eine Ameise (Batessche Mimikry). Die gefälschte Ameise entsteht dabei aus dem vordersten Brustsegment und wächst nach hinten.
Buckelzirpen sind immer einen Blick wert, weil es da ziemlich viele schräge/interessante Lebensformen gibt.

Mehr Infos:
- ein Bild - es gibt wie ĂĽblich noch vieleviele mehr
- viele Bilder - von oben ist es auf einmal eine zweiköpfige Ameise!

[SIZE="1"]Noch etwas fĂĽr die Rosinensammler unter uns (wie mich):
Bitte den lateinischen Namen, eine kurze Beschreibung und Quellen / Infos zu dem Tier angeben.

Es handelt sich um den wissenschaftlichen Namen, denn Lateinisch ist die Artbenennung bei weitem nicht immer - aber zwangslatinisiert. :D

PS: Extra Diskussionthema?[/SIZE]



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Fabey93

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#6 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von Fabey93 » 21. Dezember 2011, 11:51

Heterocephalus glaber (Nacktmull - Familie: Bathyergidae)

Beschreibung:
Ein Sandgräber, der, wie Ameisen, in Kolonien lebt (es ist die einzige eusoziale Säugerart). Die Lungen sind sehr klein, aber das Hämoglobin hat eine hohe O²-Affinität, sodass die Tiere in den unterirdischen Kolonien gut atmen können. Zudem sind die Nieren sehr leistungsfähig, da die Nahrung der Tiere stark salzhaltig ist (der Harn hat eine Salzkonzentration bis 1,5mol - das entspricht 87,5g pro Liter). Auch reicht ihnen die Nahrung (Pflanzenknollen) als Wasserlieferant.

Mehr Infos:
Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Nacktmull

Zusätzlich wissenswert:
Der Nacktmull zählt zu den "hässlichsten" Tieren dieses Planeten.
Siehe hier.


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Schon den Wissensbereich :idea: entdeckt?


Ich halte: Novomessor cockerelli, Formica cf. fusca, Messor aegyptiacus

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#7 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von Gast » 21. Dezember 2011, 16:32

Bedauerlich, dass hier unter "Verlierer der Evolution" etliche von Menschenhand gezĂĽchtete Formen aufgefĂĽhrt sind, die man wirklich nur als "Qualzuchten" bezeichnen kann. Mit Evolution hat das nicht viel zu tun.

Der Nacktmull dagegen ist ein perfekt an seine Lebensweise angepasstes Produkt der Evolution. In seinem Lebensraum im Boden sieht ihn ja keiner, und dass Millionen Jahre nach seiner Entstehung mal so arrogante und angeblich so weise Menschen ihn nach ihren Schönheitskriterien beurteilen würden, das dürfte ihm eh' am faltigen Po vorbei gehen. :fettgrins:
Wie wohl das Urteil der hier in Wikipedia vorgestellten Tiere über uns und unsere Artgenossen ausfallen würde? Wo doch sogar manche Vertreter unserer Spezies selbst nicht unbedingt jedermanns/jederfrau Schönheitsideal entsprechen? - Von unserem Umgang mit den Tieren mal ganz abgesehen....

Naja, egal, Hauptsache der DurchschnittsbĂĽrger hat was, dem er/sie sich ĂĽberlegen fĂĽhlen kann ;)

Merkur



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#8 AW: Kuriositäten der Natur

Beitrag von stefan87 » 21. Dezember 2011, 19:44

Zu den Nacktmullen, hier ein passender aktueller Artikel dazu:
Nacktmulle bekommen keinen Krebs, werden steinalt und haben kein Problem damit, wenn sie mit ätzender Säure in Berührung kommen. Warum die Nager schmerzfrei sind, haben Forscher jetzt herausgefunden.
Quelle: SPON

Diese (fast) blinden und kleinen Nager-Kolonien, angeführt von einer einzigen Königin, die dazu bis zu 30 Jahre alt werden können, sind echt speziell!

Wikipedia

Und von wegen hässlich, ich find die Viecher eigentlich "voll süß"... :D
Bild
Bildquelle: Welt.de

stefan87



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