Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

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Safiriel

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#17 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 10. April 2015, 19:18

Das Kondenswasser, dass nach dem Reinholen noch einmal aufgetreten war, ist inzwischen komplett verschwunden.
Ich bin so froh, dass es bis auf die eine ertrunkene Pygmäe noch keinen Todesfall gegeben hat.
So langsam liest und hört man von immer mehr Kolonien, die die Winterzeit nicht oder nur mit großen Verlusten überstanden haben. Gerade weil es mein erster Winter war, bin ich sehr froh darüber, wenigstens nicht allzu viele Fehler gemacht zu haben.

Noch immer kann ich keinerlei Veränderungen feststellen: Sie sitzen immer in der hinteren Kammer, nie sehe ich eine weiter vorn. Das Futter ist jungfräulich und auch die überwinterten Larven scheinen noch nicht gewachsen zu sein.

Das Sand-Lehmgemisch ist inzwischen wieder komplett befeuchtet, aber offensichtlich uninteressant. Im Vergleich: Die Lasius niger haben noch bevor sie einen Teil des Nestes in die Farm verlegt haben, deren Inhalt als Baumaterial verwendet.



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#18 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 12. April 2015, 15:38

Ich habe versucht, einige Aufnahmen aus dem Nestinneren zu machen. Leider sind die Scheiben zu verkratzt, und ich bin zu wackelig. Ein Stativ wäre hilfreich gewesen, obwohl ich extra eine zusätzliche Lampe für die Zeit der Bilder eingeschaltet habe.
IMG_4131.jpg
IMG_4133.jpg

Die Trauermücke habe ich entfernt und dafür mit einer Nadel einen winzigen Punkt Honig aufgetragen. Spannenderweise war da sofort eine Arbeiterin dran. Ob die nur geguckt hat, wer da stört, oder ob Waldhonig tatsächlich viel besser ankommt als Fliege, vermag ich noch nicht mit Sicherheit zu sagen. Ich vermute aber, dass sie sich über die Energie gefreut haben, denn bei der Trauermücke ist auch keine Arbeiterin gucken gekommen.
IMG_4136.jpg

Hier noch die schlechte Nachricht: Die Farm quillt immer weiter auf. So ist sie nicht mehr dicht. Gottlob sind die Ameisen noch weit entfernt davon, umgezogen zu sein. Zur Sicherheit hatte ich ja noch eine kleine Farm beim Antstore bestellt. Diese werde ich auch verwenden, allerdings muss ich mir noch überlegen, wie ich da die vielen Gänge ran bekomme.
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#19 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 6. Mai 2015, 18:16

Es gibt Neuigkeiten ohne Ende!

Die aufgeplatzte Farm wurde letztes Wochenende abgebaut, sie war nicht sicher.
Ich vermisse Ameisen, ich habe nur noch eine Hand voll Pygmäen, sie haben sich also halbiert.
Die Arena mit den Schläuchen wurde nicht angenommen, sie haben das Nest gar nicht erst groß verlassen. Selbst, wenn ich eine kleine Fliege oder Honig an das entferntere Ende des Strohhalmstücks gelegt habe, wurde es nicht angenommen.
Erst, als mir Ameisen fehlten kam ich auf die Idee, denen Futter direkt in den Nestausgang zu geben, welches auch prompt verschwand. Seither habe ich auch keine neuen Verluste.
ich interpretiere daraus, dass diese Ameisen sich durch die meist totale Dunkelheit so artgerecht verhalten haben, dass sie ihr Nest nicht verließen und begannen genau wie in der Natur zu verhungern.
Ich habe nun aus einem kleinen Kästchen eine Miniarena gemacht, in der ich Honig (derzeit Zuckerwasser) und Proteine direkt auf dem Nest anbiete. Mit dem eigentlichen Schlauchsystem hat das leider nichts mehr zu tun, aber wenigstens ist der Platz den sie haben sehr begrenzt.
Um ihre Proteine haben sie einen Kreis aud kleinen weißen Pünktchen gelegt, warum auch immer.
IMG_4220.jpg


Bis die Kolonie groß genug ist, werde ich aber ein neues System entwickelt haben, in dass ich das Kästchen mit den Schläuchen wieder einbauen kann.
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#20 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 22. Mai 2015, 16:37

Es sind noch immer nur um die 5 Pygmäen übrig geblieben. Neue Arbeiterinnen schlüpfen nicht. Ist es ihnen auch im bad noch zu hell? Ich werde sie abdecken. Besser gesagt, sie ziehen vom Badezimmerregal in den Badezimmerschrank!



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#21 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 12. Juni 2015, 21:13

Wundersame Gynenvermehrung!

Ich hatte Geburtstag und mein Projektpartner der Underground-Studie hat mich mit einem Päckchen bedacht! Darin auch ein Reagenzglas mit zwei Lasius flavus Gynen und einigen Arbeiterinnen.
Dieser Bericht handelt nun also von zwei Kolonien mit insgesamt drei Gynen.

Steht da nichts, geht es um die Kolonie mit der "Gyne X", wie sie heißt. Die kennt ihr schon. Wenn ich über die anderen berichte, dann rede ich von den "Pleos", abgeleitet von Pleometrose (sie wurden auch schon Arbeiter der gelben Fraktion und Liberale genannt).
Wie geht es denn nun meinen Ameisen?

Gyne X
Die Dunkelheit des Schrankes tut ihnen sichtlich gut. Ich habe sie nicht eingehend gestört, aber wenn ich den Schrank öffne sehe ich manchmal sogar eine am Honig und ich bin mir ganz sicher, dass es mehr Arbeiterinnen geworden sind. Bei Gelegenheit muss ich mal eine Zählaktion beider Kolonien durchführen, aber erstmal bin ich froh dass es bergauf geht und gönne ihnen Ruhe.

Die Pleos
Das Reagenzglas ist mitsamt der Umhüllung in Badezimmerregal eingezogen. Ich habe ihnen eine Vorratsdose gekauft, die nun als Arena dient. Derzeit liegt ein Handtuch darauf, damit es ihnen nicht wie den anderen zu hell wird, ich werde aber noch eine elegantere Lösung finden. Auch diese Ameisen bekommen nach ihrer Reise Ruhe. Ich habe noch keine am Honig entdeckt.
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#22 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 5. Oktober 2015, 19:47

Eine schlechte Nachricht!
Eine meiner beiden Lasius flavus Kolonien ist verstorben. Es handelte sich um die größere, von Sajiki erhaltene, genannt die Pleos. Bis auf das Behältnis (Metalldose auf Schrank statt Acryldöschen im Schrank) wurden beide Kolonien exakt gleich behandelt, also auch zeitgleich gefüttert.
Allerdings war es bereits vor einigen Wochen nur noch eine Gyne gewesen.

Die Zahl meiner Arbeiterinnen der Gyne X stagniert dieses Jahr sozusagen. Nachdem es den Underground ja im lichtlosen Bad zu hell gewesen war, waren sie zurück in den Schrank gezogen, wo sie sich so weit regeneriert haben, dass es in etwa wieder so viele sind wie letzten Herbst.
Es hat ein letztes Mal Proteine und Zucker (diesmal Invertzucker) gegeben. Am Wochenende werden sie auf den Balkon ziehen und dort verbleiben, bis die Kühlschraktemperaturen nicht nur nachts vorhanden sind.



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#23 Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von trailandstreet » 5. Oktober 2015, 20:16

Meine vom letzten Jahr haben inzwischen wohl auch das Zeitliche gesegnet. Eine Gyne ist ausgezogen und verendet, nachdem ich die dann doch mal gepusht hatte. Die andere ist dann in ein Naturformi mit Erdnest gezogen und untergetaucht.


LG Franz



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#24 Re: Lasius flavus - Ein Leben in Dunkelheit (?)

Beitrag von Safiriel » 17. Oktober 2015, 10:44

Den Gyne X - Ameisen geht es unverändert. Ihr Nest schimmelt mehr als zu Beginn des Jahres, und gegen Ende kamen sie mir interessanterweise etwas aktiver vor, aber vielleicht hatte ich auch nur ihren Schrank zu unsanft geöffnet. Seit gestern sind auch sie im Kühlschrank.
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