Lasius-Königinnen - Fotobericht

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Boro
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#9 AW: Lasius-Königinnen

Beitrag von Boro » 5. Juli 2009, 22:05

Hier noch 2 Bilder einer Chthonolasius-Gyne. Während des Fotografierens versuchte sie sich die Flügel abzustreifen (1).
Zu erwähnen wäre noch, dass zumindest bei einigen Chthonolasius-Gynen und bei Lasius (Dendrolasius) fuliginosus die Hinterhauptkante deutlich eingebuchtet erscheint.
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Hervorragende Aufnahmen kann man hier finden, nicht nur von Lasius-Arten:http://www.antweb.org/taxonomicPage.do?rank=species&project=austriaants

L.G.Boro



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Clypeus
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#10 AW: Lasius-Königinnen

Beitrag von Clypeus » 15. Juli 2009, 16:06

PHiL hat geschrieben:Ich habe noch Bilder von einer sozialparasitären Chtonolasius:

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(soll ichn Bestimmungsthread aufmahcen, oder kann man die Bestimmung schnell hier versuchen?)

Grüße, PHiL


Ist die tot? Sieht nämlich so aus

lg friedrich



PHiL
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#11 AW: Lasius-Königinnen

Beitrag von PHiL » 15. Juli 2009, 16:54

Nein, sie übte nur schwimmen in Ethanol und ruhte sich aus ... O.o

Natürlich ist sie tot ;)

Grüße, PHiL



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Boro
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#12 AW: Lasius-Königinnen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 22. Mai 2010, 10:12

Die zuletzt fotografierte Lasius-Art soll auch in diesem Thread besprochen werden. Nach den relativen Bestimmungsmerkmalen (Habitat, Nestbau, Habitus, Aktivität u. Beweglichkeit) wird es sich um Lasius psammophilus handeln.
Fundgebiet: Rosental in Südkärnten
Habitat: Trockene, warme Rohböden aus Kalkschotter mit oft kaum vorhandener Humusauflage. Die bodendeckende Vegetation ist dürftig und manchmal fehlend. Lückenhafte Waldränder, gute Besonnung ist Voraussetzung. In diesen Habitaten mit Abstand häufigste Lasius-Art.
Nestform: Vorwiegend unter Steinen, teilw. weiter verzweigt. Der Materialauswurf ist eher unauffällig. Mitunter auch in am Boden aufliegendem Moderholz.
Aktivität: Nicht aggressiv. Aktivität an der Oberfläche gering, offenbar starke Bindung an Wurzelläuse.
1. Die Königin sieht auf den ersten Blick jener von L. flavus ähnlich, erweist sich aber im Körperbau etwas zarter als jene. Antennen u. Beine sind gelblich. Die Gaster ist hier durch den Blitz etwas zu hell/gelblich ausgefallen. Ein fahles Hellbraun würde eher passen.
http://picmirror.de/index.php/view/53409_drau19a%29.jpgBild

2. Die Arbeiterinnen sind etwas kleiner als jene v. Lasius niger, etwa zw. 2mm u. 3mm. Die Färbung ist am besten mit hellbraun/mittelbraun zu bezeichnen, wobei vor allem der Kopf, weniger die Gaster, eine Spur dunkler erscheinen. Die Aktivität außerhalb des Nestes ist gering. Bei einer Neststörung versuchen die Tiere rasch die Brut in Sicherheit zu bringen. Ein aggressives Verhalten wie etwa bei Lasius niger ist nicht gegeben. Die Arbeiterinnen sind u. U. mit jenen v. Lasius brunneus zu verwechseln.
Bild
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Boro
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#13 AW: Lasius-Königinnen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 30. Juli 2010, 14:25

Hier handelt es sich vermutlich um Lasius (Chthonolasius) umbratus. Die Gyne ist jener in den Stellungnahmen von PHiL (30.6.09) und Boro (5.7.09) sehr ähnlich.
1. Fundort: Klagenfurt (Kärnten/Österr.) in einer städtischen Parkanlage am Wegesrand. Datum u. Uhrzeit: 28. 7. 2010, 20:30 Uhr. Die Gyne trägt eine tote Lasius sp.-Arbeiterin mit sich. Das ist typisch für einige Chthonolasius-Arten: Durch das Töten und Zerbeißen der Arbeiterin wird der Kolonieduft dieser Art teilw. übernommen. Das erleichtert das spätere Eindringen in das Wirtsnest.
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2. Interessant wäre die Bestimmung der Lasius-Arbeiterin gewesen. Es handelt sich jedenfalls nicht um eine L. niger oder deren nahe Verwandtschaft. Ich vermute hier eher Lasius brunneus.
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3. Die Gyne ist sehr leicht von jenen von Lasius s. str. zu unterscheiden: Ein ganz anderer Habitus, insgesamt schlanke Körperform, kleine Gaster, relativ großer Kopf, der an der Oberseite eingebuchtet ist. Die hervortretenden Occipitalecken lassen eine stärkere Mandibel-Muskulatur erwarten. Die Gesamtlänge (ohne Antennen) betrug nur etwa 7mm
Bild

4.Der farbliche Gesamteindruck ist ein warmes Mittelbraun. Es gibt auch rote Pigmentierungen, vor allem am Petiolus, an den Skleritgrenzen des Thorax, sowie im Bereich von Stirn und Wangen. Die Mandibeln sind dunkelrot. Die Antennen orangefarben, die Beine hell-bräunlich-gelblich. Nebenbei: Die Gyne wurde selbstverständlich wieder freigelassen!
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#14 AW: Lasius-Königinnen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 3. August 2010, 22:09

Vor einigen Tagen beobachtete ich diese Lasius-Gyne beim vergelblichen Versuch für das Schwärmen abzuheben. Es ist jedenfalls eine Lasius s. str. aus der Lasius niger-Verwandtschaft. Ich kann nur 2 Flügel erkennen, das war wohl der Grund, warum die Nachzüglerin nicht fliegen konnte.
Fundort: Sattnitzplateau in Südkärnten (Österr.) in 770m Seehöhe. Abflugversuch am Nachmittag gegen 17 Uhr, heiter bei 29°.
1. Bild

2.Bild



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Boro
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#15 AW: Lasius-Königinnen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 13. August 2010, 12:00

Vor 2 Tagen erlebte ich das Massenschwärmen einer Chthonolasius-Art. Es kann durchaus sein, dass es sich um die gleiche Art wie im Bericht vom 30. 7. weiter oben handelt (Lasius umbratus)
Fundort/Habitat: Sattnitz in Kärnten (Österr.) in 750 m Seehöhe, Trockenrasen auf Kalkkonglomerat. Ca. 17 Uhr, heiter bei 27°
1. Die Gynen versammelten sich auf der unscheinbaren Nestoberfläche, dann kletterten sie nach und nach auf Gräsern in die Höhe und flogen ab. Es war keine einziges Männchen zu sehen!
Bild

2. Am unteren u. oberen Bildrand ist je ein gelbes Helferlein zu entdecken. Links zeigt eine Gyne ihre Unterseite: Gelborange!
Bild

3. Und hier ein vergrößertes Einzelexemplar:
Bild
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Skippy
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#16 AW: Lasius-Königinnen - Fotobericht

Beitrag von Skippy » 3. August 2011, 23:16

"Hier handelt es sich vermutlich um Lasius (Chthonolasius) umbratus. Die Gyne ist jener in den Stellungnahmen von PHiL (30.6.09) und Boro (5.7.09) sehr ähnlich.
1. Fundort: Klagenfurt (Kärnten/Österr.) in einer städtischen Parkanlage am Wegesrand. Datum u. Uhrzeit: 28. 7. 2010, 20:30 Uhr. Die Gyne trägt eine tote Lasius sp.-Arbeiterin mit sich. Das ist typisch für einige Chthonolasius-Arten: Durch das Töten und Zerbeißen der Arbeiterin wird der Kolonieduft dieser Art teilw. übernommen. Das erleichtert das spätere Eindringen in das Wirtsnest."


It is Lasius distinguendus , you can determine it by this shape of petiole. It is parasitic host of Lasius alienus and Lasius platythorax.
Dateianhänge
lasius13.jpg



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