Lasius niger - Haltungserfahrungen

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Johnny Barbados
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Johnny Barbados » 10. April 2006, 11:10

Ich bin letzes Jahr um diese Zeit mit der Haltung von Ameisen angefangen! Meine Kolonie besteht aus ca 200-250 Arbeterinnen. Die sich zur Zeit langsam wieder auf FrĂŒhling einstellen.

Angefangen hat alles mit einem GesprĂ€ch zwischen eiem Mitstudenten und mir, der ist öfter auf Terraristikmessen unterwegs (hat ein kleines GeschĂ€ft in MĂŒnster) und hat mir was von Ameisenhaltung erzĂ€hlt. Ich war sofort begeistert und habe mich erstmal grĂŒndlich informiert, im Forum und auf sĂ€mtlichen Internetseiten. Da war ich natĂŒrlich mit all den Infos etwas ĂŒberfordert. Zwei Wochen habe ich mir Gedanken ĂŒber die Haltung gemacht und welche Art ich nehmen sollte. Letztlich habe ich mich FĂŒr Lasius niger entschieden, weil ich halt noch AnfĂ€nger gewesen bin.

Dann kam das Problem Formikarium! Welchen Nesttyp, wie soll es aussehen, Ausbruchsicherung, ...? Viele Fragen die beantwortet werden mĂŒssen. Dann hatte ich alle EntschlĂŒsse gefaßt:

Eine Ameisenfarm + Inselarena

Meine Schwester kam gerade aus den USA wieder und konnte mir die aus Alf bekannte Uncle Milton Ameisenfarm mitbringen, wenn man die Zierleiste aus der mitte entfernt sieht es auch nicht mehr nach Kinderspielzeg aus.

Nachdem alles zusammengebaut und bezugsfertig eigerichtet worden war hab ich mir meine kleine Kolonie bestellt.

Dann war es soweit, die Kleinen waren da, Königin mit 12 Arbeiterinnen. Alle waren putzmunter. Ich habe das Reagenzglas sofort mit roter Folie versehen und in die Arena gelegt, erster kapitaler Fehler, am nĂ€chsten Morgen hatte ich nur noch 9 Arbeiterinnen. Drei waren wohl Nichtschwimmer. Die Inselarena wurde abgeschafft, Ich entschied mich fĂŒr eine normale Plastikdose mit Deckel und das Rg wurde direkt an die Farm angeschlossen, dann ging es aber richtig los. Der Umzug in die Farm hat nur zwei Tage uf sich warten lassen! Das Wachstum war fast exponentiell, absoluter Wahnsinn.

Es waren natĂŒrlich einige Wochen dazwischen!

Als Futter gab es Honigwasser und alles an Insekten, was einem im Sommer ins Zimmer gelangen kann, auch Wespen wurden gerne genommen, zerlegt natĂŒrlich, damit sich die Kleinen nicht ĂŒberanstrengen. DAnn gab es auch ab und zu was Lebendes. Am Ende des Sommers waren es schon eine Menge Tierchen, doch zum Herbst waren es noch mehr geworden die Kammer in der Farm waren schwarz vor Leibern!!

Dann gab es Winterruhe, bei mir im Wohnheim auf dem Speicher, nen Keller haben wir leider nicht, und meine Mitbewohnerinnen wollten einfach keinen Platz im KĂŒhlschrank lassen. Einmal die Woche hab ich alles nachgesehen!

Letzte Woche hab ich die Kleinen wieder in mein Zimmer geholt und die Anlage etwas verfeinert. Ich habe noch ein Ytongnest gehabt mit viel zu großen Kammern (ĂŒberhaupt zu groß) und es Zwischen Farm und Arena eingesetzt, jetzt mĂŒssen die Ameisen zwar ca 1,2m (viel Schlauch + Weg durch Ytong) bis zum Futter zurĂŒcklegen, aber das entspricht nach meinen Freilandbeobachtungen ganz ihrer Natur.

Besonders beliebt ist der Schlauchabschnitt hinter meinem Computer, da sitzen gerne 30 Arbeiterinnen um sich aufzuwÀrmen, weil da die Abluft den Schlauch erwÀrmt.

Letztes Jahr durfte ich an einem Ameisenversuch in der Uni teilnehmen, sehr interessant, wir haben untersucht, ob Lasius niger die Spuren von Lasius fuliginosis verfolgen kann, dazu musten wir einige Lasius fuliginosis aufprĂ€parieren und die DrĂŒse entfernen um an die Duftstoffe zu gelangen. Dann wurde eine halbe acht mit Duftstoff gezogen und eine mit Wasser. Lasius niger konnte die Spur nicht verfolgen, Lasius fuliginosis kann allerdings die Lasius niger-Spur verfolgen, was ein gegen versuch gezeigt hat. Ist schon sehr interessant!



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#2

Beitrag von Johnny Barbados » 27. April 2006, 16:57

So, meine kleine Kolonie ist wieder voll aktiv und beschĂ€ftigt sich gerade mit der Futtersuche. Habe ein Rg zum Futterautomaten umfunktioniert, die Begeisterung ist groß! Es ist schön zu beobachten wie die Gaster anschwellen vor lauter Zucker-Honig-Wasser. Der Verbindungsschlauch ist zur wahren Autobahn geworden, wĂ€re echt schön mal eine von den Kleinen zu markieren, aber wie?

Heute hab ich auch endlich meine Messor barbarus queen erhalten, ich bin total begeistert von der GrĂ¶ĂŸe, einfach mĂ€chtig. Eier und Larven sind auch schon dabei! Juhu!



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#3

Beitrag von Johnny Barbados » 29. April 2006, 09:57

Kurz was fĂŒr zwischendurch!

Ich bin schon vor einem Jahr verurteilt worden, wegen diesem Vorschlag, das war aber in einem anderen Forum und unter anderem Namen. Ich hatte etwas interessantes in einem alten Terraristikbuch entdeckt, und zwar folgendes:

Der Autor beschrieb eine Heizvariante fĂŒr Jungschlangen, er gebraucht HandelsĂŒbliche 25Watt HeizstĂ€be und umhĂŒllt diese mit Multofil (oder wie auch immer) und benutzt diese dann als Heizstein.

Ich habe diese Variante des Heizens nun auf mein Messor barbarus Formicarium in abgewandelter Form ĂŒbertragen, ich habe ein Y-tongnest mit dieser Heizung ausgestattet und ausgiebig getestet!

Zwei Wochen Testphase! Das sollte wohl reichen!

Da, wie ja allen bekannt, die HeizstĂ€be ĂŒber einen Regler verfĂŒgen kann man muckelige Temperaturen einstellen, aber Vosichtig! Das umgebende Material ist kein Wasser und nimmt die Hitze nicht so schnell auf. TagsĂŒber wird das Fomicarium mit einer Lampe auf ca. 28°C geheizt, der Heizstab heizt dann kaum. Nachts kommt dann die Große Stunde des Heizstabs. ich habe die Kammern so angelegt, dass sie unterschiedlich geheizt werden.

Falls irgendjemand was an dieser Variante auszusetzen hat, ich bitte um Kritik! Ich will nur das beste fĂŒr meine Tiere! Bitte eines nicht vergessen, der Typ in dem Buch hat es bei Schlangen erfolgreich angewandt, falls da gefahren bestanden hĂ€tten, hĂ€tte er es sicher nicht in seinem Buch veröffentlicht! Er verkohlt ja schleißlich nicht seine Zöglinge, das wĂ€re ziemlich dumm!



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#4

Beitrag von Johnny Barbados » 1. Mai 2006, 19:39

Ich kann leider keine Fotos machen, werde mir aber mal die Kamera meiner schwester ausleihen. Dann kann ich euch auch mal Fotos meiner Messornestkonstruktion zeigen.

Die Königin hat sich jetzt beruhigt und verbringt die Zeit mit intensiver Brutpflege. Ich hoffe alles klappt so, wie ich es mir vorgestellt habe!

Heute durfte ich den Tag von 14-18Uhr im LAbor verbringen, einen schönen ersten Mai noch!



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#5

Beitrag von Johnny Barbados » 11. Mai 2006, 11:07

So, gestern habe ich wieder mit Mehlwürmern angefangen, da es keine geeigneten Insekten in meinem Zimmer mehr gab. Einfach mit ner Schere in zwei Hälften, den Rest machen die kleinen von selbst. Die höhlen die Würmer einfach aus. Der Nahrungsbedarf ist bei dem gute Wetter echt gestiegen, aber ich habe auch schon ein Paar Larven gesehen, ein Paar ist gut!

Meine Messor Königin hat heute die erste Verstärkung bekommen. Juhu! Die erste Arbeiterin ist da. Die ist aber größer als ich dachte!



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#6

Beitrag von Johnny Barbados » 12. Mai 2006, 13:46

Der Umzug meiner Messor Queen ins Y-tongnest hat ja nicht lange auf sich warten lassen. Über Nacht sind die beiden (Queen, Arbeiterin) umgezogen. Die Heizung scheint ihn ja ganz attraktiv gemacht zu haben! Mal sehen, wie chnell die Kolonie jetzt Fortschritte macht.



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#7

Beitrag von Johnny Barbados » 18. Mai 2006, 18:11

Heute hab ich ein riesiges Bündel Eier entdeckt, hatte ungefähr die Größe einer kleinen Erbse, das gibt Nachwuchs für die Kolonie Lasius niger, die ersten 30 Puppen sehen auch schon recht gut aus, jetzt gehts wohl richtig los! Ich freu mich total.



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#8

Beitrag von Johnny Barbados » 1. Juni 2006, 11:50

Alles wächst und wächst! Alle größeren Kammern in meiner Farm sind randvoll mit Puppen, der Bedarf an Eiweiß ist weiter gestiegen Honigwasser ist kaum noch gefragt.

Bei meinen Messor barbarus sieht es nicht wirklich gut aus, ich kann keine Weiterentwicklung sehen, immer noch nur eine Arbeiterin. Vielleicht kommt ja noch was. Hoffen wir mal!



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