Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

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#145 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 4. April 2017, 19:25

26.03.2017

Seit heute morgen weilt die Kolonie bei ca. 14 Grad im Keller. Farm 2 wurde nochmals mit 6ml bewässert. In Farm 1 entdeckte ich erfreulicherweise viele Larven :) . Dafür klebten unter der roten Folie eine Reiher toter Ameisen, die nur aus einem längst vergangen Ausbruch stammen können.

Alles bewegt sich noch sehr träge. Einstweilen gibt es "nur" Honig aus meinem Madeira-Urlaub, da der heimische Honig über den Winter auskristallisiert ist.
Abends hingen dann auch einige brav am Honig, andere wanderten hingegen außerhalb der Anlage umher. Aufgrund der allgemeinen Trägheit, ließen sich diese jedoch schnell einfangen. Ich hoffe, ich habe die Schwachstelle (ein lockerer Pfropfen auf einem Schlauchanschluss) korrekt erkannt.
Im Kühlschrank (sorry, auf meinem PC ist das Foto richtigrum)
Im Kühlschrank (sorry, auf meinem PC ist das Foto richtigrum)

Einblick in Farm 1
Einblick in Farm 1

Im Keller
Im Keller
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#146 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 4. April 2017, 20:01

04.04.2017

Seit 01.04.2017 steht die Kolonie an ihrem Stammplatz in der Wohnung. Da bewährt ist, die Anlage ähnlich gestaltet wie in den beiden Vorjahren: nur zwei Verbindungen via Plastikschläuchen von den Farmen zu den runden Arenen, da sich diese als besonders ausbruchsgefährdet erwiesen haben. Die Arenen untereinander sind mit Ästen bzw. Schnüren verbunden. Die kleine eckige Glasarena ist, ebenfalls wie in den Vorjahren, an gleicher Stelle wie im Keller quasi als Sackgasse angeschlossen. Eigentlich lasse ich sie nur dort, um im Herbst die großen Arenen bequem abkoppeln zu können, und die Kolonie mit der kleinen Arena bequem wieder in den Keller/auf den Dachboden verfrachten zu können.
Schon kurze Zeit später waren alle Inseln besucht, trotzdem bewegt sich noch alles sehr gemütlich. Auch von Heißhunger, wie in manchen früheren Jahren, keine Spur. Honig wird genommen, die Schälchen werden jedoch keineswegs überrannt. Eine gestern eher nestfern bestückte Schale ist heute noch bestückt.
Am 02.04. gab es erstmals dieses Jahr Fleisch in Form einer halben, zerlegten Mehli-Puppe aus dem Tiefkühlschrank. Im Gegensatz zur gleichzeitig dargebotenen Mehlmotte (Zufallsfang ;)) wurde diese komplett ignoriert. Allerdings war die Schale ebenfalls eher nestfern platziert. Die gestern näher angebotene halbe Puppe ist heute komplett weg.

Vor wenigen Minuten krabbelte eine Ameise auf meinem Laptop zu. "Na toll, der erste Ausreiser" dachte ich. So wild, wie die jedoch in der nestnahen, gut besuchten eckigen Arena herumrannte, gehe ich nun jedoch davon aus, dass sie von draußen durch's offene Fenster kam (auf meinem Balkon siedelt eine wilde Lasius-Kolonie in einem Pflanztopf). Nach meiner Erfahrung orientieren sich "heimische" Ausreiser nach dem Zurücksetzen kurz und gehen dann in normalem Tempo ihrer Wege, als wären sie nie weg gewesen.
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Zugang Nr. 2
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Zugang Nr. 1
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Detailansicht
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sorry, die Drehungen schaff' ich einfach nicht
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DSCN2703.JPG
Anlage 2017 - die ganz linke Insel ist wegen Schäden am Silikonrand noch nicht angeschlossen
Anlage 2017 - die ganz linke Insel ist wegen Schäden am Silikonrand noch nicht angeschlossen
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#147 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:17

23.05.2017

Alles läuft gut. Vor einigen Wochen gab's ein paar wenige Ausreißer, da der Deckel auf Farm 3 nicht richtig auflag. Die Ameisen sind aktiv, versuchen jedoch nicht, die Öl-/Vaseline-Ausbruchssperre der Arenen zu überwinden. Nachts ist deutlich mehr los als untertags.
Laut Müllplatz ist auch schon Nachwuchs geschlüpft, es liegen leere Puppenhüllen herum.
Der Sand in den Verbindungsschläuchen ist verschwunden.

Zu Fressen gibt es überwiegend gefrorene Mehlwurmpuppen (ich will die mal wegkriegen, da überwiegend bereits vom Vorjahr). Zudem 1x Fliegenmaden aus der Biotonne, ein paar Mal Fliegen und heute ergänzend Schnaken.

Da in letzter Zeit auffallend viel getrunken wird, habe ich mal wieder bewässert:
- Farmen 1 und 2: je 9ml; Farm 2 war brottrocken, Farm 1 trockener als sonst
- Farm 3 habe ich nicht geöffnet und auch nicht bewässert, da sowohl in den Kammern als auch an der Oberfläche Puppen gelagert werden. Für diesen Zweck scheint dort also alles zu passen.

Die meisten Tiere halten sich wie immer in Farm 1 auf.

Die bogenförmige Schlauchverbindung über den Farmen wird überhaupt nicht mehr genutzt. Ich denke, sie haben gemerkt, dass dieser Bypass überflüssig bzw. ein reiner Umweg ist. Er dient ja auch eher der Stabilität meiner Schlauchkonstruktion, da er oben an einem Regal festgeklebt ist.



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#148 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:19

27.05.2017

Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint und der Müllplatz der Wohnanlage verwandelt sich in ein Futterparadies: Schnaken, Fruchtfliegen (?) und die allseits beliebten Maden in den Tonnen. Nach meinen Erfahrungen aus den Vorjahren gibt's da allerdings nur noch die ganz Kleinen lebend.



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#149 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:30

04.06.2017

In der eckigen Arena marschieren 4 Geflügelte. Eine Nestkontrolle offenbarte in Farm 3 weitere Exemplare (alles Männchen) sowie einen Haufen auffällig großer Puppen.
Meine Freude hält sich in sehr engen Grenzen: das Ganze spricht vielleicht für meine Haltung. Nur sind fliegende Ameisen das Letzte, was ich brauchen kann. Meine ursprüngliche Idee zu Beginn bzw. vor der Haltung war ja, irgendwie einen Schlauch auf den Balkon zu legen, damit sie schwärmen können. Das Ganze ist jedoch schon längst an der Realität gescheitert, wie z.B. Art und Gestaltung meiner Anlage, bauliche Gegebenheiten, dem fremden Ameisenvolk auf dem Balkon.....Zudem würden sie nach dem, was ich gelesen habe, mangels Kontakt zur Außenwelt sowieso nicht schwärmen.

Ich habe in einer mehr oder weniger Kurzschlussreaktion die 4 rausgenommen und gekillt. Angesichts der Nachrücker völlig sinnlos . Irgendwie tun mir die alle leid: egal ob sie von ihren Artgenossen irgendwann getötet werden, ich sie rausfange oder doch mal eine durchs Zimmer segelt: keiner hat eine Chance, seine biologische Funktion zu erfüllen.



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#150 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:40

20.06.2017

Es erscheinen immer mehr Männchen, jedoch bislang keine Königinnen. Zum Glück spielt sich bislang fast alles in der eckigen Glasarena ab, denn für die haben ich einen Deckel. Nur vereinzelt sitzt mal ein Exemplar in einer der anderen Arenen.
Die Männchen bewegen sich sehr gemächlich, oft sitzen sie nur da. Sie werden intensiv von den Arbeiterinnen betreut, man sieht eigentlich nie eines alleine. Entweder sitzen sie im Pulk oder eine oder mehrere Arbeiterinnen hängen förmlich an ihnen. Flugversuche konnte ich bislang keine feststellen.

Der Appetit der Kolonie auf Honig/Zuckerwasser ist derzeit enorm groß.

DSCN2873.JPG
DSCN2874.JPG
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#151 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:48

06.07.2017

Immer noch viele Männchen, aber keine Königinnen. Mittlerweile halten sie sich auch in den anderen Arenen auf, bevorzugt an den Tränken. Ab und zu krabbelt mal eines im Zimmer umher. Ich setze es dann zurück oder schmeiße es aus dem Fenster. Der Versuch, die Männchen meinen Rennmäusen als Proteinsnack unterzujubeln schlug fehl, die haben kein Interesse. Bis jetzt ist es jedenfalls nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte: es fliegen nicht massenhaft durch die Wohnung.

Es gab einen "Ausbruch": ein Halm von der Arena-Deko berührte die Zimmerwand. Dafür, dass ich das erst nach fast 1 Tag bemerkt habe, nutzten jedoch nur wenige Ameisen die Gelegenheit. Leider waren davon viele beim Auffinden bereits tot (verdurstet, vertrocknet?). Offenbar vertragen sich PVC im Sommer ohne Wasser und Ameisen nicht besonders gut.

Als Futter gibt's überwiegend Fliegen vom Müllplatz und tiefgekühlte Mehlwurmpuppen. Da mein Vorrat an letzteren zur Neige geht, habe ich Neue angesetzt. Maden sind mittlerweile leider Mangelware: ein neuer Hausmeister nimmt seine Pflichten offenbar ernster als der alte, jedenfalls sind die Biotonnen sauber. Im Prinzip natürlich lobenswert, trotzdem, die Maden vor der Haustür waren halt schon praktisch.



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#152 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 29. Juli 2017, 14:56

29.07.2017

Die Anzahl der umherlaufenden Männchen sinkt, dafür steigt die Anzahl von Flügeln auf dem Müllplatz. Die Kolonie scheint langsam kurzen Prozess zu machen. "Das große Schwärmen" blieb aus. Wenn nicht noch was nachkommt, womit ich nicht rechne, lief das Ganze für mich dann doch sehr entspannt ab.
Königinnen wurden offenbar nicht "produziert", es sind bis heute keine aufgetaucht.



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