Lewy‘s Messor orientalis [Ameisenhaltungsbericht]

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Lewy

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#97 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Lewy » 26. Februar 2023, 20:17

Ich möchte nochmal auf mein Experiment mit den Fruchtfliegen in der Arena zurück kommen.
Futter habe ich reichlich hergestellt. Eine halbe überreife Banane, paar Löffel Apfelmus, etwas Hefepulver, weiche Flocken, zb Hafer oder Quinoa (ich nehme von beidem) und noch ein paar Tropfen Essig dazu, das lockt die Fliegen sofort an und die Brut entwickelt sich auch sehr gut darin. Ich hab das Futter mit dem Löffel portioniert eingefroren und kann jetzt einfach ca alle 10 Tage ein neues Stück nachlegen.
Das reicht ne Weile :)
Das reicht ne Weile :)
Die kleinen Ameisen gehen sehr gerne in die Schale und graben die Maden aus, so haben sie eine zuverlässige Proteinquelle.
Ausserdem hab ich festgestellt dass auch die tropischen Springschwänze sich darin vermehren, so viele wie da finde ich nirgends! Von dem her mache ich mir zumindest vorerst keine Sorgen wegen Milbenbefall. Wenn die Fruchtfliegen etwas zu zahlreich werden töte ich jeweils alle die an der Scheibe sitzen und lege sie den Ameisen vor das Nest.Schimmeln tut es nicht, riechen auch nicht, höchstens eine ganz leichte erdige Note ist wahrnehmbar, absolut nicht unangenehm.

Wie es im Sommer aussieht kann ich noch nicht sagen, schätze aber dass ich das Projekt bis zum nächsten Winter unterbrechen muss, um keine ungewollten Bewohner anzulocken…

Fazit: Voller Erfolg, die Fliegen fühlen sich in der Arena sehr wohl, denn obwohl sie über die Talkumsperre drüber laufen, als gäbe es sie nicht, hauen sie fast nie ab. Hab ab und zu mal eine auf dem Deckel erwischt aber die meisten bleiben freiwillig :)
Sie scheinen auch zu lernen wie sie den Ameisen begegnen müssen um nicht gefressen zu werden, wobei sie aber kaum eine Chance haben wenn eine Ameise mal wirklich auf der Jagd ist. Dass sich die Springschwänze auch darin vermehren ist ein echter Bonus! Kann es nur empfehlen, gönnt euren Ameisen diesen Spass!
So sieht es aus:
Oben die neue Portion, unten die ca 10 Tage alte. Bevor ich neues Futter nachlege entferne ich die Resten der vorletzten Portion, lege die neue immer auf der anderen Seite nach, um die noch vorhandene Brut nicht zu entfernen
Oben die neue Portion, unten die ca 10 Tage alte. Bevor ich neues Futter nachlege entferne ich die Resten der vorletzten Portion, lege die neue immer auf der anderen Seite nach, um die noch vorhandene Brut nicht zu entfernen
Und noch ein Vorteil: sollten die Ameisen mal gar passiv sein haben die Fruchtfliegen durchaus ihren Unterhaltungswert, um die Futterschale ist meistens ziemlich action! Männchen und Weibchen spielen miteinander =)*200
Gruss Flo
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#98 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Doli » 26. Februar 2023, 21:09

Da haste irgendwie Glück mit Deinen Kleinen - meine Messor vor ein paar Jahren (Gott habe sie seelig!) und meine Pogos würden den Inhalt des Schälchens sofort zerlegen, alles fressbare abtransportieren und den Rest fein säuberlich auf den Müllhaufen werfen ... =)*1) ... in einer Nacht wahrscheinlich ... =)*205



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Lewy

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#99 Lewy‘s Messor Orientalis

Beitrag von Lewy » 28. Februar 2023, 09:42

Sie sind halt noch nicht so viele… Ausserdem hält sie wohl der Essig und der schnell entstehende Alkohol (Hefepulver und Fruchtzucker) davon ab, die Flocken zu fressen.
Denke ich jedenfalls… Sie fressen übrigens nur die Fliegen, die sie selber erbeuten oder von mir getötet wurden, wenn sie an Altersschwäche sterben landen sie auf der Müllhalde (Fruchtfliegen leben kurz aber intensiv!).
Bei grösseren Messor-Kolonien könnte es helfen, die Schale so hinzustellen dass die Ameisen nur schwer hinkommen, sind ja nicht besonders geschickte Kletterer.

Langsam hab ich das Gefühl, dass ich die Terrarien anders verbinden muss. Gestern hat wieder einmal eine versucht durch den Schlauch zu kommen, die Kletterhilfe (mehrere Schnüre) nahm sie nicht an und rutschte immer wieder runter.
Evtl hilft ein anderer Schlauch, kein durchsichtiger sondern ein normaler Gartenschlauch?
Jap, ein Gartenschlauch könnte klappen, der ist innen gummiert, da haben Ameisenfüsschen bestimmt mehr Halt! Hab eben gesehen warum sie nicht an den Schnüren laufen, da bleiben sie mit den Klauen an ihren Füsschen dauernd hängen. Sieht teilweise aus als würden sie sich aus nem Spinnennetz befreien wollen.
Hab ich halt wieder keinen Einblick aber den Ameisen gefällt es garantiert besser, wenn dunkel ist =)*202
Und 2, 3 Meter mehr kaufen und die Steigung stark reduzieren…
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#100 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Erne » 28. Februar 2023, 12:17

Das sie auf glatten Flächen nicht gut laufen können ist nur ein Grund das sie in Schläuchen nur schlecht hochlaufen.
Generell laufen sie eher auf ebenen Flächen, Verbindungen ohne größere Steigungen sind dafür vorteilhafter.

Grüße Wolfgang
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#101 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Lewy » 28. Februar 2023, 16:33

Das kleine Terrarium ist aus Plexiglas, das liesse sich anbohren. Aber wie verhindern, das sie bei geringerer Steigung draussen einfach über das Talkum drüber laufen? Blöde Sache, werde mir da was ausdenken müssen…



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#102 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Doli » 28. Februar 2023, 19:40

Ich hab zum überwinden von Steigungen und Ebenen für meine Messor und Pogos immer eine Art Schlauchspirale verwendet. Das funzt perfekt, vor allem, wenn die kleinen Füßchen nach einiger Zeit schon ihre Spuren hinterlassen haben …

Die sind echt nicht so doll auf den Beinen, wenn’s glatt, steil und rutschig ist … =)*205



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#103 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Lewy » 2. März 2023, 14:45

)=88 )=88 )=88
Ich habe gestern ein Video von Natur J‘s Ameisen zum Thema Auswinterung gesehen und dann das erste mal überhaupt nachgesehen, wie es den Kolonien im Kühlschrank geht (früher hätte keinen Sinn gehabt, hätte ja eh nichts machen können).
Die Brunneus haben es prima überstanden, die sind schon ganz wuselig, allerdings werde ich die nicht behalten.
Die Lasius niger leben in einem defekten RG, hab die gut in Alufolie eingepackt und deshalb seh ich erst nach wenn sie raus dürfen.
Die Flavus hatte grosse Schwierigkeiten zu gründen, als ich sie weg gepackt hab war ich sicher dass nur Brut vorhanden war (sie hat mehrmals Brut gefressen und dann neue gelegt…). Gestern dachte ich erst mal dass sie tot ist, der Wassertank ist leer und die Watte augenscheinlich fast trocken, dachte sie sei verdurstet. Bevor ich das RG gereinigt habe, hab ich es zum Glück noch unter die Laborlupe gehalten und da nen klitzekleinen Worker entdeckt! (Jetzt wo ich weiss das er da ist seh ich ihn auch ohne Lupe) Und die Gyne ist am Leben, lag zwar auf dem Rücken und bewegte sich kaum. Hab nen Tropfen Zuckerlösung direkt in den RG-Eingang gegeben, jetzt sieht sie wieder fit aus, der Hinterleib ist riesig! Die will viele Eier legen, Brut hat die Überwinterung auch überstanden.
Jetzt ist sie in ner Tupperware-Arena
Jetzt ist sie in ner Tupperware-Arena
Ich würde sie eigentlich gerne ins Terrarium legen, das die Messoren nicht erreichen, wie füttere ich dieser Art Proteine?
Draussen halten sie sich Blatt- und Schildläuse die sie auch fressen, evtl Maden der Fruchtfliegen?



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#104 Lewy‘s Messor orientalis

Beitrag von Lewy » 7. März 2023, 14:09

Gestern Nachmittag haben die Arbeiterinnen wieder mal versucht, die Brut ins Zweitnest unter den Steinen beim Moosbüschel umzuziehen.
Da dies schon länger nicht mehr passiert ist hab ich mich drüber gefreut, hab ich so doch sehen können dass es der Gyne offenbar gut geht. Wirklich viel Brut in allen Grössen haben sie hin und her geschleppt und dies in noch nie gesehener Anzahl, sehr viele Minore von kleiner bis mittlerer Grösse aber auch um die 20 Majore, wobei sich vermutlich nicht alle am Umzug beteiligt haben. Die Gyne liess sich auch nicht sehen, blieb wohl lieber unter ihrem Plastikfelsen und vertraute darauf, dass die Worker schlussendlich schon die richtige Entscheidung treffen.

Unter den Steinen ist die Temperatur wegen dem nahen Radiator wohl knapp bei 25 Grad, eigentlich zu wenig bei Messoren, unter dem Plastikfelsen müsste zwischen 23 und ca 28 Grad alles verfügbar sein.
Deshalb war beim schlafen gehen schon eine klare Tendenz zu sehen, die Brut wurde wieder deutlich schneller zurück- als hin -gebracht.
Solange dies nicht dauernd geschieht dürfte das der Brut nicht schaden, denke ich.

Ist übrigens witzig zu sehen, wie unterschiedlich die Ameisen auf Licht reagieren! Vor allem die Majore, die bislang sonst nie raus kommen, können kaum schnell genug zurück in die Sicherheit vom Nest kommen und rasen nur so an einem vorbei !
Hier ist ihr Zweitnest, der vordere Eingang ist noch zu sehen, hinten komplett mit Seramis dicht gemacht
Hier ist ihr Zweitnest, der vordere Eingang ist noch zu sehen, hinten komplett mit Seramis dicht gemacht
Jetzt ist erstmal wieder Ruhe eingekehrt, die üblichen 20, 30 Minore laufen Patrouille.
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