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Manica rubida – Was wissen wir?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Frank Mattheis
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#33

Beitrag von Frank Mattheis » 18. November 2005, 16:35

Ja, meine auch. Danke nochmal, Micha.
Mich wĂĽrden aber auch mal die Kolonien und ihre Entwicklung interessieren, die ja einige hielten. Ich stimme Dir zu, Micha, es scheint, als ob aus dem Freiland stammende Arbeiterinnen schlecht in Gefangenschaft zu halten sind.
Das muss aber Ursachen haben, denn andere vergleichbare Arten wie zB. Myrmica sind leicht in Gefangenschaft zu halten, vorausgesetzt, man trägt ihren Bedürfnissen Rechnung.
Also scheint doch den Manica in der Haltung irgendetwas zu fehlen.
Da sind sicher spez. BedĂĽrfnisse, wie angrabbarer Grundwasserspiegel, also ausreichende Wasserversorgung, feuchte und trockene Nestbereiche usw.. Aber die BerĂĽcksichtigung all dessen scheint nicht zu reichen.
GrĂĽsse, Frank.



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Michael Schoen
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#34

Beitrag von Michael Schoen » 18. November 2005, 20:30

Jepp Frank , allerdings konnte ich bisher noch keinerlei Beobachtungen machen die mir Sorgen bereiten .
Die Brut der jungen Kolonien bzw, Königinnen scheint sich gut zu entwickeln .
Es sind keinerlei erkennbare unnormale Verfärbungen und Erscheinungen an den Larven .
Den geschlüpften Erstlingsarbeiterinnen geht es gut , sie befinden sich überwiegend direkt bei der Königin oder Brut und sind mit deren Pflege beschäftigt , ab und zu wird ausserhalb des Nestes fouragiert also nach Nahrung gesucht , ein unnormales Verhalten ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen .
Ich denke das wohl bei den Temperaturen die meisten Fehler in der Haltung gemacht werden , wie es scheint ist eine konstante Zimmertemperatur oder Temperaturen um die 20° - 28° wohl nicht ausreichend um die Königin zu veranlassen Eier zu legen es ist ihr wohl einfach zu kalt . Sie benötigt wohl höhere Temps zu gewissen Zeiten am Tag , eine dauerhafte konstante Wärme bei 30° halte ich allerdings ebenfalls für falsch .
Naja weiteres dann nach der Winterruhe :P

Grüße Michael Schön


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#35 weitere Neuigkeiten zur Entwicklung

Beitrag von Michael Schoen » 9. August 2006, 19:25

So weitere Neuigkeiten zur Entwicklung meiner die Kolonien habe etwas Verstärkung an Arbeiterpuppen erhalten , nach dem schlüpfen dieser Fremdpuppen legten die Königinnen plötzlich wieder vermehrt Eier.
Auch eigene Brut ist geschlĂĽpft.
Erstaunlicher Weise konnte ich sogar fremde Arbeiterinnen ohne größere Probleme in die kleinen Kolonien integrieren .

Mal sehen wie es weiter geht .

Grüße Michael Schön


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#36

Beitrag von Frey » 9. August 2006, 21:36

Ich halte inzwischen 2 kleine Kolonien, welche mir E. Baur mitbrachte.

Eine Kolonie entwickelt sich gut : ~10 Arbeiterinnen
Die andere Kolonie kann ich schwer abschätzen, da ich immer nur eine Arbeiterin sehe.
Die Kolonien leben beide in einem Marmeladenglas welches ungfefähr 3 cm mit Erde gefüllt ist.
Ich befeuchte die Erde jeden Tag mit 2ml Wasser.

Lebendfutter nehmen beide Kolonien an.



GruĂź



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Boro
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#37

Beitrag von Boro » 9. August 2006, 22:08

Ja, Manica rubida ist eine sehr interessante Art. Sie zählt zu den großen heimischen Arten, ist auch sehr ansehnlich und relativ langsam, also insgesamt ein sehr dankbares Insekt für Beobachtung und Forschung. Ich habe mich schon einige Male zu dieser Art im Forum geäußert und auch Fotos eingebracht. Sie zählt seit jeher zu meinen Lieblingsameisen. Warum ich mich heute noch einmal melde, hat einen Grund: Es ist die erstaunliche Verbreitung dieser Art.
Ich hab sie in 2000m Höhe in den Karawanken (Grenzgebirge zu Slowenien) gefunden, an vielen Wegrändern, Hanganrissen, also wenig bewachsenen Stellen. Sie besiedelt mit Vorliebe die Uferbereiche von Bächen und Flüssen, Sand- und Schotterterrassen, kommt aber genauso in den Städten vor und zwar im Bereich versiegelter Flächen (Parkplätze, Tennisplätze, asphaltierte Wege etc)
Erstaunlich ist auch, dass sie sowohl ganz trockene Stellen (Schotterterrassen mit gutem Wasserabzug) als auch ganz feuchte Lehm- und Tonschichten im Uferbereich und Mündungsbereich von Bächen und Flüssen bewohnt. Über die zuletzt genannten Habitate hab ich auch an anderer Stelle schon geschrieben. Auffallend ist hier, dass sie offenssichtlich auch hohen Grundwasserstand nicht scheuen. Wir haben hier ein Herbstmaximum der Niederschläge (Italientiefs) und da hab ich mich schon einige Male gewundert, dass die Tiere nicht einfach ertrinken. Im Beobachtungsgebiet liegt der Grundwasserspiegel nur 50cm unter der Oberfläche (durch eigene Grabung belegt) und unterliegt dazu noch einer Schwankung nach oben und unten. Wo überwintern die Tiere dann, knapp unter der Oberfläche bei tiefen Außentemperaturen und Bodenfrost oder im nassen (vielleicht gefrorenen) Lehm tiefer unten?
Ich weiß es nicht, ich will sie aber im Winter auch nicht ausgraben, um dieser Frage "auf den Grund" zu gehen. Das könnte ihnen Schaden zufügen und das will ich nicht.
Jedenfalls sind sie sehr kälteresistent: Bei der Haltung im letzten Winter konnte ich feststellen, dass einzelne Tiere noch bei 5° geringe Außenaktivität im Terrarium zeigten.
Aber denen gehts inzwischen bestens, sie genießen schon seit April die Freiheit in schöner und passender Umgebung!
GruĂź Boro



Frey
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#38

Beitrag von Frey » 15. August 2006, 11:27

Wie es der Zufall so will, habe ich bei meiner kleinen Kolonie
( 10-15 Tiere ) ein Geschlechtstier entdeckt. Es ist schwarz.

Ich habe leider keine Bilder über männliche Geschlechtstiere
der Art gefunden, aber ich rechne einfach mal damit?

Was denkt ihr sollte ich mit dem Tier machen?

GruĂź



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Boro
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#39

Beitrag von Boro » 15. August 2006, 13:56

Hallo Frey!
Ja, die Männchen sind schwarz. Habt Ihr in der Nähe Manicakolonien? Dann könnte man sie vielleicht an einem warmen Tag um die Mittagszeit ausfliegen lassen. Laut Seifert schwärmen sie von E 5 bis A 9, die Hauptschwärmzeit liegt aber wohl im Mai/Juni. Bei uns in Kärnten, wo sie auch in Stadtbereichen vorkommt, jedenfalls von Anfang Mai bis Anfang Juni, später gibt es nur vereinzelt schwache Schwärmtätigkeit.
Ansonsten lass sie einfach im Nest, etliche Geschlechtstiere ĂĽberwintern sowieso und sind bereits im April im Nest anzutreffen. Und einen "Nichtstuer" werden die Arbeiterinnen wohl durchfĂĽttern.
Viel SpaĂź mit Manica wĂĽnscht Boro



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