Manica rubida Ameisenhaltungsbericht

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Erne
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#25 AW: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Erne » 3. Januar 2015, 17:17

Bedingt durch die eine große Nestkammer wird es gut sichtbar, wie extrem diese Ameisen ihren Nachwuchs sortieren.

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Ihre Königin ist fast nur dort zu finden, wo Puppen und sich bald verpuppende Larven, gelagert werden.

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Sollte sich mal nicht dort anzufinden sein, war ich zu unvorsichtig, durch Erschütterungen oder plötzlichem Lichteinfall aufgescheucht.
Auch Eier werden bei den Puppen gelagert, habt ihr eine Begründung dafür, warum sie das so machen?

Grüße Wolfgang
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Reber
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#26 AW: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Reber » 3. Januar 2015, 18:27

Auch Eier werden bei den Puppen gelagert, habt ihr eine Begründung dafür, warum sie das so machen?


Hallo Erne,
Danke für die Bilder. Das gleiche Sortierverhalten ist mir bei meinen Manica rubida aufgefallen. Sobald genug Arbeiterinnen und Brut da sind, wird säuberlich getrennt.

Ich könnte mir vorstellen, dass es mit dem Fressverhalten zu tun hat. Puppen und Eier (und Larven kurz vor der Umwandlung) brauchen kein Futter...

Edit: Klar, Feuchtigkeit und Temperatur werden sicher auch einiges ausmachen. Aber ob grössere und kleiner Larven sich da gross unterscheiden? Beim Futter ist es ja so, dass die kleinen Larven Sekrete oder Vorgekautes brauchen, während grössere Larven Futterbrocken vorgesetzt bekommen.



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trailandstreet
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#27

Beitrag von trailandstreet » 3. Januar 2015, 18:37

Evtl könnte es noch mit den Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Puppen und Eier zu tun haben. Ich könnte mir vorstellen, dass Puppen und Eier eben die selben Bedingungen, aber andere als die Larven brauchen. Eben Wärme und Feuchtigkeit. Did Larven brauchen es vielleicht noch ein paar Grad kühler und evtl feuchter oder umgekehrt. Andere Arten lagern ja auch ihre Puppen im warmen.


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Erne
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#28 Re: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Erne » 14. Januar 2015, 16:20

Ein Abenteuer geht weiter.

Weiterhin keine Anzeichen für eine Winterruhe.
Ganz im Gegenteil, ihre Königin ist richtig in Legestimmung.

Manica rubida_1.JPG

Manica rubida_2.JPG

Manica rubida_3.JPG

Ein Imker würde sagen „Richtig gut bei Schick die Kleine“.

Einmal zählen bitte.

Manica rubida_4.JPG

Das gibt bald richtig Nachwuchs.

Hier zu sehen, wo alle die Fliegen verschwinden, die sie jeden Tag von ihrem Halter erwarten.

Manica rubida_5.JPG

Anfangs, was ja noch gar nicht lange her ist, schien ihr neues Einkammernest viel zu groß,
heute kommt schon langsam die Ãœberlegung auf, wie lange reicht das noch?

Manica rubida_6.JPG

Noch ein lebender Rundgang durch ihr Nest.



Mittlerweile habe ich sie ein wenig an schwaches Licht gewönnen können.
Sie verhalten sich dadurch ruhiger, nicht gleich mehr richtig Panik.

Grüße Wolfgang
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Erne
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#29 Re: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Erne » 11. Februar 2015, 20:02

Volk ohne Winterruhr, was ist geworden?

Geht es weiter voran oder gibt es Probleme?
Kann nichts Neues berichten, weiterhin keine Anzeichen für eine Winterruhe.

Gibt es eine höhere Sterberate bei den Arbeiterinnen oder bei Larven und Puppen?
Schließlich werden sie unnatürlich gehalten und müssen durchgehend mit 24°C klar kommen.
Hat das Folgen, gibt es ausgefallene Verhaltensweisen?
Eine gibt es, sie futtern ohne Ende, präziser geschrieben, 30 Fliegen am Tag dürfen es schon sein.

Die Arbeiterinnen dieser Art sind langlebig und daran hat sich nichts geändert, auch nicht mit fehlender Winterruhe.
Larven wachsen prächtig und das Volk wird bald ein neues Nest brauchen.

54 53

Was ihr hier nachlesen könnt ist die Beobachtung eines Volkes.
Daraus lassen sich keinerlei Rückschlüsse ableiten, dass es sich generell so verhält mit dieser Art.

Grüße Wolfgang
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Erne
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#30 Re: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Erne » 21. Februar 2015, 14:21

Sauberkeitsfanatiker
Das diese Ameisen ihr Nest akribisch sauber halten auch wenn es viel zu groß ist, habe ich schon geschrieben.
In ihrer Arena halten sie das auch nicht anders.
Vorausgesetzt, die Arena ist schön groß, dann legen diese Ameisen einen gut aufgetürmten Müllhaufen an.
Möglichst weit vom Nest entfernt, prima dazu geeignet, eine Ecke in der Arena.
Was ihr hier seht, ist der Müll eines ca. 1000 Arbeiterinnen großen Volkes.

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Gut 2 Monate haben sie daran gearbeitet.
Es findet sich alles das wieder, was sie nicht mehr gebrauchen können.
Fliegenteile, Mehlkäferlarven- Puppenteile, Futtertiere die sie nicht wollten und ihre Toten, die sie meistens im Stück entsorgen.



Grüße Wolfgang
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Erne
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#31 Re: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von Erne » 20. März 2015, 21:02

Die Winterruhe unserer einheimischen Ameisenarten geht dem Ende entgegen.

Wie ihr hier mitlesen konntet, wurde einem Volk Manica rubida die Winterruhe vorenthalten.
Auf den ersten Blick scheint den Ameisen das nichts ausgemacht zu haben.
Eine rasante Entwicklung mit deutlicher Zunahme der Arbeiterinnenanzahl.
Immer aktiven Ameisen unermüdlich auf Futtersuche.
Auch die Todesfälle sind gering und für mich nicht erheblicher als bei Völkern die mit Winterruhe gehalten werden.
Die Gaster der Königin durchgehend geschwollen wie sonst in den Sommermonaten.
Immer viele Eier legend.

Genauer hingeschaut, zeigen sich Abweichungen im Entwicklungstempo zumindest einiger Larven.
Es gibt überaus viele größere Larven und eine nicht dazu passende Anzahl an Puppen.

62 61

Auch wenn sich immer noch viele Larven verpuppen, gibt es Larven, die ab einer bestimmten Größe anfangen zu ruhen, so als wollten sie die Winterzeit überbrücken.
Leider ist es nicht möglich diese Larven irgendwie zu kennzeichnen, um festzustellen, ob sie diese Ruhephase den ganzen Winter durchhalten oder sich doch nach einer geringen Ruhezeit verpuppen.
Dieselbe Beobachtung konnte ich vorab auch schon bei einem anderen Volk dieser Art, gehalten ohne Winterruhe machen.
Etwa mit Beginn der Frühlingszeit, (Ende einer normalen Winterruhe in der Natur) normalisierte sich die Larvenentwicklung wieder.
Folgte der vorenthaltenen Winterruhe ein weiterer Winter ohne Temperaturabsenkung, wurde ein Stoppen der Larvenentwicklung noch ausgeprägter, nur noch wenige sich verpuppende Larven.
Zudem stellte die Königin ihre Eiablage fast ein.
Das interessante daran, diese Veränderungen der Entwicklung, sind angepasst an den Lebenszyklus, den sie sonst in der Natur durchlaufen.

Grüße Wolfgang
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#32 Re: Manica rubida aus der Sicht eines Halters

Beitrag von fink2 » 20. März 2015, 21:18

Vielen dank Wolfgang,
für diesen Spannenden Einblick.
Besonders wie es sich weiterentwickelt hat, war immer spannend zu lesen.

Wie soll es jetzt weiter mit ihnen gehen?



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