Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

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Karl144
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#1 Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Karl144 » 3. August 2009, 23:40

[font=Palatino Linotype]Messor minor hesperius[/font]

Taxonomie:
Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini

Farbe: Arbeiterinnen: braun mit schwarzem Hinterleib, Königin: schwarz

Größe: Arbeiterinnen: 4-11mm, Königin: 12-13mm

Verbreitung: Makronesien (meine kommen aus Gran Canaria)

Eigenschaften: polymorph

Nestbau: Erdnester, häufig unter Steinen

Nahrung: Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser

Winterruhe: Nein

Temperatur: 22 - 30 °C (mediterran)

Luftfeuchtigkeit: 50-65% (Gebirge)

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01.08.09: Ankunft
Endlich ist es soweit, meine neuen Haustiere sind da. Endlich eine neue Herausforderung. Und Herausforderung kann man sie gut und gerne nennen. 30-50 Ameisen hieß es und es waren dann etwas mehr als 50 Ameisen (geschätzt). 1 Tote durch den Transport, was zu verkraften ist. Brut ist reichlich vorhanden. Mir fuhr gleich zu Beginn ein kalter Schauer über den Rücken: Sie laufen ohne Probleme über Talkum! Über gut aufgetragenes Talkum! Dies liegt jedoch am Talkum welches bei Antskalytta zu kaufen ist. Es ist sehr komisch und irgendwie nicht richtig bröselig. Es klebt ein wenig deshalb, ist es für die Ameisen kein Problem darauf zu laufen. Jedoch hat bis jetzt noch keine versucht auszubrechen, auch nicht, als ich das RG geöffnet habe und es in die neue kleine Welt für die Ameisen gelegt habe. Die Aufregung war natürlich groß, aber keine versuchte weiter als über die Hälfte der Wände zu laufen und diese sind nur ca. 6 cm hoch!

Beobachtungen bis jetzt:
Sie bewegen sich eher träge und sind sehr ruhig. Auch wenn man mit der Pinzette in der Arena rumfummelt stört sie dies wenig. Jedoch können sie, wenn sie wollen extrem schnell laufen. Sie laufen dann schneller als jede Art die ich bis jetzt gesehen habe. Lasius niger, Myrmica rubra, Messor barbarus und etliche andere Arten, welche ich des öfteren im Garten gesehen habe, bewegen sich nicht so schnell und vor allem Zielstrebig wie diese Ameisen, WENN sie wollen. Und sie wollen hin und wieder einfach mal so ohne Grund bzw. Ich erkenne keinen Grund. Einfach so, wenn ich in die Arena guge: Zack alle ganz schnell im RG drin. Desweiteren, konnte ich erkennen, dass sie Herausforderungen lieben. Sie platzierten ein ca. 1 cm langes und ca 0,2 cm breites Seramis Steinchen AUF dem Reagenzglas. Um das RG ist Alufolie, diese hat kaum Falten bzw. ist kaum verknittert, wodurch sie sehr Glatt ist. Da sage doch nochmal jemand, sie sind schlechte Kletterer! Sie befüllen das Honigschälchen auch mit Seramis Steinen, was wirklich schön anzusehen ist. Körner tragen sie viele ein. Meistens jedoch, tragen sie die Körner sinnlos in der Gegend rum und legen sie irgendwo wieder ab. Sie erscheinen mir... naja, wie soll ich sagen.... naiv. Wenn man ihnen lebende Insekten gibt, kommt ihre Zielstrebigkeit wieder zum Vorschein. Sie töten sie sofort und verwerten sie.

Hier ein Klimadiagramm von Gran Canaria. Ich werde die Haltungsbedingungen soweit wie möglich daran anpassen.
http://www.iten-online.ch/klima/europa/spanien/la_gomera.htm

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Hier noch Bilder von der Momentanen Behausung

Edit: Hier der Diskussionsthread ---> klick mich


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#2 AW: Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Karl144 » 15. August 2009, 13:47

Tag Leute,
Hab schon ne Zeit nix mehr von mir hören lassen, deshalb mal die neusten Infos über meine Kolonie.

Beobachtungen bis jetzt:
Sie sind wirklch sehr schreckhaft. Wenn ich mich über die Arenau beuge, muss ich die Luft anhalten, um sie nicht zu verscheuchen.
Ich habe nun auch das von anderen Messor-Haltern beschriebene Watte-Fasern rumtragen beobachten können. Sie legen sie auf den Müllplatz, welcher bereits zimlich groß ist. Leider musste ich 2 weitere tote Pygmäen finden. Ich denke jedoch, dass 3 Tote bei einer Koloniegröße von ca. 60 Tieren verkraftbar ist.

Ich halte sie nun dank Zeitschaltuhr auf konstanten 25 Grad und 55% Luftfeuchtigkeit am Tag. Nachts nimmt die Luftfeuchte etwas zu (teilweise bis zu 70%) und die Temperatur geht runter auf minimal 20 Grad. Denkt ihr, ich sollte nachts auch noch beheizen? Bzw. Sind diese Werte ungesund für die Kolonie? Oder ist so ein Tag/Nacht wechsel der Temperatur und der Luftfeuchte ganz in Ordnung?

Sie tragen immer noch sehr viele Körner ein, fressen jedoch dafür weniger Eiweiß. Honig rühren sie nicht an, das Wasser auch nicht, obwohl der Wassertank im RG leer ist. Ich werde sie nächste Woche in das neue Formicarium umsiedeln. Hoffe es gefällt ihnen dort ;). Eventuell gibts noch heute Fotos. Wenn nicht, dann die nächsten Tage. Sobald sie umgezogen sind, werd ich mal mehrere Fotos reinstellen ;).

Ungewöhnliche Nahrung:
Letztens, habe ich versucht, ihnen auch mal etwas Abwechslung im Bereich der Nahrung zu geben. Es gab (nicht erschrecken) Reiswaffeln :D. Fragt mich bitte nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin, diese zu verfüttern. Es waren BIO-Reiwaffeln (Original BIO-Siegel war drauf) deshalb, habe ich mal nen versuch gewagt. Wären es keine Bio Ware gewesen, hätte ich sie nicht verfüttert. Sie waren sehr aufgeregt, und es hingen einige Arbeiterinnen an der Waffel. Ich war erfreut darüber, doch die Freude hielt nicht lange. Warum sie so aufgeregt waren: Die Brösel der Waffel lagen genau auf ihrer Transportspur (Von den Körnern zum Nest) und genau deshalb waren so viele Arbeiterinnen auf den kleinen Stückchen anzufinden. Sie trugen die Waffelstückchen, welche ja im Weg lagen, sofort auf den Müllplatz. Dies war jedoch eine schöne Unterhaltung für mich :).

Bald gibts neues und auch Bilder, bis dann
Mfg, Karl144


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#3 AW: Messor minor hesperius - Haltungserfahrungen

Beitrag von Karl144 » 10. November 2010, 19:50

Guten Abend,

Dieser Haltungsbericht ist hiermit beendet. Hab die Kolonie verkauft.
Grund:Eine neue Art musste her und auserdem fand ich sie nicht wirklich toll. Hört sich böse an, aber was soll ich machen.

Thread geschlossen. Danke fürs Lesen.


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