Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Myrmecia
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#9 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 12. April 2008, 15:53

12.04.2008

Langsam wächst mein kleines Volk heran.
Aus allen Puppen sind gesunde Arbeiterinnen geschlüpft. Alle etwa so groß wie die Erste, also so um die 11-12 Millimeter. Deutlich kleiner als die Königin.
Inzwischen sind auch wieder Larven vorhanden. Genau kann ich es nicht sagen, aber drei sind es mindestens. Auch Eier wahren zu sehen, aber dass könnten auch Futtereier gewesen sein.
Neben Fliegen werden jetzt auch Heimchen angenommen. Die Futtertiere biete ich frisch tot an, da die kleinen noch recht zurückhaltend sind.

Bilder kann ich euch leider nicht bieten. Das Reagenzglas ist so verschmiert, da würde man nicht gerade viel erkennen.
Aber wird eh langsam Zeit ein größeres Becken einzurichten.

Stand: Königin, fünf Arbeiterinnen, drei Larven und vielleicht Eier.



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#10 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 18. April 2008, 19:43

18.04.2008

Heute mal einige Bilder.

Hier mal die leeren Puppenhüllen. Die Großen stammen von Myrmecia pavida die Kleinen von M. chrysogaster. Die Arbeiterinnen lassen sich schlecht zusammen Fotografieren.^^
Fand es ganz interessant und dacht mir ich stell das mal hier rein.
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Und noch einige Bilder einer Arbeiterin beim Erkunden des Beckens.
Bin immer wieder begeistert über die tolle Färbung dieser schönen Tiere.

Bild
Der Eingang des Reagenzglases wurde mit allem möglichen Material verbaut. Auch Watte aus dem Wassertank wird sehr gerne benutzt. Das Zeug hängt richtig zusammen so verflochten ist das.

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Hier kann diskutiert werden.



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#11 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 11. Mai 2008, 21:34

11.05.2008

Umzug ins neue Becken.

Nachdem ich nun den Deckel für das Becken gebaut habe, war es an der Zeit die Myrmecia umziehen zu lassen.
Es wäre wohl noch Platz im Reagenzglas gewesen, aber im Ytong-Nest lassen sie sich doch besser beobachten.

Um ihnen den Umzug zu erleichtern hab ich die Abdeckung vom Reagenzglas entfernt und es mit dem Ausgang direkt an den Eingang zum neuen Nest gelegt.
Sofort wurde das neue Nest von den Arbeiterinnen erkundet und nach etwa einer viertel Stunde haben sie die Brut ins neue Nest geschleppt. Dann ist endlich auch die Königin mit umgezogen und ich konnte das Reagenzglas entnehmen.

Bild
Es herrscht Aufregung unter den Ameisen. Man kann gut erkennen das die Königin deutlich größer ist als die Arbeiterinnen.

Bild
Die ersten Puppen werden ins neue Nest geschleppt.

Bild
Nun wagt sich auch die Königin in die nähe des Ausganges. Eine Arbeiterin erkundet die Umgebung der "Verbindung" der Nester. Aber sie entfernt sich nur einige Zentimeter und geht dann wieder zurück ins Nest.

Bild
Nachdem auch die Eier und Larven schlussendlich in das neue Nest getragen werden, wagt sich auch die Königin in selbiges.

Nach dem Umzug könnte ich das Becken dann fertig einrichten.

So leben die Ameisen jetzt:
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Weiteres zum neuen Becken findet sich hier.

Stand: 5 Arbeiterinnen, 6 Puppen, 4 Larven und 5 Eier.



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#12 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 31. Mai 2008, 15:03

31.05.2008

Dem kleinen Völkchen geht es gut, langsam aber sicher steigt die Anzahl der Arbeiterinnen.
Das neue Becken kommt bei den Ameisen und bei Besuchern sehr gut an.^^
Ich hab auch eine Arbeiterin dabei beobachtet wie sie über und unter den Eukalyptusblättern herumgestöbert hat, genau wie von mir beabsichtigt. Deshalb bin ich auch sehr zufrieden damit.
Ich hoffe eines Tages, wenn das Volk größer ist, auch lebende Futtertiere im Becken laufen lassen zu können, so dass die Ameisen diese selber Fangen können.


Vergleich zwischen M. chrysogaster und M. pavida.

Diese Myrmecia Art ist in ihrem Verhalten noch scheuer als meine M. pavida.
Sehr selten sehe ich mal eine oder zwei Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes.
Wenn aber doch, dann nur am Tag, nie wenn es dunkel ist. Meine M. pavida sind ja dann erst richtig aktiv in der Arena unterwegs, sobald das Licht schwindet.
Futter muss ich noch immer frischtot in die nähe des Einganges zum Nest legen, damit sie es auch finden. Tue ich das nicht, wird die Brut nicht optimal versorgt und es entwickeln sich kleinere Arbeiterinnen.
Versucht habe ich das schon, schließlich liegt das Futter in der Natur ja auch nicht direkt vor dem Nest. Das Ergebnis waren etwas kleiner Arbeiterinnen.
Auch am Honigwasser sind nur selten welche zu sehen, aber sie scheinen wohl auch davon zu fressen.
Gefressen werden meist sehr kleine Mehlwürmer oder Heimchen, wobei erstere eher genommen werden. Kleine Fliegen werden dagegen eigentlich immer genommen. Ist die Beute allerdings zu groß, wird sie meist auf den Müll gebracht oder sie trauen sich nicht ran. Auch Spinnen werden eher nicht genommen, ausser sie sind sehr klein und natürlich schon tot.
Auch hier ist ein deutlicher Unterschied zu den Myrmecia pavida zu erkennen.
Diese stechen beim Beutefang, genommen wird so gut wie alles, fast immer zu, auch wenn das Futtertier bereits tot ist. Bei den M. chrysogaster hab ich noch nie beobachtet das ein Beutetier gestochen wurde. Sie attackieren es nur in dem sie nach vorne schnellen und mit den Mandibeln kurz zupacken und sofort wieder los lassen und zurück weichen.
Ausserdem scheint die Königin von M. chrysogaster nicht unbedingt zyklisch Eier zu legen wie es bei den pavida der Fall ist. Es werden eher immer wieder einige wenige Eier gelegt. Auch hier ein deutlicher Unterschied. Während die M. pavida Königin etwa alle 1,5 - 2 Monate in einigen wenigen Tagen 40 - 60 Eier legt und sich dementsprechend viel Brut im Nest befindet, sind es bei den chrysogaster kaum mehr als 4-5 Larven oder Eier.
Gut, als die Kolonie von M. pavida noch klein war wurden natürlich nicht so viele Eier gelegt, aber dennoch jedes Mal eine größere Anzahl.
Dafür wächst die M. chrysogaster Volk langsam aber beständig, da scheinbar immer wieder Eier gelegt werden. Allerdings kann ich die Eier nicht genau erkennen. Es befinden sich aber immer etwa gleich viele Larven im Nest. Haben sich also 1 - 2 Larven verpuppt, kann ich nach einigen Tagen wieder neue kleine Larven entdecken.

Ist jedenfalls interessant für mich die beiden Arten zu vergleichen. Man sieht sehr schön wie sich schon Arten der selben Gattung im Verhalten und in der Lebensweise unterscheiden. Dabei haben sie fast den selben Körperbau, lediglich die Größe und Färbung unterscheidet sie.

Stand: 9 Arbeiterinnen, 5 Puppen, eine große Larve, 3 -4 kleine Larven und vielleicht noch Eier.



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#13 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 1. Juli 2008, 20:45

01.07.2008

Eigentlich gibt es so gut wie nichts zu berichten.^^
Aber da man ja schnell in verdacht gerät das die Ameisen verstorben sind;) , berichte ich dennoch mal wieder etwas über diese Art.

Das Wachstum geht sehr langsam vonstatten. Die Tiere selbst sind eher scheu und kaum ausserhalb des Nestes anzutreffen. Futter muss ich noch immer frisch tot anbieten, da es einfach nicht genug Arbeiterinnen sind um es schnell zu finden. Da die Insekten schnell austrocknen werden sie dann auch uninteressant.
Nun, ich werde den Ameisen weiterhin das Futter direkt vor die "Nase" legen, bis das Völkchen etwas größer ist.

Stand: 14 Arbeiterinnen, 4 Puppen und etwa 6-8 Larven.



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#14 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 1. August 2008, 13:53

01.08.2008

Obwohl sich nicht viel neues ergeben hat, schreib ich mal ein Aktualisierung.
( Muss mir ja ständig anhören, ich würde zu selten schreib in meinen Haltungsberichten.^^)

Laaangsam nimmt die Entwicklung des Volkes an Fahrt zu. Man kann jetzt auch öfter mal eine oder mehrere Arbeiterinnen in der Arena antreffen. Scheu wie eh und je, bleiben sie vor Schreck entweder regungslos stehen, oder sie verstecken sich unter den Eukalyptus Blättern.
Dann, nach einigen Minuten des verharren´s, rennen sie sofort in das sichere Nest zurück.

Es wird jetzt langsam mehr Brut aufgezogen, so dass es zu einem stärkeren Wachstum kommt als bisher. Durch die langen Entwicklungszeiten macht sich das aber erst in einiger Zeit bemerkbar.

Bild
Arbeiterin neben dem Honigwassernapf. Die sind echt putzig die kleinen Großen.^^

Stand: 18 Arbeiterinnen, 7 Puppen, etwa 7-8 große Larven und noch einiges an kleinen und Eiern.



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#15 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 16. August 2008, 16:35

16.08.2008

Interessante Beobachtung.

Als ich Gestern mal wieder das Nest kontrolliert habe, konnte ich eine Beobachtung machen welche die Königin betrifft.
Die Arbeiterinnen von Myrmecia chrysogaster reagieren auf ihre Königin genauso wie die von Myrmecia pavida.
Sie ergreifen sofort die Flucht wenn die Königin in ihre Nähe kommt und weichen zurück.
Sehr interessant finde ich. Anfangs war es nämlich so, dass die Arbeiterinnen die Königin durchaus ab und an geputzt haben. Dieses Verhalten könnte ich bei M. pavida nicht beobachten. Bei diesen reagierten die Arbeiterinnen von Anfang an mit ausweichen.
Welchen Sinn macht es, dass die Königin einen Duft absondert welcher die Arbeiterinnen so einschüchtert? Ich verstehe ja, dass sie ihre Stellung als Eierlegerin sichern muss, vielleicht auch einen Duft absondert, welcher die Arbeiterinnen daran hindert selber Eier zu legen. Aber man könnte das Verhalten der Arbeiterinnen schon als panisch beschreiben.
Das bei dieser primitive Gattung eher selten ein gegenseitiges Putzen vorkommt ist mir auch bekannt, aber die Königin ist somit ja so gut wie unantastbar.
Ich finde es wie gesagt sehr interessant. Ein ziemlicher unterschied zu höher entwickelten Gattungen.

Ansonsten entwickelt sich das Volk sehr gut, es wird immer mehr Brut aufgezogen und in 1-2 Monaten dürfte sich die Anzahl der Tiere verdoppelt haben. Bald müssten auch die nächsten Arbeiterinnen schlüpfen.
Aber seht selbst:

Bild
Die einzige bisher genutzte Kammer des Nestes. Hier werden die Eier,
die Larven und die Puppen gepflegt.

Bild
Diese Larven dürften sich auch bald verpuppen.
Im Hintergrund ist die Königin zu erkennen.

Bild
Die älteren und neuen Puppen werden zusammen gelagert.

Hier kann diskutiert werden.



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#16 AW: Myrmecia cf. chrysogaster - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 16. Oktober 2008, 17:47

16.10.2008

Diapause?

Inzwischen sind bis auf drei oder vier Puppen alle geschlüpft.
Aber es wurde keine neue Brut mehr aufgezogen. Im Moment befinden sich an Brut also nur noch die letzten Puppen im Nest.
Warum?
Ich kann nur vermuten. Zwei Umstände sind zusammen gekommen. Einmal die niedrigere Temperatur und zum zweiten muss ich zugeben, dass sie weniger Futter bekommen haben, da sie auch kaum noch etwas annehmen, was wiederum an den fehlenden Larven liegen kann. Jedenfalls werden Fliegen und der Gleichen sofort zum Müll gebracht.

Diese Art stammt laut Händler aus der nähe von Brisbane.
Ursprünglich war nur von Ostaustralien die Rede, aber diese Angabe bringt einen überhaupt nichts.
Ostaustralien bezeichnet die Ostküste mit ca. 4000 Kilometern länge. Dort kommen gemäßigte Zonen genauso vor wie tropische.

In Brisbane können die Temperaturen im Winter auf etwa 20°C am Tag und nur 10°C in der Nacht sinken. Das würde auch zum jetzigen Verhalten passen.
Ich denke, ich werde das Becken in einen kühleren Raum stellen und ihnen mal 2-3 Monate bei herabgesetzten Temperaturen gönnen. Die Gelegenheit ist günstig, da eh keine Brut mehr da ist. Mal abwarten was sich dann tut.
Wieder einmal zeigt sich wie wichtig es ist, über die genaue Herkunft der Tiere bescheid zu wissen.
Das Ganze hat mich etwas überrascht. Aber gut, noch lässt sich darauf reagieren.

Stand: irgendwas über 30 Arbeiterinnen.



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