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Nesterwärmung für Pheidole pallidula

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Stichlasser
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#9 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von Stichlasser » 27. August 2010, 11:23

Es ist fast unmöglich zu sagen, auf wieviel Grad sich das Nest erwärmt. Das kommt auf die verwendeten Materialien und natürlich die Größe an.



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ChEiRoN_92
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#10 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von ChEiRoN_92 » 27. August 2010, 11:26

Wie kann ich dies denn am besten nachvollziehen? Habe nur so ein rundes analoges Thermometer... Wo kann ich damit am besten die Temperatur des Nestes messen?


-Camponotus ligniperda

Stichlasser
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#11 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von Stichlasser » 27. August 2010, 11:28

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Wie kann ich dies denn am besten nachvollziehen? Habe nur so ein rundes analoges Thermometer... Wo kann ich damit am besten die Temperatur des Nestes messen?



Was für ein Nest hast du denn? Kannst du vielleicht ein Foto machen? Sinnvoll wäre natürlich da, wo die Temperatur höher sein soll, aber ich denke das wird schwierig. Gib uns mal bitte noch ein paar detailierte Informationen ;)



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Timmili
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#12 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von Timmili » 27. August 2010, 11:45

Hallo Stichlasser,

ChEiRoN_92 hat bereits ausreichende Angaben zum Nest gegeben.

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Das Ytongnest ist mit Silikon direkt an eine 5mm starkes Glasbecken von innen geklebt, die Heizmatte würde dann also erst die Scheibe erwärmen, dann das Nest

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Ich habe beim stöbern im Antstore eine Heizmatte entdeckt, welche den Maßen des Nestes entspricht.

Die Heizmatte misst 13 x 28 cm.

Hallo ChEiRoN_92,

um zu überprüfen wie warm das Nest ist benutze ich immer einen Infrarot Thermometer. Leider ist so ein Zubehör auch relativ teuer. Du kannst die Wärme im Nest jedoch auch anderes überprüfen. Entweder du setzt sein analoges Thermometer für einen Moment zwischen Glasscheibe und Heizmatte und wartest, bis der Zeiger nicht mehr steigt oder du legst das Thermometer direkt über das Nest in dem Formicarium. Letzteres musst du jedoch damit rechnen, dass du ein paar Grad zu wenig misst. Daher kann ich nur die erste Methode empfehlen.

lieben Gruß,
Tim



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syafon
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#13 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von syafon » 27. August 2010, 11:48

Hallo Cheiron!

Ich werde mal versuchen, deine Fragen zu beantworten. :)

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Habe ich es richtig verstanden, dass ich die Heizmatte von außen an das Formicarium vor das Ytongnest stellen soll?


Nein, das wird nichts bringen. Wie in der Antstorebeschreibung steht, heizt diese Matte mittels Infrarotstrahlung die Umgebung auf. Und zwar geschieht das per Strahlungsaustausch. Die Matte sendet Wärmestrahlung im Infrarotbereich, welche dann auf ein Objekt treffen, und dieses erwärmen. Wenn du allerdings die Matte außerhalb des Glases anbringst, dann wirst du dadurch keinen spürbaren Effekt erzielen, da Glas keine Infrarotstrahlung durchlässt. Glas lässt Wärmestrahlung nur in einem Bereich von unter 300 nm durch. Die Infrarotstrahlung deiner Heizmatte wird in dem Bereich von 780 nm (oder darüber) liegen. In diesem Bereich lässt Glas nur noch sehr geringe Anteile der auftreffenden Strahlung durch.
Die Wellenlänge, in der ein Körper strahlt (jeder Körper strahlt Wärmestrahlung aus und empfängt diese!) ist abhängig von seiner Temperatur. Da die Heizmatte sehr geringe Temperaturen aufweisen wird, wird die Strahlung sehr langwellig sein, und nicht durchs Glas durchdringen. Glas ist zudem ein schlechter Wärmeleiter, also wird die Wärme auch nur sehr träge ins Nest geleitet.
Wenn du eine Heizmatte verwendest, sollte diese innen installiert sein.


ChEiRoN_92 hat geschrieben:Sollte ich diese Matte jetzt am Tag 24 Stunden laufen lassen? Überhitzt sie nicht? Auf welche Temperatur wird das Nest bei 7W erwärmt?


Das kommt darauf an, wie und wo du die Wärmequelle installierst. Auf welche Temperaturen du kommst, kannst du entweder berechnen (bissl kompliziert ^^) oder du musst es messen.
Dazu kannst du entweder die Temperatur im Nest direkt messen, oder die Oberflächentemperatur der Heizmatte und dann mittels dem "Stefan Boltzmann Gesetz" zurückrechnen. auf wieviel Grad eine 7 W Heizmatte das Nest erwärmt kann man so nicht sagen, da das von zu vielen Faktoren abhängig ist.


ChEiRoN_92 hat geschrieben:Wenn die Heizmatte nur die Tiere erwärmt habe ich ja wieder keine Temperatur von 26°C.


"Temperatur" ist ein Begriff, der dazu dient, einen bestimmten Umgebungszustand in Zahlen zu fassen. Allerdings kann der Mensch beispielsweise Temperatur nicht fühlen (und auch andere Säugetiere oder Insekten meines Wissens nach nicht). Was der Mensch fühlt ist der Strahlungsaustausch mit seiner Umgebung, also wie warm die ihn umgebenden Flächen sind. Das spürt man besonders gut, wenn man im Sommer am Morgen im Schatten eines Hauses geht, dann um die Ecke und die Sonne auf einmal da ist. Da hat man das Gefühl, dass es auf einen Schlag wärmer wird, die Temperatur ist allerdings konstant geblieben die 3 Sekunden zwischen Schatten und Sonne! Es ist dann die kurzwellige, sehr energiereiche Strahlung, die auf die Haut auftrifft und uns das Gefühl gibt, es ist wärmer. :)

Was bedeutet das? Wenn du mit der Wärmestrahlung die Tiere erwärmst oder den Stein des Nestes, dann werden die Ameisen die Wärme spüren, und irgendwann wird sich der thermodynamische Zustand von 26 Grad Celsius und einem bestimmten Luftdruck einstellen im Nest. Der Vorteil an Wärmestrahlung ist, dass du sie gezielt einsetzen kannst über große Entfernungen.

ChEiRoN_92 hat geschrieben:Sollte ich das Nest vielleicht anders erwärmen, oder wäre so eine Matte optimal?


Die Matte wäre eigentlich optimal, wenn du ein liegendes Nest hast, und die Matte darunter hast. Dann musst du allerdings aufpassen, dass du die Matte nicht zu lange eingeschalten hast, denn an die 45 Grad Oberflächentemperatur (oder höher, müsste man messen) dürfte sie schon kriegen. Mit der Zeit wird sich dann auch da ein Gleichgewicht einstellen, und das Nest wird sich immer weiter erwärmen, wenn die Wärme nicht abtransportiert werden kann durch die Umgebungsluft beispielsweise. Schlussendlich wird das Nest annähernd die Temperatur der Heizmatte erreichen

Andere Möglichkeiten der Erwärmung wären

andere Formen von Wärmestrahlung: Kurzwellige Strahlung, die durch Glas geht, aber nicht mehr heraus, da ist die Gefahr des Überhitzens nicht gering, das sollte man optimalerweise mit einem Messfühler regeln, wann die Lampe eingeht und wann aus, damit die Temperatur keine kritischen Werte übersteigt. Die Wärmequelle könntest du auch außerhalb anbringen.

durch Wärmeleitung: zB indem du in das Nest paralell- und in Serie geschaltene Widerstände miteingießt, die bei Stromfluss Wärme erzeugen und durch das Material des Nestes leiten.

durch Konvektion: Der Wärmeträger kann hier fast jedes beliebige Fluid sein. Es empfehlen sich einfache Fluide wie Wasser oder Luft. Bei Wasser müsstest du mit einem Wämetauscher arbeiten, was sicherlich kein sinnvoller zusätzlicher Aufwand ist. mit Luft wäre es beispielsweise so, wenn du deinen Fön im Becken installierst. Allerdings reine Energieverschwendung, Konvektion ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. ^^

Optimal wäre sicher die Heizmatte richtig angebracht, (andernfalls auch nur Energieverschwendung ohne Effekt). Oder ein Wärmestrahler, der im kurzwelligen Bereich strahlt (< 300 nm) außerhalb angebracht.

Was auf jeden Fall ganz wichtig ist:
Wenn du im Nest 26 Grad haben willst, dann MUSST du auch das Thermometer im Nest anbringen!

Der Temperaturfühler im Becken zeigt logischerweise auch die Temperatur im Becken und nicht im Nest. Da in einem Nest der Luftaustausch schlechter ist, als im Becken, die Glasscheibe vorne drauf ist, hinten das Material (Gips, Ytong) etc., kann die Wärme nicht so gut von den Luftströmungen abtransportiert werden. Daher weichen die Temperaturen auch ab!

\\edit: Der Vorschlag von Timmili ist gut! Mit einem IR-Pyrometer lässt sich die Temperatur im Nest recht genau messen, und das berührungslos. Das Messgerät misst dabei, wieviel Wärmestrahlung von dem Ytongblock abgegeben wird und rechnet dann mit dem oben schon angesprochenen Stefan Boltzmann Gesetz um auf die Temperatur an der Oberfläche. Der Messwert weicht wahrscheinlich noch leicht ab von der tatsächlichen Temperatur innen, ist allerdings das genaueste, was du messen kannst, wenn du keinen Temperatufühler im Nestinneren angebracht hast. ;)

Auf was muss zusätzlich aufgepasst werden?
Zusätzlich musst du, wenn du eine externe Wärmequelle benutzt, auf Kondenswasserbildung im Nest aufpassen. Wenn im Nest 26 Grad und 70 % Luftfeuchtigkeit herrschen, in deinem Zimmer 20 Grad, dann wird es so sein, dass sich da mit der Zeit ein Gleichgewicht einstellen wird. Es wird Wärme nach außen transportiert, innen wird es an der Glasscheibe etwas kühler, dann kann die Luft nicht mehr so viel Wasser aufnehmen, und es kommt zur Kondenswasserbildung an der Innenseite der Glasscheibe im Nest.

lg
syafon


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#14 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von ChEiRoN_92 » 27. August 2010, 12:00

Danke für diese Hilfreiche Antwort syafon!

Ich habe jedoch von anderen Haltern gelesen, dass sie eine Heizmatte direkt vor das Nest, genau wie ich es vor hatte, stellen und damit eine für die Art entsprechende Temperatur erzielen.

Kann es sein, dass es auch noch andere Heizmatten gibt, welche sich selber erwärmen und damit auch das Glas und den Ytong dahinter?
Bin bei meiner Suche auf diese Heizmatte gestoßen. Hier steht nichts von Infrarot-Strahlungswärme. Würde diese Heizmatte also sich erwärmen und damit erzielen, dass sich auch das Glas und auch der Ytongstein erwärmt?

MfG,
Cheiron_92


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syafon
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#15 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von syafon » 27. August 2010, 12:20

Hallo Cheiron!

Das Problem an IR-Heizmatte + Außenanbringung ist zum einen, dass Glas die Ir Strahlung nicht durchlässt, zum anderen, dass Glas ein schlechter Wärmeleiter ist.

Durch eine Heizmatte, die sich (wahrscheinlich mittels Widerständen) selber erwärmt und dann die Wärme weiter leitet, gehst du zwar dem Problem mit der IR Strahlung aus dem Weg, allerdings bleibt immer noch das Problem, dass Glas die Wärme schlecht ins innere leitet. Es funktioniert schon!
Nur ist der Energieaufwand um ein vielfaches höher, als wenn du die Matte innen anbringst, da es länger dauert, bis die selbe Energiemenge innen ankommt. Weil du eben höhere Energieverluste hast, durch die schlechte Wärmeleitfähigkeit von Glas. (Zum Thema Wärmeleitfähigkeit von Materialien siehe >>Hier<<)
Ein zusätzliches Problem ist, dass sich die Wärme im Nest mit außen angebrachter Matte schlechter regeln lässt.

Zudem würdest du bei innen angebrachter Matte eine niedrigere Leistung benötigen.

Um dir ein gutes Konzept für die Erwärmung zu nennen, wäre es von Vorteil, wenn du ein paar Fotos machen könntest, am besten von allen Ansichten der Arena/des Nestes.
da sieht man meist sehr schnell, was Sinn macht. ;)

lg
syafon


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#16 AW: Nesterwärmung für Pheidole pallidula

Beitrag von Tolga » 27. August 2010, 12:32

Ich habe mir auch gerade die 3w Heizmatte von Antsore bestellt.
Reicht es wirklcih wenn ich sie unter mein 7,5cm dickes Ytong Nest lege um einen Effekt zu erzielen?

LG,

Tolga



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