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Neues aus dem Winterlager!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
DermitderMeise
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#9 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von DermitderMeise » 3. Januar 2013, 19:16

Dieses Thema können wir jetzt wieder aktivieren. :)

Da es über die letzten Tage und auch jetzt gerade ungewöhnlich mild war und ist hier im Norden (~ 10 °C) sind die Ameisen einigermaßen aktiv in ihrer Styroporbox. Wie sieht's bei euch aus?



ford prefect
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#10 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von ford prefect » 4. Januar 2013, 11:28

Meine Lasius hocken bei 7°C im Kühlschrank und tun nix, ich hoffe nur, dass das Kondenswasser an der Reagenzglasoberseite keine Probleme macht.

Die gründende Myrmicakönigin ist leider verstorben, die Todesursache konnte nicht geklärt werden.



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erix
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#11 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von erix » 4. Januar 2013, 17:22

Hallo Dermit der Meise

Ja, mehr Winterbeobachtungen wären wünschenswert! Wie die Ameisen sich im Nest verteilen, ist recht interessant.

Ein paar Worte zur "Wintertraube" noch: dieser Begriff stammt aus der Imkerei. Honigbienen bilden im Winter eine organisierte, kugelförmige Traube, die sie aktiv beheizen. Im Zentrum der Traube ist es etwa 20°C warm, ab Februar, wenn wieder Brut vorhanden ist, wird von den Bienen präzise auf 36°C geheizt. Im übrigen Raum des Bienenstockes kann es gleichzeitig unter 0°C sein und Eis an den Waben haben.

Die Bienen erzeugen die Wärme mit ihrer Flugmuskulatur und verbrennen allein für die Heizung mehr als 10 kg Honigvorrat pro Volk. Die äusseren Bienen der Wintertraube bilden die Isolation. Das Hauptproblem, das die Bienenvölker dabei haben, ist die Luftfeuchtigkeit im Bereich der Brut hoch genug zu halten, denn dazu brauchen sie Wasser, das sie aber im Winter draussen nur selten holen können.

Ameisen haben keine Flugmuskulatur, mit der sie Wärme erzeugen könnten und vor allem haben sie keine Vorräte, zum Verheizen. Wenn Ameisen sich also im Winter zu Haufen ballen, wird es nicht wärmer dadurch. Die Ameisen sind und bleiben gleich kalt wie ihre Umgebung, egal ob sie sich im Nest vereinzelt oder zusammengeballt aufhalten. Wenn Ameisen sich zusammenballen, muss es einen anderen Grund dafür geben.

Ich vermute, dass die Zusammenballung bei meinen Lasius niger mit der Luftfeuchtigkeit im Nest zusammenhängt. Enge Zusammenballungen habe ich beim Überwintern auf dem Balkon nie beobachtet, immer verteilten sich die Tiere ziemlich gleichmässig über den ganzen Nestraum. Die Larven wurden hingegen aufgehäuft.
In der Styroporkiste auf dem Balkon befinden sich als Temperaturpuffer einige Plastikflaschen mit mehreren Litern Wasser. Dies bewirkt, dass die Temperaturschwankungen sehr wirksam abgedämpft werden. Auch nach mehreren Nächten mit -10°C gefror das Wasser nie. Die Luftfeuchtigkeit in der Box bleibt hoch, weil sich Kondenswasser an den kälteren Flaschen niederschlägt und wieder verdunstet, je nach Temperatur der Luft.

Das einzige Mal, dass ich Haufen von Ameisen beobachtete, war beim Überwintern in einer Garage, wo es viel zu trocken war. Trotz befeuchten des Ytangnestes starben damals viele Ameisen während der Überwinterung. Ich schliesse daraus, dass die Ameisen sich zusammenballen, um sich damit gegen Austrocknen etwas schützen.

Es wäre deshalb wünschenswert, wenn eure Beobachtungen zur Überwinterung auch Angaben zur Feuchtigkeit und Befeuchtung enthalten würden. Vielleicht lässt sich am Grad der Zusammenballung ablesen, ob es den Ameisen zu feucht oder zu trocken ist, wenn genügend Beobachtungen zusammenkommen.

Ertrinken und vertrocknen sind die Hauptgefahren der Ãœberwinterung!

Gruss und gute Wünsche zum Neuen Jahr! erix



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Danimaster
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#12 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von Danimaster » 4. Januar 2013, 20:35

Hallo,

Meine Lasius niger überwintern im RG im Kühlschrank (~5C).Sie liegen auf einem Haufen über der Brut.Freue mich schon auf den Frühling, ist mein erster Winter mit den Ameisen.


Lg.Daniel :)


Lasius niger seit:13.9.2012

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druidefuzi
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#13 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von druidefuzi » 5. Januar 2013, 16:15

Hoi,
Meine Lasius niger überwintern in ihrem Ytongnest , welches in der Arena liegt, in meinem Keller.Die Arbeiterinnen "liegen" ,zusammengepfercht um die Könignen, genau an der Ecke , die zuerst nass wird beim befeuchten.Einige Arbeiterinnen laufen schon ein bisschen im Nest herum jedoch gaaaaaaaaaanz langsam.

Ps:Ich befeuchte jeden Tag und die Luftfeuchtigkeit beträgt dort ca 70-80 % laut dem Messer.

MfG


Lasius niger seit :11.09.2012
Lasius flavus seit:27.06.2013 († 08.07.2013)
Lasius cf. niger seit: 12.07.2013

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Isi
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#14 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von Isi » 9. Januar 2013, 14:03

Hallo Forum,

hier auch von mir einige Angaben zur Winterruhe 2012/2013.


Bisheriger Temperaturverlauf im Kellerraum:

- im November 2012: 9°C - 12°C
- Anfang Dezember 2012: 6°C - 9°C
- seit Mitte Dezember 2012: 8°C - 11°C

Im Vergleich zum letzten - schon sehr milden - Winter, waren die Temperaturen in den ersten Wintermonaten 2012/2013 noch höher als 2011/2012.
Es ist aber hoffentlich, wie im letzten Winter ab Februar, noch mit deutlich kühleren Phasen zu rechnen.

Befeuchtung der Porenbetonnester/Farm:

- alle drei Tage 25 ml, bzw. das deutlich kleinere Nest von Tetramorium sp. 15 ml.
- Farm von Lasius cf. flavus: 10 ml zu Beginn der Winterruhe.


Beobachtungen zum bisherigen Verlauf der Winterruhe

- Myrmica rubra (Bild 1):

Seit Beginn der Winterruhe pausenlose, wenn auch träge Aktivität in der Arena.
Lagerung der Larven - je nach Feuchtigkeitsbedarf - mal direkt am Wassergraben mal davon entfernt.
Teils bilden die Arbeiterinnen/Königinnen lockere Wintertrauben, teils sind sie einzeln in den Nestkammern verteilt.
Bei Lichteinfall hohe Mobilität der Arbeiterinnen.


- Tetramorium sp. (Bild 2):

Nur sehr wenig Aktivität (einzelne Arbeiterin) in der Arena.
Lagerung der Larven in allen Nestkammern. Allerdings ist im gesamten Nest die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig hoch, da auch nach drei Tagen noch etwas Wasser im Wassergraben steht.
Es werden keine Wintertrauben gebildet.
Bei Lichteinfall kommt erst nach etwa einer Minute Mobilität in die Kolonie.


- Lasius cf. flavus (Bild 3):

Seit Wochen keinerlei Aktivität in der Arena.
So weit zu sehen sind Larven und Arbeiterinnen in Wintertrauben auf wenige Nestkammern konzentriert.
Gleichmäßig hohe Luftfeuchtigkeit im Nest. Das Nestsubstrat der Farm ist sowohl im oberen als auch im unteren Bereich dunkel und feucht.
Arbeiterinnen werden bei Lichteinfall rasch mobil.


- Temnothorax cf. nylanderi (kein Bild):

Ab und zu ist eine einzelne Arbeiterin in der Arena zu sehen.
Die gesamte Kolonie hat sich in zwei Walnusshälften zurückgezogen.
Die Nester werden nicht direkt befeuchtet. Allerdings wird in der kleinen Arena stets Wasser in einem Deckel mit 3 cm Durchmesser angeboten, das auch nach drei Tagen noch nicht restlos verdunstet ist.
Seit Beginn der Winterruhe habe ich die Kolonie erst zweimal kontrolliert. Arbeiterinnen und Larven befinden sich gemeinsam in einer Wintertraube und lassen sich auch durch Lichteinfall nicht stören.

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Gruß, Isi



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GeeF2512
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#15 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von GeeF2512 » 20. Januar 2013, 19:38

Hallo,

Meine Lasius niger (2x 2011) und Camponotus vagus (2x 2012) überwintern bei mir am Balkon in Styroporboxen.

Ende Dezember ist eine Lasius Kolonie aus einer schlecht isolierten Kühltasche in eine mittelgroße Styroporbox umgesiedelt worden.

Zur Zeit ruhen sie unter eine dicken Schneedecke bei -2°C (in der großen Box, mit 4 x 5l Kanistern Wasser).

Aktivität war bis Dezember (ca. +3°C) in geringem Maß feststellbar.
Ab einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt waren alle in ihren Nestern und fast starr.

mfg
Flo
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Matze
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#16 AW: Neues aus dem Winterlager!

Beitrag von Matze » 24. Januar 2013, 22:09

Hallo Leute,
meine Messor barbarus Kolonie und meine Messor minor hesperius Kolonie sind erst seit dem 18.12 in der Winterruhe aber dafür wird sie etwas länger im Jahr 2013 :).

Meine Messor barbarus Kolonie ist kaum aktiv und es laufen nur vereinzelt Arbeiterinnen auf der Oberfläche herum. Die Temperaturen schwanken bisher zwischen 14°C und 18 °C. Da die Kolonie in einem Erdnest wohnt befeuchte ich die Erde alle 1 bis 2 Wochen mit einer Sprühflasche. Öfter befeuchten würde die Erde zu feucht machen, da die Luftfeuchtigkeit eh schon rund 70% bis 80% beträgt.

Meine Messor minor hesperius Kolonie ist bei durchschnittlichen 18 °C bis 21 °C noch aktiv aber im Vergleich zum Sommer doch sehr gemütlich. Den Ytong dieser Kolonie befeuchte ich wöchentlich und zum Teil auch öfter. Je nachdem wie trocken das Nest geworden ist.


Meine Haltungsberichte: Messor barbarusund Messor minor hesperius

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